31.10.2025 Reformationstag
Für unsere evangelischen Mitchristen und Freunde ist der heutige Tag, der 31.Oktober, ein großer kirchlicher Feiertag. Es ist der sogenannte Reformationstag – zur Erinnerung an das Jahr 1517, als der katholische Mönch und Theologe Martin Luther angeblich am Tag vor Allerheiligen seine 95 Thesen zur Reform der Kirche an die Tür zur Schlosskirche in Wittenberg genagelt hat. Luther hatte seine Überlegungen zuvor in Briefform mehreren geistlichen Würdenträgern und Bischöfen zugesandt. Erst als diese nicht reagierten, kam es zum öffentlichen Thesenanschlag – wobei es historisch um die genauen Umstände ein paar Fragezeichen gibt. Wie die Geschichte aber letztlich ausgegangen ist, wissen wir - noch heute, - nach mehr als 500 Jahren!!!!, - ist die Kirchenspaltung in den offiziellen Gremien nicht überwunden, wenn auch zum Glück schon längst unter vielen Christen. Bitten wir heute mit Gedanken Luthers und schließen wir die politischen Probleme dieser Tage mit ein
„Beten heißt: Gott den Sack unserer Sorgen vor
die Füße werfen“. sagt Luther 
So bitten wir inständig, dass es gelingt, den Krieg vor unserer Haustüre,
den Krieg in der Ukraine zu beenden, und die fragile Situation
im Nahen Osten zu stabilisieren. Bitten für die Tragödie im Sudan und hören wir nicht auf darum zu bitten, dass es Frieden gibt. Dass es gelingt, die großen Krisen zu meistern, unter denen Menschen so sehr leiden
„Krisen sind Umarmungen Gottes, sagt Luther.
Die Krise ist die notwendige Kehrseite des Glaubens. Wer nicht angefochten
wird, kann auch nicht glauben“
Bitten wir, dass all die Krisen, in denen wir stecken,  letztlich zu
etwas Gutem führen, nicht zuletzt zu einem radikalen Umdenken für die Bewahrung
unserer Umwelt.   Und bitten wir für uns selbst, lass uns keine
Angst vor Unbekanntem und Neuem und vor den Durststrecken in unserem Leben
haben.  Lass uns Unsicherheiten aushalten, hilf uns vertrauen.
„Die Schwächen der Heiligen trösten uns mehr
als ihre Tugenden“, sagt Luther 
Lass, dass wir uns für unsere eigenen Schwächen nicht genieren, wer weiß,
ob mancher Fehler, den wir machen, nicht für Andere hilfreich sein kann. Für
die politisch Verantwortlichen bitten wir um Anstand, Ehrlichkeit und Würde.  
„Das Kreuz setzt dir zu, aber nicht damit du
darunter verkommst, sondern dass du lernst,  Gott zu vertrauen“, sagt Luther
Lass, dass wir uns selbst nicht krampfhaft Schweres aufladen, aber dass wir
in Geduld und Vertrauen aushalten, was immer auf uns zukommt. Bitten wir vor
allem, für alle kranken Menschen und für all jene, die Opfer von Terror,
Verfolgung und Katastrophen sind.
„Die Kirche braucht eine Reformation. Diese
Reformation ist aber eine Angelegenheit der ganzen Christenheit“, sagt Luther
Hilf unseren Kirchen auf dem Weg zur Erneuerung festgefahrene Positionen
und Gesetze zu überwinden. Hilf auch uns selbst, dass wir immer wieder zu neuen
Antworten auf unseren Glauben bereit sind.
„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, auch dieses Zitat wird Luther
zugeschrieben.
Bitten wir darum, dass wir aufrechte Menschen sind, auf deren Wort man sich
verlassen kann und dass wir doch auch immer wieder fähig zu Ausgleich und
Kompromiss und vor allem fähig zum Vergeben sind
So bitten wir in unserem gemeinsamen Glauben im
Namen Jesu, Amen

