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Dienstag, 5. März 2019

Fürbitten ASCHERMITTWOCH die Perspektive wechseln



6.3.2019 Aschermittwoch  Joel 2.12 kehrt um 

„Kehrt um zu mir von ganzem Herzen“, hören wir heute gleich in der 1.Lesung. Ganz sicher nehmen wir uns das jedes Jahr zur Fastenzeit von Neuem vor, ernsthaft, mit Liebe und Hingabe. Und dennoch wird so vieles wieder nicht gelingen, wird vieles wieder nicht perfekt sein. Aber darauf kommt es nicht an: „Umkehren“ ist eine Bewegung, eine Hinwendung, es ist ein Weg. Umkehren heißt nicht: schon am Ziel sein.  Umkehren heißt, die Perspektive wechseln, heißt, immer wieder eine neue Sicht auf unser Leben und auf uns selbst zu riskieren. So bitten wir heute

Um Weitsicht
Um einen langen Atem
dass wir Einzelinteressen zurückstecken können für das große Ganze
dass wir immer wieder über den Tellerrand hinausschauen
und Neues und Unbequemes riskieren
dass wir nicht müde werden, und an Veränderung glauben wollen

um Einsicht bitten wir
dass wir uns besser in andere hineindenken können
dass wir nicht immer Recht haben müssen
dass wir anderen den Vortritt lasen
dass es keine Tragödie ist, Fehler zuzugeben
dass wir nicht aufhören, an uns selbst zu arbeiten

um Nachsicht bitten wir
dass wir die Menschen die mit uns leben
nicht stur in unsere Vorstellungen, in unser Konzept hineinpressen
um Nachsicht mit uns selbst bitten wir,
denn nicht alles, was wir uns vornehmen wird gelingen

dass uns mehr Rücksicht gelingt, auch darum bitten wir
dass wir anderen nicht zu viel zu muten
dass wir mehr Geduld aufbringen - auch mit uns selbst
Geduld auch mit unserer Kirche


Auch um mehr Vorsicht bitten wir
dass wir behutsam sind im Umgang mit den Menschen
Dass wir nicht mit schnellen Worten verletzen
dass wir uns als Christen zu Wort melden, wenn Menschen diskriminiert
oder pauschal abgeurteilt werden

und nicht zuletzt bitten wir um Klarsicht
um einen großen Scheibenwischer vor der Seele
der manchmal auch Ärger und Verdruss wegwischen muss
Klarsicht, die uns hilft, nüchtern und realistisch zu sein
und die uns doch liebevoll auf die Menschen und auf uns selbst  schauen lässt

So bitten wir dich guter Gott, lass und mit Liebe und Freude in diese Fastenzeit gehen. Wir müssen uns nicht abquälen, wir müssen uns nicht krampfhaft Schweres auferlegen: behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken. Lass in uns Liebe und Freude und Dankbarkeit wachsen, lass uns einfach hilfreich und gut sein für die Menschen in unserem Leben.  Darum bitten wir im Namen Jesu,  Amen