19.6.2024 Mt.6.1 Hütet euch
Die Worte, die wir heute im Evangelium hören, hören wir auch jedes Jahr zu
Beginn der Fastenzeit, am Aschermittwoch.
„Hütet euch“ – sagt Jesus – aber er meint damit nicht: „Hütet euch vor
bösen Menschen oder unangenehmen Dingen“ Jesus sagt: „Hütet euch vor allem, was
in euch selbst nicht aufrichtig und ehrlich ist. Belügt euch nicht selbst. Passt auf, ob ihr
das, was ihr tut, auch wirklich aufrichtig tut, und nicht nur, um vor anderen
gut dazustehen. Ein Verhalten, das nach außen hin gut und fromm aussieht, muss
gar nicht von edlen Motiven getragen sein. „Hütet euch vor falscher
Frömmigkeit“ auch das sagt Jesus. Wir sollen ehrlich zu uns selbst sein. So
bitten wir
Behüte uns davor - dass wir Gutes nur tun und es so tun, dass es möglichst von vielen gesehen wird
behüte uns davor - dass wir uns nur einsetzen und engagieren, um Lob und Anerkennung einzuheimsen
behüte uns davor - dass wir uns zu wichtig nehmen und glauben, ohne uns geht es nicht
behüte uns davor - dass wir selbstgefällig, selbstverliebt und selbstgerecht sind
behüte uns davor - dass wir uns mit guten Vorsätzen und Taten verbissen und lustlos abplagen
behüte uns davor - dass wir uns nicht mit fadenscheinigen edlen Argumenten vor ungeliebten Aufgaben drücken
und behüte uns - damit wir in allem, was wir tun oder lassen, die Freude und Dankbarkeit suchen , dass es uns gelingt, immer mehr aus Liebe zu tun, was wir tun
Du guter Gott: so behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken, mit dem wir nur anderen imponieren wollen. Lass uns dich in aller Aufrichtigkeit und Einfachheit und vor allem in Liebe suchen und finden. Amen