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Montag, 24. Juni 2024

Fürbitten 24.6. den eigenen Weg finden

 

Bild: Johannes der Täufer, Leonardo da Vinci

24.6.2024 Johannes der Täufer   Jes.49.1  

Es ist kurz nach der Sommer-Sonnenwende und der kirchliche Kalender feiert heute einen besonderen Mann, der uns schon hinführt auf jenes ganz besondere Fest, das wir in sechs Monaten,  kurz nach der Wintersonnenwende feiern werden. Weihnachten, die Geburt Jesu. Heute jedenfalls wird das „Hochfest der Geburt von Johannes dem Täufer“ begangen. Johannes ist außer Maria der einzige Heilige, dessen Geburt in der Liturgie gefeiert wird. Johannes war ein radikaler Wanderprediger, der die Menschen seiner Zeit aufruft, ihr Leben ganz auf Gott auszurichten. „Umkehr“ nennt Johannes das, und in diesem Sinn tauft er Menschen, er taucht sie unter im Wasser des Jordan, als Zeichen eines Neubeginns. Auch Jesus lässt sich von Johannes taufen, so berichten die Evangelien – und er erfährt in diesem Moment seine eigene Berufung.  Schon in der ersten Lesung heute hören wir, wie Gott Menschen beruft „Schon als ich noch im Leib meiner Mutter war, hat der Herr mich erwählt und in seinen Dienst gerufen“, schreibt der Prophet Jesaja vor fast 3.000 Jahren. Wie erfahren wir unsere Berufung, bitten wir heute, dass wir immer wieder neu erkennen, an welchem Platz uns Gott haben will.

 

Lass uns erkennen, worin unsere besonderen Begabungen liegen, vielleicht werden sie gerade heute besonders gebraucht

 

Hilf uns, auch auf Unbekanntes zuzugehen, dass wir uns wieder begeistern lassen von neuen Menschen und neuen Gedanken und neuen Impulsen

 

Gib uns die Courage immer wieder aus Alltag und Routine auszubrechen, dass wir offen und neugierig bleiben – wer weiß, auf welche Art und Weise uns Jesus ermuntert, ihm nachzufolgen

 

Hilf, dass wir uns und anderen Veränderung zutrauen und dass wir Krisen und Schwierigkeiten auch als Chance sehen, dass daraus etwas Neues, Gutes entstehen kann

 

Lass uns jeden Tag achtsam leben, achtsam mit unserer Umwelt umgehen und mitfühlend mit allem, was du geschaffen hast

 

und schenke uns unbedingtes Vertrauen in das, was unsere Berufung ist, dass wir so mit Freude und Dankbarkeit leben

 

Guter Gott, so bitten wir heute, dass wir dich heraus hören können aus all den Stimmen des Alltags und dass du uns die Kraft und den Mut gibst, unseren Weg zu gehen. Amen

 

 

Sonntag, 23. Juni 2024

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


 

Nichts riskieren heißt, seine Seele aufs Spiel setzen" Sören Kierkegaard

  

„Der Gescheitere gibt nicht. Eine traurige Wahrheit:

Sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.“  Marie von Ebner Eschenbach

 

 

„Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt er dich und lässt dich zu.

Er fragt nicht, was du gewesen sondern was du jetzt bist.“  Meister Eckehart

 

„Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild zu sein.

Wenn`s nicht anders geht, ein abschreckendes.“  Einstein

 

 

„Wenn die Gesellschaft so fortfährt, wird in 2000 Jahren nichts mehr da sein.

Kein Grashalm, kein Baum. Sie wird die Natur aufgefressen haben.“ Gustave Flaubert + 1880

Wir schaffen es früher !!!

 

„Courage ist gut, aber Ausdauer ist besser.

Ausdauer ist die Hauptsache.“  Fontane

 

„Eben wenn man alt ist, muss man zeigen, 

dass man noch Lust hat zu leben.“ Goethe

  

"Gut sein ist die Hauptsache! Einfach und schlicht gut sein,
das löst und bindet alles und ist besser als Klugheit und Rechthaberei." Rosa Luxemburg

 

"Wähle den Weg durch die Bäche
und stürze dich nicht gleich ins Meer.
Man muss durch das Leichte zum Schwierigen gelangen"  Thomas von Aquin

 

"Ich möchte zwar alle Tugenden haben,
doch nichts wünsche ich mir mehr als dankbar zu sein
und das nach außen zu zeigen.
Diese Tugend ist nicht nur die höchste.
Sie ist sogar die Mutter aller Tugenden." Cicero

 

"Weisheit  bekommen wir nicht geschenkt.
Wir müssen sie für uns selbst entdecken in einer Reise,
die niemand für uns unternehmen und uns ersparen kann." Marcel Proust





Samstag, 22. Juni 2024

Fürbitten 23.6. Gefahr - Krise - Chance

 


23.6.2024 Mk 4.35 Warum habt ihr solche Angst  

"Warum habt ihr solche Angst" – fragt Jesus heute im Evangelium. „Habt ihr denn keinen Glauben?“ Jesus macht sich nicht lustig, weil sich seine Freunde im Boot während der Fahrt auf dem See vor Sturm und hohen Wellen ängstigen. Die Gefahr, in der sie sich befinden, ist real – und Jesus versteht sicher was Angst ist. Auch er wird Angst gekannt haben. Angst auch vor der letzten Konsequenz in seinem Leben. Angst haben ist etwas zutiefst Menschliches – und wir dürfen durchaus unsere eigenen Ängste eingestehen und bitten

 

nimm uns die Angst,

angesichts von all den Kriegen und gefährlichen Auseinandersetzungen

angesichts der vielen politischen Krisen und Unsicherheiten

angesichts der Spannungen auch im eigenen Land

 

nimm uns die Angst,

mit schwierigen Situationen nicht fertig zu werden

es nicht allen recht machen zu können

nicht mehr wichtig und gefragt zu sein

 

nimm uns die Angst

einen Verlust nicht zu verkraften

eine Kränkung nicht auszuhalten

die Angst vor Krankheit und Einschränkungen

 

Du guter Gott, nimm uns die Angst vor all dem,

was wir nicht selbst in der Hand haben

vor all dem, was morgen sein wird

lass uns im Vertrauen auf dich HEUTE und JETZT leben

 

Gott, die Welt um uns wird immer komplizierter, auch unser Vertrauen in Regierungen und Politiker schwindet. So legen wir all unsere Ängste und Sorgen in deine Hand. Lass uns das Richtige erkennen und gib uns die Fähigkeit, das Richtige und not-wendige dann auch tun. Darum bitten wir im Namen Jesu.amen


Vom indischen Dichter und Nobelpreisträger  Rabindranath Tagore gibt es ein berührendes Gebet - auch das könnten wir für die Fürbitten verwenden: 

Du guter Gott, Lass mich nicht bitten, vor Gefahr bewahrt zu werden,

aber lass mich dich bitten, dass ich den schwierigen Situationen meines Lebens

furchtlos begegne

 

Du guter Gott, lass mich nicht das Ende meiner Schmerzen erflehn,

aber ich bitte dich um ein starkes Herz,

das auch den Schmerz und die Angst  besiegt.

 

Du guter Gott, Lass mich in den Schwierigkeiten des Lebens nicht verzweifeln

weil ich glaube, keine Hilfe zu finden

aber lass mich dich bitten, dass ich meine eigene Stärke und Kraft entdecke

 

Du guter Gott, lass mich nicht in Sorge und Furcht nach Rettung rufen,

sondern lass mich im Vertrauen auf Dich hoffen, dass ich Geduld habe,

 

Du guter Gott, schenke mir die Gnade nicht zu versagen und kein Feigling zu sein,

Du guter Gott, lass mich nicht ein Mensch sein

dem nur der Erfolg Sicherheit im Leben gibt 

 

Du guter Gott, was immer mit mir geschieht, um das eine bitte ich Dich

lass mich immer den Halt deiner Hand fühlen,

gerade dann, wenn ich versage und ganz klein bin.

 

So bitte ich und so bitten wir voll Vertrauen. Amen

Freitag, 21. Juni 2024

Fürbitten 22.6. Manchmal MUSS WIDERSTAND sein

 


22.6.2024 John Fisher u Thomas Morus

Thomas Morus, Lordkanzler unter Heinrich VIII-  John Fisher Bischof von Rochester, - beide aus politischen Gründen 1535 hingerichtet

 

 

Im Kirchenkalender wird heute an zwei Märtyrer des 15.Jahrhunderts aus Großbritannien gedacht. Sie waren die religiösen und politischen Gegenspieler von Heinrich VIII, der sich in seinem Ehescheidungsstreit mit Rom von der katholischen Kirche loslöste und sich selbst zum Haupt der Kirche von England ernannte. John Fisher, Theologieprofessor und Bischof und Thomas Morus, ein hochrangiger  Jurist und Politiker, verheiratet mit 4 Kindern, zuletzt Lordkanzler – sie beide verweigerten dem König die weitere Gefolgschaft und wurden dafür 1535 hingerichtet. Zwei Männer, die ermordet wurden, weil sie nicht bereit waren, falsche Kompromisse einzugehen. Sie haben an dem festgehalten, was sie für richtig hielten. Wie groß ist unser Mut, für etwas einzustehen oder wissen wir oft gar nicht mehr, was uns wichtig ist? So bitten wir

 

Mach uns fähig, unser eigenes Gewissen zu erspüren, die eigene Richtschnur des Handelns zu finden, dass wir aus innerer Überzeugung leben und handeln können.

Du Gott mit uns – wir bitten dich, erhöre uns

Lass, dass wir uns selbst nichts vormachen. dass wir uns nicht auf halbherzige Kompromisse einlassen. Dass wir den Mut haben, zu sagen was wir für richtig finden – ohne stur zu sein. 

Hilf uns zu erkennen, wo auch in unserem Leben Entscheidungen anstehen, die wir  treffen müssen, auch wenn sie uns und anderen möglicherweise weh tun.                                                                           

Sei an der Seite aller Menschen, die auf Grund ihrer religiösen oder politischen Überzeugung verfolgt werden. Segne die Arbeit aller Organisationen, die sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen                                                                                                                   

Bitten wir heute am Gedenktag der beiden englischen Märtyrer auch ganz besonders um eine gute Zusammenarbeit aller demokratischen Kräfte in Österreich, dass das Einigende in den Vordergrund gestellt wird und dass Konflikte gut bewältigt werden                                             


 Du guter Gott. Als Menschen hast du uns erschaffen, die aufrecht und wahrhaftig leben sollen. Bewahre uns davor, ängstlich und feig zu sein, bewahre uns vor Lebenslügen und Falschheiten. Schenk uns die Freiheit der Kinder Gottes – wie sie Jesus gelebt hat, durch den wir dich lieben und preisen. Amen.

Donnerstag, 20. Juni 2024

Fürbitten 21.6. Wo finde ICH mein Ein und Alles?


21.6.2024 Mt. 6.19, sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde

"Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“ sagt Jesus heute im Evangelium. Aber was sind unsere Schätze, was ist das, was mir ALLES oder zumindest ganz VIEL bedeutet?

bitten wir, dass wir immer besser zwischen Wichtig und Unwichtig unterscheiden lernen.

dass wir erkennen, wofür es sich lohnt, Zeit und Kraft zu investieren.


dass wir alles liegen und stehen lassen können, für eine Sache, die uns am Herzen liegt

dass wir immer besser lernen, ganz DA-zu SEIN für die Menschen oder Aufgaben, die uns gerade brauchen

dass wir aber auch ganz DA sind, für das, was uns selbst guttut und uns Freude macht

ass wir auch die Ruhe und Entspannung als kostbaren Schatz entdecken und sie uns gönnen,

dass wir immer etwas in unserem Leben haben, wofür wir uns begeistern, was uns über den Alltag hinausträgt

Bitten wir vor allem für die Jugendlichen, dass sie erkennen, was ihrem Leben wirklich gut tut. Dass sich die jungen Menschen nicht um ihre Träume bringen lassen und den Mut haben, ihren eigenen Weg zu gehen, „ihren“ Schatz zu finden.

So bitten wir im Namen Jesu. Amen



Mittwoch, 19. Juni 2024

Fürbitten 20.6. Beten nicht plappern, sagt Jesus

 


20.6.2024 Mt.6.7 Vater unser  

 Das Vaterunser ist an zwei Stellen des Neuen Testaments überliefert: Mt 6,9-13 und Lk 11,2-5. Die kürzere Form (Lukas) ist vermutlich die ursprünglichere. Alle Bestandteile dieses Gebets lassen sich von der alttestamentlichen und jüdischen Gebetsüberlieferung herleiten, und doch hat Jesus daraus etwas völlig Neues gemacht.

Wie alle gläubigen Menschen hat auch Jesus gebetet – die Gebete seiner jüdischen Glaubensgemeinschaft, nicht zuletzt die Psalmen, die auch uns heute noch ganz nahe sind. Und dennoch lehrt Jesus seine Jünger ein neues Gebet. Ein Gebet, zu „unserem Vater im Himmel“. Vertrauen wir und bitten wir mit den Worten Jesu

 

UNSER Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt:  Lass uns immer mehr erkennen, dass DU UNSER ALLER Vater bist, hilf uns, Menschen nicht auszugrenzen, lass uns erfahren, dass wir unterschiedslos ALLE Gotteskinder sind 

 

Dein Reich komme: hilf uns spüren, was wir gerade heute und Jetzt tun sollen -  lass uns nicht aufhören, in unserem kleinen Alltag ein Stück Himmel zu leben: in Solidarität und Mitgefühl

 

dein Wille geschehe Lass uns immer wieder JA sagen zu vielem, was wir in unserem persönlichen Leben nicht verstehen können, was uns unerträglich und sinnlos erscheint. Hilf uns anzunehmen, worauf wir keine Antwort finden.  Lass uns vertrauen und die richtigen Entscheidungen treffen

 

Gib uns heute das Brot, das wir brauchen: hole unsere Gesellschaft heraus aus der Oberflächlichkeit und Hartherzigkeit, aus Gier und Geiz und Korruption. Lass uns selbst Menschen sein, die Not sehen und helfen -  aber gib uns auch all das, was wir selbst an Zuwendung, Anerkennung und Liebe brauchen – wie ein Stück Brot. 

 

erlass uns unsere Schuld, hilf uns heraus aus allem, womit wir anderen und uns selbst das Leben schwermachen, vergib uns Trägheit und Gleichgültigkeit - bitten wir auch, dass ehrlich um Frieden gerungen wird, um Anständigkeit in Politik und Wirtschaft

 

denn auch wir vergeben jedem, der in unserer Schuld steht:  lass uns Menschen sein, die verzeihen können und Konflikte entschärfen, die anderen das Leben leichter und erträglich machen, hilf, dass wir Gutsein und Vertrauen in unsere Familien und Gemeinschaften bringen,

 

und hilf uns IN all unseren Versuchungen: bewahre uns davor mutlos zu sein, gekränkt, verbittert, nachtragend. Bewahre uns vor Neid und Eifersucht und vor jeder Lieblosigkeit. Bewahre uns vor Resignation, Pessimismus und Hoffnungslosigkeit.

 

um all das bitten wir mit den Worten Jesu – und vor allem auch um Frieden, um Hilfe für alle Menschen in Krankheit, in Gefahr und Krieg,  in der Verfolgung und auf der Flucht.            „Vater  unser“:  Hilf DU und lass UNS helfen .Amen

Dienstag, 18. Juni 2024

Fürbitten 19.6. wie ehrlich sind wir zu uns selbst ?

 

19.6.2024 Mt.6.1  Hütet euch

Die Worte, die wir heute im Evangelium hören, hören wir auch jedes Jahr zu Beginn der Fastenzeit, am Aschermittwoch.  „Hütet euch“ – sagt Jesus – aber er meint damit nicht: „Hütet euch vor bösen Menschen oder unangenehmen Dingen“ Jesus sagt: „Hütet euch vor allem, was in euch selbst nicht aufrichtig und ehrlich ist.  Belügt euch nicht selbst. Passt auf, ob ihr das, was ihr tut, auch wirklich aufrichtig tut, und nicht nur, um vor anderen gut dazustehen. Ein Verhalten, das nach außen hin gut und fromm aussieht, muss gar nicht von edlen Motiven getragen sein. „Hütet euch vor falscher Frömmigkeit“ auch das sagt Jesus. Wir sollen ehrlich zu uns selbst sein. So bitten wir

 

Behüte uns davor - dass wir Gutes nur tun und es so tun, dass es möglichst von vielen gesehen wird

 

behüte uns davor - dass wir uns nur einsetzen und engagieren, um Lob und Anerkennung einzuheimsen

 

behüte uns davor - dass wir uns zu wichtig nehmen und glauben, ohne uns geht es nicht

 

behüte uns davor - dass wir selbstgefällig, selbstverliebt und selbstgerecht sind

 

behüte uns davor - dass wir uns mit guten Vorsätzen und Taten verbissen und lustlos abplagen

 

behüte uns davor - dass wir uns nicht mit fadenscheinigen edlen Argumenten vor ungeliebten Aufgaben drücken

 

und behüte uns  - damit wir in allem, was wir tun oder lassen, die Freude und Dankbarkeit suchen , dass es uns gelingt, immer mehr aus Liebe zu tun, was wir tun

 

Du guter Gott: so behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken, mit dem wir nur anderen imponieren wollen. Lass uns dich in aller Aufrichtigkeit und Einfachheit und vor allem in Liebe suchen und finden. Amen

Montag, 17. Juni 2024

Fürbitten 18.8. Feindesliebe ?

 


18.6.2024 11.Jk Mt.43-48 liebt eure Feinde

 Vermutlich haben wir uns schon sehr daran gewöhnt, manche Jesus Worte nicht mehr so ganz ernst zu nehmen. Eigentlich müssten wir das heutige Evangelium für eine pure Provokation halten. „Liebt eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen, sagt Jesus – ABER:  wie soll man seine Feinde lieben? Wer mag für die beten, die gemein sind, die einem schaden? Geschweige denn wenn wir auf die großen Verursacher von so viel Leid und Gewalt in der Welt schauen. Wer will Diktatoren, Kriegsverursacher, Menschenhändler, Betrüger oder Mörder lieben? Was bietet Jesus als Rezept? „Seid vollkommen, wie es auch euer himmlischer Vater ist“.  Kann das eine Gebrauchsanleitung für den Alltag sein?  Legen wir Gott heute all das hin, was für uns unbegreiflich ist – möge ER es verwandeln.  Halten wir bei jedem Gedanken Stille

 

Gott schau hin auf die Grausamkeit und Sinnlosigkeit der Gewalt - Wie sollte man die Verursacher und Verantwortlichen für Krieg und Terror lieben

 

Gott schau hin auf all das, was Menschen einander antun - Wie kann man denen verzeihen, die andere quälen, töten, benützen, ausbeuten,

 

Gott schau hin auf die Aggressivität und Gewalt im Alltag, Überfälle, Brutalität, Hass, Morde - Wie sollen wir umgehen mit den Tätern, mit oft ganz jungen Tätern

 

Gott schau hin, auf so viel soziale Ungerechtigkeit, schau hin, auf die Satten und auf die Übersatten – wie sollte man die lieben, die ungerührt auf Kosten anderer leben

 

Gott schau hin auf das, was mir persönlich weh tut, auf meine Kränkungen, Verletzungen

Gott schau hin, wie ich mich plage, zu verstehen was Feindesliebe meint

 

Gott schau hin: auf unsere Hilflosigkeit, auf unsere Zerrissenheit, auf unsere Unfähigkeit. WIR selbst, WIR aus uns selbst heraus können unsere Feinde nicht lieben – aber LIEBE DU IN UNS, lass Christus in uns wachsen, dass wir aus seiner Kraft das Unmögliche wenigstens versuchen, heute und morgen. Wir danken dir dafür Amen

 

Martin Luther King Jr., der amerikanische Bürgerrechtskämpfer, der 1968 letztlich selbst Opfer eines rassistischen Attentates geworden ist – er schrieb einmal:

  • "Unsere Leidenskraft ist ebenso groß wie eure Macht, uns Leiden zuzufügen. Tut mit uns, was ihr wollt, wir werden euch trotzdem lieben. (…) Werft uns ins Gefängnis, wir werden euch trotzdem lieben. Werft Bomben in unsere Häuser, bedroht unsere Kinder, wir werden euch trotzdem lieben." 
  • und er schrieb auch: „Das Gebot der Feindesliebe ist eine absolute Notwendigkeit, wenn wir überleben wollen. Liebe gegenüber dem Feind ist der Schlüssel zur Lösung der Probleme unserer Welt. Jesus wusste darum, dass jede echte Liebe nur aus beständiger und vollständiger Hingabe an Gott erwächst.“ 

Zitat 1: Die Kraft zum Lieben. Konstanz, 1964. Übersetzer: Hans-Georg Noack

Zitat 2 Schott Messbuch 1976  S.1175

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


„Was geschehen ist, ist geschehen. Das Wasser
Das du in den Wein gossest, kannst du
Nicht mehr herausschütten, aber
Alles wandelt sich. Neu beginnen
Kannst du mit dem letzten Atemzug." Brecht

 

„Die Menschen kommen durch nichts den Göttern näher,

als wenn sie Menschen glücklich machen.“ Cicero

 

„Bevor man die Welt verändert, wäre es vielleicht wichtiger

sie nicht zugrunde zu richten.“  Paul Claudel

 

"Die
Konjugation hat Recht:
ohne Ich kein Du,
kein Er, kein Sie ...Nichts ist, wo
nicht Ichs sind." Kurt Marti



„…vertrau der Tränenspur
und lerne leben." Paul Celan

 

 

"Freiheit wird uns von niemandem gegeben
wir müssen sie selbst erschaffen.
Sie eine tägliche Übung." Thich Nhat Hanh

 

 

"Beurteile deinen Tag nicht nach dem,
was du ernten konntest,
sondern nach dem, was du gesät hast." Robert Louis Stevenson

 

 

"Es ist gut,
wenn die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint,
das uns verbraucht,
sondern als etwas, das uns vollendet."  Antoine de Saint-Exupéry

 

 

"In dir ein edler Sklave ist,
dem du die Freiheit schuldig bist." Matthias Claudius

 

 

"Fürchte dich nicht,
langsam zu gehen.
Fürchte dich nur, stehen zu bleiben." Lao Tse

 

"Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet." Christian Morgenstern

 

"Trag einen grünen Zweig im Herzen,
dann wird sich ein Vogel darauf niederlassen." Chinesisches Sprichwort

 

"Jeder intelligente Narr kann Dinge grösser machen,
komplexer und gewalttätiger.
Man muss den Geist eines Genies spüren - und viel Mut haben -
um in die andere Richtung zu gehen." Albert Einstein

  

„ ….meine Seele sei weit, sei weit,
dass dir das Leben gelinge,
breite dich wie ein Feierkleid
über die sinnenden Dinge" Rilke

 

"das kleine Ich muss großzügiger werden
bis an die Grenze der Verrücktheit." Peter Schellenbaum

 

Du siehst die Welt, wie DU bist. (Talmud)




Sonntag, 16. Juni 2024

Fürbitten 17.6. immer wieder eine neue Perspektive suchen

 


17.6.2024  Mt.5.38 GEWALTFREI - die pure Illusion? 

 Gewalt, Brutalität, Aggression – kein Erbarmen, kein Innehalten, kein Mitgefühl: das scheint immer mehr zum Thema unserer Gesellschaft zu werden. Was ist los mit Jugendlichen, die andere zusammenschlagen, die sich noch in sozialen Medien mit dem brüsten, was sie anderen antun? Oft können die Täter gar nicht ausdrücken, weshalb sie gewalttätig geworden sind, manchmal bis zum Mord. Wut und Frust werden brutal ausagiert. Und da reden wir noch gar nicht davon, was ganzen Volksgruppen und Völkern angetan wird. So viel unfassbare Gewalt in der Welt. Was kann man da mit Aussagen heute im Evangelium anfangen. „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin,“ sagt Jesus und: „Leistet dem, der euch Böses antut, keinen Widerstand ". Wie soll das funktionieren?  Probieren wir es wenigstens im ganz kleinen Umfeld, jeden Tag wieder!   Darum bitten wir heute aus ganzem Herzen:

Dass wir selbst innerlich Aggressionen abbauen

Dass wir nicht in Zorn und Wut handeln

Dass wir auf Vergeltung verzichten

Dass wir uns nicht in Gedanken hineinsteigern, die nur zur Eskalation führen

Dass wir die Luft anhalten, ehe wir Beleidigendes sagen

Dass wir nicht nach Strafe rufen, sondern selbst mithelfen, wo immer es geht ein mitmenschlichen Klima zu schaffen

Dass wir uns bemühen, Feindbilder abzubauen und nicht immer wieder neue aufbauen

Dass wir anderen in Konflikten die Chance geben, einzulenken

Bitten wir für alle, die mit ihren Aggressionen nicht zu Rande kommen, die vielleicht selbst nichts anderes erlebt haben als Gewalt zur Lösung von Problemen


 Du guter Gott, du weißt wie begrenzt unsere Liebe ist – hilf uns heute, wenigstens einmal oder zweimal über unseren Schatten zu springen, und ANDERS zu denken, ANDERS zu fühlen, ANDERS zu reagieren als wir es von uns selbst gewöhnt sind. Krempel du uns um, wir brauchen deinen heiligen Geist.  Amen

 

Samstag, 15. Juni 2024

Fürbitten 16.6. Der HIMMEL muss wachsen - IN UNS

 


16.6.2024 Mk.4.26  Das Gleichnis vom Senfkorn   11.SJK

Wie ist das mit dem Himmel, wie soll man sich den Himmel vorstellen? Immer wieder gibt Jesus dafür Bilder und Gleichnisse. Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn, sagt Jesus heute – und das Senfkorn ist etwas Winziges, etwas, das erst wachsen muss – ehe es eine ganz mächtige Pflanze wird. Der Himmel, so können wir uns vorstellen, ist also keine fixe Größe – der Himmel will größer und größer werden - in uns und mit uns. Und so wächst auch Gott mit uns und in uns. - bitten wir heute


Lass deinen Himmel immer größer werden in uns, Gott

Dass wir nicht aufhören zu suchen und zu staunen und dankbar zu sein

 

Lass deinen Himmel immer größer werden in uns, Gott

Dass wir dich immer besser in allem erkennen, in dem, was ist und was an uns geschieht

 

Lass deinen Himmel immer größer werden für uns, Gott

Dass wir nicht glauben, wir allein hätten dich für uns gepachtet

 

Lass deinen Himmel immer größer werden in uns, Gott

Dass wir endlich verstehen, dass er die Heimat von uns Allen ist

 

Lass deinen Himmel immer größer werden für uns, Gott

Dass wir nicht glauben, wir wüssten schon alles über dich

 

Lass deinen Himmel immer größer werden in uns, Gott

Dass wir auch heute wieder ein Stück mehr hineinwachsen können in deine Wirklichkeit und Liebe

 

„Glaubend gehen wir unseren Weg – nicht schauend“, schreibt Paulus. So bitten wir guter Gott, lass deinen Himmel in uns wachsen wie das kleine Senfkorn, dass auch wir Anderen Schutz und Heimat und Himmel sein sein können, im Vertrauen auf dich. Und wachse DU in uns, bis wir DICH sehen dürfen, von Angesicht zu Angesicht. So bitten wir im Namen Jesu Amen

 

 

Freitag, 14. Juni 2024

Fürbitten 15.6. klare Entscheidungen

 

15.6.2024  Mt.5.33   JA sagen, NEIN sagen 

„Euer Ja sei ein Ja...euer Nein, sei ein Nein: alles andere stammt vom Bösen“, hören wir heute Jesus im Evangelium sagen.  Das wirkt hart und kompromisslos. Warum sollte man seine Meinung nicht ändern dürfen, nicht umdenken können? Fordert Jesus nicht sogar immer wieder zur Umkehr auf, auch sie braucht ein Umdenken? Aber hier geht es Jesus wohl darum, dass wir als Menschen klare Verantwortung übernehmen – dass wir nicht im Namen Gottes herumreden und sogar schwören.  Lasst Gott in Ruhe und tut selbst das, was richtig ist, scheint Jesus zu sagen so bitten wir

 

Lass uns bei den Entscheidungen in unserem Leben eine klare Linie finden, ohne stur zu sein

gib uns den Mut herauszufinden, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig ist.

lass uns Menschen sein, die Verantwortung für sich und andere übernehmen, lass dass andere sich auf uns verlassen können

hilf uns aber auch, klar und deutlich NEIN zu sagen, wenn wir uns überfordert fühlen

zeige uns, wo in unserem Leben Entscheidungen anstehen, die wir treffen müssen, auch wenn das anderen vielleicht weh tun

gib uns die Kraft, wenn notwendig , auch gegen den Strom zu schwimmen

gib uns immer aber auch die Fähigkeit, umzudenken, auf andere Argumente einzugehen, auch eine andere Perspektive zu sehen

 

Du guter Gott, jeden Tag wieder müssen wir Entscheidungen treffen, brauchen wir Mut und Klugheit, um das Richtige zu tun. Hilf auch Papst Franziskus mit den notwendigen Reformen in der Kurie und in der Kirche.  Sei du an unserer Seite, so bitten wir im Namen Jesu   Amen

Fürbitten 14.6. Mein Treffpunkt mit Gott ?? ?

 


14.6.2024 Wie begegnet uns Gott? 1.Kön.19

Wie und Wo begegnet uns Gott? Nein, es sind keine Kirchen und fromme Versammlungen, von denen wir heute hören. In der hebräischen Bibel wartet der Prophet Elija auf dem Berg Horeb auf Jahwe. Der Prophet ist überzeugt, dass er Gott in einem überwältigenden mächtigen Ereignis erfahren wird. In Naturgewalten etwa: ein Sturm kommt auf, ein Erdbeben erschüttert den Berg, Feuer bricht aus. Aber in all diesen Ereignissen zeigt sich Gott nicht. – aber dann plötzlich, in einem sanften Säuseln des Windes, erkennt der Prophet die Gegenwart Jahwes. So poetisch berichtet das jüdische „Buch der Könige“ über die Gottes-Suche des Propheten Elija. Es darf natürlich nicht als Reportage gelesen werden - aber fast 3000 Jahre später stellen wir uns oft wohl dieselbe Frage: WO, WORIN werden wir Gott erkennen. Auch bei uns werden es heute vielleicht die ganz kleinen Dinge sein, in denen wir Gott ahnen. Bitten wir heute, dass Jesus uns mitnimmt auf seinem Weg zum „Vater“

 

sei uns ein Gott, ganz nahe in allen Stunden dieses Tages

sei uns ein Gott, ganz nahe in den Menschen

sei uns ein Gott, der uns das Leben weit und ohne Angst macht 

sei uns ein Gott, vor dem wir sein dürfen, wie wir sind

sei uns ein Gott, der das Fremd-sein zwischen uns aufhebt

sei uns ein Gott, der Wunden heilt und Versöhnung möglich macht

sei uns ein Gott, der uns in der Versuchung führt und nicht in die Versuchung

sei uns ein Gott, der auch dann da ist, wenn wir ihn in Dunkel und Zweifel nicht sehen  

sei uns ein Gott, JETZT und HEUTE leben, denn hier beginnt die Ewigkeit

 

So bitten wir, sei Gott MIT UNS, in allen unseren Tagen   Amen

 

 

 


Donnerstag, 13. Juni 2024

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Die wahre Liebe:
ein Gewebe von Bindungen, das einen WERDEN lässt"     Antoine de Saint-Exupery

 

„Halt an! Wo läufst du hin?   Der Himmel ist in dir!

Und suchst du ihn nicht dort, du fehlst ihn für und für.“  Angelus Silesius *1624

 

Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und

wer sie aufzuheben weiß, hat ein Vermögen.“  Jean Anouilh

 

„Wer recht erkennen will, muss zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben.“  Aristoteles

 

„Der kennt Gott besser, der ihn nicht zu kennen bekennt.“  Kirchenlehrer Augustinus *354

 

„Mensch, es wohnen dir zwei Seelen in der Brust!

Such nicht eine auszuwählen, da du beide haben musst.“  Brecht

 

„Wir sind alle Darsteller von Nebenrollen,

ohne all zu viel vom Stück zu wissen.“  Max Brod

 

„Die gefährlichsten Herzkrankheiten sind immer noch:

Hass, Neid, und Geiz.“  Pearl S. Buck

 

„Es gibt kein Land dieser Erde ohne Menschen guten Willens. Es ist mein Traum, diese Menschen zusammenzuführen.“  Der brasilianische Erzbischof Dom Helder Camara + 1999

 

„Geduld ist ein Pflaster für alle Wunden.“ Cervantes

  

„Auch die Pause gehört zur Musik „ Stefan Zweig

 

"Fehler
sind die Pforten zur Entdeckung." James Joyce

  

"Man
entdeckt keine neuen Erdteile,
wenn man nicht den Mut hat,
alle Küsten aus den Augen zu verlieren." André Gide