1.7.2019 Gen 18.16 Abraham
verhandelt mit Gott
Es ist eine spannende Geschichte, die heute im Buch Genesis in der
alten jüdischen Bibel erzählt wird. Rund um die Erzählungen von
Abraham scheint immer mehr ein neues Gottesbild auf. Gott ist nicht mehr einer, der
unnahbar fern ist, unheimlich und fremd – Gott kommt den Menschen immer näher. In
diesem Kapitel sagt Gott sogar dem Abraham was er vorhat: die Stadt Sodom muss
bestraft werden, sie ist nicht gottesfürchtig. Eigentlich könnte das dem
Abraham egal sein, er wohnt nicht in dieser Stadt und dennoch beginnt er mit
Gott zu verhandeln. Wenn sich 50 gute Menschen finden, wirst du dann die Stadt
verschonen? Ja, sagt Gott – aber Abraham verhandelt weiter und weiter. Er ist
sich nicht sicher, ob man dort 50 gute Menschen findet – zuletzt seine Frage an
Gott: und sag mal, wenn sich vielleicht nur 10 aufrechte Menschen finden? Wirst
du dann die Stadt verschonen? Jahwe scheint zu lächeln: Ja, ok – Abraham hat
gut verhandelt. Auch wenn sich nur 10 finden, soll nichts passieren. Nun, die Geschichte
rund um Sodom geht dann doch nicht gut aus – aber wir können mit Abraham eine
wichtige Erfahrung machen. Gott lässt mit sich reden, nicht aufhören, ihn mit
unseren Bitten zu löchern, umso besser, wenn wir auch für andere bitten. Hunderte
Jahre später wird Jesus seinen Jüngern dasselbe empfehlen: Bittet und bettelt
ohne Unterlass. So bitten wir
heute
Wir bitten für alle, die niemand haben, der in ihrem Namen bittet und
betet
Wir bitten für unsere Freunde und auch für die, denen wir oft lieber
aus dem Weg gehen
Wir bitten gerade in diesen entsetzlich heißen Tagen für alle Kranken
und für alle, die sich vor der Hitze nicht schützen können
Wir bitten, dass es endlich eine ernsthafte radikale Wende in der
Klimapolitik gibt
Wir bitten um Frieden und Entspannung weltweit, um eine Zukunft für
alle, die in unerträglichen Verhältnissen leben
Wir bitten für uns selbst, wir dürfen ernst nehmen was uns am Herzen
liegt, halten wir kurz Stille
So sei uns ein naher Gott, sei wie Vater und Mutter, sei für uns der
Ort, wo wir Frieden finden und in Zuversicht leben können. Wir bitten im Namen
Jesu Amen