10.7.2025 Gen. 44.18
die Großmut des Josef
Heute hören wir in der 1.Lesung den
zweiten Teil der dramatischen Josefs Geschichte. Josef war ein Jugendlicher und
der Liebling des Vaters, als ihn seine viel älteren Brüder aus Eifersucht töten
wollten. Letztendlich verkaufen sie ihn als Sklaven an vorbeiziehende
Kaufleute. So gerät Josef nach Ägypten und wird dort durch Gottes Fügung, -
nachdem er zunächst noch in große Schwierigkeiten gerät - ein wichtiger Berater
des Pharao und ein Helfer in einer großen Hungersnot. Aus Kanaan kommen nun
auch Josefs Brüder als Bittsteller nach Ägypten, sie erkennen ihren Bruder
nicht, er sie jedoch schon. Josef rächt
sich nicht an ihnen, stellt ihnen aber Bedingungen. Letztlich nimmt alles ein
gutes Ende, Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen. Großherzig verzeiht er,
was sie ihm angetan haben und weist sie darauf hin, dass durch Gottes Fügung
letztlich aus einer bösen Tat Gutes erwachsen ist. Blicken wir heute auf diesen Josef, der sein
Schicksal ohne Verbitterung angenommen hat. Bitten wir auch für uns
Dass wir auch von bitteren Erfahrungen in unserem
Leben nicht bitter werden
Dass wir Kränkungen nicht in uns
speichern und jahrelang nachtragen
Dass wir verzeihen können, auch wenn man uns wirklich unrecht getan hat
Dass wir auch in ausweglos scheinenden Situationen stark bleiben können
Dass wir auch in großer Hilflosigkeit und Angst nicht
aufhören zu vertrauen
Dass wir auch darauf vertrauen: dass aus all den
Dingen, die wir selbst falsch machen, doch noch Gutes entstehen kann
dass wir uns um Frieden und Ausgleich rund um uns bemühen
bitten wir um Verzeihen und Frieden weltweit. Wie schlimm sind Gewalt und Unrecht, wie schwierig ist ein Neu-Anfang – bitten wir auch um Versöhnung und Aussöhnung all der Gegensätze im eigenen Land
„Gott schreibt gerade auch auf
krummen Zeilen“, so hat es der französische Schriftteller Paul Claudel
gedichtet. Wir dürfen in allen
Situationen unseres Lebens vertrauen, dafür danken wir im Namen Jesu Amen