Seiten

Montag, 30. November 2020

Fürbitten 1.12 dann wohnt der Wolf beim Lamm - die Friedensvision des Jesaia



1.12.2020 Jes.11.1 dann wohnt der Wolf beim Lamm 1.Adventwoche Dienstag

Die liturgischen Texte im Advent gehören zu den Schönsten überhaupt. Vieles davon stammt aus der hebräischen Bibel, man nennt sie manchmal auch das 1.Testament – verglichen mit dem „Neuen Testament“ der Jesus Erzählungen.   Heute lesen wir einen Text, der schon 750 Jahre vor der Geburt Jesu geschrieben wurde. Da hat der jüdische Prophet Jesaia die Vision einer radikal ANDEREN Welt: Man tut nichts Böses mehr, es gibt keine Verbrechen. "Der Wolf wohnt beim Lamm, Kalb und Löwe weiden zusammen, der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Schlange". Die Schöpfung und alle Kreatur sind im Frieden vereint. Jesaia lebte selbst in einer Zeit kriegerischer Konflikte – er drückt all unsere Sehnsucht aus. Denn auch rund um uns ist die Welt nicht friedlich. Sind solche Visionen also lächerlich? Oder können wir selbst etwas tun, um unsere kleine Welt friedlicher zu machen. Bitten wir heute

 

Um eine friedliche Zukunft - Für alle Regionen dieser Erde, die heute schon unter dem Klimawandel leiden und abhängig davon sind, was die Politiker der großen Staaten zu tun bereit sind


Um eine friedliche Zukunft bitten wir  - Für alle Regionen dieser Erde, wo Menschen einander verfolgen, quälen und töten, wo Menschen hungern, wo Menschen unter Katastrophen und Epidemien leiden

 

Um eine friedliche Zukunft bitten wir - Für alle Regionen dieser Erde, wo menschliche Arbeitskraft ausgebeutet und für Rendite und Profit missbraucht wird, wo Frauen in ihren gleichen Lebensrechten beschnitten sind


Um Frieden bitten wir - für unserer kleinen Welt, dass wir aufeinander Rücksicht nehmen, dass wir einander Zeit zum Leben lassen und einander nicht hetzen. Dass wir großherzig füreinander DA sind, in unseren Gemeinschaften und Freundschaften,

 

und Um Frieden bitten wir - in unseren Herzen, damit wir Kränkungen und Bitterkeit ablegen, damit wir in jedem Tag Freude und Dankbarkeit entdecken, dass wir nur ein wenig von dem, was wir uns für uns selbst erwünschen, anderen geben


Herr und Gott, auf dein Kommen warten wir, und doch bist du immer schon da, heute und jetzt – in jedem von uns. Hilf uns in dieser Zeit der Pandemie, schütze die gefährdeten Menschen, begleite die Kranken und die Sterbenden  und lass, dass auch wir einander schützen und Gutes tun. Amen