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Freitag, 1. Februar 2019

2.2.2019 „Maria Lichtmess“ - ein Baby lässt Gott ahnen



2.2.2019 „Maria Lichtmess“ Lk 2.22  Jesus, der jüdische Bub   – 

"...meine Augen haben das Heil gesehen" WIR, erwarten WIR noch etwas?

40 Tage nach seiner Geburt wird der kleine jüdische Bub Jesus zur Weihe in den Tempel gebracht. So sieht es der jüdische Ritus vor - Die jüdische Mutter musste für sich selbst ein Reinigungsopfer darbringen, normalerweise ein einjähriges Lamm  sowie je eine Felsen- und eine Turteltaube; für Arme genügten zwei Felsen- und zwei Turteltaube (3. Mose 12, 6 - 8); Maria machte von diesem Armenrecht Gebrauch. Sie pilgerte also zu ihrer Reinigung in den Tempel. Da Jesus der erste Sohn war, galt er als Eigentum Gottes und musste von den Eltern zuerst ausgelöst werden: er wurde zum Priester gebracht und vor Gott dargestellt. Als die Eltern zu diesem Zweck in den Tempel kamen, begegneten sie dem betagten Simeon und der Prophetin Hanna , die erkannten, dass Jesus kein gewöhnliches Kind ist und ihn als den Erlöser Israels priesen (Lukasevangelium 2, 21 - 40).
Dort, im Tempel, erkennen zwei alte Menschen in diesem kleinen Kind die Ankunft des von ihnen erwarteten Messias. Für sie ist es eine Begegnung mit Gott. All ihr jahrelanges Warten hat sich gelohnt. Wie sieht es bei uns aus? Worauf warten wir? Sind wir für Überraschungen bereit? Sind wir bereit, Gott immer wieder neu zu begegnen? 
So bitten wir

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir dich nur in den großen Momenten unseres Lebens suchen
sondern dass wir dir heute und jetzt und in den Stunden unseres Alltags begegnen
sei DU Licht in unserem Leben: wir bitten dich erhöre uns

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir glauben perfekt und fehlerlos sein zu müssen 
sondern dass wir dir gerade auch in unseren Krisen und Niederlagen begegnen

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil es noch so viel Wichtiges zu erledigen und festzuhalten gibt
sondern dass wir dir begegnen -  im Innehalten und im Loslassen

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir alles von den Anderen erwarten,
von der Politik, von der Kirche, von unseren Partnern
sondern dass wir dir begegnen, wenn wir uns selbst auf den Weg machen
dorthin wo wir gebraucht werden

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir aus Krankheit, aus Schmerz und aus Sorgen keinen Ausweg sehen
sondern dass wir dir begegnen gerade dort, in der Müdigkeit
und unserer Skepsis

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir der Liebe hinterherlaufen, weil wir hungrig sind nach
Anerkennung und Zuwendung
sondern dass wir dir begegnen wie Hanna und Simeon in all dem
Kleinen und Unscheinbaren und dem Bedeutungslosen in unserem Leben


Du guter Gott. So lehre uns warten voll Geduld und Hoffnung wie Hannah und Simeon. Und schenke uns die Gnade, dich in allem zu erkennen, vor allem in unseren Schwestern und Brüdern, die unsere Hilfe brauchen- Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen