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Sonntag, 9. Februar 2020

Fürbitten 10.2. Der Moment, wo NICHTS wichtiger ist, als ....


10.2.2020 Scholastika (Sr.Benedikts)   Hld 8  Lk 10.38  Marta und Maria

Zum Gedenktag der hl.Scholastika gibt es eine sehr nette Geschichte. Sie war die Schwester, möglicherweise Zwillingsschwester, des heiligen Benedikt – damals waren natürlich weder sie noch er schon heilig – Er, Benedikt, lebte als Mönch in seiner Gemeinschaft, Scholastika mit anderen Frauen auch in der Nähe von Montecassino.
Benedikt hielt sich sehr streng an die von ihm selbst verfassten Regeln: so unter anderem, dass ein Mönch immer rechtzeitig abends wieder in seiner Zelle zu sein hatte. Eines Tages besuchte Benedikt seine Schwester; sie bat ihn, einige Tage bei ihr zu bleiben, was er ablehnte, da dies gegen seine Mönchsregel verstoßen hätte. Da bat Scholastika Gott, er möge ein Unwetter schicken, das Benedikt an der Heimkehr hindere. Tatsächlich kam das Unwetter, Benedikt musste sich gegen die Befolgung seiner Regel und für die Zuwendung zu seiner Schwester entscheiden. „In andächtigen Gesprächen über die Freuden des Himmels“ so heißt es, verbrachten sie die Nacht und die folgenden drei Tage, bis Scholastika unerwartet starb; Benedikt sah ihre Seele als weiße Taube gen Himmel fliegen. Er bestattete sie am Kloster Montecassino in dem Grab, das er für sich vorgesehen hatte, und in das er 547 auch gelegt wurde.
Die Geschichte soll sagen: NICHTS, wirklich NICHTS ist wichtiger als Zuwendung und Liebe. Noch so strenge Regeln sind zweitrangig, wenn ein anderer Mensch in diesem Moment meine Hilfe und meine Nähe braucht. Auch im Evangelium versucht Jesus der geschäftigen, und um ihn als Hausfrau besorgten Marta liebevoll zu sagen, dass manchmal „weniger Aufwand mehr ist“. Dass man auch die Pflichten des Alltags manchmal liegen lassen muss, um für einen anderen ganz da zu sein. Maria, die Schwester Martas dagegen, war „ganz Ohr“– für Jesus. Weil auch wir in dieser Spannung leben bitten wir

dass wir uns nicht selbst mit starren Regeln das Leben schwermachen
dass wir spüren, wenn Menschen in unserer Umgebung Zuwendung und Nähe brauchen

dass wir zwischen Wichtig und Unwichtig unterscheiden können
dass wir alles liegen und stehen lassen können, für eine Sache. die uns am Herzen liegt

dass wir unsere Tage nicht zumüllen mit Planung und Terminen
dass wir uns freuen über Unvorhergesehenes

dass uns unsere Arbeit und unsere Verpflichtungen nicht zur Last werden
dass wir uns nicht mit den Sorgen von gestern belasten

dass wir großzügig mit unserer Zeit umgehen,
aber dass wir auch auf uns selbst achten, dass wir auf unsere eigenen Bedürfnisse hören


Du guter Gott. Lass uns immer wieder zur Ruhe finden. Nimm von uns Hektik und unnötige Sorgen.  Gib uns die Zuversicht, dass Du vollenden wirst, was wir selbst immer nur bruchstückhaft zustande bringen. So lass uns auch heute immer wieder ausruhen und innehalten . Darum bitten wir in dieser Stunde Amen


EINLEITUNG  KURZFASSUNG

Nichts ist stärker als die Liebe, haben wir in der Lesung gehört. Die Geschichte von Scholastika und Benedikt zeigt es im Alltag. Einem Menschen lieb und gut zu sein, ist wichtiger, als selbst aufgestellte Regeln stur einzuhalten. Und auch im Evangelium versucht Jesus der geschäftigen Marta liebevoll zu sagen, dass manchmal „weniger mehr ist“. Dass man auch die Pflichten des Alltags manchmal liegen lassen muss, um  für einen anderen ganz da zu sein. Maria war „ganz Ohr“– für Jesus.
Weil auch wir in dieser Spannung leben bitten wir