Bild: Keith Haring Mutter und Kind
28.6.2025 Unbeflecktes Herz Mariä
Gestern haben wir das große Herz Jesus Fest gefeiert – heute das Fest „Unbeflecktes Herz Mariä“ Was fängt man in unserer Zeit mit einem solchen Fest an? Was soll man unter einem „unbefleckten“ Herzen verstehen? Maria ist quasi das Sinnbild für die Mütterlichkeit Gottes. Gott ist nicht männlich und nicht weiblich. Aber diese „Mütterlichkeit“ suggeriert uns eine Liebe vor, in der man ohne Angst, ohne Verstellung geborgen sein kann. Das Evangelium (Lk..2.41) gibt eine Ahnung davon: Bei einer Wallfahrt mit seinen Eltern zum Tempel in Jerusalem ist der 12 jährige Jesus plötzlich verschollen. Erst nach 3tägigem verzweifelten Suchen findet man ihn wieder – im Tempel, mit den Gelehrten in theologische Diskussionen vertieft. Dieser Bub Jesus – und später der Mann Jesus - er ist sich der Liebe seiner Mutter sicher. So kann Jesus seinen eigenen Weg gehen, er kann seine Berufung leben. Auch wenn es wohl eine Zeit der Entfremdung zwischen Beiden gegeben hat – Die Liebe aber trägt – über den Tod hinaus
Bitten wir heute für alle Mütter, dass sie es, wie Maria, in einem großen Vertrauen aushalten, dass ihre Kinder eigene Wege gehen werden
Dass Mütter die Kraft haben, auch in schwierigen Situationen zu ihren Kindern zu stehen
Bitten wir für alle Mütter in Sorge um ein krankes Kind, für all die, die ein Kind verloren haben und es zu Grabe tragen mussten
bitten wir für all die Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch aber auch für die, für die eine Schwangerschaft ein Problem ist
bitten wir auch, dass unsere eigene Liebe, wie die von Maria, einen langen Atem hat, dass sie geduldig und fürsorglich ist
dass wir in der Liebe nicht unseren eigenen Vorteil suchen, dass wir niemand von uns abhängig machen, dass wir großzügig sind, nicht eifersüchtig, nicht Besitz ergreifend
dass wir anderen ihren eigenen Weg, ihre eigenen Vorstellungen vom Leben lassen
dass wir Kränkungen und Missverständnisse aushalten können, dass wir verstehen und verzeihen können,
Du guter Gott, Maria hat
es uns vorgelebt. Im Vertrauen auf dich hat sie auch Jesus seinen Weg gehen
lassen. Maria hat auch das Fremd-sein
ihres Kindes ausgehalten, wie auch wir mit dem Anders-Sein der Menschen um uns
leben müssen. Hilf uns, dass wir es geduldig und liebevoll tun – im Vertrauen
auf Jesus und Maria. amen