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Samstag, 15. Juni 2019

Fürbitten DREIFALTIGKEITSSONNTAG Reicht EIN Gott nicht?

Dreifaltigkeitdsfresko aus Urschalling -   

Teil einer figurenreichen Wand- und Deckenbemalung aus dem 14. Jahrhundert - es lässt sich auf vielerlei Weise deuten. Die mittlere Gestalt gleicht einer Frau, das weibliche Prinzip Gottes, entsprechend dem hebräischen Wort für Geist: "ruach" - weiblich "die Geistin". Die göttliche allumfassende Liebe ist für uns Menschen ohne "weibliches" Prinzip eigentlich undenkbar  


16.6.2019 Dreifaltigkeitssonntag
Weil wir Menschen sind, brauchen wir Bilder und Worte, um uns mitzuteilen. Wir machen uns auch ein Bild von Gott, weil wir über ihn sprechen wollen. Sicher ist es eine Hilfe wenn Jesus sagt, „wie du Vater in mir bist und ich in dir bin – so sollen auch sie in uns sein“ Das heißt, auch wir sind in diese Göttlichkeit miteinbezogen. In uns selbst können wir ein winziges Stück dieser Göttlichkeit erspüren. Gerade das heutige Fest will aber wohl auch das EINE sagen: Gott ist ganz ANDERS.
So bitten wir an diesem heutigen Festtag

im Namen des Vaters
dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Ritualen
dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und Geschichten -
komm  Geist Gottes komm 

im Namen des Sohnes
dass wir uns vom „Glauben“ nicht die schnelle Lösung unserer Probleme erwarten
dass wir nicht nur „brav und fromm“ sind, weil es „Pflicht“ ist

im Namen des Heiligen Geistes
dass wir mit immer mehr Liebe und Sehnsucht Gott suchen
dass wir immer mehr in Gottes ANDERS-sein hineinwachsen dürfen   

So bitten wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes:
dass wir auch in die Tiefen unserer eigenen Person hineinwachsen, 
dass wir auch unser eigenes Anders-sein annehmen 
dass wir in allen anderen Menschen deren „anders sein“ respektieren und achten, 
als einen Widerschein des dreifaltigen Gottes,
der uns Vater und Mutter und Lebens-Geist ist, 
der und täglich neu lebendig macht

AMEN