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Sonntag, 21. Dezember 2025

Fürbitten 22.12 Maria singt ihr Magnifikat

 


22,12,2025  Lk.1.46   GOTT kann es GUT machen. Können wir vertrauen ?

Im Evangelium heute hören wir das „Magnifikat“ der Maria, das große Loblied auf den unbegreiflichen Gott, der die Machtverhältnisse auf dieser Erde umkehren wird. „Die Mächtigen wird er entmachten, die Kleinen und Armen erfahren Gerechtigkeit, die Hungernden werden satt, die Reichen gehen leer aus“.   ER, der Gott Israels, kann alles auf den Kopf stellen, nichts muss bleiben, wie es ist. Auch das Leben dieser jungen Frau wird einen dramatischen Verlauf nehmen, noch ahnt sie es nicht. Aber Maria ist bereit, bedingungslos zu vertrauen! Können wir daran glauben, dass Gott auch in unsrem Leben alles zum Guten wenden wird? Bitten wir heute mit ihren Worten

Dass Gott auch auf unser „Klein-sein“ schaut, auf all das, was nicht gelingt, dass Gott hinschaut auf unsere große Sehnsucht  nach Leben und Liebe, nach Versöhnung und Frieden

Dass die Arroganten und Mächtigen, die Kriegstreiber und die Menschen-Verachter, dass alle, die andere ausbeuten, die unsere Umwelt durch ihre Profitsucht gefährden, dass all die, die anderen das Leben schwer machen – dass alle die nicht das letzte Wort haben

Dass die Niedrigen, die Kleinen, die jeden Tag um ihr Leben laufen müssen, für die alles mühsam und beschwerlich und oft auch hoffnungslos ist – dass die Geringgeschätzten und Unbedeutenden dieser Welt endlich ohne Not und Betteln bekommen, was ihnen zusteht und was sie zum Leben brauchen

Dass die Hungernden satt werden, dass die, die eine neue Heimat suchen müssen, Sicherheit finden, dass Menschen sich aus erbärmlichen Lebensumständen befreien können -  dass die Reichen endlich verstehen, dass von ihnen nicht Almosen sondern soziale Gerechtigkeit verlangt wird

dass wir nicht aufhören, Gott zu loben und zu preisen und ihm zu danken – - auch für ALL DAS, was wir oft nicht verstehen und was uns Angst macht

Und bitten wir für alle, die Sorgen um das tägliche Leben haben

Für alle, die erschöpft sind von langen Monaten der Krisen

Für alle Kranken und die, die sich um sie kümmern

Bitten wir, für die Babys, für alle Neugeborenen und 

bitten wir für alle, deren Leben gerade in diesen Tagen zu Ende gehen wird

So rufen wir mit Maria zu dir guter Gott: stell Gerechtigkeit her auf unserer Erde, schenke Frieden, schenke Versöhnung – und hilf uns, dich zu loben und dir zu danken. Heute und alle Tage unseres Lebens. Im Namen Jesu Amen

 

Magnifikat – gedichtet von Dorothee Sölle                                              evangelische Theologin u Feministin   1929 - 2003

 

Es steht geschrieben, dass Maria sagte

meine Seele preist die Größe des Herrn

und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter

 

Heute sagen wir das so

meine Seele sucht das Land der Freiheit

mein Geist wird aus der Verängstigung herauskommen

und die leeren Gesichter der Frauen werden mit Leben erfüllt.

Barmherzigkeit wird geübt werden, wenn die Abhängigen

das vertane Leben aufgeben können

und lernen selber zu leben.

Wir werden unsere Besitzer enteignen und über die,

die glauben das weibliche Wesen zu kennen, werden wir lachen.

Die Herrschaft der Männer über die Frauen wird ein Ende nehmen

aus Objekten werden Subjekte werden

sie gewinnen ihr eigenes besseres Recht

Frauen werden zum Mond fliegen und in den Parlamenten entscheiden.

Ihre Wünsche nach Selbstbestimmung werden in Erfüllung gehen

und die Sucht nach Herrschaft wird leer bleiben.

Ihre Ängste werden gegenstandslos werden

und die Ausbeutung wird ein Ende haben.

Die große Veränderung, die an uns und durch uns geschieht,

sie wird mit allen geschehen – oder sie bleibt aus