25.10.2025 Lk.13.1
Sind Menschen selbst daran schuld, wenn Unglück über sie hereinbricht? Immer wieder passiert es nach Naturkatastrophen, dass sich fromme Stimmen melden, die sicher sind, dass das nur mit sündigem Leben zu tun haben kann. Weltweit waren wir zum Beispiel von der Corona Pandemie heimgesucht. War das eine Strafe Gottes? Nein, sagt Jesus heute im Evangelium, das Leid, das Menschen trifft, ist keine Strafe für ihre Sünden. Leid hat nichts mit „selber schuld“ zu tun. Die Opfer von Naturkatastrophen und Unfällen werden nicht bestraft, weil sie schlechte Menschen waren. Und es heißt nicht, dass diejenigen bessere Menschen sind, denen es gut geht. Jesus sagt: das wahre Unglück besteht darin, sich nicht bekehrt zu haben. Ändern müssen wir uns, immer wieder. Nicht wegen der großen Sünden – es ist vor allem die tägliche, kleine Kurskorrektur, um die es geht. Darum bitten wir
Dass wir in Krankheit und Leid nie glauben,
Gott straft uns auf diese Weise
Dass uns Krankheit und Leid aber bei allem Schmerz dabei helfen können, neue Prioritäten im Leben zu setzen
Dass wir uns verantwortlich fühlen, wenn unser Klima verstärkt zu Naturkatastrophen führt – dass vor allem auch die Politik daraus Konsequenzen zieht
Dass wir überall versuchen zu helfen, wo Menschen in Not sind, gerade auch Drogensüchtige, Alkoholiker, Obdachlose. Dass wir uns nicht einreden, die seien einfach selbst an ihrem Elend schuld
Bitten wir, dass wir uns immer besser selbst sehen können, wie wir sind, und uns nichts vormachen - dass wir aber auch gelassener mit unseren eigenen Fehlern und denen der anderen umgehen
Im Evangelium erzählt Jesus auch vom
Feigenbaum, der keine Früchte trägt und um geschnitten werden soll. Der
Verwalter aber verhandelt mit seinem Herrn, „gib dem Baum noch eine Chance“,
sagt er – und so bitten auch wir dich guter Gott: hab Geduld mit uns! Immer
wieder wollen wir das Gute und scheitern doch. Hilf, dass auch wir Geduld mit
allen anderen haben. So bitten wir im Namen Jesu. amen