Seiten

Samstag, 10. August 2019

Fürbitten Sonntag 11.8. GLAUBEN heißt nix wissen?




11.8.2019 Was heißt „Glauben Hebr.11.1 – Lk.12.32

Was heißt es „zu glauben“ – das ist heute eine zentrale Frage in den Sonntags-Texten. 
„Glauben heißt nix wissen“ sagt der Volksmund – und eigentlich ist das gar nicht unrichtig. 
Ja, GLAUBEN bedeutet nicht, etwas hundertprozentig sicher zu wissen – selbst die engsten Freunde um Jesus brauchen immer wieder seine dringende Aufforderung: seid immer wachsam, noch ist das Reich Gottes nicht da, aber ihr müsst jederzeit dafür bereit sein – tut Gutes, gebt euer Geld den Armen, haltet in den Durststrecken des Lebens aus.
Noch vor dem Evangelium hören wir im Hebräerbrief eine Definition von „Glauben“, in der auch unsere offenen Fragen Platz haben:   „Glauben heißt feststehen in dem, was man erhofft-   Überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht“  Bitten wir heute

dass wir uns nicht allzu selbstsicher und bequem einrichten in frommen Äußerlichkeiten, 
in religiösen Formeln und Ritualen

dass wir unseren eigenen Weg zum Glauben finden, dass wir uns den Glauben nicht vorkauen lassen,

dass wir nicht hängen bleiben an alten Gottes Bildern und Geschichten, sondern dass wir unseren ganz persönlichen Glauben an Gott suchen 

dass wir uns religiös weiter bilden, dass wir keine Angst davor haben, dass uns eigenständiges Denken vom Glauben abhält

dass wir offen und empfänglich sind für alle Worte und alle Situationen, in denen Gott uns begegnen kann. Glauben erwirbt man nicht nur in der Kirche

dass wir niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern Respekt haben vor jedem, der aufrichtig nach seinem Weg zu glauben sucht

dass wir miteinander und untereinander über unseren Glauben sprechen.
Dass wir uns nicht genieren, über unsere religiösen Gefühle und Sehnsüchte zu sprechen

dass wir dankbar sind für alle Momente, in denen wir mit großer Sicherheit und Vertrauen glauben können

dass wir nicht gleich aufhören zu glauben, nur wenn Gebete und Wünsche nicht so erfüllt werden, wie wir es möchten

dass wir es uns mit dem Glauben aber auch nicht zu einfach machen, dass wir wissen, dass es nie auf alle Fragen eindeutige und letzte Antworten gibt

 dass wir keine Angst davor haben, wenn uns dieser Glauben einmal abhanden kommt, dass wir spüren dürfen, dass Gott selbst uns dennoch nicht verlässt

So bitten wir um einen lebendigen Glauben, der unsere Hoffnung stark macht, der uns lebensfroh und dankbar sein lässt. Wir bitten um den heiligen Geist, der uns hilft, dich Gott immer wieder auf neuen Wegen und in neuen Bildern zu suchen. Amen