Seiten

Mittwoch, 29. Januar 2025

Fürbitten 30.1 unser Maß - die Maßlosigkeit?

 

30.1.2025  Mk. 4.21 mit dem Maß, mit dem ihr messt  

 Manchmal fragt man sich: ist Jesus eigentlich ein Zyniker? „Wer hat, dem wird gegeben und wer nicht hat, dem wird auch das noch weggenommen, was er hat“ sagt Jesus heute im Evangelium, wie es Markus erzählt. Ja, genau so schaut die auch Welt aus. Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer. Ist es das, was Jesus meint: die Tüchtigen bekommen halt immer mehr, und der Rest soll schauen, wo er bleibt????? Vielleicht gehen wir im Text lieber zwei Sätze zurück, da heißt es: „Mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugeteilt werden“. Wenn es um Vergebung geht, um Zuwendung, um Teilen geht: ja, vielleicht stimmt dann der Satz: wer viel davon hat und gibt, der wird noch mehr von dieser inneren Kraft bekommen

 

so bitten wir um Maßlosigkeit - dass wir teilen und geben, ohne insgeheim auch etwas zu erwarten

bitten wir um Maßlosigkeit -  dass wir auf Andere zugehen, offen und vorurteilslos

bitten wir um Maßlosigkeit - in unserer Geduld, dass wir immer wieder neu anfangen und Anderen eine neue Chance geben

bitten wir um Maßlosigkeit - in unserer Neugierde, dass wir uns selbst keine ängstlichen Tabus auferlegen, dass wir keine Angst vor dem Risiko haben

bitten wir um Maßlosigkeit - in unserer Freude und Dankbarkeit, dass wir nicht aufrechnen, was uns verdrießt, sondern dass wir das Gute genießen und uns getrauen, immer mehr davon zu erwarten

und bitten wir u Maßlosigkeit - in der Liebe, dass wir es aushalten die Dummen zu sein, weil wir nichts erwarten, aber geben wollen, was wir geben können

 

So bitten wir dich guter Gott um diese Gnade der Maßlosigkeit. Wo wir selbst unser Leben hingeben, in aller Alltäglichkeit – da schenke Du Leben in Fülle. Darauf vertrauen wir im Namen Jesu und danken dir. Amen