21.3.2019 Lk.16.19 Der satte Reiche und der arme Lazarus
Die
Geschichte, die Jesus heute erzählt, ist ein Klassiker der Weltliteratur
geworden: die Parabel vom reichen Mann und vom armen Lazarus. In welcher der
beiden Figuren erkennen wir uns? Sind wir die Reichen, der sich nach ihrem Tod
qualvoll in der Unterwelt wiederfinden. Dem armen, geschundenen, ausgebeuteten
Lazarus geht es dann nach seinem Tod, im anderen Leben gut. Den meisten von uns
geht es JETZT gut. Natürlich, wir können nichts
dafür, dass wir in diesen reichen Teil der Welt hinein geboren worden sind.
Viele von uns tun gar nicht so wenig, um wenigstens mit Spenden Armut lindern
zu helfen. Denn die Hilfe für die Armen, wir wissen es, ist die NAGEL-Probe unseres Christseins. So bitten wir
heute
dass wir zunächst einmal Tag für Tag dankbar dafür sind, dass wir selbst
in Wohlstand und Frieden leben dürfen – dass wir uns bewusstmachen wie
privilegiert wir leben dürfen
dass wir Armutsbekämpfung nicht nur der Politik
und caritativen Organisationen überlassen
sondern dass wir uns Tag für Tag in der eigenen
Umgebung umsehen, wer konkret Hilfe braucht
Dass jeder einzelne von uns zu einem
gesellschaftlichen Klima beiträgt, in dem hilfsbereit auf die Not anderer
gesehen wird – dass wir Flüchtlinge und Migranten nicht als Bedrohung
wahrnehmen, auch wenn wir wissen, dass es guten Willen und Anstrengung
braucht
.
Dass wir als Christen nicht zu denen gehören, die
von Sozialschmarotzern reden und Bedürftigen unterstellen, bloß nicht
arbeitswillig zu sein - dass wir nicht hartherzig und verächtlich mit Bettlern
umgehen auch wenn diese Menschen oft genug von kriminelle Organisationen
ausgenützt werden
dass wir aber auch Zeit und Zuwendung spenden:
immer gibt es Menschen die wie Lazarus förmlich verhungern, weil sich niemand
um sie persönlich kümmert und annimmt.
dass wir anderen
einfach gut tun so gut wir können
bitten wir, dass wir aber auch den geschundenen
Lazarus in uns selbst sehen und annehmen lernen: dieses kleine Ich, das oft so
armselig ist, so voll Hunger nach Liebe und Zuwendung. Dass wir die
Freundlichkeiten anderer dankbar annehmen können
Du guter Gott.
Wir sehen eine Welt, die ungerecht und grausam ist. Hilf uns, nicht zu
resignieren oder zynisch zu werden sondern lass uns hilfreich sein, wo immer
WIR es mit unseren Fähigkeiten können. Darum bitten wir durch Jesus, unseren
Bruder.Amen