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Sonntag, 28. Mai 2017

Arthur am Sonntag 21 LISSABON ..... dort hat das große Zweifeln begonnen

Nein nein nein, heute macht die Oma ihr großes Sonntagsbuch für den Arthur erst gar nicht auf
Der Arthur wieselt in Lissabon herum - die Oma kommt mit dem Foto und Video schauen gar
nicht nach. Puh, wie Mama und Papa das schaffen -
Denn: sightseeing ist das EINE -
aber dabei im Arthur Galopp unterwegs sein müssen ...
- das ist das ANDERE!
Fast tun der Oma die Arthur Eltern leid - aber dann tröstet sie sich:
ach was, junge Leutchen ..... ist schon gesund so!!!
Was wird der Arthur wohl alles erzählen, wenn er zurück kommt?
Er läuft als kleiner "Tourist" durch die engen Rumpelgäschen -



die Oma denkt sich: wie viel Verputz an den malerisch bunten Häusern abblättert
Wäsche wird gleich beim Fenster hinaus auf die Gasse gehängt -
Bewohner sieht die Oma nicht aus den Fenstern dieser Häuser schauen - für Touristen
ist es sicherlich pittoresk und "malerisch" -
aber wohnt da drinn nicht eine Menge Armut?
Feucht kommen der Oma die Hauswände vor -
und wenn sie noch so liebevoll mit Blumen
geschmückt sind .... man hört fast den Verputz rieseln ....
Zwei Wirklichkeiten? Eine für die Touristen -
eine zum Leben?
Im Reiseführer liest sich das so:
"Eine Fahrt mit der traditionellen Straßenbahnlinie 28 -Electrico- sollten sie keinesfalls versäumen. Die originalen Wagen aus den 1930-er Jahren sind innen komplett aus Holz und rattern gemütlich, entweder bergauf- oder bergab, durch die engen Gassen, vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten. Bewundern sie alte Häuserfassaden, die mit handbemalten Fliesen verziert sind. Einstiegsmöglichkeiten gibt es überall in der Stadt. Eine Straßenbahntageskarte kostet etwa 6 Euro."


Touristen schwärmen von Lissabon:
Lissabon die weiße Stadt am Tejo ....
ja, auf dem Fluss ist der Arthur natürlich
auch mit dem Schiff gefahren - die Oma sieht,
wie ihn das fasziniert .....
Lissabon, glanzvolle Seefahrerstadt,
aber
sic transit gloria mundi -
so schnell vergeht auch wieder der Glanz der Welt
Vielleicht spiegelt sich diese wehmütige Erfahrung in der Musik des Fado?
Um wie viel schlimmer muss im Gedächtnis der Menschen über Generationen hinweg aber noch die Erfahrung des Erdbebens von 1755 nachgewirkt haben?
Ausgerechnet am Tag "Allerheiligen" hat ein
katastrophal schweres Beben in diesem damals noch
durch und durch katholischen Land die Hauptstadt Lissabon in Schutt und Asche gelegt - zehntausende Menschen kamen
auf furchtbare Weise ums Leben

Dieses Beben, diese schreckliche Erfahrung des absolut Grausamen und Unsinnigen hat
darüber hinaus ganz tiefe Auswirkungen auf Glauben und Philosophie
in ganz Europa gehabt.
Denn NACH dem Beben von Lissabon ist erst ganz offen die Frage gestellt worden:
UND WO IST GOTT IN DIESEN KATASTROPHEN ?
WIE KANN EIN GÜTIGER GOTT SOLCHES LEID ZULASSEN?
WIE KANN MAN AN EINEN GOTT GLAUBEN DER ENTWEDER BÖSARTIG ODER SELBST HILFLOS IST?
Hatten die Theologen aber auch die Philosophen des 17 Jahrhunderts wie Leibnitz  noch
"von der besten aller Welten gesprochen, die Gott, das vollkommene Wesen, geschaffen hat "- 
so setzten jetzt die kritischen Fragen ein, wir nennen sie bis heute die Frage der Theodizee.
WO IST GOTT IN UNSEREM LEID?

Schon vier Jahre nach dem Beben von Lissabon rüttelt Voltaire in seinem Buch Candide an der frommen Selbstsicherheit,
dass "alles nur gut ist"
Aber nicht nur "GOTT", auch die Menschen selbst werden in die Verantwortung genommen:
an wie vielem ist eurer eigenes falsches Handeln Schuld. Überall dort etwa,
wo ökologische Grundsätze verletzt werden.
Eine Frage, heute drängender denn je

Der große deutsche Dramatiker Lessing
schreibt 1750
"... die These, „es sei alles gut“, das ist die „Weltweisheit der Faulen; 
denn was ist fauler, als sich bei einer jeden Naturbegebenheit 
auf den Willen Gottes zu berufen...“.

Lissabon, Lissabon - bis zu Donald Trump führt die Geschichte, der nicht an den Klimawandel glauben will und an die eigene Verantwortlichkeit, in der Weltgeschichte.
Ja und die Frage nach dem Leid. nach dem Schmerz, nach dem Tod -
die Frage, WER kann es zulassen und WARUM sollte es so sein und
WAS macht dann überhaupt den Sinn des Lebens aus?
Was machen wir mit diesen Fragen????


"Oma, ruft da der Arthur 
er ruft es von Lissabon direkt nach Wien -
denn soeben hat seine Mama angerufen ....
Oma ... 
JETZT muss ich dann bald ans Meer
und 
nächste Woche schauen wir wir wieder
in deinem Sonntagsbuch nach!!!!