2.2.2019 „Maria Lichtmess“ Lk
2.22 Jesus, der jüdische Bub –
"...meine Augen haben das
Heil gesehen" WIR, erwarten WIR noch etwas?
40 Tage nach seiner Geburt wird
der kleine jüdische Bub Jesus zur Weihe in den Tempel gebracht. So sieht es der
jüdische Ritus vor - Die jüdische Mutter musste für
sich selbst ein Reinigungsopfer darbringen, normalerweise ein einjähriges Lamm sowie je eine Felsen- und eine Turteltaube; für Arme genügten zwei Felsen- und zwei
Turteltaube (3. Mose 12, 6 - 8); Maria machte von diesem Armenrecht Gebrauch.
Sie pilgerte also zu ihrer Reinigung in den Tempel. Da Jesus der erste Sohn
war, galt er als Eigentum Gottes und musste von den Eltern zuerst ausgelöst
werden: er wurde zum Priester gebracht und vor Gott dargestellt. Als die Eltern
zu diesem Zweck in den Tempel kamen, begegneten sie dem betagten Simeon und der
Prophetin Hanna , die erkannten, dass Jesus kein gewöhnliches Kind ist und ihn
als den Erlöser Israels priesen (Lukasevangelium 2, 21 - 40).
Dort,
im Tempel, erkennen zwei alte Menschen in diesem kleinen Kind die Ankunft des
von ihnen erwarteten Messias. Für sie ist es eine Begegnung mit Gott. All ihr
jahrelanges Warten hat sich gelohnt. Wie sieht es bei uns aus? Worauf warten
wir? Sind wir für Überraschungen bereit? Sind wir bereit, Gott immer wieder neu
zu begegnen?
So
bitten wir
dass wir nicht vergebens warten
Gott
weil wir dich nur in den großen
Momenten unseres Lebens suchen
sondern dass wir dir heute und
jetzt und in den Stunden unseres Alltags begegnen
sei DU Licht in unserem
Leben: wir bitten dich erhöre uns
dass wir nicht vergebens warten
Gott
weil wir glauben perfekt und
fehlerlos sein zu müssen
sondern dass wir dir gerade auch
in unseren Krisen und Niederlagen begegnen
dass wir nicht vergebens warten
Gott
weil es noch so viel Wichtiges zu
erledigen und festzuhalten gibt
sondern dass wir dir begegnen
- im Innehalten und im Loslassen
dass wir nicht vergebens warten
Gott
weil wir alles von den Anderen
erwarten,
von der Politik, von der Kirche,
von unseren Partnern
sondern dass wir dir begegnen,
wenn wir uns selbst auf den Weg machen
dorthin wo wir gebraucht werden
dass wir nicht vergebens warten
Gott
weil wir aus Krankheit, aus
Schmerz und aus Sorgen keinen Ausweg sehen
sondern dass wir dir begegnen
gerade dort, in der Müdigkeit
und unserer Skepsis
dass wir nicht vergebens warten
Gott
weil wir der Liebe
hinterherlaufen, weil wir hungrig sind nach
Anerkennung und Zuwendung
sondern dass wir dir begegnen wie
Hanna und Simeon in all dem
Kleinen und Unscheinbaren und dem
Bedeutungslosen in unserem Leben
Du guter Gott. So lehre uns
warten voll Geduld und Hoffnung wie Hannah und Simeon. Und schenke uns die
Gnade, dich in allem zu erkennen, vor allem in unseren Schwestern und Brüdern,
die unsere Hilfe brauchen- Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen