17.11.2025 Gertrude von Helfta
In der Liturgie der Kirche wird heute eine der großen Frauen des
Mittelalters gefeiert: Gertrude von Helfta. 1256 wird sie in
Thüringen geboren, als Klosterfrau ist sie humanistisch und theologisch
hochgebildet, sie ist eine der großen Mystikerinnen des
Mittelalters. Was ist Mystik? Es
gibt sie in allen Religionen. Der große Konzilstheologe Karl Rahner
sagte: "Der Christ der Zukunft wird Mystiker sein, oder er wird nicht
mehr sein“. Das heißt: es geht letztlich nicht darum, ein braver
Kirchgänger zu sein: letztlich zählt nur das, was die Mystik ausmacht: die
eigene Sehnsucht nach Gott. " "Alles beginnt mit der
Sehnsucht", schreibt etwa die deutsche Lyrikerin Nelly Sachs und Gertrud
von Helfta wollte eine solche ganz persönliche
echte lebendige Beziehung zu Jesus zu finden. In ihren
Visionen hat sie empfunden, wie Liebespaare empfinden: „Wir sind EINS - es ist ein „In-einander.“ So bitten wir
dass wir unserer Sehnsucht
vertrauen – dass wir Jesus und Gott ganz persönlich für uns suchen, nicht nur in
unserem Katechismus Wissen
dass wir unserer Sehnsucht vertrauen - dass wir immer wieder aufbrechen aus dem Vertrauten und Gewohnten
dass wir der Sehnsucht vertrauen – dass wir uns so auf ganz Neues einlassen können, dass wir keine Angst vor dem Risiko haben
dass wir der Sehnsucht vertrauen – dass wir einen langen Atem haben, dass wir uns Zeit geben und nichts erzwingen
dass wir der Sehnsucht vertrauen – dass uns Enttäuschungen und Rückschläge nicht resignieren lassen, dass wir uns immer wieder neu auf den Weg machen
dass wir der Sehnsucht vertrauen - dass sie uns stark macht, immer wieder in den Alltag zurückzukehren und geduldig unsere Aufgaben zu erfüllen
dass wir der Sehnsucht vertrauen und - dass wir unsere Sehnsucht wachhalten - weil wir auch einander in Liebe suchen und begegnen
So bitten wir, wie Gertrud von
Helfta gebetet hat: "Vor dir steht die leere Schale
meiner Sehnsucht", du guter Gott,
geöiebterJesus, fülle du sie, diese Schale meiner Sehnsucht. Amen