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Samstag, 22. Februar 2014

Fürbitten 22.2.2014 Kathedra Petri - Kirche Jetzt

22.2.2014 Kathedra Petri


Eigentlich geht dieses Fest auf einen heidnischen Brauch im alten Rom zurück. Im Totengedenken hat man dort zu eigenen Feiern Speisen für die Verstorbenen gebracht und für jeden Toten auch einen Sessel,einen Stuhl (cathedra) hingestellt. Die Christen haben bei diesem Totengedenken an Petrus gedacht – aber ab dem 4.Jahrhundert hat Rom diese Feier mit heidnischem Hintergrund verboten. Statt dessen hat man nun den Sessel, den „Stuhl“ des Petrus als „Lehrstuhl“ umgedeutet. Viele unserer christlichen Feiern gehen auf solche alte Gebräuche zurück, wie zB das Weihnachtsfest, wo im alten Rom „Sol invictus“ - der unbesiegbare Sonnengott gefeiert wurde. Wir sollten gar nicht so viel Angst vor diesem Hintergrund haben – auf diese Weise verbinden sich urmenschliche Sehnsüchte und Erfahrungen.

Bitten wir heute, dass unsere Kirche sich im Geist des zweiten vatikanischen Konzils immer weiter
öffnen kann, ohne Angst vor Einflüssen anderer Religionen und Glaubensrichtungen

bitten wir natürlich ganz besonders für Papst Franziskus, dass er seinen Reformkurs fortsetzen kann und dass er weiter ein Hoffnungszeichen für Menschen in aller Welt sein kann

bitten wir um Offenheit des Papstes für die vielen unterschiedlichen Ortskirchen und für all die unterschiedlichen Probleme, dass es Vielfalt in der Einheit geben kann

bitten wir, dass es nicht um das Hüten und Bewahren alter Vorschriften geht, sondern dass wir immer wieder den Geist Gottes in den neuen Herausforderungen unserer Zeit erkennen

bitten wir, dass unsere kirchlichen Vorschriften Menschen nicht niederdrücken sondern ihnen vielmehr Luft zum Leben geben , dass die Kirche wie Jesus heilend und verzeihend auf die Menschen zugeht, und nicht strafend und mit erhobenem Zeigefinger

bitten wir aber auch für uns selbst, dass wir unseren Glauben mit Leidenschaft und Liebe leben und uns in der Gemeinschaft der Kirche zu Hause fühlen


So bitten wir dich guter Gott, dass wir selbst einen guten Weg mit der Kirche gehen können und dass uns immer bewusst ist, dass wir alle, gerade auch wir Frauen, ein „priesterliches Geschlecht“ sind. Hilf uns diesen Auftrag zu leben, durch Jesus unseren Herrn und Bruder. Amen

Freitag, 21. Februar 2014

Fürbitten 21.2.2014 Petrus Damiani Armut

21.2.2014 Petrus Damiani Armut

Der hl Petrus Damiani war zu seiner Zeit ein Vorreiter und Kämpfer gegen den Reichtum der Kirchenfürsten.Das war vor mehr als 1000 Jahren, aber auch heute noch
ist der Umgang mit Besitz und Finanzen ein heikles Problem der Kirche. Bitten wir darum:

dass Kirche und Orden im Sinne Jesu gute Wege finden, um dieses Ideal von
Armut und Besitzlosigkeit umzusetzen und wirklich zu leben

dass sich die Kirche glaubwürdig an die Seite der Armen stellt - in den Ländern der 3.Welt aber auch hier bei uns, wo Asylanten und Flüchtlinge unseren besonderen Schutz brauchen.

Bitten wir in diesem Sinn, dass Österreich großzügig bereit ist, Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen, egal welcher Religion sie angehören.

bitten wir auch, dass immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft den Mut haben einfacher, bedürfnisloser und nachhaltig zu leben

dass es uns selbst immer besser gelingt etwas von dem herzugeben, was wir zu viel haben

dass wir nicht so viel Angst davor haben, zu kurz zu kommen

dass wir gleich heute wieder einmal Unnötiges aussortieren

bitten wir aber auch, dass wir nicht nur Weg-Geben sondern uns FREI machen. Frei machen auch für all das, was uns GUT tut: Freundschaften, Musik, Bücher, Hobbies , Tanzen, Spazierengehen,
was immer es ist ….


Du guter Gott, mach uns von allem unnötigen Ballast frei. Äußerlich und innerlich. Dass wir mit leichtem Herzen leben aber auch mitfühlen und mit anderen teilen können. Das erbitten wir durch Christus, unseren Bruder. amen

Donnerstag, 20. Februar 2014

Fürbitten 20.2.2014 Mk.8.27 Wer ist Jesus - für mich?

20.2.2014 Mk.8.27 Für wen halten mich die Menschen?

Wer bin ich, für wen halten mich die Menschen?“ fragt Jesus die Jünger.
Und wenn er uns fragt? Wenn andere uns fragen? Wer ist Jesus? – und wer ist er für mich?
Bitten wir heute

dass wir dich sehen, Jesus:
ein Baby, unter Schmerzen aus dem Bauch seiner Mama geschlüpft,
ein Wunder wie jedes neue Leben

dass wir dich sehen, Jesus:
ein Kind in seiner Familie, Vater, Mutter, Geschwister -
neugierig bist du und auch schwierig

dass wir dich sehen,Jesus:
ein junger Mann, mit Beruf und mit einer Sehnsucht, die ihn unruhig macht

dass wir dich sehen, Jesus:
dort,wo du deine Berufung erfährst,
dort wo du Gott DICH rufen hörst, Dich, sein Kind

dass wir dich sehen, Jesus:
wie du unter den Menschen bist. Freunde suchend, Feste feiernd
und immer wieder: voll Mitgefühl, heilend und gesund machend

dass wir dich sehen, Jesus: wie du mehr willst als nur die brave Bürgerlichkeit,
wie du bedingungslose Liebe für den Vater im Himmel einforderst

dass wir dich sehen, Jesus: wie du in deiner Kompromisslosigkeit scheiterst, Todesurteil,
ob du wartest, dass Gott dich rettet?

dass wir dich sehen, Jesus: ein Ostermorgen, ein leeres Grab und doch unsere ganze Hoffnung
Glauben über den Tod hinaus.

Ja um das bitten wir dich: lass uns dich sehen, immer wieder mit neuen Augen, mit neuer Sehnsucht und mit neuem Glauben. Amen

Mittwoch, 19. Februar 2014

Fürbitten 19.2.2014 Mk.8.22 Heilung eines Blinden

19.2.2014 Mk.8.22 Heilung eines Blinden

Gestern im Evangelium waren die Jünger blind für das, was Jesus ihnen zeigen wollte.
Heute in der Markus Erzählung heilt Jesus einen Blinden. Zuerst sieht auch der nur unscharf – da legt ihm Jesus noch einmal die Hände auf: dann sieht der Mann klar und deutlich. Er sieht die Wirklichkeit. Bitten auch wir darum

dass wir hinsehen können, dass wir sie sehen können, die Wirklichkeit in unserem Leben. Das Gute und das weniger Gute. Dass wir uns nichts vormachen, dass wir Menschen und Situationen so sehen,wie sie sind – und nicht so, wie wir wollen, dass sie sind

dass wir uns umsehen können, dass wir nicht auf uns selbst bezogen bleiben, dass wir
aufmerksam und mitfühlend sind, dass wir sehen, wann und wie wir gebraucht werden

dass wir einsehen können, wenn wir uns falsch verhalten haben, wenn etwas nicht richtig war,auch wenn wir es gut gemeint haben. Dass wir einsehen können, wenn wir anderen etwas schuldig geblieben sind

dass wir nachsehen können, immer dann wenn wir glauben, gekränkt worden zu sein
übergangen worden zu sein, dass wir nachsehen können, wenn Menschen rund um uns nicht perfekt funktionieren. Dass wir aber auch uns selbst Fehler und Versagen nachsehen können

Dass wir auch aufsehen können, dann wenn uns Ängste, Sorgen oder Unsicherheit niederdrücken
Dass wir aufsehen können, immer dann,wenn wir nicht mehr so recht weiterwissen

lass uns aber auch um ein wieder-sehen bitten - mit vielen Menschen die uns fehlen.
Mit Menschen die gestorben sind, aber auch mit solchen, die wir aus den Augen verloren haben
dass wir uns wieder um Kontakt und Nähe bemühen.



So bitten wir dich guter Gott, lass uns vor allem mit einem „lachenden Auge“ in den Tag gehen. Mit einem lachenden Auge, weil wir uns nicht so wichtig nehmen müssen, weil wir alles von dir erwarten und weil Jesus mit uns auf dem Weg ist. Heute und morgen und in alle Ewigkeit. Amen

Dienstag, 18. Februar 2014

Fürbitten 18.2.2014 Mk.8.14 "Begreift ihr überhaupt nichts.."

18.2.2014 Mk.8.14 versteht ihr noch immer nicht

Manche Szenen im Evangelium sieht man direkt vor sich. Heute, da platzt Jesus der Kragen. Er will den Jüngern, mit denen er gerade im Boot unterwegs ist, etwas Wichtiges sagen – und dann merkt er, dass die mit ihren Gedanken ein ganz anderes Problem wälzen und bestenfalls „Bahnhof“ verstehen. Jesus will vor dem „Sauerteig der Pharisäer“ warnen, die Jünger denken in dem Moment bloß: „Du meine Güte, wir haben zu wenig Brot mitgenommen.“ „Begreift und versteht ihr überhaupt nichts...“ sagt Jesus, vielleicht schüttelt er dabei auch den Kopf. Auch mit uns wird es ihm wohl manchmal so gehen...
Danken wir ihm für seine Geduld und bitten wir, dass wir selbst Geduld aufbringen.

Jesus, gib uns Geduld mit uns selbst, weil auch wir oft nicht das Richtige hören und verstehen

gib uns Geduld, weil wir selbst nie ganz so sein können, wie wir es gern hätten

gib uns Geduld mit den Anderen, weil es immer wieder Probleme geben wird,
einander richtig zu verstehen

gib uns Geduld gerade auch mit den Allernächsten, weil auch die nicht sein können,
wie wir es gerne hätten

gib uns Geduld, dass wir Dinge sich entwickeln lassen können, auch wenn wir skeptisch sind

gib uns Geduld, dass wir im Zweifelsfall lieber das Gute sehen

gib uns Geduld und immer genug Humor, für alles was lebt und menschelt rund um uns



Du guter Gott, hilf uns, geduldig hin zu hören auf das, was Du uns sagen willst,
auf das was uns Andere sagen. Hilf uns auch geduldig hinzuhören auf das, was unsere Seele uns sagen will, damit wir uns selbst besser verstehen. Wir sitzen mit Jesus in einem Boot und wollen ohne Ängste sein, Amen

Sonntag, 16. Februar 2014

Fürbitten 16.2.2014 Mt.5.17 ..ich aber sage euch

16.2.2014 Mt.5.17 ..ich aber sage euch

Jesus geht mit unserer herkömmlichen Moral ziemlich hart ins Gericht: Auch wenn wir nach außen hin brav ausschauen - entscheidend ist letztlich die innere Haltung. Man muss nicht erst etwas Böses tun, das Böse geschieht schon vorher, im Denken. Oder dort, wo wir uns selbst etwas vormachen. So bitten wir heute


dass wir nicht nur äußerlich korrekt sind, damit wir für Andere gut ausschauen

dass wir hinterfragen, von welchen Motiven wir uns leiten lassen

dass wir uns nicht einreden etwas „gut zu meinen“, wenn es für einen anderen gar nicht gut ist

dass wir nicht nach Vorschrift handeln, sondern den eigentlichen Sinn in allem suchen

dass wir ehrlich unser Gewissen schärfen, auch wenn wir nie 100prozentig gut sein können

dass man sich auf uns verlassen kann

dass wir zuerst UNS selbst ändern wollen, ehe wir es von den Anderen verlangen


um all das bitten wir dich, guter Gott, damit wir ehrlich auf unser Leben schauen können und es Jesus anvertrauen unserem Herren und Bruder, der mit dir lebt und uns liebt HEUTE und immer.
Amen