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Sonntag, 31. Mai 2020

Die SCHIACHSTE von allen

Beim Neu-schlichten in meinem Bücherregal fällt mir plötzlich eine kleine Holzfigur hinunter. Die Bücher stehen dicht gedrängt, aber im „Abteil“ Lyrik ist ein Platz ausgespart, 

extra für diese kleine Schnitzerei – 
die EINES nicht ist: nämlich schön 
oder wenigstens „ansprechend“. 
Aber die kleine Figur hat eine Geschichte, die mich begleitet

Vor einigen Jahren hat mir mein Sohn von einer Israel-Reise kleine Schnitzereien aus dem palästinensischen Bethlehem mitgebracht. Darunter ist ein Päckchen - als ich DAS aufmache,
muss ich zunächst tief Luft holen!

"Du meine Güte!! Eine kleine Muttergottes Statue -
aber sooo hässlich!!!
Ein schiefes, verzerrtes Gesicht hat die Maria ....


vielleicht die Zahnweh Madonna?
oder hat sie Mumps...?

Nein, nein, meinem Sohn gegenüber sage ich natürlich nichts von dem, was mir da spontan durch den Kopf geht. 
Aber noch ehe ich Freude heuchle sagt J: 


"Weißt du Mama, 
DIESE Muttergottes habe ich genommen, 
weil sie im Geschäft
die Schiachste  von allen war
Ich hab mir gedacht, die nimmt sonst keiner....."

WIE kostbar sie mir ist!!!! 

Ja da steht sie, eingerahmt ua von Paul Celan, Ernst Jandl, Said, H.C.Artmann, Hilde Domin
Rilke, Erich Fried und Heinrich Heine, Khalil Gibran  .... 

HEUTE, am Pfingssonntag, 
ist übrigens der letzte Tag im Marien-Monat Mai.



Unter deinen Schutz und Schirm

fliehen wir,

o heilige Gottesgebärin;

verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten,
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,

o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau,


unsere Frau,
unsere Mittlerin,
unsere Fürsprecherin.


Versöhne uns mit Deinem Sohne,

empfiehl uns Deinem Sohne,
stell uns vor Deinen Sohne.

Amen.


das ist angeblich das erste vollständig erhaltene Mariengebet, das auf einem Papyrus aus dem Ende des dritten Jahrhunderts in Oberägypten gefunden wurde