1.6.2024
Mk.11.27 Warum tust du das
Im Tempel in Jerusalem suchen die Priester und Theologen den Konflikt mit Jesus. Sie reduzieren alle ihre Vorwürfe auf einen Satz“ Mit welchem Recht tust du das alles. WARUM?“ Jesus stellt eine Gegenfrage, die sie nicht beantworten wollen und lässt sie im eigenen Saft schmoren. Aber ist es nicht so, dass auch wir Gott immer wieder fragen „WARUM? Warum ist das passiert, warum musste jenes geschehen? Auch wir möchten oft eine Antwort erzwingen, auf so vieles, was scheinbar keinen Sinn ergibt. So viele WARUM gibt es in unserem Leben – bringen wir sie heute an Stelle der üblichen Fürbitten vor Gott – und bitten wir „Jesus, lass mich vertrauen“
Warum –
warum so viel Elend und Leid in der Welt, diese schrecklichen Kriege
Warum – warum diese großen Ungerechtigkeiten, so viele Arme, so viele Benachteiligte
Warum – warum schrumpft unsere Kirche, wo sich doch so viele bemühen
Warum - warum ist alles auch in meinem kleinen Leben immer wieder so kompliziert
Warum – warum immer wieder Sorgen, krank sein, sich hilflos fühlen,
Warum – warum auch die Zweifel, die ich habe, manche Mutlosigkeit, Skepsis
Warum - warum ist so viel Sehnsucht in mir, wenn doch so viel unerfüllt bleibt
Jesus, so nimm DU unsere Ratlosigkeit, unsere Traurigkeit an, verwandle sie in etwas, was uns DENNOCH oder gerade deswegen zum Leben hilft. Auf dich vertrauen wir – hilf uns, dass wir dem Leben trauen. Amen
dazu passend dieses Lied aus dem GL 422: Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
1. Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr;
fremd wie dein Name sind mir deine Wege.
Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott;
mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen?
Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt?
Ich möchte glauben, komm mir doch entgegen.
2. Von Zweifeln ist mein Leben übermannt,
mein Unvermögen hält mich ganz gefangen.
Hast du mit Namen mich in deine Hand,
in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben?
Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land?
Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen?
3. Sprich du das Wort, das tröstet und befreit
und das mich führt in deinen großen Frieden.
Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt,
und lass mich unter deinen Kindern leben.
Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst.
Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.
Text: "Ik staa voor U", Huub Oosterhuis (1966)
Übertragung: Lothar Zenetti (1973)