8.8.2019 Das Volk murrt und Moses reicht es Num
11,4 Mt 14, 13 Brotvermehrung
Ja,
diesen Zustand kennen wir. Zuerst sehnt man sich nach einer Veränderung, begeistert
startet man ein neues Vorhaben - aber kaum gibt es Schwierigkeiten, beginnt das
Lamentieren. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, alles beim Alten zu
lassen.
„Lieber wieder zurück zu den Fleischtöpfen Ägyptens“ jammern heute in der Lesung die Israeliten. Die Flucht aus der Sklaverei
in Ägypten ist gelungen, aber nun dauert der Marsch in Gelobte Land schon viel
zu lange. „Das Manna hängt uns beim Hals raus. Wir wollen wieder Töpfe mit
Fleisch“. Auch von Fisch, Gurken und Melonen, von Zwiebeln und Knoblauch kann
man in der Wüste nur träumen. Die Menschen malen sich aus, wie herrlich das
Leben in der Gefangenschaft war. Ihr Vorwurf richtet sich an Moses, der sie in
diese Lage gebracht hat. Aber auch seinen seelischen Zustand, den er nun
erreicht, kennen wir: Einmal gelangt man
in einer Situation an eine Schmerzgrenze, einmal kommt der Punkt, wo man nicht
mehr kann und nicht mehr will. Ganz offen sagt Moses zu Jahwe: "Herr, ich
kann mit diesen Leuten nicht mehr", "Lieber sterben, als das alles
weiter zu ertragen". Ja beides kennen wir: den Frust und das „nicht
mehr weiter machen wollen“ bitten wir heute
Dass wir nicht – wie die Israeliten – dauernd
zurückschauen,
dass wir uns nicht bei den ersten
Schwierigkeiten nach dem „Guten Alten“ zurücksehnen
Dass wir immer wieder Kraft zum Durchhalten
haben, Hoffnung und Vertrauen
Dass wir in den Schwierigkeiten unseres Lebens
nicht die Katastrophe sehen,
sondern die Chance, in der uns Gott begleiten
wird
dass wir uns aber selbst – und dass wir vor
Gott - eingestehen dürfen,
wenn wir Grenzen der Belastbarkeit erreicht
haben
Dass wir Belastungen auch abgeben,
dass wir uns nicht festklammern an das, was
uns schon zu viel geworden ist
Dass wir ehrlich mit unserer Situation
umgehen, nichts beschönigen und nichts dramatisieren
Du
guter Gott, auch wir sind so oft "dein Volk in der Wüste", hungrig,
ausgelaugt, unzufrieden. Wie oft sind wir auch ausgehungert nach Liebe und
Anerkennung - Im Evangelium macht Jesus die Menschen satt: mit so gut wie
nichts. Ein Brotwunder. Lass uns satt werden in der Liebe zu dir und Lass auch
uns für andere Menschen Brot, Hilfe zum Leben sein ,darum bitten wir dich heute und alle Tage unseres Lebens. Amen