"Schleich di, du ...."
Ein Mann rief das gestern Abend spontan und fassungslos aus dem Fenster seines Hauses in der Wiener Innenstadt, als er den Attentäter vorbeilaufen sah.
Nehmen wir diese ur-wienerische Reaktion an Stelle von Gefühlen wie Hass und Vergeltung.
Kein Hass gegen Muslime in unserem Land. Hier geht es nicht um Religion -
All unser Mitgefühl und unser Beten die gehört den Opfern des Anschlags und ihren schwer geschockten Angehörigen - gehört allen, die traumatisiert sind von diesen alptraumhaften Stunden gestern Abend und Nacht in der Wiener Innenstadt. Bitten wir für sie
Bitten wir für die noch schwer Verletzten und für die anderen Menschen, die noch in Spitälern versorgt werden müssen
DANK an alle, die geholfen haben, die Einsatzkräfte und so viele Zivilpersonen. Zwei junge Türken, die Verletzte geborgen haben - Menschen, die über social media Unterkunft und Hilfe angeboten haben.
Tun wir selbst alles für eine Normalisierung unseres Alltags - wir schaffen es.
Bemühen wir uns auch um Solidarität im gemeinsamen Bemühen, die Pandemie in den Griff zu bekommen.
Und bitten wir in diesen Stunden auch für die Situation in den USA - für die entscheidende Wahl in einem Land, das tief gespalten ist
und das ist Osama Joda, ein junger Palästinenser. Noch bevor Gültekin und Özen den angeschossenen Polizisten zum Rettungswagen schleppen konnten, hatte der junge Palästinenser Osama Joda den Beamten hinter einer Betonbank in Sicherheit gebracht und ihm Erste Hilfe geleistet. Dafür wurde er von der Polizei ausgezeichnet. KURIER-Lesern ist er kein Unbekannter. Voriges Jahr machten er und seine Familie Schlagzeilen, als sie ein Haus im nö. Weikendorf kaufen wollten - und vom örtlichen Bürgermeister abgelehnt wurden, weil sie Muslime sind.