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Samstag, 31. August 2019

Sonntag 1.9. BEWAHRUNG DER SCHÖPFUNG

1.9.2019 Weltgebetstag um die Bewahrung der Schöpfung


Heute, am 1.September, ist "Weltgebetstag um die Bewahrung der Schöpfung"
2015 hat Papst Franziskus diesen Gebetstag eingeführt, quasi im Anschluss an seine Umwelt Enzyklika „laudato si“. Schon seit 1989 übrigens wird ein solcher Tag in der Orthodoxen Kirche begangen. Was damals vielleicht nur besonders Umwelt-engagierte Menschen bewegt hat, ist heute zum Tagesthema geworden. Hautnah spüren wir die Veränderung der Umwelt, die Brände im Amazonasgebiet machen überdeutlich, wie sehr wir auf dieser Welt in
Gemeinschaft und gegenseitiger Abhängigkeit leben. Bitten wir heute, angelehnt an Gedanken der Steyler Missionare zum heutigen Tag:

Du, Gott, der viele Namen hat, den alle Religionen dieser Erde als Schöpfer allen Seins anbeten, zu dir rufen wir:  Bewege alle Menschen zur Bescheidenheit und zur Achtsamkeit gegenüber der Schöpfung und hilf uns allen, zu einem einfachen Lebensstil zurück zu finden. 
Du, der du uns die Erde anvertraut hast:  A: wir bitten dich, erhöre uns.
Lass uns Behüter und Beschützer der Welt sein und nicht Ausbeuter und Räuber, damit wir Gutes bewahren und nicht Verseuchung und Zerstörung verursachen.
Rühre an die Herzen derer, die im Machtstreben nur Gewinn suchen auf Kosten der Armen und der Erde.
Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken und voll Bewunderung zu betrachten; zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen dieser Erde.
Befähige Wissenschaftler, Techniker, Wirtschaftstreibende und Politiker dazu, nachhaltige Konzepte für die Energieversorgung und die Mobilität zu entwickeln und sie auch umzusetzen.
Segne alle Menschen, die in der Natur Erholung und Ausgleich suchen. Lass sie hinfinden zu dem, was ihrem Leben Nahrung und Zuversicht geben kann.

So bitten wir, wir die Geschwister dieser Erde – dass wir deine Schöpfung erhalten und behüten für uns selbst, für unsere Kinder und Kindeskinder,  zum Lob deiner grenzenlosen Liebe. Amen

Freitag, 30. August 2019

Fürbitten 31.8. TALENTE: mach was draus!!!



31.8.2019 Talente Mt.25.14

Im Evangelium hören wir heute das bekannte Gleichnis von den Talenten. Gelobt wird der, der aus seinem Geld, das man ihm anvertraut, etwas macht, der es vermehrt. Talent hieß die Währung damals und entspricht das nicht ganz unserer Zeit. Mach mehr aus Dir, mach mehr aus deinen Talenten. Oder will Jesus uns womöglich gar als Börsen Spekulanten: "mach was aus deinem Geld“. Nein, nur um das Produzieren von MEHR geht es nicht. Das Gleichnis von den Talenten soll Mut machen. Fürchte dich nicht vor deinen Talenten, lass dich nicht einschüchtern, mach etwas draus, freu dich an deinen Talenten, versteck sie nicht. Ob jung oder alt: wir alle haben ganz besondere Talente und Begabungen. Bitten wir heute:

Dass wir die Talente in uns, unsere Begabungen und Stärken auch wirklich entdecken können

Dass wir den Mut haben, aus diesem Talent etwas zu machen, es einzusetzen

Dass wir niemals Angst haben, uns mit einer Begabung lächerlich zu machen

Dass wir gerne teilen, was wir an Begabung haben, dass unser Talent auch anderen nützlich ist

Dass wir uns aber auch im Ehrgeiz nicht überfordern – dass ein Talent nicht zur Last im Leben wird

Dass wir Gott vertrauen, dass letztlich er es ist, der aus unseren Begabungen und Talenten das Beste macht

hören wir auch nicht auf, jeden Tag inständig um Frieden zu bitten. Mögen die Menschen endlich auch dieses Talent in sich entdecken

Und nicht zuletzt eine Bitte, wie sie Teresa von Avila in einem Gebet formuliert: Herr Lehre mich, auch an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken, und verleihe mir, oh Gott, die schöne Gabe, diese auch zu erwähnen


So bitten wir dich guter Gott, schenke uns die Freiheit und Freude Mensch zu sein, mit all unseren Begabungen und Talenten. Wir bitten im Namen Jesu.Amen

Donnerstag, 29. August 2019

Fürbitten 30.8. Der Blick auf das Wesentliche



30.8.2019 Mt.25.1 Das Gleichnis von den klugen und den törichten Mädchen

Wieder will uns Jesus mit einem Gleichnis sagen: seid wachsam. Seid ACHTSAM, sagen wir heute. Schaut, dass ihr euch im Alltag nicht verplempert. Passt auf, dass ihr immer wieder auf das wirkliche Wichtige, das Wesentliche ausgerichtet seid. Im Gleichnis sind es Mädchen, die aus Sorglosigkeit nicht genug Öl in der Lampe haben und einschlafen, während sie auf den „Bräutigam“ warten. Für sie ist dann der Hochzeitssaal verschlossen. Natürlich ist es undenkbar, dass Gott auch nur einen Menschen vom "Himmel" ausschließen würde, nur weil man unachtsam war. Aber wir selbst versäumen vielleicht bisweilen das Leben mit Oberflächlichkeit und Zerstreutheit. So bitten wir heute

Das wir immer besser zwischen Wichtig und nicht so wichtig unterscheiden lernen

dass wir die Probleme unserer Zeit sehen – aber uns nicht mit Panik anstecken lassen

dass wir unsere eigenen Sorgen ernst nehmen – aber uns nicht von ihnen lähmen lassen

dass für Andere ganz da sein wollen – aber doch nicht auf uns selbst vergessen

dass wir im Hier und Jetzt leben – aber uns doch verantwortlich für die Zukunft wissen

dass wir uns in Gott geborgen fühlen – aber doch wissen, dass es unsere eigenen Anstrengungen braucht

vor allem aber bitten wir: lass uns nicht aufhören zu beten, um Frieden und Sicherheit für alle Menschen, besonders für die, die du uns anvertraut hast.

So bitten wir im Namen Jesu - Amen

Mittwoch, 28. August 2019

Fürbitten 29.8. Wenn alles verloren scheint: worauf hoffen?



29.8.2019 Enthauptung Johannes der Täufer
Wir trösten uns so oft mit einem liebevollen, gütigen, rettenden Gott. Aber die Geschichte der Menschen, die sich auf IHN eingelassen haben, sieht oft ganz anders aus. Propheten sind elend zugrunde gegangen, Jesus selbst wurde gekreuzigt, eine nicht überschaubare Zahl von Menschen, bis heute, wird auf Grund ihres Glaubens getötet. Millionen von Juden, auch tief gläubige Juden, haben Jahwe nicht als Retter erfahren. An welchen Gott glauben wir? Worin besteht unsere Hoffnung – heute am Gedenktag der „Enthauptung Johannes des Täufers“. Johannes war nur wenige Monate älter als Jesus, er lebt lange Jahre als Asket in der Wüste, später ruft er die Menschen zur Bekehrung auf und tauft sie im Jordan. Auch Jesus unterzieht sich dieser Taufe, durch sie erfährt er seine Berufung. Johannes wird wenig später auf Befehl von König Herodes enthauptet – das Schreckliche wird als Stoff in Oper, Literatur und Malerei fast verharmlost. Worin also besteht unsere Hoffnung? In der Lesung hören wir, wie Jahwe zum Propheten Jeremias spricht: nichts wird dich bezwingen „ich bin mit dir, um dich zu retten“ So bitten wir

Für alle, die verunsichert sind und ängstlich in die Zukunft schauen.
dass auch sie eine gute innere Stimme hören können
der sie vertrauen und die ihnen Mut zum Leben gibt
Gott des Lebens   wir bitten dich erhöre uns

Für alle die voll Unruhe und Sehnsucht auf etwas warten
Auf Liebe, auf Geborgenheit auf Sicherheit
auf einen guten Menschen, auf ein gutes Wort
für alle die auf eine Veränderung in ihrem Leben warten
Gott des Lebens

Für alle, die eben erst dabei sind, das Leben zu lernen.
Für die Kinder und Jugendlichen, für ihre Lehrer und Lehrerinnen.
Für unsere Schulen und alle, die sich um Bildung bemühen.
für die jungen Männer und Frauen
die sich nach einer Liebesbeziehung sehnen und
sich in ihr bewähren sollen
Gott des Lebens

Für alle, die um das Leben kämpfen.
Für die Benachteiligten in unserem Land
für die Flüchtlinge und die Heimatsuchenden
für die Hungerleidenden und von
Kriegen und Krisen heimgesuchten Menschen dieser Welt.
für alle Schwerkranken und alle Sterbenden
Gott des Lebens

So bitten wir im Namen Jesu unseren Herren und Bruder, der durch die Taufe des Johannes seine Berufung erfahren hat. Auch Jesus hast du durch den Tod zum neuen Leben geführt. Führe auch uns zur Auferstehung  aus allem, was uns Angst macht und was wir nicht verstehen. Amen

1861 - 1941
Dichter, Philosoph, Maler, Komponist, Musiker - 1913  Nobelpreis für Literatur

Gebet des indischen Dichters Rabindranath Tagore 

Du guter Gott, Lass uns nicht bitten,
vor Gefahr bewahrt zu werden,
aber lass uns dich bitten, dass wir den schwierigen Situationen unseres Lebens
furchtlos begegnen


Du guter Gott, lass uns nicht das Ende der Schmerzen erflehen,
aber wir bitten dich um ein starkes Herz,
das auch den Schmerz und die Angst  besiegt.


Du guter Gott, Lass uns in den Schwierigkeiten des Lebens nicht verzweifeln
weil wir glauben, keine Hilfe zu finden
aber lass uns dich bitten,
dass wir unsere eigene Stärke und Kraft entdecken


Du guter Gott, lass uns nicht Menschen sein
denen nur der Erfolg Sicherheit im Leben gibt 
aber schenke uns die Gnade nicht zu versagen und auf dich zu hoffen,


Du guter Gott, was immer mit uns geschieht,
um das eine bitten wir Dich
lass uns immer den Halt deiner Hand fühlen,
gerade dann, wenn wir versagen und ganz klein sind.


Dienstag, 27. August 2019

Fürbitten 28.8. LIEBE - und tu was du willst. Hl.Augustinus



28.8.2019 Hl Augustinus

Heute ist der Gedenktag des heiligen Augustinus. Über ihn sind wir gut unterrichtet durch seine eigene Biografie, seine „Bekenntnisse“, die „Confessiones“. Augustinus, in Afrika, in Tagaste geboren, war Rhetoriker, Philosoph und Theologe, ein Mann der leidenschaftlich lebte, der leidenschaftlich liebte, der sich auch leidenschaftlich Gott zuwenden konnte. Verwandeln wir Worte von ihm in unsere eigenen Bitten:

Liebe, und dann tu, was du willst, sagt Augustinus
So lass uns ohne Angst die Freiheit suchen, in der wir leben sollen

Denen, die Gott lieben, verwandelt ER alles in Gutes.                                                                  Lass uns vertrauen, dass auch Irrwege und Fehler letztlich zu etwas Gutem führen können.

In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.                                                                       
Gib uns den Mut, uns zu engagieren, uns mit vollem Herzen für eine Sache einzusetzen und auch andere dafür zu begeistern

Ohne Schmerz liebt kein Herz.                                                                                                                        Hilf uns, Enttäuschungen auszuhalten, hilf uns zu lieben, ohne Gegenleistung zu erwarten, hilf uns, das Wesentliche im Auge zu haben
Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder weil er gut ist oder damit er gut werde!       Gib uns genug Humor und Toleranz, dass wir uns in Andere einfühlen und sie auch sein lassen können, wie sie sind
Alle Gebote Gottes sind erfüllt, wenn das, was nicht erfüllt wird, verziehen wird.
Bitten wir auch um die Fähigkeit wirklich verzeihen zu können – sowohl anderen, die uns weh getan haben als auch uns selbst, wenn wir glauben, unseren Ansprüchen nicht zu genügen. 

Es gibt zwei Arten, Gutes zu tun: geben und vergeben.
So lass uns aus Freude und eigener Dankbarkeit heraus großzügig und großherzig sein

Gute Arbeiter sind die, in denen Gott arbeitet.                                                                                       Lass uns gelassen bleiben und darauf vertrauen, dass letztlich DU es bist, der zu einem guten Ende bringt, was wir nur beginnen können

Gott fragt nach der Wurzel, nicht nach der Blume.
Hilf uns, weniger Applaus und Anerkennung zu brauchen, so dass wir gute Dinge auch im Stillen wachsen lassen können

Bete, als hinge alles von Gott ab. Handle, als hinge alles von dir ab.
So hilf uns, dass wir selbst TUN, was immer wir TUN können, aber dass wir uns auch nicht sinnlos abstrudeln und lieber auf dich vertrauen
Die Seele nährt sich von dem, an dem sie sich erfreut. Zeige uns immer wieder, wie wichtig es ist, uns selbst Gutes zu tun, Freude zu haben, dankbar zu sein
So bitten wir guter Gott: lass uns an das Abenteuer der Liebe glauben.“Liebe und tu,was du willst“ sagte Augustinus. Lass uns in dieser Liebe immer wieder den Sprung ins Ungewisse tun . Lass, dass wir uns ganz DIR  überlassen. Im Vertrauen auf Jesus, der unser Leben teilt. Amen

Montag, 26. August 2019

Fürbitten 27.8. Mütter - Hl.Monika



27.8.2019 Hl Monika Lk.7.11 Jüngling von Nain

Die hl. Monika gehört zu den berühmtesten Müttern der Geschichte. Ihr Sohn Augustinus berichtet in seinen Bekenntnissen von ihren Sorgen um ihn und von ihrer starken, unerschütterlichen mütterlichen Liebe. Monika starb, als sie mit ihrem Sohn nach Afrika zurückkehren wollte, 387 in Ostia. Der Todestag ist nicht bekannt, daher wurde ihr Gedenktag unmittelbar vor dem ihres Sohnes, des hl. Augustinus, festgesetzt.
Von der heiligen Monika wissen wir, wie sehr sie lange Zeit darunter gelitten hat, dass ihr Sohn anders lebte, als sie es sich als Mutter gewünscht hat. Ja, es gab dann ein happy end, aus dem lebenslustigen Philosophieprofessor (mit Nicht-Ehefrau und ledigem Sohn) wurde 
der heilige Augustinus“ und auch bei der Evangeliums Geschichte vom “Jüngling von Nain“ geht es ja gut aus, auch hier bekommt eine vorher trauernde Mutter ihren Sohn wieder lebend zurück.  Aber wir wissen nur zu gut, wie viel Trauriges im Leben, gerade oft für Frauen und Mütter ungetröstet bleibt. Bitten wir heute

für die unzähligen Mütter, die mit ihren Babys, mit ihren Kleinkindern oder oft auch hochschwanger auf der Flucht sind -  für all die Mütter, die ihre Kinder unbegleitet auf den Weg in die Fremde gehen lassen müssen – für alle Mütter in Kriegsgebieten
Herr erbarme dich –

für alle Mütter, die Sorge um ein krankes Kind haben
für alle, deren Kinder ein Leben lang ihre Hilfe brauchen werden
für alle Mütter, die um ein totes Kind weinen
Herr erbarme dich

für alle schwangeren Frauen, die mit Problemen alleingelassen sind
für Mütter, die selbst Gewalt erfahren
für all die Mütter, die es nicht schaffen, gute Mütter zu sein

für alle Mütter, die nur das Beste für ihre Kinder wollen
dass sie ihre Kinder aber auch nicht einengen und überfordern mit ihren eigenen
Lebensvorstellungen – für alle Mütter, dass sie lernen,
ihre Kinder auch wieder loszulassen und ihnen Freiheit zutrauen

bitten wir für alle,
die andere Menschen mütterlich und väterlich begleiten
dass sie Geduld und Vertrauen haben und
auch Enttäuschungen aushalten

wir bitten aber auch:  Herr, hilf uns aufstehen, mach uns wieder lebendig, so wie im Evangelium den Jüngling von Nain: immer dann,
wenn wir glauben, dass nichts mehr geht
wenn wir uns mit einer Situation nicht abfinden können
wenn wir wie tot sind vor Erschöpfung oder auch vor Kränkung und Enttäuschung,
hilf uns dann wieder auf …

so bitten wir im Namen Jesu Amen

Sonntag, 25. August 2019

Fürbitten 26.8. zwischen SCHEIN und SEIN



26.8.2019 Mt 23.13 Weh Euch ihr Pharisäer
Jesus findet harte Worte für die Pharisäer. Das waren zu seiner Zeit sozusagen die Laien-Theologen des Judentums. Jesus kritisiert nicht die jüdischen Gesetze und Vorschriften an sich, auf deren Einhaltung die Pharisäer strikt geachtet haben. Jesus verurteilt die Diskrepanz zwischen Sein und Schein. Dass einige diese „Geistlichen“ selbst ganz anders leben, als sie das den Menschen predigen und von ihnen verlangen. Bitten wir heute 

dass auch die Kirche in ihren Repräsentanten das lebt, was sie predigt. Nicht zuletzt im Bereich der Sexualität.

dass geistliche Vertreter aller Rangstufen in der Kirche kein Ärgernis geben, weil sie unangemessen luxuriös leben

dass es in der Kirche allgemein nicht um das ängstliche Hüten und Bewahren alter Vorschriften geht, sondern darum, den Menschen den Zugang zur Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu geben

Wir alle aber sind Kirche: darum bitten wir auch für uns: Dass wir aufrichtig sind, dass auch wir nicht von anderen verlangen, was wir selbst nicht leben

dass wir nicht gar so fixe Vorstellungen davon haben, wie Andere sein sollen
dass wir nicht immer alles besser wissen und auch die Meinung anderer gelten lassen können

dass wir andere nicht überfordern und nicht mehr von ihnen verlangen,
als sie zu geben imstande sind, 
dass wir aber auch uns selbst nicht überfordern und einem falschen Idealbild nachlaufen

Du guter Gott, lass uns wahrhaftige und authentische Menschen sein. Hilf, dass unser Glaube uns lebensfroh und nicht ängstlich und engstirnig macht. Wir bitten im Namen Jesu. Amen

Samstag, 24. August 2019

Fürbitten Sonntag 25.8. immer wieder NEU denken



25.8.2019 Lk 13.22 lassen wir uns ruhig auch manchmal verstören

Ist das Evangelium heute nicht verstörend? Wollen wir das hören, wir, die wir ohnehin brav in der Sonntags-Messe sitzen?  In einem Gleichnis sagt Jesus heute: „Ihr klopft an die Tür und ruft Herr, Herr – aber ER wird euch antworten, ich weiß nicht wer ihr seid“ Ist Gott einer, der uns abweisen wird?  Haben wir nicht ein ganz anderes Gottesbild? Vielleicht tut es uns aber auch hin und wieder gut, wenn wir uns nicht in Selbstsicherheit und Selbstgefälligkeit gemütlich einrichten. Im Hebräer Brief gibt es vielleicht eine Art Gebrauchsanleitung: „Richtet die lahmen Knie wieder auf und schafft gerade Wege für eure Füße, damit das Lahme sich nicht ausrenkt, sondern geheilt wird“
Bitten wir heute

dass wir uns wieder das allzu gemütliche fromme Dahinschlurfen abgewöhnen, dass wir nicht hängen bleiben an leeren Formeln und Ritualen
Christus höre uns – Christus erhöre uns

dass wir nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist, sondern dass wir dort anpacken, wo Menschen und Situationen uns brauchen
Christus höre uns – Christus erhöre uns

dass wir nicht glauben, wir hätten die Wahrheit für uns gepachtet, sondern dass wir immer wieder neu denken und neu entscheiden
Christus höre uns – Christus erhöre uns

dass wir auch niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern es Gott überlassen, auf welchen Wegen ER Menschen begegnen will 
Christus höre uns – Christus erhöre uns

dass wir nicht hängen bleiben an äußeren Bildern und Geschichten, sondern dass wir immer mehr „Christus in uns“ erfahren
Christus höre uns – Christus erhöre uns

dass Gott nicht als Angst und Drohung über unserem Leben schwebt, sondern in uns Zuversicht, Vertrauen, Freiheit und Freude möglich macht
Christus höre uns – Christus erhöre uns


Du guter Gott. WIR  haben die Wahrheit nicht „gepachtet“ – erst in DIR werden wir sie finden. Aber Du nimmst uns an, so wie wir sind. Mit all unserem Suchen, mit allen Zweifeln. Du wirst uns die Tür nicht verschließen, weil wir dich mit unserem Herzen suchen. Lass uns gemeinsam auf dem Weg sein mit allen Menschen guten Willens. Darum bitten wir, durch Jesus unseren Bruder. amen 



Freitag, 23. August 2019

Fürbitten 24.8. HAUT-nahe Elend spüren - Hl.Bartholomäus

Hl.Bartholomäus  
Michelangelo, Sixtinische Kapelle


24.8.2019  Hl.Bartholomäus
Heute ist das Fest des heiligen Bartholomäus – sein Name wird in den Apostellisten der ersten drei Evangelien erwähnt. Höchstwahrscheinlich ist Bartholomäus mit jenem skeptischen Nathanael gleichzusetzen, von dessen Berufung heute im Johannesevangelium erzählt wird. Bartholomäus, so glaubt man, predigte nach dem Tod Jesu in Indien, Mesopotamien, Parthien und Armenien, wo er gemartert wurde (enthauptet oder geschunden und gekreuzigt). Michelangelo, der ihm im Gerichtsbild der Sixtina sein Selbstbildnis gab, lässt ihn die abgeschundene Haut tragen. Das ist ein starkes Bild, ein Bild das „unter die Haut“ geht – 
bitten wir heute

für all die Menschen, die bis auf die Haut geschunden werden –
die für Schwerarbeit mißbrauchten Kinder, die Opfer von Menschenhändlern, ausgebeutete Menschen auf der Flucht

für alle, die ihre Haut zu Markte tragen müssen: die modernen Arbeitssklaven, Menschen ohne fixe Anstellung, junge Leute im Prekariat

für alle, die ihre eigene Haut retten wollen und retten müssen: Frauen, Kinder, Männer in den Kriegs-und Krisengebieten unserer Welt, auf der Flucht, heimatlos

für alle, die das Elend der Welt hautnahe spüren und versuchen zu helfen:
die vielen humanitären Organisationen und so viele Einzelpersonen, die sich um Andere
annehmen

für alle, die schon abgestumpft oder zynisch geworden sind, denen Elend und Not nicht mehr unter die Haut gehen – dass sie wieder fähig sind, Mitleid zu empfinden

bitten wir für uns alle, dass wir das sind, was man eine „gute Haut“ nennt, Menschen, die in ihrem kleinen Umfeld zu helfen versuchen, so gut es geht

Nathanael-Bartholomäus ist Jesus begegnet, weil ihn sein Freund Philippus zu Jesus mitgenommen hat. Er sagte „Komm und sieh“. Herr lass auch uns Menschen sein, die andere zu dir mitnehmen

Der heilige Bartholomäus wird besonders von den Armeniern hoch verehrt - in Armenien soll er sein Martyrium erlitten haben. Vor knapp mehr als 100 Jahren geschah der türkische Genozid an diesem Volk. Wir bitten für die heute in vielen Länder verstreut lebenden Armenier und wir bitten für alle Menschen, die auch heute aus ethnischen oder religiösen Gründen um ihr Leben fürchten.  Erbarme dich ihrer, erbarme dich unser: Amen

Donnerstag, 22. August 2019

Fürbitten 23.8. Ja, DER NÄCHSTE ist uns oft viel zu nah



23.8. 2019 Mt.22.34 Gottesliebe Nächstenliebe  „Du sollst Gott lieben mit ganzem Herzen, und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft – Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“
Für die frommen Juden zur Zeit Jesu ist das religiöse Leben kompliziert. Theoretisch musste man 613 Gesetze und Vorschriften einhalten. Aber auch wir kennen dieses skrupulöse, ängstliche Einhalten von Geboten. Auch in unserer Kirche sieht man oft vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Das heißt, man sieht vor lauter Gesetzesparagrafen nicht, worum es einzig und allein geht: Jesus formuliert es heute im Evangelium ganz einfach. Auf die Frage eines Schriftgelehrten, welches Gebot nun das Wichtigste sei, sagt Jesus: „Du sollst Gott mit deinem ganzen Herzen lieben- und -  du sollst du deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“   Wie einfach könnte das sein: NUR zwei Gebote. Dabei wissen wir, wie sehr es sich so oft schon bei der Nächstenliebe „spießt“ Bitten wir heute für unsere „Nächsten“:
Bitten wir mit ganzem Herzen für diesen einen „nächsten“ Menschen, dem wir heute am liebsten aus dem Weg gehen würden
Bitten wir für genau diesen einen „nächsten“ Menschen, mit dem wir vielleicht momentan ein ganz besonderes Problem haben
Bitten wir mit für diesen einen „nächsten“ Menschen, von dem wir uns vielleicht schon länger gekränkt fühlen

Bitten wir für diesen einen „nächsten“ Menschen, der uns überfordert und immer wieder zu viel von uns verlangt

Bitten wir im Bereich von Politik und Gesellschaft, dass man auch im Andersdenkenden „den Nächsten“ sehen kann, bitten wir um eine solidarische Gesellschaft, in der kein „Nächster“ ausgegrenzt wird

bitten wir aber auch darum, dass wir uns selbst – ohne Egoismus - „der Nächste“ sind
dass wir in diesem Sinn auch mit uns selbst barmherzig und liebevoll umgehen

bitten wir um eine Gottes-Liebe, in der wir uns nicht verbiegen und nicht krampfhaft „Opfer“ bringen müssen, sondern um eine Hingabe, die uns glücklich und lebensfroh macht und uns und den Menschen mit uns guttut
Du bist der Gott, den wir mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, mit unserem ganzen Denken und all unserer Kraft lieben wollen. Hilf uns, dass wir auch füreinander liebevoll da sind, dass uns ein gutes Miteinander gelingt: so bitten wir im Namen Jesu. Amen

Mittwoch, 21. August 2019

Fürbitten 22.8. "Wie soll das geschehen?"



22.8.2019  Maria Königin  Lk 1.26
Die Volksfrömmigkeit hat sehr früh schon Maria, die Mutter Jesu, auch als „Königin“ gefeiert. Heute ist der Gedenktag „Maria Königin“. Das Evangelium des Tages führt aber an den Beginn der Jesus Geschichte: und diese handelt von einfachen und unbedeutenden Menschen. Ein jüdisches Mädchen, es heißt Maria, wird von einem Engel mit der Botschaft überfallen: Du wirst ein Kind bekommen, einen Sohn, Jesus sollst du ihn nennen...er wird Sohn des Höchsten genannt werden“.  Maria erschrickt zutiefst, sie sagt aber nicht spontan NEIN, sie stellt nur EINE Frage:
„Wie soll das geschehen?“ Ist das nicht eine Frage, die auch wir uns – Tag für Tag - immer wieder stellen?


„Wie soll das geschehen?“
Dass Terror, Gewalt und Leid ein Ende finden
Dass Flüchtlinge und Asylanten eine neue Heimat finden,
dass es die richtige Hilfe gibt für die, die neue Lebenschancen suchen
Herr erbarme dich – X erbarme dich

„Wie soll das geschehen?“
Dass wir hier in Österreich als Menschen und Christen
die richtigen Antworten auf die Probleme unserer Zeit finden
dass Menschen nicht ausgegrenzt werden
dass Junge ihren sicheren Platz in der Arbeitswelt finden
dass es Solidarität gibt mit Kranken, Alten und Familien

„Wie soll das geschehen?“
Auch in unserem eigenen Leben
Dass wir mit den vielen Herausforderungen fertig werden
mit den kleinen Niederlagen, mit Enttäuschungen
mit Schmerz, mit Krankheit, mit Sorgen, mit dem Alleinsein?

„Wie soll das geschehen?“
dass wir voll Vertrauen und voll Zuversicht in die Zukunft schauen?
Dass wir Freude in jedem neuen Tag finden und voll Dankbarkeit sind
Dass wir Heute Hier und Jetzt schon ein Stück Himmel leben


Ja, „Wie soll das geschehen?“
so bitten wir dich guter Gott, lass uns mit Maria auf dem Weg sein, DORTHIN , wo du Mensch geworden bist, Mensch in uns und Mensch für uns. Lass uns wie Maria sagen 
„Dein Wille geschehe“. Amen






Dienstag, 20. August 2019

Fürbitten 21.1. GERECHTIGKEIT?



21.8.2019 Mt.20.1.   Die Gerechtigkeit Gottes
Die ersten werden die letzten sein…Arbeiter im Weinberg

Ist das Leben gerecht? Nein, sagen wir, angesichts von Armut und Reichtum, von ungerecht verteiltem Glück und Unglück.
Ist Gott gerecht? Sehr oft würden wohl auch ehrlich NEIN sagen.
Das Gleichnis im Evangelium heute erzählt von einem Gutsherrn, der jedem Arbeiter am Ende des Tages den gleichen Lohn zahlt, egal, wie lange die Männer letztlich gearbeitet, ja regelrecht geschuftet haben. Ist das nicht eine bodenlose Gemeinheit? Ja, im sozialen Bereich wäre es das. Hier aber, wo es letztlich um eine religiöse Frage geht, kann uns diese Geschichte sogar einen Stein vom Herzen nehmen. Denn profitieren letztlich nicht wir alle von der „Ungerechtigkeit“ Gottes? Dass Gott eben nicht am Ende des Tages und am Ende der Tage kleinlich abwägt – wer von uns würde dann schon perfekten Arbeits/Lebenseinsatz rund um die Uhr vorweisen können? Bitten wir heute

dass wir dankbar sind, weil wir immer wieder selbst mit der Großzügigkeit Gottes rechnen dürfen

Dass wir selbst großzügig sind und nicht auf das schauen, was uns fehlt, sondern auf das, was Andere zu wenig haben

Dass wir nicht kleinlich aufrechnen, ob wir nicht doch  Vergleich mit anderen zu kurz zu kommen, dass wir nicht neidisch auf andere sehen

Dass wir keine Angst davor haben ausgenützt zu werden, im Beruf, im Alltag, zu Hause
sondern dass wir geben, was wir geben können

Dass wir uns in unserem kleinen Umfeld um Gerechtigkeit bemühen, auch wenn wir wissen,
dass wohl nie alle zufrieden sein werden

Dass wir dankbar weitergeben wollen, was wir selbst an Überfülle im Leben haben

dass unsere Liebe zu Gott kein Gegengeschäft ist, dass wir uns für unser „gut-sein“
nichts erwarten – sondern dass wir gerne und dankbar genau so leben, wie wir leben
dürfen

Du guter Gott, wie dankbar müssen wir sein, dass du auch uns mehr geben wirst, als uns zusteht und als wir verdient haben. So bitten wir dich: Lass uns genauso auch mit unseren Mitmenschen umgehen, großzügig und mitfühlend, wie es Jesus getan hat Amen

Montag, 19. August 2019

Fürbitten 20.8. GÖNNE DICH DIR SELBST



20.8.2019 Bernhard von Clairvaux Gönne dich dir selbst 1091 – 1153  Zisterzienserabt

Wir feiern heute den Gedenktag von Bernhard von Clairvaux. Er war einer der bedeutendsten Mönche des Hoch Mittelalters. Er reformierte den Zisterzienserorden in einer Zeit großer Wirren und Zerrissenheit. Er vermittelte in einem Papst-Schisma, mobilisierte aber auch Massen mit seinem Aufruf für einen Kreuzzug, in dem es vor allem um machtpolitische Ansprüche ging. Am Ende seines Lebens soll Bernhard dieses Engagement bedauert haben.  Bernhard war aber auch ein scharfer Kritiker innerer Zustände der Kirche und so schrieb er unter anderem einen sehr mahnenden Brief an den damaligen Papst Eugen III, der zuvor ebenfalls Zisterziensermönch gewesen war. Bernhard weist den Papst darauf hin, dass er in viel zu viele Aktivitäten verwickelt ist und sein Herz und seine Seele zu kurz kommen. „Gönne dich dir selbst“ ist wohl ein sehr sehr aktueller Ratschlag. Bitten wir mit Gedanken aus diesem Brief

Bernhard mahnt : Du vergeudest Zeit - Du verausgabst Dich in sinnloser Mühe, die nur den Geist versehrt, das Herz aushöhlt und die Gnade verpuffen lässt.. Ich fürchte, dass Du dich, eingekeilt in Deine zahlreichen Beschäftigungen verhärtest; dass Du Dich nach und nach des Gespürs für ein durchaus richtiges und heilsames Selbsterkennen entledigst“
Bitten wir: Herr lass auch uns zur Ruhe kommen, - wir bitten dich erhöre uns

Bernhard mahnt: Wenn Du Dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für die Besinnung vorsiehst, wie kannst Du voll und echt Mensch sein, wenn Du Dich selbst verloren hast?  Wie lange noch schenkst Du allen Andern Deine Aufmerksamkeit, 
nur nicht Dir selber?
Bitten wir: Herr, lass auch uns zur Ruhe kommen

Bernhard mahnt: Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne Dich Dir selbst. Ich sage nicht: tu das immer, ich sage nicht: tu das oft, aber ich sage: tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für Dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.
Herr lass auch uns zur Ruhe kommen

Bernhard mahnt: Es ist viel klüger, Du entziehst Dich von Zeit zu Zeit Deinen Beschäftigungen, als dass sie Dich ziehen und Dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem Du nicht landen willst. Du fragst, an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz hart wird. Frage nicht weiter, was damit gemeint sei; wenn Du jetzt nicht erschrickst, ist Dein Herz schon so weit.
Herr lass auch uns zur Ruhe kommen

Bernhard mahnt: Fange damit an, dass Du über Dich selbst nachdenkst, damit Du Dich nicht selbstvergessen nach anderem ausstreckst. Keiner ist weise, der nicht über sich selbst Bescheid weiß.  Fang also damit an, über Dich selbst nachzudenken, und nicht nur dies: Sei Du für Dich der erste und der letzte Gegenstand des Nachdenkens.
Herr lass auch uns zur Ruhe kommen

Du guter Gott, so bitten wir in diesen letzten Sommertagen, dass wir auch dann zur Ruhe finden, wenn uns der Alltag wieder voll in Beschlag nimmt. Lass uns immer wieder Ruhe und auch Selbsterkennen finden - in Dir. Amen

Sonntag, 18. August 2019

Fürbitten 19.8 immer öfter ein wenig mehr LOSLASSEN



19.8.2019 Mt.19.16  Wenn du vollkommen sein willst, geh und verkauf deinen Besitz

„Was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen“, fragt ein junger Mann Jesus. Und dessen Antwort ist eigentlich tröstlich. Einfach ein guter Mensch sein, die wichtigsten Gebote halten, sechs davon zählt Jesus auf. Das heißt: das ewige Leben steht allen offen, die menschlich und mitmenschlich zu leben versuchen. Aber der junge Mann fragt weiter: „was soll ich außerdem noch tun“? „Willst du vollkommen“ sein,  sagt Jesus, „geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen“. Im Text heißt es, der junge Mann ging betrübt weg -  auch die Wenigsten von uns schaffen das wohl – und müssen es wohl auch nicht: aber sollten wir es heute vielleicht doch wieder einmal wenigstens mit dem kleinen „Loslassen“ versuchen?   
So bitten wir

Lass uns ehrlich wahrnehmen, was uns einengt und unfrei macht
All das, was uns oft in Gedanken quält - was uns nicht mehr gut tut
Lass uns loslassen – wir bitten dich erhöre uns

Lass uns loslassen, wenn wir glauben alles selbst machen zu müssen
Lass uns loslassen, wenn wir krank sind und unsere Gesundheit in andere Hände legen müssen

Lass uns loslassen, die Sicherheit des Bisherigen
Lass uns loslassen, auch wenn wir keinen Erfolg für unsere Anstrengung sehen
lass uns loslassen, all die fixen Vorstellungen, wie das Leben und die Anderen sein sollten

und hilf, dass wir auch Menschen los-lassen können
dass wir nicht Besitz ergreifen von Menschen, die wir lieben
dass wir niemand an uns binden, dass wir niemand verpflichten

lass uns auch alte liebgewordene Gottes Bilder loslassen, damit wir neu sehen können
lass uns alte Rituale loslassen, damit wir dir immer wieder neu begegnen
gib uns Vertrauen in unsere leeren Hände

hilf aber auch, dass es uns immer besser gelingt, von Herzen großzügig zu sein und anderen zu geben


So  bitten wir:  lass uns auch immer weniger Angst haben vor dem letzten Los-lassen – lass uns und alle, die dem Tod schon nahe sind, den Halt deiner liebevollen Hand erfahren. Amen

Samstag, 17. August 2019

Fürbitten Sonntag 18.8. manchmal braucht es Feuer - oft noch mehr den Feuerlöscher



18.8.2019 Lk.12.49 ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen

Nicht immer ist es leicht mit den Jesus Worten. Heute spricht er von Feuer, Spaltung und Streit. Von harten Entscheidungen. Im eigenen Haus wird es Mord und Totschlag geben. „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen, und wie froh wäre ich, wenn es schon brennen würde“.  Ist das derselbe Jesus, der an anderer Stelle verlangt, dass wir sanftmütig sind, friedfertig, tausendmal verzeihen, immer wieder die „andere“ Backe hinhalten?  Das ist wohl das Komplizierte im Leben: immer wieder muss man eine neue Entscheidung treffen. Was in der einen Situation richtig ist, kann wenig später falsch sein. So wie es ein Feuer der Begeisterung gibt, aber auch ein Feuer der Zerstörung. Bitten wir, dass es uns gelingt im richtigen Moment, das Richtige zu tun

dass wir uns vor Konflikten und inhaltlichen Auseinandersetzungen nicht drücken –
dass wir aber auch nicht "zündeln", sondern lieber nach Kompromissen suchen

dass wir wissen, was wir wollen, dass wir unbeirrbar unseren Weg gehen –
dass wir aber auch nicht stur und uneinsichtig sind

dass die Menschen wissen, woran sie bei uns sind –
dass wir uns und anderen aber nicht das Leben mit starren Regeln schwer machen

dass wir das leben, woran wir glauben –
dass wir Gott aber nicht missbrauchen für unsere eigenen Rechthabereien

dass wir ein Feuer der Begeisterung in uns tragen –
dass wir aber nicht „zündeln“ oder krampfhaft Probleme schaffen, wo es gar keine gibt

bitten wir für all die Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit und einem Leben in Frieden sind –  bitten wir, dass wir ihnen Hilfe geben und politisch nach langfristigen Lösungen suchen

Du guter Gott, immer wieder müssen wir auf neue Probleme neue Antworten finden. Immer wieder müssen wir uns neu entscheiden: hilf uns, das Richtige zu tun, hilf uns das richtige Maß in allem zu finden, darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder. Amen

Freitag, 16. August 2019

Fürbitten 17.8 klare Entscheidungen braucht es



17.8.2019 Jos.24.14 entscheidet euch, schafft die falschen Götter ab

„Entscheidet Euch“ – sagt Josua, der Nachfolger Moses heute in der Lesung zu den Israeliten: „Entscheidet Euch: entweder für unseren Gott, für den EINEN Gott – oder für andere Götter. Entscheidet euch! Schafft die falschen Götter ab“. Auch wir stehen jeden Tag vor Entscheidungen. Woran werden wir uns orientieren? Erkennen wir unsere „falschen Götter“.
So bitten wir

Dass wir zwischen wichtig und weniger wichtig unterscheiden können
Dass wir klare Entscheidungen treffen, ohne Wenn und Aber..

Dass wir die Konsequenzen unserer Entscheidung abwägen und bereit sind, sie zu tragen
dass wir Verantwortung übernehmen, für das was wir tun

dass wir vor allem ehrlich zu uns selbst sind und uns nicht einreden, etwas „gut zu meinen“, wenn es weder für uns selbst noch für einen anderen gut ist

Dass wir erkennen, wo wir in einer Situation stecken, die uns gar nicht guttut und wo wir entschieden einen Schlusspunkt setzen müssen

dass wir nicht wehleidig sind und akzeptieren können, dass uns manche Entscheidungen eine Zeit lang weh tun werden 

dass wir Vergangenes ruhen lassen und uns auf Neues ausrichten
dass wir dennoch – ohne stur zu sein – feste Standpunkte im Leben haben

Bitten wir für Alle, die sich aus einer festen Bindung oder einem Versprechen lösen wollen: dass sie es nicht leichtfertig tun aber doch dann, wenn sie es für sich selbst als richtig erkennt haben

Du guter Gott, so bitten wir um die Gnade, im richtigen Moment die richtige Entscheidung zu treffen. Lass uns immer wieder erkennen, wo wir in Gefahr sind, uns „den falschen Göttern“ zuzuwenden – hilf uns, dir zu vertrauen. Amen

Donnerstag, 15. August 2019

Fürbitten 16.8. Wie ist das mit der Ehescheidung



16.8.2019  Mt. 19.3 Wie ist das mit der Ehescheidung

Ein ganz aktuelles Problem wird heute im Evangelium angeschnitten. „Wie ist das mit der Ehescheidung?“ wird Jesus von Pharisäern gefragt. Nach jüdischem Gesetz gibt es die Möglichkeit einer Scheidung – Jesus spricht in seiner Antwort den Idealfall an: „was Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen“. Und doch dürfen wir immer davon ausgehen, dass Jesus letztlich immer die Barmherzigkeit über das Gesetz stellt.

Bitten wir heute
für alle Eheleute, die aus einer schwierigen Ehesituation noch keinen Ausweg sehen

für alle Eheleute, die sich zu einer Trennung entschlossen haben

für alle, die nach einer Trennung aus Verbitterung und Zorn nicht herausfinden

für alle Kinder, deren Eltern miteinander Probleme haben – dass es dennoch gute Lösungen für die Kinder gibt

für alle Geschiedenen, die einen neuen Partner gefunden haben, dass ihr Neuanfang glückt und sie sich auch in der Kirche angenommen wissen

für alle, die nie eine Partnerschaft eingegangen sind, dass sie es nicht als Verlust in ihrem Leben sehen

für alle Ordensleute und Priester, dass ihre besondere Lebensweise sie erfüllt

so bitten wir im Namen Jesu und sind dankbar für alle Männer und Frauen, die, gleich in welcher Konstellation, sich aufrichtig um das Gelingen ihrer Zweisamkeit bemühen. Amen

Mittwoch, 14. August 2019

Fürbitten MARIA HIMMELFAHRT



15.8.2019 Maria Himmelfahrt Lk.1.39

Beschwingt klingt heute der erste Satz des Evangeliums: „Maria machte sich auf den Weg“ – ja, sie ist auf dem Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth – aber grundsätzlich ist Maria, selbst schwanger, auf dem Weg ins völlig Ungewisse. Erst kurz zuvor hat sie in das eingewilligt, was Gott von ihr will. Am Ende ihres Lebens wird – nach viel „nicht verstehen können“ und Schmerz - die „Himmelfahrt“ stehen. Das heutige Fest will uns so auch den eigenen Weg zeigen. Wir schauen auf Maria, weil auch wir uns jeden Tag wieder „auf den Weg“ machen sollen – immer wieder auch hinein ins Ungewisse. 
Bitten wir

Dass wir uns – mit Maria – auf den Weg machen
Wenn Zeit und Umstände Neues, vielleicht Unbequemes, von uns fordern
dass wir nicht eigenen Ideen hinterherlaufen sondern
dort hin gehen, wo Gott uns haben will

Dass wir uns – mit Maria – auf den Weg machen
Auch dann, wenn wir vielleicht auch lustlos und müde sind
wenn die Begeisterung für eine Sache schon nachgelassen hat –
wenn es schwer ist, aus der Routine herauszufinden  

Dass wir uns – mit Maria – auf den Weg machen
wenn wir auf Andere zugehen sollen
wenn wir Fremde in unserer Mitte aufnehmen
wenn Schritte der Versöhnung wichtig sind

Dass wir uns – mit Maria – auf den Weg machen
Dass uns jeder Tag dankbar macht
Dass wir Freude in unsere Familien, Gemeinschaften und Partnerschaften bringen
Dass von uns selbst Zuversicht und Hoffnung ausstrahlt

Dass wir uns – heute und morgen und immer wieder - mit Maria auf den Weg machen
Denn sie ist nicht fromm und beschaulich zu Hause geblieben
Lass uns wie Maria JA zum Leben sagen, was immer es bringt
Lass uns vertrauen auch auf unsere Himmelfahrt und die aller Menschen
an allen Orten und zu allen Zeiten

So bitten wir Gott,
behüte und segne unsere Wege
die prachtvollen Höhenwege und die genussvollen Wanderwege
manche Umwege und auch und die Irrwege 
immer wieder auch Rückwege und
wohl auch Schleichwege werden manchmal dabei sein
Lass uns aber vor allem dort nicht allein, wo der Weg zum KREUZWEG wird
das erbitten wir – mit dem Blick auf Maria - Amen