Heute
ist der Gedenktag der heiligen Barbara - sie gehört sozusagen zu unseren
liebgewordenen Adventbräuchen. Viele stellen am 4.Dezember Barbara Zweige in
die Vase - Obstbaumzweige, die man im Winter schneidet und die man bis zum
Heiligen Abend zum Blühen bringen soll. So soll es, nach der Legende, die von
ihrem eigenen Vater in einem Turm eingesperrte Barbara gemacht haben, um sich
vor ihrem gewaltsamen Tod an den aufgeblühten Knospen zu erfreuen.
Über die heilige Barbara ist außer ihrer Verehrung als
Märtyrerin in Nikomedien historisch nichts nachweisbar. Seit dem Mittelalter
wird diese legendäre Märtyrerin aber im ganzen Abendland verehrt, und bis heute
sind viele Bräuche mit ihrem Namen verbunden. Barbara zählt zu den 14
Nothelfern
Wie
in einem Turm eingesperrt - so leben auch wir oft - wie innerlich gefangen - in einem Turm unserer Ängste und Sorgen,
unserer zu geringen Hoffnung und mancher Resignation. So bitten wir - Gerade jetzt, wo uns Kriege und Krisen bedrücken, wie
sehr sind wir gefangen in Unsicherheit, Zweifel und Orientierungslosigkeit: Du Gott, der Leben schenkt, schenk uns Geduld
und Zuversicht
Immer wieder gefangen sind
wir in einem Turm von Resignation und Enttäuschung, manches was wir mit so viel
Liebe planen, gelingt nicht - Du Gott,
der Leben schenkt, gib uns Mut, Freude
und Kraft dass wir uns dennoch immer wieder neu aufrappeln und
weitermachen
Immer wieder gefangen sind
wir auch im Turm unserer Selbstgewissheit und unserer Selbstzufriedenheit. Du Gott, der Leben schenkt – lass, dass wir
auch unsere Schwäche und Verletzlichkeit sehen und annehmen können
Immer wieder gefangen sind
wir im Turm unserer Einsamkeit, der Gekränktheit, der Abweisung und der
Enttäuschung. Wie abgeschnitten fühlt man sich manchmal vom Leben der Anderen -
Du Gott, der Leben schenkt, hole uns heraus
aus allen dunklen Gefühlen
Es
ist auch unsere Welt, die gefangen ist in so vielen Konflikten, Kriegen und
Grausamkeiten. So viel Leid auf allen Seien, Tod, Ausweglosigkeit.
Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht
– wir wollen nicht aufhören um Frieden zu bitten und zu flehen. Du Gott, der Leben schenkt,
schenke uns deinen Frieden
Du guter Gott, wir bitten auch für alle, denen die hl Barbara Schutzheilige ist. Die Arbeiter auf den Baustellen, in den Bergwerken, die Tunnelarbeiter. Sei Du auch an der Seite aller, die heute unerwartet oder mit schweren Herzen sterben werden. Komm uns entgegen, zeig uns dein Angesicht
Du Gott, der Leben schenkt - darum bitten wir im Namen Jesu amen
Lukas Cranach der Ältere: Martyrium der
Heiligen Barbara, 1510-15, im Metropolitan Museum of Art in New York
Patronin von Paterno bei Catania auf Sizilien; des Bergbaus, der Türme, Festungsbauten und der Artillerie; der Bergleute, Geologen, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Bauern, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Artilleristen, Waffenschmiede, Sprengmeister, Buchhändler, Bürstenbinder, Goldschmiede, Sprengmeister und Salpetersieder; der Mädchen, Gefangenen, Sterbenden; für eine gute Todesstunde; gegen Gewitter, Feuersgefahren, Fieber, Pest und jähen Tod;
Der Legende nach soll Barbara im 3.oder 4.Jh in Nokimedien, in Kleinasien als Märtyrerin gefoltert und enthauptet worden sein. Ihr eigener Vater habe sie in einen Turm eingesperrt, um sie an der Taufe zu hindern. Der eigene Vater lieferte sie schließlich den Behörden aus – doch auch dem römischen Statthalter Marcianus gelang es nicht, Barbara zur Aufgabe ihres Glaubens zu bewegen, obwohl er sie geißeln ließ; Barbara sprach von den Geißeln als ob es Pfauenfedern gewesen seien; nachts erschien ihr dann Christus im Gefängnis, um ihre Wunden zu heilen. Der erbitterte Statthalter ließ Barbara mit Keulen schlagen, ihr die Brüste abschneiden, sie mit Fackeln brennen. Dann wurde sie vor Gericht gestellt und verurteilt, sich nackt auf dem Markt den Blicken der Leute preiszugeben; auf ihr Gebet hin wurde sie aber mit Wolken und Nebel bedeckt. Daraufhin sollte sie enthauptet werden; der rachsüchtige Vater selbst hat das Urteil vollstreckt, gleich darauf traf ihn ein Blitzschlag und er verbrannte. Eine schreckliche Legenden-Ausschmückung …erst entstanden im 7.Jahhrhundert und wenig glaubwürdig. Warum wohl mag es für die Menschen damals hilfreich gewesen sein, sich solche Heilige zu wünschen? Es waren grausame Zeiten – und die Menschen brauchten wohl Vorbilder, um selbst durchzuhalten. Wie auch wir heute Und wie wunderbar, dass es Frauen sind, die uns solchen Mut machen können