8.6.2024 Unbeflecktes Herz Mariä
Gestern haben wir das
große Herz Jesus Fest gefeiert – heute das Fest „Unbeflecktes Herz Mariä“ Was
fängt man in unserer Zeit mit einem solchen Fest an? Was soll man unter einem
„unbefleckten“ Herzen verstehen? Maria ist quasi das Sinnbild für
die Mütterlichkeit Gottes. Gott ist nicht männlich und nicht weiblich. Aber so
stellen wir uns eine Liebe vor, in der man ohne Angst, ohne Verstellung geborgen
sein kann. Das Evangelium (Lk..2.41) gibt eine Ahnung davon: Bei
einer Wallfahrt mit seinen Eltern zum Tempel in Jerusalem ist der 12 jährige
Jesus plötzlich verschollen. Erst nach 3tägigem verzweifelten Suchen findet man
ihn wieder – im Tempel, mit den Gelehrten in theologische Diskussionen
vertieft. Dieser Bub Jesus – und später der Mann Jesus - ist sich
der Liebe seiner Mutter sicher. So kann er seinen eigenen Weg gehen. Ja, und es
wird sogar eine Zeit der Entfremdung zwischen Beiden geben – auch das erleben
Mütter immer wieder. Und dennoch trägt die Liebe
Bitten wir für alle Mütter, dass sie es, wie Maria,
im Vertrauen aushalten, dass ihre Kinder eigene Wege gehen werden
dass Mütter die Kraft haben, auch in schwierigen Situationen zu ihren Kindern zu stehen
bitten wir für alle Mütter in Sorge um ein krankes Kind, für alle, die ein Kind verloren haben und es zu Grabe tragen mussten
bitten wir für all die Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch aber auch für die, für die eine Schwangerschaft ein Problem ist
bitten wir auch, dass unsere eigene Liebe, wie die von Maria, einen langen Atem hat, dass sie geduldig und fürsorglich ist
dass wir in der Liebe nicht unseren eigenen Vorteil suchen, dass wir niemand von uns abhängig machen, dass wir großzügig sind, nicht eifersüchtig, nicht Besitz ergreifend
dass wir anderen ihren eigenen Weg, ihre eigenen Vorstellungen vom Leben lassen
dass wir Kränkungen und Missverständnisse aushalten können, dass wir verstehen und verzeihen können,
Du guter Gott, Maria hat
es uns vorgelebt. Im Vertrauen auf dich hat sie auch Jesus seinen Weg gehen
lassen, den sie vermutlich nicht immer verstanden hat. Maria hat das Fremd-sein
ihres Kindes ausgehalten, wie auch wir mit dem Anders-Sein der Menschen um uns
leben müssen. Hilf uns, dass wir es geduldig und liebevoll tun – im Vertrauen
auf Jesus und Maria. amen