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Donnerstag, 28. Februar 2019

Fürbitten 1.3. ein Herz mit Flügeln würde man brauchen



1.3.2019 Herz Jesu Freitag

An jedem ersten Freitag im Monat wird liturgisch der „Herz Jesu Freitag“ begangen.
Nicht alle können mit den „Herz Jesu“ Bildern und Darstellungen etwas anfangen, aber was es heißt, ein schweres oder ein leichtes Herz zu haben, das wissen wir alle.  Viel Herz-Freude und viel Herzschmerz hängen mit unseren privaten Beziehungen zusammen. Beide Lesungen sprechen das heute auch an: das Buch Jesus Sirach lobt den Wert einer guten Freundschaft – im Evangelium wird der Idealzustand einer guten, bis ans Lebensende währenden Ehe angesprochen. Nur zu gut wissen wir, wie viel Schmerz es gerade hier geben kann. 
So bitten wir heute

für alle Eheleute, die in einer schwierigen Situation stecken

für alle, die sich nach Freundschaft und Verlässlichkeit sehnen

für alle, die enttäuscht worden sind und an Liebesverlust leiden

für alle, die aus anderen Gründen ein schweres Herz haben, die aus einer Lebenssituation keinen Ausweg sehen

für alle, denen das Herz schwer ist, weil es plötzlich keine Gesprächsbasis mehr mit den Kindern gibt


bitten wir für die hilflosen Opfer von Hunger, Krieg, Katastrophen, Gewalt und Heimatlosigkeit. Bitten wir, dass sich unsere Herzen erbarmen und helfen, wo wir nur helfen können


bitten wir für uns selbst, um ein lebendiges Herz, ein Herz "mit Flügel", voll Dankbarkeit und Freude über diesen heutigen Tag, ganz gleich, was er bringt. Ein Herz, das sich auch über Schweres erheben kann


So geben wir Alles in deine Hand, guter Gott. Unsere guten und unsere schlechten Tage. Mit Jesus dürfen wir unseren Weg gehen. Dafür danken wir dir, durch IHN, Christus unseren Herren und Bruder. Amen

Mittwoch, 27. Februar 2019

Fürbitten 28.2. manchmal geht's nicht ohne Wunden



28.2.2019  Mk.9.41 wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab
             
Jesus kann radikal sein, aber er trifft den Nagel auf den Kopf. „Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab – es ist besser einhändig in das Leben zu gelangen als mit beiden Händen in die Hölle“, sagt Jesus und natürlich ist das eine Metapher. Keiner muss sich selbst verstümmeln – aber es gibt Situationen, da muss man Entscheidungen treffen, die einem selbst weh tun – anders wäre es langfristig die Hölle auf Erden. Liebesbeziehungen etwa, die einen zerstören würden, wenn man sie nicht ganz bewusst beendet, obwohl es sich anfühlt, als würde man sich das Herz aus der Brust reißen. Jeder von uns kennt solche Situationen. Bitten wir heute

Dass wir erkennen und uns eingestehen, wo wir in einer Situation stecken, die uns gar nicht gut tut und wo wir radikal handeln müssen

Dass wir den Mut haben, Entscheidungen zu treffen, auch wenn wir wissen wie weh uns das einige Zeit tun wird

Dass wir Entscheidungen treffen, die für unser eigenes Leben wichtig sind, auch wenn wir wissen, dass andere darunter leiden werden

dass wir nicht wehleidig sind und akzeptieren können, dass Schmerz und Leid zum Leben dazugehören

Dass wir bereit sind, die Konsequenzen unserer Entscheidung zu tragen, dass wir Verantwortung übernehmen, für das was wir tun

dass wir Vergangenes ruhen lassen und uns auf Neues ausrichten

Bitten wir für alle Menschen, die sich aus einer festen Bindung oder einem Versprechen lösen wollen: dass sie es nicht leichtfertig tun aber doch erkennen, wann es für sie selbst überlebens-notwendig ist

Bitten wir für alle, die mit ihren Eifersüchten und Leidenschaften nicht allein fertig werden

Du guter Gott, so bitten wir um die Gnade, dass wir nicht selbst zur Ursache für das Leid Anderer werden, dass wir aber den Mut finden, richtungs-ändernde Entscheidungen für uns selbst zu treffen. Gib uns immer wieder die Kraft, den richtigen Weg in unserem Leben einzuschlagen. Wir bitten im Namen Jesu Amen

Dienstag, 26. Februar 2019

Fürbitten 27.2. Großzügig denken - Gott ist ANDERS



27.2.2019  Mk.9.38  Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns

An dieser Stelle im Evangelium (denn es gibt auch andere, die anders gewichtet sind) an dieser Stelle im Evangelium ist Jesus keiner, der enge Grenzen zieht. Jeder gehört zum Himmelreich, der nicht gegen die Absicht Gottes handelt. Den ängstlichen und wohl auch engstirnigen Jüngern sagt er gelassen: „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns“ Die Gaben des Heiligen Geistes - ja, sie können auch anderen geschenkt sein! Auch wir müssen lernen in unserem Denken offen und weit zu sein. So bitten wir

dass wir auch in anderen Religionen und Überzeugungen das Gute und auch Göttliche sehen

Dass wir Andersdenkenden nicht den guten Glauben absprechen

dass wir prinzipiell immer auch andere Standpunkte anhören und überdenken

dass wir mit falschem Konkurrenzdenken und Vergleichen aufhören

dass wir uns freuen können über das, was auch andere zustande bringen

dass wir uns nicht mit fixen Handlungs-Vorgaben selbst einengen und andere ausschließen

dass wir auch innerhalb unserer Kirche andere Meinungen nicht nur respektieren, sondern sie auch als Wink Gottes sehen

dass wir uns in unseren Gemeinschaften um einen Ausgleich verschiedener Meinungen und Lebensweisen bemühen, ohne Gräben aufzureißen


so bitten wir guter Gott, hol uns heraus aus aller Engstirnigkeit und Ängstlichkeit. Dass wir uns nicht abgrenzen sondern öffnen – denn dein Geist weht wo immer er will. Lass ihn uns erkennen, auch heute. Amen

Montag, 25. Februar 2019

Fürbitten 26.2. und wer ist hier der Größte?



26.2.2019 wer ist der Größte  Mk.9.30     

Das gehört wohl zur Gruppendynamik. Überall dort, wo mehrere Menschen beisammen sind, taucht unweigerlich die Frage auf – ob ausgesprochen oder nicht: “Wer hat das Sagen? 
Wer ist das Alphatier?“ Wer ist hier jetzt „der, die Größte“.
Bei den Jüngern Jesu war es nicht anders. Die Erzählung im Evangelium heute zeigt es. Nicht das, was Jesus ihnen mitteilen will, beschäftigt sie – sie debattieren darüber, wer von ihnen wohl der Größte, der Wichtigste, der Bedeutendste ist.  Bitten wir heute

dass wir uns nicht lächerlich machen, mit eigenem "Wichtig-tun" 

dass wir uns nicht aufspielen und vordrängen

dass wir nicht im Mittelpunkt stehen müssen

dass wir aber auch nicht scheinheilig nur so „bescheiden tun“,

dass wir Andere in unserem Umfeld etwas gelten lassen können

dass wir fähig zur Teamarbeit sind

dass wir Andere motivieren und ermutigen

dass wir nicht immer gleich selbst das Heft in die Hand nehmen

dass wir es immer besser lernen, uns innerlich respektvoll zu verneigen vor den Menschen, mit denen wir zu tun haben, gerade auch heute wieder

dass es auch im politischen und öffentlichen Leben und nicht zuletzt auch in der Kirche einen wertschätzenden Umgang miteinander gibt, dass wir dazu beitragen, wo immer wir es können

Du guter Gott, lass uns erkennen, wie sehr wir alle unsere Gaben, alles Können, alle Verdienste Dir verdanken. Und dass wir damit den anderen Menschen in unserem Leben „dienen“ sollen, so gut wir können. Lass es uns tun in der Freude, die uns Jesus vorgelebt hat. Amen

Sonntag, 24. Februar 2019

Fürbitten 25.2. Alles kann, wer glaubt - ist das so?



25.2.2019  Alles kann, wer glaubt Mk. 9.14

Im Evangelium bittet heute ein Vater Jesus verzweifelt, seinen Sohn von schweren Anfällen zu heilem. Zuvor hatte der Mann schon Jünger Jesu darum gebeten, doch die hatten es nicht gekonnt. Jesus sagt nun: „Alles kann, wer glaubt“ - und so bittet der Vater des Knaben in seiner Verzweiflung:ich glaube, aber hilf meinem Unglauben“. Ist das nicht genau auch unsere Situation. Ja wir glauben …und doch …wir kennen auch die Zweifel . Bitten wir heute

dass wir dankbar sind für alle Momente, in denen wir mit großer Sicherheit und Vertrauen glauben können

dass wir nicht gleich unsicher werden im Glauben, nur wenn Gebete und Wünsche nicht erfüllt werden

dass wir keine Angst davor haben, wenn uns das Glauben-Können auch einmal abhanden kommt, dass wir dann spüren dürfen, dass Gott selbst uns dennoch nicht verlässt

dass wir es uns mit dem Glauben aber nicht zu einfach machen, dass wir nicht
alles ungefragt hinnehmen

dass wir uns den Glauben nicht vorkauen lassen, dass wir uns religiös weiterbilden 
und dass wir keine Angst davor haben, eigenständig und kritisch zu denken

dass wir zu Anderen davon sprechen können, woran wir selbst glauben und warum wir glauben und warum unser dieser Glaube froh macht 

und bitten wir auch, dass wir Anderen, die „anders“ glauben, nicht den „wahren“ Glauben absprechen, sondern Respekt haben vor jedem, der aufrichtig nach Sinn und Liebe im Leben sucht

So bitten wir dich guter Gott: halte unseren Glauben lebendig, lass uns keine Angst davor haben, wir könnten ihn verlieren – denn DU bist bei uns, auch in den dunklen und schweren Momenten unseres Lebens. Daran glauben wir, im Vertrauen auf Jesus, Amen

Samstag, 23. Februar 2019

Fürbitten Sonntag 24.2. Liebt eure Feinde




24.2.2019 Lk.6.27 Liebt eure Feinde

„Liebt eure Feinde, tut denen Gutes, die euch hassen“, das ist heute im Evangelium die Forderung Jesu. Zuvor hören wir im Alten Testament die Geschichte von König Saul und David. David wird von Saul verfolgt, durch einen Zufall fällt ihm dieser schlafend und wehrlos in die Hände. David aber tötet seinen Feind nicht. Sein Motiv ist noch lange nicht Feindesliebe, wie sie Jesus fordert, sondern Respekt vor dem von Gott gesalbten König.
In unserer politischen Realität , kriegerische Auseinandersetzungen ringsum, gibt es aber nicht einmal diesen Respekt vor dem jeweils anderen Menschen …auch nicht im Alltag, wo wir immer wieder hören wie schnell aus Hass gemordet wird. Und wie sieht es vielleicht manchmal auch in uns selbst aus? Wie viele Fehden tragen wir mit uns herum, wie oft vergiftet unausgesprochene Feindschaft das Zusammenleben. Bitten wir heute

Dass wir gegen alle Gedanken von Feindschaft, Wut und Hass ankämpfen

Dass wir uns auf offene Gespräche einlassen und bereit sind, einzulenken

Dass wir Forderungen zurückstellen, um im Frieden miteinander zu leben

Dass wir nachgeben können, ohne verbittert zu sein

Dass wir einander wirklich Schuld erlassen

Dass wir segnen, was uns verletzt und weh tut

Dass wir uns um Güte und Barmherzigkeit bemühen, in allen Konflikten

Bitten wir, dass auch in Gesellschaft und Politik nicht mit „Feindbildern“ gearbeitet wird

Guter Gott, erbarme dich unserer Hilflosigkeit. Lass, dass wenigstens wir in unserem kleinen Bereich Frieden und Versöhnung leben können. Amen

Freitag, 22. Februar 2019

Fürbitten 23.2. GLAUBEN heißt: nix wissen??



23.2.2019 Was heißt „Glauben Hebr.11.1 – Mk.9.2 Verklärung Jesu

Was heißt es „zu glauben“ – das ist heute die zentrale Frage in beiden Lesungen.
„Glauben heißt nix wissen“ sagt der Volksmund – und eigentlich geben beide Lesung dem recht. Ja, GLAUBEN bedeutet nicht, etwas hundertprozentig sicher zu wissen – und selbst die drei Jünger, die Jesus am Berg Tabor verklärt sehen, sind deswegen noch lange nicht überzeugt in ihrem „Glauben“. Auch sie erleben noch so manche Unklarheit. Im Hebräerbrief finden wir eine Definition von „Glauben“, in der auch offene Fragen Platz haben:  „Glauben heißt feststehen in dem, was man erhofft - Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht“  Bitten wir heute

dass wir uns nicht allzu selbstsicher und bequem einrichten in frommen Äußerlichkeiten, 
in religiösen Formeln und Ritualen

dass wir unseren eigenen Weg zum Glauben finden, dass wir uns den Glauben nicht vorkauen lassen,

dass wir nicht hängen bleiben an alten Gottes Bildern und Geschichten, sondern dass wir unseren ganz persönlichen Glauben an Gott suchen 

dass wir uns religiös weiter bilden, dass wir keine Angst davor haben, dass uns eigenständiges Denken vom Glauben abhält

dass wir offen und empfänglich sind für alle Worte und alle Situationen, in denen Gott uns begegnen kann. Glauben erwirbt man nicht nur in der Kirche

dass wir niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern Respekt haben vor jedem, der aufrichtig nach seinem Weg zu glauben sucht

dass wir miteinander und untereinander über unseren Glauben sprechen.
Dass wir uns nicht genieren, über unsere religiösen Gefühle und Sehnsüchte zu sprechen


So bitten wir um einen lebendigen Glauben, der unsere Hoffnung stark macht, der uns lebensfroh und dankbar sein lässt. Wir bitten um den heiligen Geist, der uns hilft, dich Gott immer wieder auf neuen Wegen und in neuen Bildern zu suchen. Wir bitten für die Bischofskonferenz im Vatikan, dass der Glaube an Christus die Kirche in der Wahrheit frei macht, Amen 

Donnerstag, 21. Februar 2019

Fürbitten 22.2.2019 Kirche und MISSBRAUCH



22.2.2019 Kathedra Petri 

Das heutige Kirchen Fest geht eigentlich auf einen heidnischen Brauch im alten Rom zurück. Im Totengedenken hat man dort zu eigenen Feiern Speisen für die Verstorbenen gebracht und für jeden Toten auch einen Sessel, einen Stuhl (cathedra) hingestellt. Die Christen haben bei diesem Totengedenken an Petrus gedacht – aber ab dem 4.Jahrhundert hat Rom diese Feier mit heidnischem Hintergrund verboten. Statt dessen hat man nun den Sessel, den „Stuhl“ des Petrus als „Lehrstuhl“ umgedeutet. Dieser „Lehrstuhl Petri, das wissen wir, hat in der Geschichte der christlichen Kirchen aber auch zu vielen Problemen geführt. Nicht zufällig tagt nun genau zu diesem Fest eine große weltweite Bischofskonferenz im Vatikan. Es geht um den jahrzehntelangen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Noch immer gibt es hier in gar nicht so wenigen Diözesen weltweit von oberster Stelle ein Leugnen und eine Abwehr, dieses Thema anzusprechen. Bitten wir heute

Dass sich die Kirche der Wahrheit stellt – dass sich Papst Franziskus mit seiner Forderung nach 
„Null Toleranz“ für priesterliche Täter besser durchsetzt

Dass klare Kriterien erarbeitet werden, was unter Missbrauch zu verstehen ist und dass sich Priester hier nicht hinter frommen Floskeln verstecken können

Dass die Kirche nicht sich selbst schützt, indem sich die Opfer verstecken müssen

Dass man Opfern von Missbrauch nicht auch noch ein schlechtes Gewissen macht, wenn sie die Übergriffe melden

Dass Täter auch vor weltliche Gerichte gestellt werden und dass es klare Konsequenzen für sie gibt

Bitten wir auch, dass innerhalb der kirchlichen Welt offener und selbstkritischer mit Sexualität umgegangen wird, dass man nicht so tut, als dürfte das kein Problem sein – dass auch hier Wahrheit und Klarheit gelebt wird

Allein in Österreich sind bis jetzt über 27 Millionen Euro von der Katholischen Kirche für Opfer von Missbrauch bezahlt worden - Bitten wir für die betroffenen Menschen, dass sie mit ihrem Schicksal gut fertig werden

So bitten wir heute für die im Vatikan versammelten obersten Vertreter der Kirche weltweit, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und sich den anstehenden Problemen ehrlich und selbstkritisch stellen. Wir bitten um ein Wirken des heiligen Geistes. Amen

Mittwoch, 20. Februar 2019

Fürbitten 21.2 Die Schöpfung bewahren



21.2.2019 Gen.9.1  Gott schließt einen Bund mit dem Menschen
                 
Noah und die Geschöpfe seiner Arche sind gerettet, das erzählt heute das Buch Genesis. Nach der Sintflut schließt Gott nun ganz feierlich einen Bund mit den Menschen. „alles vergebe ich euch…seid fruchtbar, vermehrt euch und bevölkert die Erde“ Flappsig könnte man sagen: Gott meint: „Schwamm drüber, fangen wir ganz neu an“.
Das ist das Wunderbare an unserer Beziehung zu Gott:
Immer und aus jeder Sackgasse und aus jedem Versagen heraus, kann es einen Neu- Anfang geben. Kein Versagen, kein Scheitern ist endgültig. Darum dürfen wir
Gott bitten

dass Du bei uns bist, auch auf den Um-und Irrwegen unseres Lebens
dass wir keine Angst haben müssen, wenn wir glauben, das Falsche gemacht oder
versagt zu haben

dass aber auch wir anderen immer wieder eine neue Chance geben
dass wir niemand „abschreiben“ ,niemand als „hoffnungslosen Fall“ aufgeben

dass Du uns Geduld gibst, das auszuhalten was im Moment nur schwer erträglich ist
dass wir bereit sind, dort los zu lassen, wo du Anderes für uns vorhast

dass wir immer mehr hineinwachsen, in den „Bund“ mit dir, in die Tiefe unseres Lebens
dass wir Freude daran haben, uns immer wieder zu ganz neuen Ufern aufzumachen

dass wir die Verantwortung spüren und wahrnehmen, die du uns für die ganze Schöpfung aufträgst. Dass wir bescheiden und nachhaltig leben, voll Mitgefühl mit allem Geschaffenen

wir bitten für die großen entwickelten Staaten dieser Erde, dass ihre Verantwortlichen bereit sind, für den Schutz des weltweiten Klimas die richtigen Schritte zu unternehmen

Morgen beginnt im Vatikan die viertägige Bischofskonferenz über die Mißbrauchsverbrechen von Geistlichen an Kindern und Jugendlichen. Bitten wir, dass es bei der Aufarbeitung dieser Schuld zu einem Neu Anfang kommen kann,zu einem Umdenken all jener, die diese Verbrechen noch immer nicht wahrhaben wollen

So führe DU uns guter Gott, gib uns Vertrauen auf den Wegen unseres Lebens, damit wir dir entgegengehen können – wie Jesus, gemeinsam mit unseren Schwestern und Brüdern. Amen

Dienstag, 19. Februar 2019

Fürbitten 20.2. nach uns die Sintflut??



20.2.2019  nach der Sintflut  Gen.8.6

„Nach mir die Sintflut“, das ist eine flapsige Redewendung, die sagen soll, jetzt ist eigentlich auch schon alles egal… Das Buch Genesis erzählt von der Sintflut. Gott sieht das viele Böse auf der Welt, es reut ihn, den Menschen geschaffen zu haben und er beschließt, seine ganze Schöpfung auszulöschen. Nur ein Mensch findet Gnade vor Gott, Noah, er wird gerettet werden und auf seine Arche darf er zum Überleben auch eine bunte Schar von Tieren mitnehmen, reine und unreine, wie es Gott formuliert. In der heutigen Lesung ist die Sintflut vorbei, Noah und die Tiere gerettet – aber es wird etwas Seltsames erzählt: Gott lässt sich durch Noah versöhnen. Zwar erkennt Jahwe nüchtern:  „das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an“. Und dennoch beschließt ER: nie mehr wieder will ich künftig alles Lebendige vernichten. Es ist ein neues Bild von Gott, das in dieser Erzählung durchscheint. In Gottes Liebe bleibt alles geborgen. Im Evangelium heilt Jesus einen Blinden, auch er kann die Welt neu sehen. Bitten wir mit den Worten von Huub Oosterhuis aus der Litanei von der Gegenwart Gottes

Licht unseres Lebens - Sei hier zugegen, in unserer Mitte
Lös unsere Blindheit, dass wir dich sehen
Mach unsere Sinne wach für dein Kommen
Zeig deine Nähe, dass wir dich spüren
Sei Gott mit uns – wir bitten Dich erhöre uns

Komm und befreie uns damit wir leben
Komm uns zu retten, wie Licht in der Frühe
Gott für uns alle heute und morgen
Gib deinen Namen uns, ein Zeichen des Lebens
Sei Gott mit uns – wir bitten Dich erhöre uns

Sei unsere Zukunft, sei unser Vater
Sei hier zugegen lass uns nicht sterben
Tu deine Hand auf, so sind wir gesättigt
Send deinen Geist aus, neu uns zu schaffen
Sei Gott mit uns – wir bitten Dich erhöre uns

Für unsere Kinder sei du die Zukunft
Auf dich vertrauen wir auf den Lebendigen
In dieser Stunde, Gott sei uns nahe
Sei Gott mit uns – wir bitten Dich erhöre uns


Ja, um das bitten wir: Gott sei uns nahe. So nahe, dass du alles Unvollkommene an uns in Deiner Liebe zur Vollendung führst. Hilf uns, deine Schöpfung zu bewahren, in tiefem Respekt vor allem Lebendigen. Amen



Montag, 18. Februar 2019

Fürbitten 19.2. Die SINTFLUT - nein, Gott vernichtet nicht


Fotomontage express.co.uk

19.2.2019  Gen 6.5. Ankündigung Sintflut  Mk.8.14 versteht ihr noch immer nicht 
              
 Gott ist zornig, hören wir im Alten Testament: „er sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm…es tat Seinem Herzen weh und er sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen“ Gott kündigt die Sintflut an – so haben Menschen vor tausenden von Jahren sich wohl versucht zu erklären, warum es vernichtende Naturkatastrophen gibt. Unserem heutigen Gottesbild entspricht das nicht mehr: Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Tsunami Fluten sind KEINE Strafe Gottes. Gott vernichtet nicht im Zorn. Im Gottesbild der Israeliten hat Jahwe noch Eigenschaften wie ein Mensch. Er ist zornig und er vernichtet im Zorn. Im Evangelium will Jesus seinen Jüngern unter Hinweis auf die Brotvermehrung klar machen: nur wir Menschen denken ängstlich und kleinlich, Gott ist ganz anders. Gott will unser Leben. So bitten auch wir um diese göttliche Großzügigkeit und Geduld


um Großzügigkeit und Geduld mit allem was menschelt rund um uns

um Großzügigkeit und Geduld auch mit uns selbst, weil wir nie ganz so sein können, wie wir es gerne hätten

um Großzügigkeit und Geduld, dass wir Kränkungen wegstecken können
dass wir uns in unseren Gefühlen nicht zu ernst nehmen

um Großzügigkeit und Geduld, dass wir es aushalten, wenn die Dinge nicht so sind, wie wir glauben, dass sie sein müssen

um Großzügigkeit und Geduld, dass wir anderen immer wieder eine neue Chance geben

um Großzügigkeit und Geduld, dass wir im Zweifelsfall das Gute sehen

um Großzügigkeit und Geduld und um immer genug Liebe, dass wir in den Krisen unseres Lebens einen langen Atem haben

Du guter Gott, du wendest dich uns zu, in allen Situationen unseres Lebens:  Dir vertrauen wir uns an und alle Menschen an die wir denken und für die wir beten. Bewahre uns in deinem Frieden, bewahre uns vor Gewalt und Naturkatastrophen, darum bitten wir im Namen Jesu . Amen

Sonntag, 17. Februar 2019

Fürbitten 18.2. Kain, wo ist dein Bruder Abel?




18.2.2019 Gen.4.1  Kain, wo ist dein Bruder Abel?  - bin ich der Hüter meines Bruders

Was das Buch Genesis in der alten jüdischen Bibel erzählt, das sind keine Tatsachenberichte und keine Reportagen. Die Erschaffung der Welt, das erste Menschenpaar, der Sündenfall, die Vertreibung aus dem Paradies: das sind mythologische Geschichten, Geschichten mit denen sich die Menschen, im Verweis auf einen Gott, die Welt und ihr Leben erklären. Heute hören wir die dramatische Schilderung vom ersten Brudermord der Geschichte. Kain, der Täter, ist nach dem 1.Buch Mose und auch nach dem Koran der älteste Sohn von Adam und Eva. Er erschlägt aus Verdruss und Neid seinen jüngeren Bruder Abel. Wieder erscheint Gott und verlangt nun von Kain Rechenschaft „Wo ist dein Bruder?“ Und Kain antwortet mit der Gegenfrage, so wie es Menschen über Jahrtausende vermutlich gemacht haben: „Bin ich der Hüter meines Bruders?“ Was geht mich schon das Schicksal eines Anderen an? Bitten wir heute

Dass wir zu allererst auf unsere eigenen Gedanken achten, aus ihnen werden schnell Taten

Dass wir Eifersucht und Zorn in uns selbst erkennen  - dass wir nicht neidisch und missgünstig auf andere schauen

Dass wir uns nicht in falscher Konkurrenz mit anderen messen – dass wir auch anderen Gutes und Erfolg gönnen

Dass wir uns für andere Menschen mit-verantwortlich fühlen

Bitten wir für alle Menschen, die glauben keinen anderen Ausweg zu sehen, als Gefühle und Konflikte mit Gewalt und Mord lösen

Dass unsere Gesellschaft Wege findet, potentielle Opfer besser zu schützen

Bitten wir für die Staaten-Lenker dieser Erde, dass sie ihre Verantwortung gegenüber dem Leben aller Menschen erkennen und wahrnehmen

Du guter Gott, beschütze und bewahre uns vor dem „Kain“ in uns selbst, lass uns in Respekt und Frieden miteinander leben. Lass uns Konflikte aushalten und immer zur Versöhnung bereit sein. Amen

Achte auf Deine Gedanken, 
denn sie werden Worte. 

Achte auf Deine Worte, 
denn sie werden Handlungen. 
Achte auf Deine Handlungen, 
denn sie werden Gewohnheiten. 
Achte auf Deine Gewohnheiten, 
denn sie werden Dein Charakter. 
Achte auf Deinen Charakter, 
denn er wird Dein Schicksal.


Aus dem Talmud



Knuck 17 Das Leben? EINE SELIGKEIT! auch mit Rotzinase

Ein Nasenkuss ... ein Nasenkuss ...ja mein Bruder und ich wir lieben das.  Zuerst habe ich noch nicht recht gewusst, wie man das macht ... aber jetzt warte ich schon immer lachend, bis sich der Arthur zu mir herunter beugt ...
"Knucki, ich liebe dich"...ruft er dabei und manchmal zwickt er mich auch ganz lieb und zart in eine Backe
"Deine Wangen liebe ich, Knucki" - das sagt er auch -
aber im Hintergrund hören wir schon wieder die Mama
mit ihrem Aufschrei: "Nicht so nah, wie oft habe ich gesagt, bitte nicht so nah.....bitte nicht ins Gesicht...bitte
Arthur, Abstand vom Knucki halten....."
Aber da ist alles - zum Glück -  schon viel zu spät.
Da haben wir uns schon ausgiebig Nasen-gebusselt
na ja und JETZT .... jetzt rinnen unsere Nasen ...ja ich gebe zu,
das ist nur halb lustig ...aber trotzdem knuddelt sich mein Bruder
fest zu mir ... und gleich lache ich wieder ...was immer auch ist ....
ganz schnell lache ich wieder ... da kann das Rotzi noch so rinnen ....
Das muss ich erst meinem großen Bruder lernen: der regt sich viel zu viel auf, wenn er Schnupfen hat ... ich inhaliere sogar brav, sehr interessant
das Geräusch und der lustige feine Dampf, der aufsteigt ... alles ist ein
echtes Abenteuer. Mich können sie mitnehmen wohin sie wollen:
Cafehaus, Kanzlei, U Bahn, Bus und Straßenbahn, Supermarkt und Restaurant ... alles, alles ein Abenteuer

Niemand hat uns erzählt,
als wir noch im Mama Bauch geschwommen sind,
was es da "draußen" so alles gibt.
Eigentlich sehr schlampig, keinerlei Welt-Info ,
ehe wir Babys uns auf die Reise machen.
Aber wer weiß, womöglich zieht man dann zu früh
den Stöpsel - vor lauter Neugierde ...
Viereinhalb Monate ist das jetzt erst her,
dass ich hier gelandet bin - ich kann es nicht glauben,
kommt mir vor wie eine Ewigkeit -
ja, das sagen auch Mama und Papa und
mein Bruder und alle anderen rund um mich:
Unvorstellbar, dass der Knucki einmal nicht da war....

Allerdings .... so eine kleine kritische Anmerkung habe
ich schon ...
Da sitze ich zum Beispiel heute mit den Eltern und dem Arthur beim Mittagstisch - und glauben Sie, dass auch nur einer auf die Idee kommt, mir auch etwas vorzulegen ....
ich schaue und schaue, ich verbiege mich schon in alle
Richtungen - ich lasse mich schon fast auf den Teller
vom Papa fallen ....man gibt mir nichts!!!
"Knucki, das ist noch zu früh für dich", sagt mein Bruder.
DER hat leicht reden, der hat ja niemals so einen GUSTO
wie ich ihn jetzt schon habe .... und ich sage ihnen was,
(das verrate ich nur ihnen), ich habe genau gehört, wie die Moa am Telefon zur Mama sagt: "Na servus, der  Knucki hat ja schon einen richtigen Futterneid"

"JA Moa" sage ich da
"aus mir wird ganz sicher ein
Feinschmecker ..."
Wo hast du denn diesen köstlichen
Menueplan in der Porzellangasse
fotografiert ??? Mich kannst du damit
nicht abschrecken. Ich werde ein globalisierter
Feinschmecker sein ... nicht nur so ein
Wiener Schnitzel Knuck."
So, jetzt ist mein Essens Grant heraußen ....manchmal ist man halt auch ungehalten.
"Beim Essen zuschauen müssen...!!"
Aber jetzt gehe ich zur Mama

zur Snack Bar von meiner Mama!
ALLES BIO! Ist ja wirklich prima.
Nein, ich kann mich wirklich über NICHTS
beklagen.
Schon gar nicht über diese Rotzi-Nase.
Haaaatschi ... und dennoch:
Nasenkuss - Nasenkuss :
mit meinem großen Bruder der größte Genuss!
Das lassen wir uns nicht nehmen!
Ja,
DAS LEBEN IST EINE EINZIGE SELIGKEIT,
                                                                    glauben sie mir















Samstag, 16. Februar 2019

Fürbitten Sonntag 17.2. SELIG SIND WIR, wenn ....



17.2.2019  Lk 6.20  Feldrede  (Bergpredigt Mt.5.1) 

Was wir als „Bergpredigt“ im Matthäus-Evangelium kennen ist bei Lukas ganz ähnlich eine „Feldrede“ Jesu. Da wie dort geht es um eine radikale Lebenshaltung: was normalerweise als Unglück erscheint: Hunger zu haben, verzweifelt zu sein, von Anderen gehasst zu werden – das sollen wir, mit den Augen Jesu, als Glück preisen. Freut euch und tanzt, wenn das geschieht, heißt es bei Lukas. Aber „weh euch“, wenn ihr jetzt reich seid, wenn ihr satt seid, wenn ihr jetzt lacht, wenn alle euch loben. Wie oft haben wir die Seligpreisungen schon gehört. Alles, was Jesus wichtig war, liegt in diesen Sätzen. Aber ihr Ansatz scheint uns so maßlos, dass wir vielleicht oft gar nicht mehr richtig hinhören, weil wir denken: „gut gemeint – aber – was hat das schon mit mir zu tun. Von den „Kleinen Schwestern Jesu“ in Paris gibt es eine Nachdichtung für unseren einfachen kleinen Alltag. Bitten wir
Lass uns selig sein, wenn wir uns nicht so ernst nehmen, wenn wir auch über uns selbst lachen können. Dann haben wir es - und dann haben es die die Mitmenschen mit uns leichter                                 
Lass uns selig sein, wenn wir einen Maulwurfshügel von einem Berg unterscheiden können; Dann werden wir uns selbst und anderen viele Probleme ersparen. 
Lass uns selig sein, wenn wir im richtigen Moment schweigen und zuhören können. Dann werden wir selbst Neues erfahren und kreisen nicht nur um uns selbst
Lass uns selig sein, wenn wir uns freuen und genießen können ohne dafür eine Entschuldigung zu suchen. Dann werden wir anderen nicht auf die Nerven fallen
Lass uns selig sein, wenn wir uns nicht für unentbehrlich halten. Aber lass uns acht darauf haben, was andere brauchen. Dann werden wir Freude säen.
Lass uns selig sein, wenn wir immer besser lernen, die kleinen Dinge des Lebens mit Ernst und die ernsten Dinge mit Gelassenheit zu sehen; Dann werden wir den wahren Wert der Dinge erkennen.
Lass uns selig sein, wenn wir fähig sind, anderen zu vertrauen und ihnen mit Wohlwollen zu begegnen, auch dann, wenn vieles dagegen spricht.  Dann wird man uns vermutlich für naiv halten, aber die Nächstenliebe ist nicht billiger zu haben
Bitten wir heute für all die Menschen, die im wahrsten Sinn des Wortes hungern und weinen, die beschimpft und gehasst werden, die man verfolgt und aus Gemeinschaften ausschließt: Menschen verzweifelt und heimatlos: hilf uns zu helfen, wo immer wir helfen können. 

.So bitten wir Dich Gott um die Gabe einander gut zu sein und gut zu tun – damit Dein Reich Hier und Jetzt kommen kann. Wie es Jesus gelebt hat. Amen

Freitag, 15. Februar 2019

Fürbitten 16.2. Hunger und Sehnsucht stillen



16.2.2019 Mk.8.1   die Leute aßen und wurden satt   

Im Evangelium hören wir heute, bei Markus, nochmals die Geschichte einer wunderbaren Brotvermehrung. Seit drei Tagen, so heißt es, sind an die 4.000 Menschen um Jesus versammelt, der nun seine Jünger auffordert, die Menschen doch zu versorgen. Aber es sind nur sieben Brote und ein paar Fische vorhanden – als Jesus das Wenige segnet, können wieder alle auf wundersame Weise satt werden und es bleiben am Ende sogar noch 7 Körbe mit Brot übrig. „Die Leute aßen und wurden satt“ heißt es im Evangelium.  Wir selbst leiden keinen körperlichen Hunger, und doch gibt es eine Sehnsucht danach „satt“ zu sein. So bitten wir heute

Jesus, der du Brot für alle hast
stille du unseren Hunger, unsere Sehnsucht
nach Liebe nach Gemeinschaft, nach Freude und Glück, nach einem sinnvollen Leben  

stille du den Hunger, die Sehnsucht all der kranken Menschen
nach heil sein und gesund sein, nach einem normalen Leben  

stille du den Hunger, die Sehnsucht der alten Menschen
nach Zuwendung, nach Nähe, nach Angenommensein

stille du den Hunger, die Sehnsucht der Jungen
nach Zärtlichkeit, nach Anerkennung, nach einem Beruf der Freude macht u Sicherheit gibt

stille du den Hunger, die Sehnsucht der Menschen
in den Kriegs und Krisengebieten: den Hunger nach Frieden,
schenke Schalom Gott, in diesem entsetzlichen Morden und Sterben

und stille du den Hunger, den nackten Hunger, überall dort
wo Menschen am Notwendigsten Hunger leiden
hilf uns, dass wir helfen, wo wir helfen können,
dass auch wir Hunger stillen – den leiblichen und den seelischen unserer Mitmenschen


Du guter Gott. So groß ist unser Hunger nach Leben. So groß oft unsere Sehnsucht, endlich satt zu sein, genug Liebe zu haben, genug Freude, genug Frieden. Schenk Du uns, was niemand sonst uns geben kann – wir bitten im Namen Jesu . Amen

Donnerstag, 14. Februar 2019

Fürbitten 15.2 ÖFFNE DICH - keine Angst vor Erkenntnis



15.2.2019  Gen.3.1 „Sündenfall“  Mk.7.31 Öffne dich - Taubstummer

Zwei Lesungen hören wir heute, die sehr berühren. Im Buch Genesis, der mythologischen Erzählung vom Beginn der Schöpfung, kommt es heute zum „Sündenfall“. Adam und Eva essen eine Frucht vom Baum der Erkenntnis – Gott hatte es verboten – und nun werden sie aus dem Paradies vertrieben. Man könnte sagen „sie haben sich der Sünde, dem Verbot geöffnet – darum werden sie bestraft“. Man kann aber auch sagen: „Adam und Eva haben sich der Erkenntnis geöffnet – das ist immer ein Risiko. Trotzdem sollte man es tun!“
Im Evangelium ist es Jesus, der sagt „Öffne Dich“:  „Effata! Er sagt es zu einem Mann, der taubstumm ist  – und tatsächlich, die Stummheit weicht, es öffnen sich Ohren und Zunge. sofort kann der Mann wieder hören und reden.  „Öffne dich“ – ganz sicher sagt es Jesus auch zu uns. Immer wieder neu können und sollen wir OFFEN sein.  So bitten wir heute

Dass wir uns öffnen
Für neue Gedanken, für neue Ideen, für neue Menschen

Dass wir uns öffnen
Für neue Erkenntnisse und offenen Diskursen, auch in der Bibelwissenschaft

Dass wir uns öffnen
dass wir uns gesellschaftspolitisch interessieren, dass wir Stellung beziehen, dass wir uns engagieren

dass wir uns öffnen
das Herz weit aufmachen, für die Not und die Sorgen Anderer

Dass wir uns öffnen
In einem Streit, in einer Verstimmung, überall dort, wo wir uns lieber zurückziehen wollen

Dass wir uns öffnen
für die Gefühle in uns selbst, dass wir die Sehnsucht an uns heranlassen und auch
manchmal die Leere zulassen

Dass wir uns öffnen
Für all die Freude und die Dankbarkeit, die immer wieder in jedem neuen Tag stecken

Du guter Gott, öffne unsere Augen, öffne unsere Ohren, öffne unseren Mund, öffne unser Herz: damit wir voll Dankbarkeit das Leben spüren, heute und jeden Tag wieder – auch in allen Schwierigkeiten. Du bist mit uns, in diesem Vertrauen leben wir und danken wir dir. Amen

Mittwoch, 13. Februar 2019

Fürbitten 14.2 VALENTINSTAG - die Freude aneinander



14.2.2019  Valentinstag

Schon seit ein paar Jahren ist der Valentinstag auch in der Kirche angekommen. Wir sollen nicht nur lästern über die große Geschäftemacherei mit diesem Tag - in vielen Pfarren werden heute Liebespaare gesegnet, auch Menschen, die in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft zusammenleben. Das ist schön – aber noch gibt es die Gesetze, die wiederverheirateten Geschiedenen oder homosexuellen Menschen die Kommunion verweigern. In jedem von uns lebt die Sehnsucht nach Liebe. „Das drückt auch heute besonders schön die uralte Lesung aus dem Buch Genesis aus: „Gott der Herr sprach, es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt.“ 
So wird Adam, dem Menschen, ein zweiter Mensch zur Seite gegeben. 
Bitten wir heute am Valentinstag

dass wir einander ein Extra Lächeln schenken und unsere Umarmung beim Friedensgruß im Gottesdienst voll Wärme und Zuneigung ist

lass uns lächeln, weil wir jeden Tag erfahren, dass die Liebe unser Leben weit und groß macht
und ihm immer Sinn gibt

lass uns lächeln, wenn wir die Liebe anderer sehen, dass wir tolerant sind für viele Formen
der Nähe und Zärtlichkeit

lass uns lächeln, und uns Menschen zuneigen, die heute vielleicht besonders unter
Alleinsein leiden, wie Alte und Pflegebedürftige

Lass uns lächeln und uns an den Kindern freuen, dass sie genug Liebe im Leben erfahren und sie weiter schenken können

lass uns nicht nur heute lächeln, und alles tun, um andere zu ermutigen und ihnen Freude ins Leben zu bringen


lass uns lächeln Gott, weil wir auch in dich verliebt sein wollen und nicht nur hier sind, um eine Pflicht zu erfüllen

so bitten wir dich guter Gott, lass uns jeden Tag mehr diese Liebe erfahren, die uns hilft,, dankbar und froh zu sein. Und lass uns diese Freude weitergeben. Weil letztlich  jeder von uns „Gottes Liebesbrief für diese Welt“ ist, so wie es uns Jesus vorgelebt hat. In seiner Gegenwart leben wir und lieben wir, Amen

Dienstag, 12. Februar 2019

Fürbitten 13.2. GUT und BÖSE - in unserem Herzen entscheidet es sich




13.2.2019  Gen. 2.4. + Mk 7.14 was macht den Menschen rein oder unrein
                 vom Baum der Erkenntnis darfst du nicht essen?

Menschen machen sich ein Bild von Gott – in der Genesis Schöpfungsgeschichte, von der es ja überhaupt 2 Versionen gibt, wird von einem Gott erzählt, der den Menschen liebevoll erschafft,  aber dann doch ein wesentliches Verbot aufstellt: die Erkenntnis von GUT und BÖSE steht dem Menschen nicht zu, sonst muss er sterben. So haben sich die Menschen das damals vorgestellt, 1000 Jahre vor Jesus. Jesus selbst zeigt schon auf einen ganz anderen „Vater“ – die Idee Gottes hat sich weiterentwickelt: das ist kein Gott mehr, der starre Rituale braucht. Nicht auf äußerliche Vorschriften kommt es an, auf Essenvorschriften zB - entscheidend ist nur die Gesinnung. Das, was der Mensch mit reinem – oder mit bösem Herzen tut. Dort sitzt die Erkenntnis von gut und böse
So bitten wir heute


Dass wir uns um DAS GUTE bemühen, in unserem täglichen Umgang mit Anderen
Dass wir uns auch bemühen, in unseren GEDANKEN GUT zu sein

dass wir uns ehrlich bewusst machen, was wir denken und wie wir fühlen und dass wir uns bemühen gegenzusteuern, wenn wir merken, dass es für andere aber auch für uns selbst nicht GUT ist

dass wir uns auch vor Gedanken schützen, die uns mutlos, depressiv und antriebslos machen

dass wir uns um ein gutes, ein sanftes Herz bemühen wollen, das uns vor Neid und Mißgünstigkeit anderen gegenüber bewahrt

dass wir nicht ängstlich an Vorschriften und Äußerlichkeiten festhalten, sondern dass wir immer mehr in die „Freiheit der Kindes Gottes“ hineinwachsen

dass wir mit ganzem Herzen mit den Worten aus der Bibel bitten: „ein neues Herz erschaff in uns o Gott, und lege deinen heiligen Geist in uns“

Du guter Gott. Du nimmst uns an, so wie wir sind. Mit all unserem Suchen, mit allen Zweifeln. Du teilst uns nicht ein in „rein“ und „unrein“, in “gut“ und in „böse. Du willst auch, dass wir selbst erkennen, was richtig und falsch ist. Und du wirst bei uns sein, wann immer wir mit reinem Herzen DICH suchen. Dafür danken wir dir im Namen Jesus . amen 

Montag, 11. Februar 2019

Fürbitten 12.2. der URKNALL ist LIEBE



12.2.2019 Gen.1.20

Gott schuf den Menschen als sein Abbild und Ebenbild, so hören wir heute in der Schöpfungsgeschichte – es ist eine berührende zärtliche Erzählung, in der Gott Tag für Tag behutsam und liebevoll Neues schafft. Gott hat aus Liebe und Freude die Welt erschaffen, Gott hat aus Liebe und Freude den Menschen als sein eigenes Abbild erschaffen, - das ist die Kernaussage dieser mythologischen Geschichte. Wie verkrampft dagegen ist das, was wir im Evangelium hören. Da haben die religiösen Führer ein rigides System von „rein“ und „unrein“ eingeführt, da kommt nur mehr wenig Freude an der Welt auf. Jesus bringt es auf den Punkt: – Gott braucht keine sturen Vorschriften, Gott will unsere Liebe u Hingabe. So wie er uns mit Liebe und Hingabe erschaffen hat, So bitten wir heute

Du Gott, dessen Ebenbild wir sind: lass unsere Freude am Leben wachsen, die Dankbarkeit für jeden neuen Tag, die Einsicht in das Wunder der Schöpfung und des ganzen Kosmos, der weit über uns hinaus reicht

Lass uns danken, jeden Tag: weil wir so sind, wie wir sind: mit allem was wir gut können und auch mit all dem, was patschert ist und immer wieder nicht so gut gelingt

Lass uns dankbar sein: für alles, was uns umgibt. Die Lebendigkeit dieser großen Stadt,
die vielen Möglichkeiten Gutes zu genießen, für die Menschen mit uns und um uns. Dass wir erkennen können, wie wichtig sie für uns sind

Mach uns frei von Zwängen und falscher Ängstlichkeit. Dass wir immer mehr in die Freiheit der Kinder Gottes hineinwachsen und nicht in einem Kinder-Glauben stecken bleiben,

dass wir nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist, dass wir vielmehr die Freude in allem suchen, dass wir danken können: auch für all das Viele, das wir nicht verstehen, Enttäuschung, Traurigkeit, Krankheit, Schmerzen und Tod:  Lass auch all das in dir geborgen sein

Bitten wir, dass unsere kirchlichen Vorschriften Menschen nicht niederdrücken sondern ihnen vielmehr Mut und Ermunterung für ihr selbst gewähltes Leben geben, denn „zur Freiheit sind wir berufen, Christus hat uns befreit“, sagt Paulus

So bitten wir guter Gott, lass, dass wir uns nicht mit Verboten und Ängsten herumplagen. Sei DU keine Verbotstafel in unserem Leben, sondern ein Hinweisschild für Freude und Freiheit und Zuversicht. Darum bitten wir im Namen Jesu. amen

Sonntag, 10. Februar 2019

Fürbitten 11.2. Welttag der Kranken

Grotte der Muttergottes von Lourdes

11.2.2019  Welttag der Kranken Unsere liebe Frau von Lourdes,

Lourdes, der kleine Ort in Südwest-Frankreich, ist weltweit ein Synonym geworden für Wunder und Heilung. Im Jahr 1858, von Februar bis Juli, sah das 14jährige Hirtenmädchen Bernadette Soubirous in einer Felsenhöhle bei Lourdes achtzehnmal eine geheimnisvolle, unbekannte Dame, für gläubige Menschen die Gottesmutter Maria. In die Grotte von Massabielle pilgern seither unzählige Menschen aus aller Welt mit ihren Sorgen und Anliegen. Heute, am Gedenktag der Mutter Gottes von Lourdes, ist auch der Welttag der Kranken,  

so bitten wir mit unserem Blick auf Maria
für alle Menschen die nach Lourdes kommen
oder an andere Orte oder zu anderen Menschen  
für alle, die Heilung und Trost suchen

für alle Menschen, die krank und pflegebedürftig sind
für alle, die auch Hilfe und Zuwendung anderer angewiesen sind

für die vielen Menschen die ihr eigenes Leben zurückstellen
um Kranken, Behinderten und Alten zu helfen
für alle, die Anderen in schweren Lebenssituationen treue Wegbegleiter sind

für alle Frauen und Mütter, die so oft in schwierigen Situationen
alleingelassen und überfordert sind

wir bitten für die Neugeborenen, dass sie ausreichend Liebe und
Geborgenheit in ihrem Leben erfahren

für unsere Kinder und Jugendlichen, dass Gott ihre suchenden Wege
ins Leben begleitet und segnet

für alle Menschen, die sich vor dem Tod fürchten
für alle, die den Tod als Erlösung herbeisehnen
für alle, die schon gestorben sind



so bitten wir mit unserem Blick auf Maria, sieh Du auf alles, was in unserem Leben Heilung, Versöhnung und Erlösung braucht. Wir bitten im Namen Jesu Amen