22.5.2017 Joh 15.26 Christ sein - wie Christus sein
Über lange Zeit hinweg haben wir in den
Evangeliumstexten die Abschiedsworte Jesu an seine Jünger gehört. Er spricht
ihnen Mut zu, er ermuntert sie zur Freude, er fordert sie auf, Gott ganz zu
vertrauen. Heute ist es beklemmend. Jesus macht kein Hehl daraus, dass auch
seinen Anhängern passieren kann, was ihm selbst geschehen ist: Verfolgung,
Folter und Tod. Aber selbst wenn wir in unserem kleinen Alltag nicht von so
schlimmen Szenarien ausgehen müssen: auch wir kennen das. Immer wieder geht
Altes zu Ende, wie wird es weitergehen? Bitten wir heute
für alle, die wegen ihres Glaubens oder wegen ihrer politischen oder
menschlichen Überzeugung verfolgt oder getötet werden.
für alle, die sich wegen ihrer Überzeugungen in ihrem Alltag oder im
Berufsleben benachteiligt sehen,
Du auferstandener Christus – erbarme dich unser
Bitten wir für die vielen Menschen, die wahllos in Kriegen, bei Gewalt und
Terroranschlägen ums Leben kommen, die gar nicht nach ihrer Überzeugung und
Religion gefragt werden –
die einfach nur OPFER sind
bitten wir für uns selbst, dass wir Menschen sind, die zu dem stehen, wovon
wir überzeugt sind und woran wir glauben – Hilf uns zu erkennen, wo auch in
unserem Leben Entscheidungen anstehen, die wir
treffen müssen, auch wenn sie uns Nachteile bringen.
Bitten wir aber auch um Mut und Zuversicht
wenn wir uns von Altem
trennen müssen
wenn wir liebgewordene
Sicherheiten aufgeben sollen
wenn wir unter ein Projekt
einen Schlußstrich ziehen müssen
wenn Vieles anders kommt
als geplant
bitten wir für alle
Menschen
die aus den
verschiedensten Gründen einen schweren Schock erlitten haben
die vor schwierigen
Entscheidungen stehen
die mit einer Krankheit
fertig werden müssen
die um einen Menschen
weinen, der ihnen nahestand
So bitten wir in dieser Stunde, Jesus sei bei uns allen an den
Weg-Kreuzungen unseres Lebens. „Halt
uns, wo wir haltlos gehen, rate, wo wir ratlos stehn, sprich du, wo wir
sprachlos flehen“ um deinen heiligen
Geist bitten wir Amen