23.2.2019 Was heißt „Glauben Hebr.11.1 –
Mk.9.2 Verklärung Jesu
Was heißt es „zu glauben“ – das ist heute die
zentrale Frage in beiden Lesungen.
„Glauben heißt nix wissen“ sagt der Volksmund
– und eigentlich geben beide Lesung dem recht. Ja, GLAUBEN bedeutet nicht,
etwas hundertprozentig sicher zu wissen – und selbst die drei Jünger, die Jesus
am Berg Tabor verklärt sehen, sind deswegen noch lange nicht überzeugt in ihrem
„Glauben“. Auch sie erleben noch so manche Unklarheit. Im Hebräerbrief finden
wir eine Definition von „Glauben“, in der auch offene Fragen Platz haben: „Glauben heißt feststehen in dem, was man
erhofft - Überzeugtsein von Dingen, die
man nicht sieht“ Bitten wir heute
dass wir uns
nicht allzu selbstsicher und bequem einrichten in frommen Äußerlichkeiten,
in religiösen
Formeln und Ritualen
dass wir
unseren eigenen Weg zum Glauben finden, dass wir uns den Glauben nicht vorkauen
lassen,
dass wir nicht
hängen bleiben an alten Gottes Bildern und Geschichten, sondern dass wir unseren
ganz persönlichen Glauben an Gott suchen
dass wir uns
religiös weiter bilden, dass wir keine Angst davor haben, dass uns eigenständiges
Denken vom Glauben abhält
dass wir offen
und empfänglich sind für alle Worte und alle Situationen, in denen Gott uns begegnen
kann. Glauben erwirbt man nicht nur in der Kirche
dass wir
niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern Respekt haben vor jedem, der
aufrichtig nach seinem Weg zu glauben sucht
dass wir miteinander
und untereinander über unseren Glauben sprechen.
Dass wir uns
nicht genieren, über unsere religiösen Gefühle und Sehnsüchte zu sprechen
So bitten
wir um einen lebendigen Glauben, der unsere Hoffnung stark macht, der uns
lebensfroh und dankbar sein lässt. Wir bitten um den heiligen Geist, der uns
hilft, dich Gott immer wieder auf neuen Wegen und in neuen Bildern zu suchen. Wir
bitten für die Bischofskonferenz im Vatikan, dass der Glaube an Christus die
Kirche in der Wahrheit frei macht, Amen