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Mittwoch, 21. September 2022

Fürbitten 22.9. resignieren? weil man eh nix tun kann?

 


22.9. 2022 Windhauch Windhauch ist alles Koh.1.2

„Windhauch, Windhauch – alles ist Windhauch“, hören wir heute in der 1.Lesung aus der jüdischen Bibel. „Es gibt nichts Neues unter Sonne, welchen Gewinn hat der Mensch von all seinem Besitz – er kommt und geht, es wird keine Erinnerung geben …“ Die aktuelle Weltlage zeigt uns täglich, wie wertlos selbst ein Menschenleben ist. Wie viele Kriegstote, wie viele Terrortote, Flüchtlingselend, Hunger, Armut in der Welt… Wie soll man darauf reagieren. Hilflos resignieren, ängstlich werden oder sich zynisch sagen „ich kann es auch nicht ändern“ ? Was will Gott von uns, wenn er uns die Hinfälligkeit von Allem vor Augen hält?  Bitten wir

 

Dass wir tun, was immer wir tun können, um Elend zu lindern

Dass wir für Veränderung kämpfen, wo immer es Sinn macht

Dass wir aber auch akzeptieren, wenn wir nichts bewirken können, dass wir dann nicht resignieren

dass wir nicht glauben, wir könnten jedes Risiko im Leben absichern

dass wir uns selbst immer mehr  frei machen von allen Abhängigkeiten

dass wir erkennen können, wo wir loslassen müssen

dass wir Vertrauen haben in das, was ohne unser Zutun geschieht

dass wir auch annehmen können, was wir nicht verstehen

dass wir nicht so viel Angst davor haben, im Leben zu kurz zu kommen

Du guter Gott so hilf uns loszulassen, was uns nicht guttut – mach uns frei von allem, was uns unfrei macht. Aber lass uns dennoch, wo und wie immer wir es können, gegen Unrecht und Menschenverachtung kämpfen - denn das ist nicht flüchtiger "Windhauch", das ist dein Auftrag an uns. Im Namen Jesu amen


Lesung aus dem Buch Kohelet

Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch.

Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter der Sonne?

Eine Generation geht, eine andere kommt. Die Erde steht in Ewigkeit. Die Sonne, die aufging und wieder unterging, atemlos jagt sie zurück an den Ort, wo sie wieder aufgeht. Er weht nach Süden, dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. Weil er sich immerzu dreht, kehrt er zurück, der Wind. Alle Flüsse fließen ins Meer, das Meer wird nicht voll. Zu dem Ort, wo die Flüsse entspringen, kehren sie zurück, um wieder zu entspringen. 

Alle Dinge sind rastlos tätig, kein Mensch kann alles ausdrücken, nie wird ein Auge satt, wenn es beobachtet, nie wird ein Ohr vom Hören voll.

Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Zwar gibt es bisweilen ein Ding, von dem es heißt: Sieh dir das an, das ist etwas Neues - aber auch das gab es schon in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.

Nur gibt es keine Erinnerung an die Früheren, und auch an die Späteren, die erst kommen werden, auch an sie wird es keine Erinnerung geben bei denen, die noch später kommen werden.