12.11. 2019 Lk.17.7 wir haben nur unsere
Schuldigkeit getan
„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan.
Der Mohr kann gehen“. Das ist ein berühmtes Zitat aus einem Drama von Friedrich
Schiller. Im Evangelium heute lesen wir es ähnlich und es darf uns ruhig
empören. Im Gleichnis, das Jesus erzählt, ist es ein Gutsherr, der seine
Knechte rundum zur Arbeit anhält und sie wissen lässt: Erwartet bloß keinen
Dank, ihr habt nur eure Schuldigkeit getan. Auf soziale Umstände dürfen wir das
nicht umlegen, das wäre mehr als empörend – aber vielleicht sagt uns
dieses Jesus Gleichnis für unser religiöses Leben etwas anderes: Berufe dich
nicht auf Verdienste oder Opfer, tu einfach was deine Pflicht ist, gegenüber
dem Leben und gegenüber deinen Nächsten. Gott ist uns nichts „schuldig“. So
bitten wir heute
Dass wir nicht glauben, wir könnten uns religiös
„Verdienste erwerben“,
dass wir nicht glauben, der Himmel stünde uns auf
Grund unserer Frömmigkeit zu
dass wir nicht versuchen mit Gott abzurechnen und
Leistungen von uns aufzurechnen
dass wir uns nicht Opfer auferlegen, um besser vor Gott
dazu stehen
dass wir immer besser lernen, das Leben einfach
anzunehmen, wie ist.
Diesen Tag, gerade heute, und was immer er uns bringen
wird
dass wir erkennen, dass wir tatsächlich dem Leben
gegenüber eine Schuldigkeit haben:
nämlich Freude und Dankbarkeit für jeden
neuen Tag
Guter Gott, vor dir sind wir keine Sklaven, die du schikanierst. Du willst, dass wir in
Freiheit unser Leben annehmen und dass wir aus der Kraft und der Freude unseres
Glaubens heraus, unserer Welt und unseren Mitmenschen dienen, so gut wie es
können. So bitten wir im Namen Jesu Amen