2.8.2019 Mt.13.54 ach der, den kennt eh jeder
Jesus predigt in der Synagoge seiner
Vaterstadt – und die Leute sagen: Ja das klingt alles sehr interessant aber
ehrlich gesagt, der kann trotzdem nichts Besonderes sein. Wir kennen ihn, wir
kennen seine Familie, er ist einer von uns – und sie lassen ihn links liegen.
Die Antwort von Jesus ist nüchtern: „nirgend gilt ein Prophet weniger als in
seiner Heimat und in seiner Familie.“ Aus manchen Äußerungen Jesu lässt sich
schließen, dass er auch in seiner eigenen Familie auf Skepsis gestoßen ist. Ja,
auch bei seiner Mutter. Wir, mehr als zweitausend Jahre später, tun so, als
wüssten WIR ganz selbstverständlich wer Jesus ist. Wir nehmen alles als gegeben
hin, Katechismus Wissen. So vieles ist Routine-Denken. Bitten
wir heute
dass wir uns Jesus und das, was er gelebt hat, NICHT harmlos machen und
verkitschen
dass uns das Evangelium wieder aufregt und Fragen und auch Widerspruch
auslöst
dass wir durchaus auch „Anstoß“ an Jesus nehmen, dass wir das
Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz andere an Jesus wahrnehmen – und uns
immer neu damit auseinandersetzen
dass wir immer wieder auch an die menschliche Existenz von Jesus und
seiner ganz normalen Familie denken
dass wir uns aus diesem Leben auch das
"nicht-verstanden-werden" abschauen, auch das vorläufig Scheitern,
und den tiefen Glauben, der alles erträgt
dass uns das Hinschauen auf Jesu Leben Toleranz lehrt, einen langen Atem
und Respekt für alles, was auch uns oft fremd vorkommt
dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen
haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen
Weg gehen und oft anecken
dass aber auch wir Menschen nicht leichtfertig abtun, die uns etwas zu
sagen hätten
So bitten wir guter
Gott, hilf uns in der Nachfolge Jesu die große Freiheit zu entdecken