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Freitag, 30. Mai 2025

Fürbitten 31.5. HAUSKIRCHE

 


31.5.2025 Apg.18.23     Priscilla und Aquila

Die heutige Lesung in der Apostelgeschichte zeigt uns deutlich, wie frühchristliche Gemeinden funktioniert haben. Es waren HAUSKIRCHEN: Christen kamen in ihren Häusern und Wohnungen zusammen. Man hat gebetet, man hat miteinander gegessen – und man hat auf diese Weise die Erinnerung an Jesus und seine Botschaft wach gehalten. Ekklesia heißt diese Art von Versammlung auf griechisch … die Hauskirchen waren der ursprüngliche Begegnungsort der Christen. Uns Christen hat die Corona Pandemie wieder zu den Wurzeln zurückgeführt. In der heutigen Lesung ist aber auch die Rede von einem Ehepaar, das eine wichtige Rolle für die Christengemeinde in Ephesus spielte. Die Frau Priszilla und ihr Mann Aquila. Sechsmal werden sie in der Bibel erwähnt, so wichtig war ihr Einfluss. Bitten wir heute

Dass auch unsere Wohnungen, unsere Familien und Gemeinschaften offene Orte der Begegnung mit Jesus sind – komm heiliger Geist

Dass wir immer Jesus in unserer Mitte wissen, auch wenn wir uns nicht in einer Kirche versammeln

Dass Jesus zu unserem Alltag gehört und keine Sonntagsangelegenheit ist

Dass gerade auch Frauen ein spirituelles Zentrum dieser Hauskirche sind

Dass wir unkompliziert, in unserer Alltagssprache, von dem sprechen, was unsere Freude am Glauben ist

Dass wir keine leeren Rituale leben, weil es „Pflicht“ ist, sondern dass wir mit unserem Leben und unserer ganzen Liebe dahinterstehen

bitten wir, dass wir Kirche in Freude und Freiheit, in Verantwortung und Solidarität leben

Du guter Gott, WIR alle sind Kirche, Jeder und Jede von uns, und WIR, Frauen und Männer, Junge und Alte suchen Dich und den Weg. der zu Dir führt. Unseren Weg, den wir mit Jesus gehen wollen, zusammen mit allen Menschen und in Ehrfurcht vor der ganzen Schöpfung. Amen

 

Aquila war ein in Pontos in Kleinasien geborener Jude, der sich mit seiner Frau in ihrem Beruf als Zeltmacher als selbständige Handwerker in Rom niedergelassen hatte. Priska (Priszilla bzw. Priscilla ist ein Diminutiv des römischen Namens Prisca) stammte vielleicht sogar aus der Stadt. Ihre römischen Namen lassen als wahrscheinlich erscheinen, dass sie frei geboren waren und das römische Bürgerrecht besaßen. Vermutlich kamen sie bereits in Rom zum Glauben an Jesus Christus.

Als Kaiser Claudius im Jahr 49 wegen Auseinandersetzungen um einen gewissen „Chrestus“ alle Juden aus Rom auswies– zogen Priska und Aquila nach Korinth. Während seiner zweiten Missionsreise wohnte der Apostel Paulus dort bei ihnen und arbeitete mit ihnen zusammen.

Von Korinth aus begleiteten Priska und Aquila Paulus nach Ephesos und blieben dort, während Paulus weiterzog. Hier wirkten sie selbständig als Missionare und nahmen unter anderem Apollos aus Alexandrien, einen späteren Mitarbeiter des Paulus, in ihrem Haus auf. Da Apollos zwar ein glühender Anhänger Jesu Christi, Kenner des Tanachs und Prediger war, aber bisher erst die Taufe des Johannes kannte, unterrichteten sie ihn vermutlich darüber, dass die Taufe auf den Namen Jesu Christi über die Sündenvergebung hinaus auch den Empfang des Heiligen Geistes bedeutet. Im aus Ephesos geschriebenen 1. Brief des Paulus an die Korinther sandten auch sie ihre Grüße (1. Kor. 16, 19).

In Röm 16,3–4 EU bezeichnet Paulus sie nicht nur als seine Mitarbeiter, sondern auch diejenigen, die „für mein Leben ihren Hals hingehalten haben“. Dabei bezieht er sich vermutlich auf die in 2 Kor 1,8–10 EU geschilderte Bedrohung, vielleicht die Auseinandersetzung mit Demetrios, dem Devotionalienhändler am Artemistempel bei seinem späteren Besuch in Ephesos (Apg 19,23–40 EU). Priska und Aquila unterstützten Paulus also während einer Verfolgung und eines Gefängnisaufenthaltes und brachten sich damit auch selbst in Gefahr. Nach dem Tod des Kaisers Claudius im Jahr 54 kehrten sie nach Rom zurück. Dort wurde ihr Haus, wie schon vorher in Korinth und Ephesus, Versammlungsort einer Hausgemeinde, die Paulus im Römerbrief grüßen lässt (Röm. 16,3–4).

 

Priszilla und Aquila – Wikipedia