12.45.2025 Apg.11.1 Mut für neue Wege
Die Apostelgeschichte berichtet heute von einem neuen großen Abschnitt
in der jungen Jesus Gemeinde. Zum ersten Mal werden Nicht Juden in die
Gemeinschaft aufgenommen, ohne dass sie zuvor durch Beschneidung zu Juden
gemacht werden. Auch müssen die neu Getauften nicht mehr die jüdischen
Reinheits- und Speisevorschriften einhalten. Eine Stimme vom Himmel habe Petrus
in einer Vision gesagt: „Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein“
. So erkennt Petrus bei der Taufe des nicht jüdischen Hauptmanns
Kornelius: "....dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern
dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht
ist" Für die junge Jesus Kirche ist das ein gewaltiger Einschnitt.
Es kann uns heute aber auch sagen: Gott teilt sich ALLEN Menschen mit – Gott
gehört nicht einer einzigen Religionsgemeinschaft. Gott braucht keine Rituale,
keine Paragrafen, keine fixen Bräuche. Der Geist Gottes kommt auf ALLE, überall
dorthin, wo Menschen Gott suchen. Für Gott scheint das das
einzig Wichtige zu sein: dass wir IHN voll Sehnsucht suchen. So bitten wir
heute
dass wir nicht glauben, nur wir als Christen hätten GOTT für UNS
gepachtet. Dass wir nicht glauben, Gott wäre nur in unserer
Religionsgemeinschaft DAHEIM
dass wir niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern Respekt haben
vor jedem, der aufrichtig und tolerant anderen gegenüber nach Gott in seinem
Leben sucht
dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und Geschichten, sondern
dass wir den Mut haben, jenseits der eigenen religiösen Erziehung immer mehr
eine eigene, ganz persönliche Beziehung zu Gott suchen
dass wir keine Angst davor haben, dass auch unsere
Beziehungs-Geschichte mit Jesus eine eigene Entwicklung nehmen wird, so wie
sich jede Beziehung weiterentwickelt
dass wir offen dafür sind, wohin auch uns der Geist Gottes führen wird,
dass wir immer wieder alte Wege verlassen werden müssen
bitten wir, dass Gott niemals eine Verbotstafel in unserem Leben ist,
sondern ein Hinweisschild für Hoffnung und Freude, dass Gott ein Weg in die
Freiheit ist
und bitten wir, dass auch die Kirche mit Papst Leo den Mut hat, neue Wege
einzuschlagen und neues Denken zuzulassen, im Vertrauen auf den heiligen Geist
Du guter Gott. Um wie viel
größer bist du, als wir es uns vorstellen können. Bewahre uns vor der Anmaßung,
dass wir dich nur für uns vereinnahmen – lass uns für die vielen Wege dankbar
sein, die zu Dir führen. Wir dürfen
unseren Weg im Namen Jesu gehen, dafür danken wir dir. Amen