23.3.2019 Lk.15.1 der verlorene Sohn Ver-SÖHNUNG
Verlorener Sohn – Barmherziger Vater – verbitterter Bruder
Heute hören wir im Evangelium die Geschichte vom verlorenen Sohn
– auch sie ist ein Klassiker der spirituellen Weltliteratur. Es ist die
Geschichte vom „barmherzigen Vater“, der seinen missratenen, weggelaufenen Sohn
wieder bedingungslos und liebevoll aufnimmt. Im Mittelpunkt der Erzählung steht
die Umkehr des Sohnes und die Barmherzigkeit und Liebe des Vaters. Aber
bleiben unsere Gedanken nicht auch bei diesem anderen Sohn hängen, dem
älteren. Dem, der bis dahin gewissenhaft und anständig daheim gelebt
hat??? Überschäumend ist die Freude des Vaters über die Heimkehr des
Jüngsten, aber bitter die Gedanken seines Ältesten. Werden die beiden
ungleichen Brüder letztlich zueinander finden? Jesus lässt diesen Teil der
Geschichte offen. Der Vater kommt noch einmal aus dem Festsaal – aber wird auch
sein ältester Sohn zum Fest kommen, wird er fähig zur
Ver-SÖHNUNG sein. Zur Aus-SÖHNUNG nicht nur mit seinem Bruder,
sondern auch zur Aussöhnung mit seinem eigenen Leben, auf das er nun verbittert
zurückblickt? Bitten wir heute und denken wir dabei auch uns selbst
Für alle, die ihr Leben mit dem Anderer vergleichen und glauben,
schlechter dran zu sein
Für alle, die sich benachteiligt fühlen und sich ganz schwer tun
mit Eifersucht und Neid
Für alle, denen es schwerfällt, ihr eigenes Leben mit dankbaren
Augen zu sehen
Für alle, die sich verrannt haben und umkehren wollen
Für alle, die gütige Menschen brauchen, die sie wieder bedingungslos
aufnehmen
Für alle, die sich um Versöhnung und Ausgleich und Frieden
bemühen
Für uns alle, die wir Tag für Tag immer besser lernen müssen,
was es heißt „barmherzig“ zu sein – barmherzig mit anderen aber auch mit uns
selbst
Bitten wir für die großen, unlösbar scheinende Konflikte in
unserer Welt: dass es auch dort gelingt Gegner auszusöhnen und Frieden wieder
herzustellen
Du guter
Gott versöhne uns mit dir und versöhne uns untereinander, versöhne uns aber
auch mit uns selbst, wenn wir an einer Schuld leiden: damit wir fähig sind das
Fest deiner Liebe zu feiern, mit Jesus unserem Bruder, Amen