WIE alt die Moa ist ....
Nicht, dass die Moa so einen Satz jemals selbst in den Mund
genommen hätte ..... aber die Moa hat es noch im
Ohr, wenn man FRÜHER den kleinen Buben gesagt hat
"Ja mach aber jetzt einen schönen DIENER"
und das hieß für den Buben: VERBEUGEN
BRAV VERBEUGEN
So haben ganz höfliche Begrüßungen aussehen müssen.
Bei den Mäderl hieß es:
"Mach einen schönen KNICKS"
Und dem Mäderl Ilse wurde auch noch eingetrichtert: "...und sag schön
Küß die Hand!!!! "
Sollten es die sich verbeugenden Buben auch sagen?
Die Moa weiß es nicht mehr. Die Moa, also die
kleine Ilse, hat es GEHASST.
Denn sogar in der Schule, in dem Internat in dem sie war,
da musste man die Internatsleiterin, eine Klosterfrau,
traf man sie am Gang, mit KNICKS begrüßen-
"Compliment"
nannt Sr.Ludovica das, angeblich war sie eine Adelige.
Später hat die kleine Ilse bei ihrem Schul-Internat-Knicks und der Verbeugung schnell heimlich die Zunge herausgestreckt: Hexenkreuz!!!!
(Also die Frau Minister, 60 Jahre später,
die hat NUR Knicks gemacht ....)
Nein, niemand
niemand würde heute noch dem Arthur sagen
"So mach doch einen schönen Diener"
Wobei die Moa zugeben muss,
sie hat ein Problem, WIE sie denn dem Arthur beibringen soll "schön" zu grüßen.
"HALLO" kann er ja wohl nur zu seinen Kindergarten Freunden sagen, der Arthur.
Aber was sagt der Arthur,
wenn er daheim im Stiegen
haus von jemand
lieb gegrüßt wird "Ja, grüß Dich, Arthur"
Auch im Haus bei der Moa wird der Arthur immer wieder lieb angesprochen ...
Was soll der Arthur da sagen?
"Grüß Gott", wie es die Moa sagt, das kann die
Moa dem Arthur nicht beibringen ...
"Hallo" - nein geht nicht
"Guten Tag" - na wie blöd ist das für ein Kind
Also, der Arthur sagt NIX
und die meisten Kinder, so hat es die Moa
inzwischen heraus gefunden, sagen auch NIX
GUTE LÖSUNG ist das vermutlich keine.
Wer hat Ratschläge?????
Aber jetzt muss die Moa zugeben: ja sie ist wirklich
schon alt, so lange schwätzt sie herum, und will doch
auf etwas ganz anderes hinaus.
Der Arthur wartet doch auf die Gesichte im Sonntagsbuch der Moa, und da geht es heute auch um das Wort DIENEN.
Zwei Männer möchten "hoch hinaus" - das heißt am Ende ihres Lebens möchten sie gerne für alles, was sie bis dahin geleistet haben, auch wirklich die allerbesten Plätze im Himmel bekommen. Sie wollen einfach
auch dort "DIE ERSTEN" sein.
Wohin man schaut im täglichen Leben,
überall will irgendwer zu "DEN ERSTEN"
gehören ...und das ist ja auch gut,
wenn Menschen ehrgeizig sind, wenn sie sich besonders anstrengen
ERSTER sein, das gehört im Sport dazu,
auch in der Schule, die Moa ist sicher, wird der Arthur den
Ehrgeiz haben, immer wieder einmal ERSTER zu sein
Schon jetzt ärgert er sich oft viel zu sehr, wenn etwas nicht auf Anhieb BESTENS gelingt ....
ERSTER sein wollen, ist legitim -
und DOCH: wie so oft im Leben, liegt das ENTSCHEIDENDE
im Paradoxen.
Willst du ERSTER sein, so heißt es heute im Sonntagsbuch der Moa,
willst du ERSTER, willst du ERSTE sein,
dann stell dich zuvor ganz
hinten an
"Wenn du GROSS sein willst, dann sei zuvor der
DIENER aller". Nein, das hat nichts damit zu tun
"einen schönen Diener" zu machen ....
das heißt nicht, sich mehr oder weniger ehrlich, vor einem höher gestellten zu verbeugen
Es geht um einen tiefen inneren Respekt vor JEDEM, der mein Gegenüber ist
Das Wunderbare in mir - verbeugt sich vor dem Wunderbaren in mir.
Da ruft der Arthur jetzt: Moa,
ich bin doch auch ein DIENER vom Knucki Pucki ....
DENN
obwohl ich schon sooo GROSS
bin mache ich mich ganz klein,
damit wir uns Nasenbussi geben können
und der Knuck bekommt doch jeden Tag sein Nasenbussi