18.5.2017 Apg.15.7 keine Lasten auferlegen
In der Geschichte
der ersten Christengemeinden gibt es von allem Anfang an eine starke Spannung
zwischen dem Neuen und dem Alten. Alt, das ist das jüdische Gesetz – Jesus war
Jude, alle Apostel waren Juden – aber NEU, das sind die Lebensumstände der
Menschen, die nun für Jesus gewonnen werden. Viele sind keine Juden – müssen
sie also zuerst Juden werden, das heißt, müssen sie beschnitten werden, müssen
sie sich an die jüdischen Riten halten- ehe sie Jesus Anhänger werden dürfen?
Diese Frage wird fast zur Zerreißprobe für die jungen Gemeinden – die Apostel
berufen eine eigene Streitschlichtungs-Versammlung ein und auf der wird
letztlich entschieden: „Nein, den Nicht-Juden, die sich zu Gott bekehren,
sollen keine alten Gesetze aufgebürdet werden“ Um dieses mutige neue Denken
bitten wir auch heute:
Dass die Kirche nicht opportunistisch ist –
aber im guten Sinn die Zeichen der Zeit erkennt, wenn neues Denken und Handeln
notwendig wird
Dass die Kirche sich an den Menschen
orientiert – und nicht die Menschen an die vor hunderten
vor Jahren erlassenen
Kirchen-Gesetze anpassen will
Dass die Menschen selbst bereit sind, ihrem
Gewissen nachzuspüren und nicht nur auf Richtlinien von oben warten
Dass es mehr Vertrauen in den heiligen Geist
gibt, dass die Seelsorger aufgreifen, was ihnen Papst Franziskus als Leitlinie
mitgibt: sich an der Barmherzigkeit Jesu zu orientieren
Bitten wir für uns selbst, dass auch wir offen
bleiben für neues Denken, für neue Entscheidungen, dass wir den Mut haben, uns
den eigenen Weg zuzutrauen
dass aber auch wir Anderen keine Lasten und
Verpflichtungen auferlegen, die vielleicht für unser Leben passen aber nicht
für das der Anderen
So bitten
wir guter Gott um deinen heiligen Geist – steh uns bei in all den
Entscheidungen, den großen und den kleinen, die wir treffen müssen. Dass wir
alles voll Vertrauen in deine Hand legen, darum bitten wir im Namen Jesus .
amen