„ im LEO sein“.
Beim "Fangerl"-spielen,
wenn
wir Kinder einen bestimmten Baum erreicht haben, dann schrie man „Leo“ - dann
war man unantastbar, dann konnte man von keinem mehr „abgeschlagen“ werden.
Meine erste Maria – war Maria „im Leo“
und das kam so: als ich 6 Jahre alt war, sind meine
Eltern von einer größeren Stadt „aufs Land“ gezogen, berufshalber, und mit dem
Beginn der Schule bin ich plötzlich ein „wildes“ Kind geworden. Das lag sicher
an den „Land“buben, die nichts ausgelassen haben, um die Mädels zu ärgern. Ich
habe mit Leidenschaft gerauft, vor der Schule, nach der Schule, in der Pause –
meine Mutter war verzweifelt weil so viel Gwand kaputt ging. Aber größere
Sorgen machte man sich als Eltern damals nicht. Wir Kinder waren den ganzen
Tag „unterwegs“, auf der Gstättn oder sonstwo...
Anders als die meisten anderen Kinder konnte
ich Rad fahren .. und wenn mir die Raufereien zu blöd wurden, bin ich
irgendwohin losgefahren. Und entdeckte eines Tages ….
am Ortsrand, eine kleine Kirche.
Foto rechts Elisabeth Vavra
am Ortsrand, eine kleine Kirche.
Foto rechts Elisabeth Vavra
In der Kirche eine kleine Kapelle, sie war mit Eisengittern abgesperrt, heraußen
brannten Kerzen und drinnen sah man eine eigentlich schreckliche Statue – eine
Pieta`, (mir allerdings kein Begriff, ich hatte bis dahin auch noch von keiner
„Mutter Gottes“ gehört, erst in der Volksschule begann mein
Religionsunterricht) –
Die Statue der verzweifelten Frau mit dem
toten Mann am Schoss hat mir aber eigentlich keine Angst gemacht.
DORT, bei den Beiden, war es einfach still und schön. Die Kerzen gefielen mir, es hat nach Weihrauch gerochen (dass das so hieß, wusste ich aber auch erst später) und manchmal lehnten viele bunte Fahnen innen an der Wand (Wallfahrer-Fahnen, verstand ich auch erst später)
DORT, bei den Beiden, war es einfach still und schön. Die Kerzen gefielen mir, es hat nach Weihrauch gerochen (dass das so hieß, wusste ich aber auch erst später) und manchmal lehnten viele bunte Fahnen innen an der Wand (Wallfahrer-Fahnen, verstand ich auch erst später)
Aber dort stand ich vor dem Gitter – ich ganz
allein – mein Rad angelehnt, und alles war wunderschön. „Mein“ Geheimnis, kein
anderes Kind verirrte sich in der Freizeit dorthin -
und so war DORT „mein LEO“
So „ein Ort“ ist Maria für mich immer
geblieben – heute noch ….
Wie ein Kind kann ich heute „bei ihr“noch
verschnaufen – und das kämpfen und raufen
sein lassen. Ein wenig wenigstens.
sein lassen. Ein wenig wenigstens.