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Montag, 17. Juni 2024

Fürbitten 18.8. Feindesliebe ?

 


18.6.2024 11.Jk Mt.43-48 liebt eure Feinde

 Vermutlich haben wir uns schon sehr daran gewöhnt, manche Jesus Worte nicht mehr so ganz ernst zu nehmen. Eigentlich müssten wir das heutige Evangelium für eine pure Provokation halten. „Liebt eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen, sagt Jesus – ABER:  wie soll man seine Feinde lieben? Wer mag für die beten, die gemein sind, die einem schaden? Geschweige denn wenn wir auf die großen Verursacher von so viel Leid und Gewalt in der Welt schauen. Wer will Diktatoren, Kriegsverursacher, Menschenhändler, Betrüger oder Mörder lieben? Was bietet Jesus als Rezept? „Seid vollkommen, wie es auch euer himmlischer Vater ist“.  Kann das eine Gebrauchsanleitung für den Alltag sein?  Legen wir Gott heute all das hin, was für uns unbegreiflich ist – möge ER es verwandeln.  Halten wir bei jedem Gedanken Stille

 

Gott schau hin auf die Grausamkeit und Sinnlosigkeit der Gewalt - Wie sollte man die Verursacher und Verantwortlichen für Krieg und Terror lieben

 

Gott schau hin auf all das, was Menschen einander antun - Wie kann man denen verzeihen, die andere quälen, töten, benützen, ausbeuten,

 

Gott schau hin auf die Aggressivität und Gewalt im Alltag, Überfälle, Brutalität, Hass, Morde - Wie sollen wir umgehen mit den Tätern, mit oft ganz jungen Tätern

 

Gott schau hin, auf so viel soziale Ungerechtigkeit, schau hin, auf die Satten und auf die Übersatten – wie sollte man die lieben, die ungerührt auf Kosten anderer leben

 

Gott schau hin auf das, was mir persönlich weh tut, auf meine Kränkungen, Verletzungen

Gott schau hin, wie ich mich plage, zu verstehen was Feindesliebe meint

 

Gott schau hin: auf unsere Hilflosigkeit, auf unsere Zerrissenheit, auf unsere Unfähigkeit. WIR selbst, WIR aus uns selbst heraus können unsere Feinde nicht lieben – aber LIEBE DU IN UNS, lass Christus in uns wachsen, dass wir aus seiner Kraft das Unmögliche wenigstens versuchen, heute und morgen. Wir danken dir dafür Amen

 

Martin Luther King Jr., der amerikanische Bürgerrechtskämpfer, der 1968 letztlich selbst Opfer eines rassistischen Attentates geworden ist – er schrieb einmal:

  • "Unsere Leidenskraft ist ebenso groß wie eure Macht, uns Leiden zuzufügen. Tut mit uns, was ihr wollt, wir werden euch trotzdem lieben. (…) Werft uns ins Gefängnis, wir werden euch trotzdem lieben. Werft Bomben in unsere Häuser, bedroht unsere Kinder, wir werden euch trotzdem lieben." 
  • und er schrieb auch: „Das Gebot der Feindesliebe ist eine absolute Notwendigkeit, wenn wir überleben wollen. Liebe gegenüber dem Feind ist der Schlüssel zur Lösung der Probleme unserer Welt. Jesus wusste darum, dass jede echte Liebe nur aus beständiger und vollständiger Hingabe an Gott erwächst.“ 

Zitat 1: Die Kraft zum Lieben. Konstanz, 1964. Übersetzer: Hans-Georg Noack

Zitat 2 Schott Messbuch 1976  S.1175