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Samstag, 29. Februar 2020

Fürbitten 1.FASTENSONNTAG Keine Angst vor dem Baum der Erkenntnis


1.3.2020  Gen.3.1 Der Sündenfall  Mt.4.1 Die Wüste

Die Lesungen, heute am ersten Fastensonntag, erzählen von dem, was es heißt, Mensch zu sein. Im Buch Genesis, der mythologischen Erzählung vom Beginn der Schöpfung, kommt es heute zum „Sündenfall“. Adam und Eva essen eine Frucht vom Baum der Erkenntnis – Gott hatte es verboten – und nun werden sie aus dem Paradies vertrieben. Man könnte sagen „das war eine Sünde – darum werden sie bestraft“. Man kann aber auch sagen: Adam und Eva sind das Risiko der Erkenntnis eingegangen, mit dieser Erkenntnis leben wir heute. Nicht mehr im Paradies, sondern eben in einer oft harten Wirklichkeit. Im Evangelium ist es der junge Mann Jesus der Erkenntnis sucht, durch 40tägiges Fasten in der Wüste. Das wird ihn durch mehrere Versuchungen führen, nichts aber kann ihn vom Gehorsam gegenüber seinem Gott abbringen. Im Brief an die Römer wird in wenigen Sätzen die Schlußfolgerung gezogen. Die einen haben uns zwar aus dem Garten Eden vertrieben, durch den anderen, durch Jesus, werden wir aber wieder ins Reich Gottes kommen. Gerade die Fastenzeit ist ja auch eine Zeit der Suche nach Erkenntnis - bitten wir heute

Um den Mut, uns auf die Wüste einzulassen wie Jesus,
dass wir uns frei machen - für neue Gedanken, für neue Wege, für neue Menschen

dass wir uns frei machen - für die vielen Gefühle in uns selbst, dass wir die Sehnsucht an uns heranlassen und sie nicht fürchten

dass wir uns frei machen – für klare Entscheidungen, dort wo es notwendig ist, dass wir dem eigenen Gewissen folgen
                                                                                              
dass wir uns frei machen – von falschen Meinungen und Abhängigkeiten, dass wir auch gegen den Strom schwimmen können

dass wir uns frei machen können – von ängstlichen Rücksichtnahmen, dass wir uns auch politisch interessieren, dass wir Stellung beziehen, dass wir uns engagieren

dass wir uns frei machen können - für die Not und die Sorgen Anderer und für all die Freude und die Dankbarkeit, die immer wieder in jedem neuen Tag stecken

Lass uns keine Angst haben guter Gott vor dem „Baum der Erkenntnis“ – mit Jesus wollen wir immer wieder auch den Weg durch die Wüste wagen - im Vertrauen, dass es ein Weg in die Freiheit ist. amen