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Montag, 19. August 2019

Fürbitten 20.8. GÖNNE DICH DIR SELBST



20.8.2019 Bernhard von Clairvaux Gönne dich dir selbst 1091 – 1153  Zisterzienserabt

Wir feiern heute den Gedenktag von Bernhard von Clairvaux. Er war einer der bedeutendsten Mönche des Hoch Mittelalters. Er reformierte den Zisterzienserorden in einer Zeit großer Wirren und Zerrissenheit. Er vermittelte in einem Papst-Schisma, mobilisierte aber auch Massen mit seinem Aufruf für einen Kreuzzug, in dem es vor allem um machtpolitische Ansprüche ging. Am Ende seines Lebens soll Bernhard dieses Engagement bedauert haben.  Bernhard war aber auch ein scharfer Kritiker innerer Zustände der Kirche und so schrieb er unter anderem einen sehr mahnenden Brief an den damaligen Papst Eugen III, der zuvor ebenfalls Zisterziensermönch gewesen war. Bernhard weist den Papst darauf hin, dass er in viel zu viele Aktivitäten verwickelt ist und sein Herz und seine Seele zu kurz kommen. „Gönne dich dir selbst“ ist wohl ein sehr sehr aktueller Ratschlag. Bitten wir mit Gedanken aus diesem Brief

Bernhard mahnt : Du vergeudest Zeit - Du verausgabst Dich in sinnloser Mühe, die nur den Geist versehrt, das Herz aushöhlt und die Gnade verpuffen lässt.. Ich fürchte, dass Du dich, eingekeilt in Deine zahlreichen Beschäftigungen verhärtest; dass Du Dich nach und nach des Gespürs für ein durchaus richtiges und heilsames Selbsterkennen entledigst“
Bitten wir: Herr lass auch uns zur Ruhe kommen, - wir bitten dich erhöre uns

Bernhard mahnt: Wenn Du Dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für die Besinnung vorsiehst, wie kannst Du voll und echt Mensch sein, wenn Du Dich selbst verloren hast?  Wie lange noch schenkst Du allen Andern Deine Aufmerksamkeit, 
nur nicht Dir selber?
Bitten wir: Herr, lass auch uns zur Ruhe kommen

Bernhard mahnt: Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne Dich Dir selbst. Ich sage nicht: tu das immer, ich sage nicht: tu das oft, aber ich sage: tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für Dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.
Herr lass auch uns zur Ruhe kommen

Bernhard mahnt: Es ist viel klüger, Du entziehst Dich von Zeit zu Zeit Deinen Beschäftigungen, als dass sie Dich ziehen und Dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem Du nicht landen willst. Du fragst, an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz hart wird. Frage nicht weiter, was damit gemeint sei; wenn Du jetzt nicht erschrickst, ist Dein Herz schon so weit.
Herr lass auch uns zur Ruhe kommen

Bernhard mahnt: Fange damit an, dass Du über Dich selbst nachdenkst, damit Du Dich nicht selbstvergessen nach anderem ausstreckst. Keiner ist weise, der nicht über sich selbst Bescheid weiß.  Fang also damit an, über Dich selbst nachzudenken, und nicht nur dies: Sei Du für Dich der erste und der letzte Gegenstand des Nachdenkens.
Herr lass auch uns zur Ruhe kommen

Du guter Gott, so bitten wir in diesen letzten Sommertagen, dass wir auch dann zur Ruhe finden, wenn uns der Alltag wieder voll in Beschlag nimmt. Lass uns immer wieder Ruhe und auch Selbsterkennen finden - in Dir. Amen