30.7.2025 Mt 13.44 Schatz
im Acker, kostbare Perle
Wie ist das mit dem Himmel, so haben die Menschen Jesus vor mehr als 2000 Jahren gefragt, und eigentlich fragen wir uns genau das doch auch heute: Was soll ich mir unter einem Himmel vorstellen? Wie so oft antwortet Jesus mit Gleichnissen: der Himmel ist …. wie etwas unglaublich Kostbares, dass du plötzlich findest und dafür gibst du dann alles, keine Anstrengung ist dafür zu groß. Jesus nennt als Beispiele einen Schatz im Acker oder eine kostbare Perle, für die ein Kaufmann alles, was er besitzt, verkauft, nur um sie zu erwerben. Haben wir so etwas Begehrenswertes schon gefunden? Etwas, wofür wir „ALLES“ geben würden, unser „letztes Hemd“? Bitten wir heute
dass wir erkennen, wofür es sich lohnt, Zeit, Geld, Nerven und vor allem unser Leben und unsere ganze Liebe einzusetzen
dass wir mehr Fantasie und Mut haben, uns „den Himmel auf Erden“ zu wünschen
dass wir nichts auf MORGEN verschieben, was HEUTE für uns gut ist und uns glücklich macht
dass wir aber doch auch kurzfristig auf etwas verzichten können, um später die größere Freude zu haben
dass wir uns nicht mit kleinen Lösungen abgeben, wenn wir eigentlich eine viel größere Sehnsucht haben
dass wir die Sehnsucht nie aufgeben, ganz gleich wie alt wir sind, weil nur sie uns immer weiterführt
dass wir auch unsere Krisen und Schwierigkeiten als „Schatz im Acker und als kostbare Perle“ entdecken können, weil letztlich auch sie uns dorthin führen können, wo der Himmel ist
Guter Gott: lass uns den Schatz erkennen, die Kostbarkeit, die in jedem einzelnen Tag verborgen ist und lass uns alles daran geben, diesen Schatz ans Licht zu bringen. Inständig bitten wir auch um den "Schatz des Friedens" - Amen
Von Rainer Maria Rilke gibt es ein wunderbares Gedicht, das uns ermuntert, diesen Schatz im Acker zu suchen "Geh bis an deiner Sehnsucht Rand"
Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht,
dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.....
Von deinen Sinnen
hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand; ....
Lass dir Alles
geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn:
Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir
nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben
nennen.
Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.
Gib mir die Hand.
Rainer Maria Rilke, 4.10.1899, Berlin-Schmargendorf