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Dienstag, 28. Oktober 2025

Fürbitten 29.10 Frau und Christin im Widerstand - Sr. Restituta Kafka



NS Todesurteil 29.Oktober 1942

Hingerichtet     13.März 1943

29.10.2025  Sr. Restituta Kafka  

Heute ist ein Gedenktag für die österreichische Ordensfrau Restituta Kafka. 1894 – 1943 Sie hat als Christin ihren aktiven Widerstand gegen das Naziregime mit dem Tod bezahlt. Schwester Restituta, eine Franziskanerin, weigerte sich als Krankenschwester Kruzifixe aus den Patientenzimmern im Krankenhauses Mödling zu entfernen und schrieb auch regimekritische Texte.  Am 29.Oktober 1942 ist die Hartmannschwester in Wien "wegen Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt worden, am 30. März 1943 wurde Helene Kafka, wie Sr.Restituta mit bürgerlichem Namen hieß, im Wiener Landesgericht durch das Fallbeil, durch Enthauptung, ermordet. Ein schrecklicher Tod in einer schrecklichen Zeit, wo sich die Mehrheit der Menschen mit einem verbrecherischen Regime arrangiert hatten. Darunter sehr viele Christen, auch viele sogenannte Würdenträger in der katholischen aber auch in der evangelischen Kirche. Sr. Restituta ist 1998 für ihr entschiedenes NEIN zur Diktatur seliggesprochen worden. bitten wir Gott heute

lass auch uns aufrechte Menschen sein, damit wir, auch unter widrigen Umständen, für das eintreten können, wovon wir überzeugt sind,                      

gib uns den Mut herauszufinden, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig ist.

Lass, dass wir uns nicht auf halbherzige Kompromisse einlassen – dass wir nicht stur, aber entschieden sind

Hilf uns zu erkennen, wo auch in unserem Leben Entscheidungen anstehen, die wir treffen müssen, auch wenn sie uns und anderen wehtun.

Lass uns Menschen sein, die Verantwortung für sich und andere übernehmen können. Gib uns die Kraft, wenn notwendig, auch gegen den Strom zu schwimmen

Gib uns den Mut, Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen und uns für all die einzusetzen, die niemand haben, der auf ihrer Seite steht.

Sei an der Seite aller Menschen, die auf Grund ihrer religiösen oder politischen Überzeugung verfolgt werden. Segne die Arbeit aller Organisationen, die sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen

Hilf Österreich ein Land zu sein, in dem Menschen Zuflucht und Sicherheit finden

So bitten wir, im Namen Jesu, amen

 

 

Skulptur Sr.Restituta, Stephansdom

Am 27. Mai 2009 wurde in der Barbarakapelle im Stephansdom im 1. Bezirk eine Skulptur enthüllt, die der Franziskanerordens- und Krankenschwester Sr. Maria Restituta (Helene Kafka) gewidmet ist. Sie war im Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime tätig und wurde als politische Gegnerin verfolgt. im März 1943 verurteilte die NS-Justiz sie wegen "Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" und richtete sie im Wiener Landesgericht hin.

Die Skulptur stammt von Alfred Hrdlicka und Ben Siegel. Auf dem Sockel finden sich auch die Namen von sechs kommunistischen Widerstandskämpfern, die gemeinsam mit Sr. Maria Restituta hingerichtet worden waren. Die Inschrift lautet: SR. M. RESTITUTA WURDE AM 30.3.1943 UNTER ANDEREM MIT FOLGENDEN KOMMUNISTEN HINGERICHTET: FRIEDRICH STIXLUDWIG KUPSKYLEOPOLD SLABYJOSEF FRIEDLJOHANN PLOCEK, JOSEF KREMARIK (richtig: Josef Krcmarik).

Am 21. Juni 1998 wurde Sr. Restituta beim Papstbesuch Johannes Pauls II. am Heldenplatz in Wien seliggesprochen.[6] Ihr liturgischer Gedenktag ist der 29. Oktober, der Tag des Todesurteils 1942.

 

 

 

Montag, 27. Oktober 2025

Fürbitten 28.10 erkennen, wohin der eigene Weg führen soll

 

28.10.2024 Fest der Apostel Simon und Judas

Das Evangelium berichtet heute, wie Jesus aus der Schar von Männern, die ihm folgten, zwölf ganz enge Vertraute, auswählt, die 12 Apostel. Unter ihnen sind Simon und Judas, deren Fest heute gefeiert wird. Dieser Judas ist nicht identisch mit jenem Judas im Evangelium, der Jesus später verraten wird. Bei diesem „auswählen“ geht es letztlich um das, was wir heute „Berufung“ nennen und in der Lesung heißt es: Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde – ihr seid Hausgenossen Gottes – ihr gehört ganz dazu. Bitten wir, dass wir immer mehr den Mut haben, in dieser Freiheit als Kinder Gottes zu leben 

 

Dass wir erkennen, was die ganz besondere Aufgabe ist, die auf uns wartet und die gerade wir ausfüllen sollen. Dass wir unserer inneren Stimme trauen – gerade auch heute wieder

dass wir nicht zu ängstlich oder manchmal auch zu träge sind, uns von alten Mustern und Verhaltensweisen zu verabschieden

Dass wir uns nicht durch falsche Rücksichten gebunden fühlen, uns auf Neues einzulassen

Dass wir auch anderen helfen, ihre Berufung, ihren eigenen Weg zu finden, dass wir niemanden verunsichern, niemanden entmutigen

dass auch unsere kirchlichen Vorschriften Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen vielmehr Mut und Trost für ein selbst gewähltes Leben geben, ein Leben in der Freiheit als „Hausgenossen Gottes“

Und bitten wir um Menschen, die ganz speziell in der Kirche den Weg ihrer Berufung finden und diesen Weg mit Freude gehen können

 

So bitten wir guter Gott: lass uns dort sein, wo du uns haben willst – lass uns erkennen, jeden Tag wieder, wohin du uns sendest und dann lass uns im Vertrauen auf Dich leben. gehen: Wir bitten im Namen Jesus.Amen

 

 

 

Sonntag, 26. Oktober 2025

Fürbitten 27.10 FREIHEIT, sie muss man auch lernen

 

27.10.2025  Röm.8.12 keine Knechte mehr  Lk.13.10  krumme Frau 

FREIHEIT:  braucht Vertrauen und  Mut

Zwei eindringliche Texte zur „Freiheit der richtigen Entscheidung“ hören wir heute. Im Brief an die Römer spricht der Apostel Paulus diese Freiheit unmissverständlich an. Wörtlich schreibt er: “Denn ihr habt nicht den Geist empfangen, der euch wieder zu Knechten macht, so dass ihr euch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen und Töchtern macht….zu Erben Gottes und Miterben Christi“. In dieser Freiheit, die uns immer wieder frei entscheiden lässt, dürfen, ja müssen wir leben. Und Jesus zeigt es uns ganz deutlich im Evangelium. Zur Empörung eines Synagogen-Vorstehers heilt Jesus an einem Sabbat eine Frau, „deren Rücken bereits seit 18 Jahren krumm war“. Jesus, ein frommer Jude, er sieht die Frau in der Synagoge, er ruft sie zu sich, er heilt sie. Und die Frau kann sich nach so langen Jahren wiederaufrichten – sie preist Gott. Jesus hat sich die FREIHEIT genommen, ungeachtet aller starren Gesetze DAS RICHTIGE zu tun. Bitten wir heute um diesen Mut zur Freiheit

 

dass wir immer wieder neu bewerten können, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig ist.

 

Dass wir klare Entscheidungen treffen können

 

Dass wir zu dem stehen, wovon wir überzeugt sind

 

dass wir uns nicht ängstlich auf halbherzige Kompromisse einlassen.

 

dass wir auch Anderen helfen, die für sie richtige Entscheidung zu treffen, selbst wenn sie für uns unangenehm sein könnten

 

bitten wir, dass wir nicht stur sind, aber doch unbeirrt handeln, wenn wir das für richtig halten

 

und dass wir auch keine Angst davor haben, Fehler zu machen, hilf uns, dass wir uns auf deine Führung verlassen

 

 

So bitten wir, dass wir immer mehr in diese Freiheit der Kinder Gottes hineinwachsen dürfen, eine Freiheit, in der es nur noch auf die Liebe ankommt .Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


„Wir singen gern: Mit uns zieht die neue Zeit. Aber, wenn wir nicht aufpassen, zieht die Zeit, und wir bleiben da.“ EX SPÖ Bundeskanzler Franz Vranitzky

 

"Kein Vormarsch ist so schwer
wie der, zurück zur Vernunft." B.Brecht


"So ist das Leben und so muss man es nehmen,
tapfer, unverzagt und lächelnd -
trotz alledem." Rosa Luxemburg


„Das bedauernswerteste Geschöpf auf Erden
ist jemand, der sehen kann, aber keine Vision hat.“  Die blinde Helen Keller


"Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen." Hugo von Hofmannsthal


"Narren vermehren sich, wenn die Klugen schweigen"    Nelson Mandela


Es gibt nur zwei "Rassen": die Rasse der anständigen Menschen und die Rasse der unanständigen Menschen. Gerade deshalb, weil wir wissen, dass die Anständigen in der Minorität sind, ist jeder einzelne aufgerufen, diese Minorität zu stärken und zu stützen.   Viktor Frankl (1905 - 1997)


"Das sittliche Handeln und die sittliche Wertschätzung ist von dem Glauben an die Existenz eines Gottes unabhängig". Kant


"Der kritische Blick ist kein falscher Blick, oft ist er durchaus am Platz. Aber er ist halt sehr schnell bewertend oder verurteilend. Ich selbst vertraue dem "liebevollen Blick" weitaus mehr, traue ihm auch mehr zu, Menschen oder Dinge in ihrer Gänze zu erfassen."    Wim Wenders

"Die Kennworte des Wieners: Wie komm denn i dazu? Es zahlt sich ja net aus!

Tun S' Ihnen nix an." Arthur Schnitzler

 

"Das österreichische Leben hat eine Entschädigung: Die schöne Leich".
Karl Kraus

 

„In Österreich ist nicht der der Nestbeschmutzer, der ins Nest scheißt, sondern der, der sagt: Pfui, da stinkts!" Helmut Qualtinger

 

"Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen" Heiner Geißler


„Übe dich auch in den Dingen, an denen du verzweifelst.“ —  Marc Aurel

 

 


 

 

Samstag, 25. Oktober 2025

Fürbitten Sonntag 26.10 NATIONALFEIERTAG


26.10.2025 FÜR Menschenwürde, Frieden, Solidarität und Anstand

 Den Nationalfeiertag begehen wir heute. Heuer ist er ein „normaler“ Sonntag und kein extra Feiertag. Dennoch empfinden wir diesen Tag als einen besonderen Tag.  Die Schulkinder genießen noch dazu die beginnenden Herbstferien – viele Erwachsene aber fühlen sich wohl auch bedrückt. Die Situation im Nahen Osten hat sich zwar entspannt, aber wirklicher Friede ist noch weit entfernt. Vor allem aber der Krieg in der Ukraine bedrückt uns, töglich sinnloses Sterben, täglich Schmerz und Leid. Als Österreicher wünscht man sich heute wohl vor allem eines, dass unser Land  friedlich und lebenswert bleibt. BTTEN WIR HEUTE

dass wir trotz aller Probleme vor allem dankbar dafür sind, in diesem Land geboren zu sein und seit fast 80 Jahren hier in Frieden leben zu dürfen

bitten wir, dass wir eine solidarische Gesellschaft bleiben, dass auf all die besonders geachtet wird, die Unterstützung brauchen

Bitten wir, dass uns ein gutes Bildungssystem und ein gutes Gesundheitssystem erhalten bleiben. Dass es für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und für alt gewordene immer genug Unterstützung gibt. 

bitten wir, dass wir gerade als Christen ganz besonders darauf achten, dass es keinen Rassismus und Fremdenhass geben darf, dass wir selbst zum Ausgleich der Worte und der Atmosphäre beitragen, wo immer es geht

Am Nationalfeiertag im Jahr 2007 ist der oberösterreichische Bauer Franz Jägerstätter selig gesprochen worden, weil er den Mut hatte, sich der Nazi Diktatur zu verweigern, Er lehnte den Dienst mit der Waffe ab und ist am 9.August 1943 in einem deutschen Gefängnis als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet worden. Bitten wir für uns alle, dass auch wir in unserem kleinen Alltag immer wieder die richtigen Entscheidungen treffen – und dass wir dabei auch auf das sehen, was für die Gemeinschaft wichtig ist. 

 

So bitten wir heute, dass wir dankbar sind, nach zwei Weltkriegen, in Österreich im Frieden leben zu dürfen - dass wir jede schwierige Situation auch als Chance begreifen und dass wir immer besser erkennen, dass auch unser Verhalten für das gute Funktionieren unserer Gemeinschaft wichtig ist. Wir bitten um Frieden und Versöhnung für alle Konfliktherde dieser Welt. Amen

Freitag, 24. Oktober 2025

Fürbitten 25.10 Gibt es "die Strafe Gottes" ?

 

25.10.2025  Lk.13.1 

Sind Menschen selbst daran schuld, wenn Unglück über sie hereinbricht? Immer wieder passiert es nach Naturkatastrophen, dass sich fromme Stimmen melden, die sicher sind, dass das nur mit sündigem Leben zu tun haben kann. Weltweit waren wir zum Beispiel von der Corona Pandemie heimgesucht. War das eine Strafe Gottes? Nein, sagt Jesus heute im Evangelium, das Leid, das Menschen trifft, ist keine Strafe für ihre Sünden. Leid hat nichts mit „selber schuld“ zu tun. Die Opfer von Naturkatastrophen und Unfällen werden nicht bestraft, weil sie schlechte Menschen waren. Und es heißt nicht, dass diejenigen bessere Menschen sind, denen es gut geht.  Jesus sagt:  das wahre Unglück besteht darin, sich nicht bekehrt zu haben. Ändern müssen wir uns, immer wieder. Nicht wegen der großen Sünden – es ist vor allem die tägliche, kleine Kurskorrektur, um die es geht. Darum bitten wir

 

Dass wir in Krankheit und Leid nie glauben, Gott straft uns auf diese Weise

Dass uns Krankheit und Leid aber bei allem Schmerz dabei helfen können, neue Prioritäten im Leben zu setzen

Dass wir uns verantwortlich fühlen, wenn unser Klima verstärkt zu Naturkatastrophen führt – dass vor allem auch die Politik daraus Konsequenzen zieht

Dass wir überall versuchen zu helfen, wo Menschen in Not sind, gerade auch Drogensüchtige, Alkoholiker, Obdachlose. Dass wir uns nicht einreden, die seien einfach selbst an ihrem Elend schuld

Bitten wir, dass wir uns immer besser selbst sehen können, wie wir sind, und uns nichts vormachen - dass wir aber auch gelassener mit unseren eigenen Fehlern und denen der anderen umgehen

 dass wir immer wieder bereit sind, umzudenken und neue Wege zu gehen,  dass wir nicht zu stolz sind die Richtung zu ändern, wenn wir uns „verrannt haben

 

Im Evangelium erzählt Jesus auch vom Feigenbaum, der keine Früchte trägt und um geschnitten werden soll. Der Verwalter aber verhandelt mit seinem Herrn, „gib dem Baum noch eine Chance“, sagt er – und so bitten auch wir dich guter Gott: hab Geduld mit uns! Immer wieder wollen wir das Gute und scheitern doch. Hilf, dass auch wir Geduld mit allen anderen haben. So bitten wir im Namen Jesu.  amen

 

 

 

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Fürbitten 24.10 Was wird uns dieser Tag wieder sagen ?

 

Foto Elisabeth Arzberger

24.10.2025 Lk.12.54  die Zeichen der Zeit  erkennen  

 „Warum könnt ihr die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?“ fragt Jesus heute im Evangelium und er meint: ihr könnt zwar am Stand der Wolken voraussagen, wie das Wetter wird - aber ihr wollt nicht erkennen, was euch der jeweilige Tag sagen will? Wie geht es uns damit? Erkennen wir in unserer Gegenwart, in unserer Gesellschaft „die Zeichen der Zeit“? Werden wir heute ganz persönlich „die Zeichen“ erkennen, die dieser neue Tag für uns bereithält?   Beginnen wir ihn einfach – gelassen - voller Dankbarkeit:

 

Lass uns dankbar sein, weil wir hier in Österreich in Frieden und Sicherheit leben, weil wir selbst nicht betroffen sind von Krieg Hunger und Armut

 

Lass uns dankbar sein, weil wir frei denken und reden dürfen, weil wir nicht verfolgt werden wegen unserer Religionszugehörigkeit, wegen unserer Nationalität, wegen unserer freigewählten Art zu leben

 

Lass uns dankbar sein, für alle Arbeit und auch für alle Verpflichtungen, die wir haben, für das Leben in unseren Familien, mit unseren Freunden, mit unseren Arbeitskollegen und Nachbarn

 

Lass uns dankbar sein, weil unsere Kinder und Jugendlichen beschützt aufwachsen - nicht  ausgenützt durch Kinderarbeit und Prostitution – lass uns dankbar sein für unser Bildungs-und Gesundheitssystem und die Versorgung der Alten und Hilflosen.

 

Wir bitten aber auch, lass uns erkennen, was die Krisen dieser neuen Zeit für uns bedeuten. Dass wir unsere Verantwortung im kleinen und im Großen erkennen, gerade auch in der Umweltpolitik, und dass auch die Politik im Kleinen und Großen die richtigen Antworten findet. 

 

Und lass uns an jedem neuen Tag erkennen, welche Zeichen es in unserem ganz persönlichen Leben gibt, Hinweise, die Hilfe sein können für wichtige Entscheidungen und Einsichten. Und lass uns darauf vertrauen, dass du uns führst

  

So bitten wir guter Gott: lass uns erkennen, wie wir unsere Tage und unser Leben richtig nützen sollen. Lass uns dankbare Menschen sein, und gib uns offene Augen und offene Hände für die Not Anderer.  Amen

 

 

 

 

Mittwoch, 22. Oktober 2025

Fürbitten 23.10 Klare Entscheidungen können auch weh tun

 

23.10. 2025 Lk.12.49 "..bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen ..."

Nicht immer ist es leicht mit den Worten Jesu. Heute spricht er von Feuer, Spaltung und Streit. Von harten Entscheidungen, die anstehen können, wenn man sich sozusagen auf seine Seite schlägt. Im eigenen Haus kann es Mord und Totschlag geben. „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen, und wie froh wäre ich, wenn es schon brennen würde“.  Ist das derselbe Jesus, der an anderer Stelle verlangt, dass wir sanftmütig sind, friedfertig, tausendmal verzeihen, immer wieder die „andere“ Backe hinhalten?  Das ist wohl das Komplizierte im Leben: immer wieder muss man eine neue Entscheidung treffen. Was in der einen Situation richtig ist, kann wenig später falsch sein. So wie es ein Feuer der Begeisterung gibt, so gibt es auch ein Feuer der Zerstörung. Bitten wir, dass es uns gelingt im richtigen Moment, das Richtige zu tun. Ja  manchmal braucht es Feuer - oft noch mehr den Feuerlöscher. Bitten wir

dass wir uns vor Konflikten und inhaltlichen Auseinandersetzungen nicht drücken –

dass wir aber auch nicht "zündeln" sondern lieber nach Kompromissen suchen

 

dass wir wissen, was wir wollen, dass wir unbeirrbar unseren Weg gehen –

dass wir aber auch nicht stur und uneinsichtig sind

 

dass die Menschen wissen, woran sie bei uns sind –

dass wir uns und anderen aber nicht das Leben mit starren Regeln schwermachen

 

dass wir das leben, woran wir glauben –

dass wir Gott aber nicht missbrauchen für unsere eigenen Rechthabereien

 

dass wir ein Feuer der Begeisterung in uns tragen

dass wir auch immer wieder „zündende Ideen“ haben –

dass wir unsere Umgebung damit aber nicht überfordern, sondern Geduld haben

 

bitten wir, dass es uns aber gelingt in angespannten Situationen zu vermitteln, ein Feuerlöscher zu sein

bitten wir in der großen Politik und in den großen Krisen um Menschen, die vermitteln können


und bitten wir für all die Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit und einem Leben in Frieden sind –  bitten wir, dass es endlich auch für den Krieg in der Ukraine zumindest einen Waffenstillstand gibt 

 

Du guter Gott, immer wieder müssen wir auf neue Probleme neue Antworten finden. Immer wieder müssen wir uns neu entscheiden: hilf uns, das Richtige zu tun, hilf uns das richtige Maß in allem zu finden, darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder. Amen

 

 


Dienstag, 21. Oktober 2025

Fürbitten 21.10 Unablässig: unsere Bitte um Frieden

 

21.10.2025 Seliger Karl von Österreich

 

Vor 21 Jahren, am 3. Oktober 2004, ist der letzte österreichische Kaiser – Karl von Habsburg – von Papst Johannes Paul II seliggesprochen worden. Heute ist sein liturgischer Gedenktag. 2 Jahre lang, in den schlimmsten Jahren des 1.Weltkrieges, war der junge Karl Regent. Seine Politik war glücklos und der Habsburger starb im Alter von erst 35 Jahren in der Verbannung auf Madeira. Mit ihm hörte das Habsburger Reich auf zu existieren. Bilanz des 1.Weltkrieges  –  9 Millionen Tote. Gelernt haben die Menschen unmittelbar danach nichts daraus. Noch vor dem Überfall der Hamas auf Israel hat Papst Franziskus gesagt:" Wir erleben einen Weltkrieg auf Raten" Wie hilflos fühlen wir uns !!!  Bitten wir heute

Für alle Menschen, Männer Frauen, Kinder, die in den vergangenen Jahrzehnten in den Kriegen Europas ums Leben gekommen sind: dass ihr Tod nicht vergebens war, sondern uns hilft, den Frieden heute zu sichern und zu bewahren.

Bitten wir ganz besonders für den Krieg in der Ukraine und für all die Menschen, die seit dem 24. Februar 2022 ihr Leben lassen mussten, bitten wir für die schwer verletzten, die traumatisierten und die geflüchteten Menschen

Noch immer macht die Situation im Nahen Osten große Sorge. Der Waffenstillstand rund um Gaza hängt nach wie an einem seidenen Faden. Bitten wir für die Menschen in diesem verwüsteten und zerstörten Gebiet und bitten wir um einen haltbaren Frieden.

Bitten wir auch für eine weitere friedliche Entwicklung in Österreich. Für Solidarität und Toleranz in unserem Land, dass wir alles tun, um Fremdenfeindlichkeit und gerade auch Antisemitismus zu verhindern- Dass wir als Christen den Mut haben, hier immer wieder unsere Stimme zu erheben

Und bitten wir in dieser Zeit des großen Umbruchs auch für die Verantwortlichen in den Medien. Dass kritisch und immer verantwortungsbewusst und mit Weitblick informiert wird. 

Bitten wir nicht zuletzt für alle Völker, die um ihre Freiheit und Selbstbestimmung ringen, und für alle Menschen, die wegen ihres Glaubens und ihrer Überzeugung verfolgt werden.

 

Du guter Gott, dir vertrauen wir unser persönliches Leben an, aber auch das Leben in der großen Gemeinschaft unseres Staates sowie in allen Teilen der Welt. Hilf, dass wir alle für Gerechtigkeit und Frieden sorgen. Durch Christus unseren Herren, amen

 

 

Montag, 20. Oktober 2025

Fürbitten 22.10 "man kann nicht auf Probe leben ...."

 


22.10.2025 Papst Johannes Paul II   ein Papst der Zeitgeschichte

Es war ein polnischer Kardinal, der im Oktober 1978 für eine innerkirchliche Sensation sorgte. Kardinal Karol Józef Wojtyła wurde damals als erster Slawe überhaupt und als erster Nicht-Italiener seit 1523 zum Papst gewählt. Mehr als 26 Jahre lang – bis 2005 - hat Johannes Paul II das Papst Amt ausgeübt. Sein Pontifikat hatte nicht zuletzt politische Auswirkungen für die Situation der kommunistischen Staaten in Osteuropa, zunächst vor allem für ein Ende des Kommunismus in Polen.  Als erster Papst überhaupt besuchte Johannes Paul II. 1986 ein jüdisches Gotteshaus, die Große Synagoge in Rom. Mit der Umarmung des Oberrabbiners setzte er ein Zeichen der Versöhnung und bezeichnete die Juden als die älteren Brüder der Christen. Innerkirchlich galt er als konservativ. 2014 ist Johannes Paul II. - zusammen mit Johannes XXIII., dem Papst des II.Vaticanum - heilig gesprochen worden. Heute ist sein Gedenktag.  Bitten wir mit Worten von Johannes Paul II.

 

„Man kann nicht nur auf Probe leben, man kann nicht nur auf Probe sterben, man kann nicht nur auf Probe lieben, nur auf Probe und Zeit einen Menschen annehmen. Man muss bedingungslos Ja sagen können“   So bitten wir um den Mut zu klaren Worten und zu klaren Entscheidungen, in unserem eigenen Leben aber auch in der Kirche

Denn auch das sagte Johannes Paul II: „Menschliche Reife bedeutet den vollen Gebrauch der menschlichen Freiheit“ – So bitten wir, dass wir immer mehr in eine Freiheit hinein wachsen, die uns hilft, Neues zu wagen und sinnlos gewordene Routine hinter uns zu lassen

"Wo die Pferde versagen, schaffen es die Esel". Auch das ein Zitat. Bitten wir um Geduld und Beharrlichkeit, für uns selbst, und auch für das, was heute Papst Franziskus an Reformen für die Kirche versucht


„Die Mitte der Nacht ist auch schon der Anfang eines neuen Tages.“ sagte Johannes Paul II So bitten wir um mehr Lebendigkeit und Vertrauen -  für uns selbst, an all den Tagen, wo es Kraft und Zuversicht braucht und wir erbitten einen Neuaufbruch auch in unserer Kirche

 "Das Alter bringt die Ernte ein, die Ernte aus dem Gelernten, aus dem Erlebten, die Ernte aus dem Geleisteten und Erreichten, die Ernte aus dem Erlittenen und Bestandenen" So bitten wir für alle, die älter und alt geworden sind, dass sie ihr Leben dankbar annehmen können und trotz mancher Einschränkung nicht aufhören, sich auf den nächsten Tag zu freuen

Bitten wir aber auch um mehr Ruhe zum Beten und Freude am Beten - auch in der Kirche: Denn, so sagte es Johannes Paul II  „Für die »Pädagogik der Heiligkeit« braucht es ein Christentum, das sich vor allem durch die Kunst des Gebets auszeichnet“ 

 Und noch etwas legt uns dieser Papst ans Herz:  Ich bete für den Bruder, der mich verwundet hat und dem ich aufrichtig vergeben habe. sagte Johannes Paul II nach dem schweren Attentat, das 1981 auf ihn verübt worden ist  Bitten wir, dass es auch uns gelingt, bedingungslos zu verzeihen und Menschen, die uns weh getan haben, einen Neuanfang zu schenken.

Um all das bitten wir, guter Gott, an diesem neuen Tag. Totus Tuus, das war der Wappenspruch von Johannes Paul II – lass auch uns in dieser Bereitschaft leben. "Ganz Dein" Amen

Sonntag, 19. Oktober 2025

Fürbitten 20.10 ja, es gibt auch ein Leiden an der Kirche

 


 20.10.2025 Jakob Kern 

Heute ist der Gedenktag von Jakob Kern. er ist im Juni 1998 in Wien auf dem Heldenplatz von Johannes Paul II seliggesprochen worden. Der jungen Priester und Ordensmann, 1897 geboren, ist nur 27 Jahre alt geworden. Von einer schweren Verletzung im 1.Weltkrieg hat er sich nie mehr erholt und hat seine Krankheit und seine Schmerzen angenommen, als Opfer, als „Sühne“ – wie man das damals formulierte - für all die Menschen, die im Zug der „Los von Rom“ Bewegung die Kirche verlassen haben. Bitten wir heute besonders

 

für alle Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind. Die sich mit schwerem Herzen oder auch ganz leicht von der römisch-katholischen  Kirche getrennt haben

 

Für alle, die sich von der Kirche, zumeist aber von konkreten Menschen in der Kirche enttäuscht fühlen und sich aus ihrer Gemeinde zurückziehen

 

für alle, die mit ihrem Glauben nichts mehr anfangen können, oft auch deshalb, weil sie sich gar nicht mit den wesentlichen Dingen selbst vertraut machen wollen

 

für alle und vor allem für die Jugendlich, denen die Sprache und die Riten der Kirche oft ganz unverständlich und fremd sind, dass sie Menschen finden, die ihnen einen guten Weg zeigen

 

für alle die das Gefühl haben, mit ihren Lebensproblemen, wie etwa Scheidung und Wiederverheiratung, sexuelle Ausrichtung oder Empfängnisverhütung kein Verständnis in der Kirche zu finden

bitten wir auch für alle, die sich innerhalb der Kirche, die sich mit der Kirche und einzelnen Vorgaben oder Entscheidungen schwer tun. Für alle, die sich schneller Reformen wünschen, und bitten wir auch für die, die sich mit diesem Wunsch nach neuen Wegen schwer tun

und bitten wir nicht zuletzt für uns alle, dass uns unser „glauben können“ dankbar und froh macht und dass wir glaubwürdig für alle sein dürfen, denen wir begegnen

 

Guter Gott, dir verdanken wir alles, was uns trägt und hält, und auch all das, was uns herausfordert und unruhig macht. In jedem Augenblick unseres Lebens begegnest du uns und willst uns zur Seite stehen. Darauf vertrauen wir und dafür danken wir dir. Lass uns an diesem Tag auch an die Erzdiözese Wien denken, und an Josef Grünwidl, den kommenden Erzbischof, auf den herausforderndeAufgaben warten. Amen  


Samstag, 18. Oktober 2025

Fürbitten Sonntag 19.10 bitten, bitten, bitten - und teilen

 


Heute ist der sogenannte Weltmissions-Sonntag. Weltweit sammeln Katholiken an diesem Tag für die Ärmsten der Armen in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Ein Schwerpunktland heuer ist der Südsudan Die Menschen dort gehen durch schlimme Zeiten. Auf den Bürgerkrieg folgten große politische Unruhen. Tausende haben ihr Leben verloren, Millionen Menschen sind vertrieben worden. Dürreperioden wechseln sich mit Überschwemmungen ab und verschlimmern die Not. Schauen wir hin auf die Menschen, die unsere Hilfe brauchen – und seien wir großzügig mit unserer Spende.  Wie gut passen heute die Worte des Evangeliums dazu. Um das vertrauensvolle, inständige, ja sogar lästige Beten geht es dort. Die Rede ist von einer Frau, einer Witwe. Sie fordert bei einem Richter ihr Recht ein. Der will zunächst nicht handeln, die Frau ist ihm lästig -  letztlich aber fürchtet er ihre Unnachgiebigkeit, ja, er hat sogar Angst, dass sie ihn schlägt -  und so tut der Richter, was diese Frau zu Recht von ihm verlangt. Jesus erzählt das als Beispiel dafür, wie auch wir nicht aufhören sollen, Gott zu bitten und zu bitten und zu bitten. Letztlich, so will die Geschichte sagen:  Gott wird uns hören,!  Aber stimmt das mit unseren Erfahrungen überein? Nein, wohl nicht immer – und trotzdem wollen wir es weiter versuchen.

Wir bitten und betteln um Frieden, um ein Ende von Krieg und Gewalt. Wir sind dankbar für erste Friedensphase im Nahen Osten, aber wir bitten weiter für die Ukraine und für all die Länder in denen es keinen Frieden gibt.

So bitten wir auch für die Menschen im Sudan, vor allem im Südsudan, die unter erbärmlichen Bedingungen leben und wo vor allem auch die Kinder und Frauen besonders unter der Not leiden

 

Wir bitten und betteln um Hilfe für alle Menschen, die ihre Länder verlassen oder verlassen wollen, weil sie sich ein besseres Schicksal erhoffen

Wir bitten und betteln um gute Lösungen für die vielen offenen Problemen auch in unserer Gesellschaft, dass Solidarität die Oberhand behält und uns der Frieden erhalten bleibt

Wir bitten und betteln auch für uns selbst, wenn wir um eine wichtige Entscheidung ringen, wenn wir ratlos sind und Hilfe brauchen, wenn uns immer wieder manches Angst und Sorge macht

Und an diesem Sonntag der Weltmission bitten wir ganz besonders für all die Männer und Frauen die sich in den Krisengebieten der Erde für die Ärmsten und Armen engagieren und so oft auch das Leben mit ihnen teilen

So bitten wir dich Guter Gott, geh unseren Weg mit uns. Sei an unserer Seite, schenk uns Geduld und einen langen Atem. Zeige uns jeden Tag wieder, dass wir um alles bitten dürfen, dass du uns hältst und wir uns geborgen fühlen dürfen , in DIR und Jesus Deinem Sohn unseren Bruder. Amen

 

Spenden für Missio Österreich:   Missio – Päpstliche Missionswerke

IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500 BIC (SWIFT): BAWAATWW


Freitag, 17. Oktober 2025

Fürbitten 18.10 BE - rufen und GE - rufen sein

 


18.10.2025 Fest des hl. Lukas   Aussendung, Mission Gesendet-sein .... auch ich?

Gefeiert wird heute das Fest des hl.Lukas. Er gilt als Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte und ist vermutlich in Antiochien in Syrien als Nicht-Jude geboren worden. Im heutigen Evangeliums Text berichtet Lukas, wie Jesus die Apostel aber auch viele Jünger beauftragt, in seinem Namen in die verschiedensten Orte zu reisen, um seine Botschaft weiter zu tragen. Es sind sozusagen die ersten Missionsreisen und Jesus sagt auch genau, WIE das geschehen soll: „Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe – wünscht Frieden, heilt die Kranken und sagt das Reich Gottes ist nahe“. DAMALS war das, vor mehr als 2.000 Jahren - HEUTE sind wir es, die GE-RUFEN UND BE-RUFEN SIND von dem zu erzählen, was Jesus das „Reich Gottes“ nennt. Oft ist dieses „Gesendet-sein“ aber gar nicht so leicht, so bitten wir

dass wir erkennen, was die ganz besondere Aufgabe ist, die immer wieder in jedem neuen Lebensabschnitt auf gerade „mich“ wartet und die gerade „ich“ ausfüllen soll

Dass wir uns vor neuen Herausforderungen nicht in Ausreden flüchten, dass wir darauf vertrauen, dass Gott uns die Kraft und den richtigen Geist geben wird

Dass wir auch anderen helfen, ihren richtigen Platz im Leben zu finden, dass wir niemandem Steine in den Weg legen, niemanden entmutigen

Dass wir immer wieder spüren dürfen, dass es auch in allen Schwierigkeiten Freude und Zuversicht gibt

dass wir weitergeben können, - dass wir davon sprechen können, - was uns selbst Freude und Kraft im Leben gibt

Bitten wir um Menschen, die ganz speziell in der Kirche Wege der Berufung gehen können, in vielfältiger Weise. Bitten wir für all die Menschen, die in Politik und Gesellschaft zu wichtigen Ämtern berufen sind - dass sie ihre Aufgaben gewachsen sind und sie im Dienst Aller ausüben

und um Freude, Freude, Freude bitten wir: Freude an allem, woran wir glauben und was wir aus unserem Glauben heraus tun. Denn auch zur Freude sind wir berufen

wir Katholikinnen und Katholiken in der Erzdiözese Wien danken heute auch besonders für unseren neuen Erzbischof Grünwidl - und bitten wir, dass er rundum tatkräftige Unterstützung für seine Aufgaben findet. 

Guter Gott, führe DU uns dorthin, wo es für uns selbst und für die Menschen in unserem Leben GUT ist. Dass wir Frieden und Versöhnung bringen, dass wir Verletzungen heilen können. Und um Frieden bitten wir, täglich um Frieden bitten wir. Im Namen Jesu amen

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Fürbitten 17.10 Heucheln? Ich?

 

17.10.2025 Lk.12.1  Hütet euch vor der Heuchelei 

Sehr zeitgemäß und aktuell klingt, was Jesus heute im Evangelium sagt. „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei“ und Jesus meint weiter: „Nichts ist verhüllt, das nicht enthüllt wird und nichts ist verborgen, das nicht bekannt werden wird.“ Fast automatisch denken wir da auch an unsere Politik was alles in Chat Nachrichten enthüllt worden ist. Aber letztlich soll es uns – für uns selbst – darum gehen, selbst ehrlich und aufrichtig zu sein. Fast nichts ist so schwierig, wie sich selbst auf die Schliche zu kommen. Herauszufinden, was meine wirklichen Beweggründe sind, wenn ich dieses oder und jenes tue. Was nach außen hin gut aussieht, muss manchmal gar nicht von so edlen Motiven getragen sein. Seid ehrlich, zu anderen und zu euch selbst sagt Jesus.   So bitten wir heute :

Dass wir uns vor anderen Menschen nicht anders geben, als wir wirklich sind

Dass wir uns nicht aufblasen und wichtig machen, dass wir uns aber auch nicht schlechter machen als wir sind

Dass wir uns immer wieder ehrlich fragen „Aus welchem Grund tue ich dieses oder jenes? Was ist eigentlich wirklich das Motiv meines Handelns?“

behüte uns davor, dass wir selbstgefällig, selbstverliebt und selbstgerecht sind

behüte uns aber auch davor, dass wir an uns zweifeln, dass wir verunsichert und voller Skrupel sind

hilf, dass wir im Zweifelsfall nicht ängstlich entscheiden, sondern nach unserem eigenen Gewissen und danach, was den Menschen guttut

sei ganz bei uns, damit wir alles, was auch dieser Tag wieder bringt,  in Liebe an ein gutes Ziel bringen

Du guter Gott: behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken, mit dem wir nur anderen imponieren wollen. Lass uns dich suchen in aller Aufrichtigkeit und Einfachheit – So bitten wir im Namen Jesu Amen


Mittwoch, 15. Oktober 2025

Fürbitten 16.10 Nicht anderen das Leben schwer machen

 

16.10.2025 Lk.11.47 gegen die Pharisäer den Schlüssel zur Erkenntnis habt ihr Beiseite geschafft

Auch heute hören wir im Evangelium geballte Kritik Jesu an den Gesetzeslehrern und Theologen, seiner Zeit. „Weh euch“ heißt es da „ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis beiseitegeschafft. Ihr selbst seid nicht hineingegangen“, dh ihr selbst habt nach dieser Erkenntnis nicht gelebt „aber die, die danach leben wollten, die habt ihr daran gehindert“. Das ist ein Vorwurf, der durchaus auch heute seine Gültigkeit hat. Was können wir selbst tun, um in der Freiheit der Kinder Gottes einen unverstellten Weg zu Gott zu finden. Bitten wir heute


Für die Verantwortlichen in der Kirche, dass sie etwa in Fragen der Ehescheidung oder Homosexualität den Menschen nicht den Weg zum Segen und den Sakramenten der Kirche verwehrt

 

Bitten wir für alle speziell in der Kirche, die schwere Schuld auf sich geladen haben, weil sie als moralische Autoritäten Jugendliche verführt und mißbraucht haben

 

Bitten wir für die, die auch heute noch diese Verfehlungen nicht wahrhaben wollen, die in einer Doppelmoral leben, aber anderen Schuld aufbürden

 

Bitten wir für uns selbst, dass wir ehrlich mit den Motiven unseres Handelns umgehen, dass wir uns selbst nichts über unsere wahren Beweggründe vormachen

 

dass wir niemand unter Druck setzen mit unserer Vorstellung vom Leben und dass wir Anderen kein schlechtes Gewissen machen, wenn sie andere Lebens-Entscheidungen treffen


Dass wir uns selbst nicht hinter Vorschriften verschanzen, sondern den Mut zu eigenem Abwägen und zur eigenen Entscheidung haben


Dass wir uns auch nicht in Rechthaberei verrennen, sondern immer besser lernen, auch andere Argumente anzuerkennen und uns in andere einzufühlen

 

 So bitten wir im Namen Jesu, Amen

 

Dienstag, 14. Oktober 2025

Fürbitten 15.10 Gebet fürs älter und alt werden

 


15.10.2025  Theresa von Avila  

Heute ist der Gedenktag der heiligen Theresa von Avila. Sie war eine eine der ungewöhnlichsten und bedeutendsten Frauen des späten Mittelalters. Klosterfrau und Klosterreformatorin, Mystikerin und Schriftstellerin. 1515 in Avila geboren hat sie selbst über ihr Leben und ihr Reformwerk mehrere Bücher in klassischem Spanisch verfasst. Theresa war eine außergewöhnliche Frau, mit psychologischem Durchblick, einer klaren Intuition, einer nüchternen Selbsterkenntnis und mit einem erstaunlichen Organisationstalent vor allem auch für ihren Karmeliter-Orden. Sie starb 1582. Papst Paul VI. hat sie 1970 zusammen mit Katharina von Siena zur Kirchenlehrerin erhoben. Bitten wir heute mit einem Gebet von Theresa von Avila, sie selbst nennt es „Das Gebet eines älter werdenden Menschen“ – es ist von zeitloser Gültigkeit und war ein Lieblingsgebet von Kardinal König

Guter Gott, lass uns in Geduld akzeptieren, dass wir von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werden. Lass uns nicht trübselig werden, wenn Krankheiten und Beschwerden zunehmen. Schenke Geduld, wenn auch die Anderen langsamer und vergesslicher werden  

Erlöse uns von der Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen und  bewahre uns vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.

Lehre uns, nachdenklich, aber nicht grüblerisch, hilfreich, aber nicht aufdringlich zu sein. Lehre uns die wunderbare Weisheit, dass wir uns auch irren können. 

Lass, dass unsere Bescheidenheit zunimmt und das Besserwissen abnimmt. Schenke uns die Fähigkeit, Gutes zu entdecken, auch dort, wo wir es nicht erwarten. 

Lass uns dankbar sein, für die vielfältigen Begabungen auch anderer Menschen und gib uns, o Herr, die Gnade, all das Gute auch zu erwähnen und dafür dankbar zu sein

Erhalte uns so liebenswert wie möglich. Denn ein grantiger missmutiger Mensch wäre das Krönungswerk des Teufels

 

Du guter Gott, lass uns jeden Tag mehr erkennen, wie es auch Theresa erkannte: dass uns nichts verwirren und nichts ängstigen muss – wir dürfen im Vertrauen auf dich leben. Denn DU, Gott, allein genügst: „solo dios basta“  Amen   





Montag, 13. Oktober 2025

Fürbitten 14.10 Was macht mich FREI

 

14.10.2025 Lk.11.37  der Widerspruch zwischen innen und außen

Wieder einmal geht es heute um die innere Freiheit des Menschen. Immer wieder bringt es Jesus auf den Punkt. Gerade im Religiösen darf es nicht darum gehen, nur stur Vorschriften einzuhalten. Im Evangelium wundert sich ein Pharisäer, bei dem Jesus zu Gast ist, dass sich dieser vor dem Essen NICHT die Hände wäscht, wie es die jüdischen Reinheits-VORSCHRIFTEN verlangen. Jesus antwortet mit scharfer Kritik an denen, die nur penibel auf die Vorschriften schauen:   "Außen haltet ihr Becher und Teller sauber, aber innen seid ihr voll Raubgier und Bosheit. Gebt lieber was in den Schüsseln ist den Armen, dann ist für euch alles rein". Jesus ist diese äußerliche Gesetzestreue ein Gräuel, dahinter verbergen sich oft nur Schikanen, Lieblosigkeit oder seelische Abgründe.  -  Händewaschen sollten wir natürlich trotzdem.  Aber bitten wir:

Dass wir im Zweifelsfall nicht nach Paragrafen entscheiden, sondern danach, was in der jeweiligen Situation richtig ist und den Menschen guttut

Dass wir uns nicht hinter Vorschriften verschanzen, sondern den Mut zu eigenem Abwägen und zur eigenen Entscheidung haben

Dass wir in unseren Handlungen ehrlich sind, dass wir nicht nur vor den Leuten „so tun als ob“ - Dass wir uns auch immer wieder fragen „Was ist eigentlich wirklich das Motiv meines Handelns?“

dass wir in unserem Glauben nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Riten, dass wir nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist,

Bitten wir, dass es auch in der Kirche nicht um das Hüten und Bewahren alter Vorschriften und Rituale geht, sondern dass wir die richtigen Antworten auf die neuen Fragen unserer Zeit finden.

Und bitten wir, dass unsere kirchlichen Vorschriften Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen vielmehr Mut und Ermunterung für ihr selbst gewähltes Leben geben, denn „zur Freiheit sind wir berufen, Christus hat uns befreit“,

 

So bitten wir guter Gott. dass wir uns nicht mit Verboten und Ängsten herumplagen, dass DU keine Verbotstafel in unserem Leben bist, sondern ein Hinweisschild für Freude und Freiheit und Zuversicht. Besonders danken wollen wir heute für die Freilassung der israelischen Geiseln und die Entspannung in diesem Krisengebiet, in dem Jesus selbst gelebt hat. amen