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Mittwoch, 8. Oktober 2025

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Können Wunden heilen ? „Du hast die Wahl: Du kannst sie jeden Tag wieder aufkratzen und verliebt sein in deine Wunden, deine Krankheit und deinen Schmerz. Oder du kannst sie heilen. Alles kann heilen, in deinem Kopf kannst du geheilt werden, wenn du willst.“                                                              Erika Freeman   NS Vertriebene und US Psychoanalytikerin

 

„Man kann ein Kind nur erziehen, in dem man es liebt“ Walter Benjamin     (die Oma von 5 Enkelkindern kann das nur bestätigen :-))


"Hoffnung kann enttäuscht werden,
sonst wäre sie ja keine Hoffnung,
sondern Zuversicht!" Ernst Bloch

   

ich aber liebe den Trost aus der hebräischen Bibel:  "Meine Hoffnung ist voll Unsterblichkeit"  Weish.3.4

 

"Zwei Dinge sind unendlich,
das Universum und die menschliche Dummheit,
aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Einstein

 

"Der Boden unter unseren Füssen darf und soll sich heben und senken, und wir brauchen, um die Richtung ins Vollkommene beizubehalten, die fortwährende Empfindung, dass wir nicht fertig mit uns sind und es wohl auch nie werden." Robert Walser

 

"Everyone has talent. What's rare

is the courage to follow it to the dark place where it leads."   Erica Jong

 

"Metamorphosen.
Man wacht von innen nach außen auf." Friederike Mayröcker


"Tanze, als würde dich niemand beobachten.

Liebe, als wärest du niemals verletzt worden..

Singe, als ob dich niemand hören könnte.

Lebe, als sei der Himmel auf Erden." (Souza)

 

"Etwas festhalten wollen und dabei es überfüllen:

das lohnt der Mühe nicht.

Etwas handhaben wollen und dabei es immer scharf halten:

das lässt sich nicht lange bewahren.

Ist das Werk vollbracht, dann sich zurückziehen:

das ist des Himmels SINN." Laotse

 

"Das Übel gedeiht nirgends besser,
als wenn ein Ideal davor steht" Karl Kraus

 

"Glück ist das lichterlohe Bewusstsein: diesen Augenblick wirst du niemals vergessen. Man gleicht einem Film, der belichtet wird, entwickeln wird es die Erinnerung." Max Frisch

 

Die erste Regel ist, einen ruhigen Geist zu bewahren.
Die zweite ist, den Tatsachen ins Auge schauen und sie zu akzeptieren"
Mark Aurel

 

"Zwischen Weinen und Lachen
schwingt die Schaukel des Lebens.
Zwischen Weinen und Lachen
fliegt in ihr der Mensch." Christian Morgenstern


"was vorüber ist, ist nicht vorüber.
es wächst weiter in deinen Zellen
ein Baum aus Tränen
oder vergangenem Glück." Rose Ausländer




 


Dienstag, 7. Oktober 2025

Fürbitten 8.10 immer wieder: VATER UNSER

 


8.10.2025  Lk.11.1 Vater unser    

Im Evangelium heute bitten die Jünger Jesus: „Zeig uns, wie wir beten sollen – Herr lehre uns beten.“ Wie viele Menschen sagen doch auch heutzutage :“ ich weiß gar nicht, wie ich beten soll.“ Jesus lehrt uns das: „Vater unser“.  Bitten wir mit seinen Worten

 Vater dein Name werde geheiligt: 

hilf uns auszuhalten, dass es so vieles im Leben gibt an Ungerechtigkeit, Schmerz, Verzweiflung – hilf uns anzunehmen, worauf wir keine Antwort finden.  

 

Dein Reich komme:

Lass uns erkennen, was wir gerade HIER und JETZT tun sollen -  hilf uns, immer wieder die richtigen Entscheidungen in unserem Alltag zu treffen

  

Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen:

Hilf in dieser Krise, dass alles getan wird, um denen zu helfen, die um „das tägliche Brot“ bangen. Lass uns bereit sein, auch Einschränkungen auf uns zu nehmen. Aber gib uns auch, was wir alle an Zuwendung, Anerkennung und Liebe  brauchen – wie ein Stück Brot. 

 

vergib uns unsere Sünden,

hilf uns heraus aus allem, womit wir uns selbst das Leben schwer machen, vergib uns alle Unfreundlichkeit, Trägheit und Gleichgültigkeit – vergib uns, was wir uns selbst oft nicht vergeben können

 

denn auch wir vergeben jedem, der in unserer Schuld steht:  

lass uns Menschen sein, die anderen das Leben leichter und erträglich machen, dass wir Gutsein und Vertrauen in unsere Familien und Gemeinschaften bringen, dass wir verzeihen können und Konflikte entschärfen

 

und führe uns nicht in Versuchung

sei bei uns dort, wo wir IN der Versuchung sind: wo wir gekränkt, verbittert, nachtragend, mutlos sind.  Bewahre uns vor Neid und Eifersucht und vor jeder Lieblosigkeit

 

um all das bitten wir dich mit den Worten Jesu und Tag für Tag bitten wir um Frieden, um ein Ende von Krieg und Gewalt, um Hilfe für alle Menschen in Gefahr. Hilf du guter Gott. Amen

 

(bei Lukas wird die kürzere Version des Gebetes überliefert, im Gegensatz zu Mt.6-9)

 

 

Montag, 6. Oktober 2025

Fürbitten 7.10 Sie war ein palästinensisches Mädchen - Bitte um Frieden

 

7.10.2025   Rosenkranzfest 

Wir Christen feiern heute ein Muttergottesfest, das Rosenkranzfest – es erinnert an eine der verheerendsten Seeschlachten des Mittelalters. Die Seeschlacht von Lepanto, 40.000 Männer sind da an einem einzigen Tag ums Leben gekommen.

Der 7.Oktober gilt uns aber heute wohl als humanitäres Trauma unserer Geschichte, mit unfassbar verheerenden Folgen.  Vor zwei Jahren geschah das größte Massaker an Juden seit dem Holocaust. Ein Massaker, begangen von Mitgliedern der Terrororganisation Hamas. In wenigen Stunden wurden im Grenzgebiet zum Gazastreifen 1195 Israelis bestialisch ermordet, 250 Männer, Frauen, Kinder wurden als Geiseln verschleppt.  Israels Antwort auf diesen Terror macht auch fassungslos. Das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung im zerbombten Gazastreifen können wir kaum nachvollziehen. Seit wenigen Tagen nun scheint es einen kleinen Hoffnungsschimmer für Friedensgespräche zu geben – bitten wir heute mit unserem Blick auf Maria, die ein palästinensisches Mädchen war, eine palästinensische Frau.    

Wir bitten für die wenigen noch lebenden Israelis, die noch immer in Gaza als Geiseln gefangen gehalten werden. Menschen, in der Gefangenschaft der Hamas Wir bitten im Namen ihrer Familien und wir bitten im Namen der Menschlichkeit: Gebt die Menschen frei, macht den Weg frei für ein Ende dieses Krieges

Wir bitten für die palästinensischen Menschen im Gazastreifen, dass es auch für sie ein Ende dieses Alptraums von Krieg und Gewalt gibt. Das Land liegt in Trümmern, allein 4 von 5 Gebäuden sind zerstört, Kinder hungern, sie kennen keine Sicherheit im Leben

Wir bitten für all die Menschen guten Willens, die dazu beitragen können, dass es zu einer Friedenslösung kommen kann. Die politischen Akteure sind Juden, Moslems und Christen

Wir bitten für die jüdischen Menschen in aller Welt, die seit diesem 7.Oktober 2023 vermehrt mit einer antisemitischen Stimmung konfrontiert sind

Wir bitten, dass wir als Christen eine kräftige Gegenstimme gegen alle Versuche sind, in diesem furchtbaren Konflikt noch weiter Hass zu schüren.

Wir bitten, dass wir nicht aufhören um Frieden zu bitten – so hilflos wir uns dabei auch vorkommen. Nehmen wir einen Rosenkranz zur Hand und bitten wir auch damit.

Bitten wir mit Worten des lateinischen Patriarchen von Jerusalem : Herr Jesus Christus, Wir blicken mit Entsetzen auf das Meer von Gewalt, Hass und Tod im Heiligen Land. Nimm die Toten auf bei Dir. Tröste die Menschen, die trauern, verwundet oder auf der Flucht sind. Lass die entführten Menschen wieder sicher zu ihren Familien zurückkehren. Sei allen nahe, die voller Angst und Verzweiflung sind.

Herr, schau auf das Land, das Dir irdische Heimat war, und erbarme Dich. Setze der Spirale aus Gewalt und Hass endlich ein Ende. Lass Frieden und Gerechtigkeit aufblühen an den heiligen Stätten. Lass die Menschen geborgen sein in Deinen Mauern. Herr, gib Frieden im Heiligen Land und im ganzen Nahen Osten! Du bist unsere Zuflucht. Erbarme Dich unser und unserer Zeit.

Amen


Sonntag, 5. Oktober 2025

Fürbitten 6.10 Nein, "den Nächsten" kann ich mir nicht aussuchen

 Bild: Stuttgart Erlöserkirche


6.10.2025 Lk.10.25 Der barmherzige Samariter Mei

Wer ist das, „mein Nächster“ – um diese ganz entscheidende Sache geht es heute im Evangelium. Jesus wird zunächst von einem Gesetzeslehrer mit der Frage herausgefordert: „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ Die Antwort von Jesus: „Du sollst Gott von ganzem Herzen und mit all deiner Kraft lieben - und deinen Nächsten sollst du lieben, wie dich selbst“. Der fromme Mann will es jetzt genau wissen: „und wer ist mein Nächster“. Darauf antwortet Jesus mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Ein Mann liegt schwer verletzt nach einem Überfall auf dem Weg – zwei Priester gehen möglichst schnell an ihm vorbei, sie haben es eilig – nur ein dritter Mann steigt von seinem Pferd, um zu helfen. Ein Mann aus Samaria, er ist ein Fremder, aber er hilft, ohne zu zögern. Er nimmt den Mann auf sein Pferd, er bringt ihn in die nächste Unterkunft, er versorgt ihn und gibt dem Wirt noch Geld, damit dieser den Verletzten weiter pflegt. Das also ist die Antwort: „Der Nächste“ – das ist der, der gerade HIER und JETZT meine Hilfe braucht. Den Nächsten kann man sich nicht aussuchen. „Der Nächste“: Er ist da – irgendwo – auf unserem Weg, HEUTE, und wir müssen einfach nur für ihn DA-SEIN  …. so bitten wir

dass wir DA SIND, auch dann, wenn es uns gerade gar nicht ins Konzept passt

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn uns gerade 100 Argumente einfallen, warum ein anderer das sicher besser erledigen könnte

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn wir ängstlich sind und uns Menschen fremd scheinen

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn es uns vielleicht Umstände und Nachteile bringt

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn andere unseren Einsatz belächeln oder kritisieren

dass wir „unseren Nächsten“ auch in dem Menschen erkennen, dem wir eigentlich heute am liebsten aus dem Weg gehen würden

und bitten wir, dass wir auch mit uns selbst liebevoll und fürsorglich umgehen – denn nur so können wir auch unseren Nächsten lieben wie uns selbst

 

du guter Gott, hilf uns „Nächste“ zu sein, in unserem kleinen Umfeld und überall dort, wo wir zur Linderung des großen Elendes beitragen können. Lass uns Wege finden, einander gut zu tun. Verzweifelt bitten wir auch um Hilfe für die Menschen im Nahen Osten. Wir bitten um Frieden, um Frieden, um Frieden … lass die Menschen einander NÄCHSTE sein. Amen.

 

Samstag, 4. Oktober 2025

Fürbitten Sonntag 5.10 ERNTEDANK

 


5.10.2025  zwischen Pessimismus  und Vertrauen – Erntedank   

Zwischen Verzweiflung und doch auch wieder tiefem Vertrauen sind die Lesungen am heutigen Sonntag angesiedelt. Gleichzeitig feiern wir in fast allen Kirchen Erntedank. Vielleicht auch da hin und hergerissen zwischen Dank sagen und doch auch wissen, dass nicht alles gut ist. Wie hilflos wir allein all den Umwelt Schädigungen gegenüberstehen, wie hilflos wir sind angesichts von Kriegen und Gewalt.   Im Evangelium sagt Jesus: „Wenn euer Glaube nur so groß wäre, wie ein Senfkorn, dann könntet ihr alles erreichen“.  Woher diesen Glauben nehmen? Der Apostel Paulus gibt uns die Antwort in der 2 Lesung: „Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“.  Vertrauen wir dieser Kraft und feiern wir mit großer Dankbar und ach mit großem Vertrauen Erntedank.

Wir danken für die Gnade, in Frieden zu leben und jeden Tag vor einem gedeckten Tisch sitzen zu dürfen - wir bitten dich für alle die Hunger leiden in der Welt, aber auch für alle hier bei uns, die am Armutslimit lebendiges

wir danken dir für die Gnade, wenn wir gesund und tatkräftig sind - wir bitten dich für alle Kranken, für alle, die Schmerzen haben, für die vielen kranken Kinder und ihre Eltern

wir danken, weil wir in unserem Leben einen guten Sinn erkennen, weil wir uns von dir begleitet und behütet fühlen - wir bitten für alle, die keine Hilfe und keinen Trost im Glauben haben, für viele, die gerade im Alter in schmerzhafte Depression verfallen

wir danken dir für die Gnade, dass wir Menschen um uns haben, die wir lieben können und für die wir wichtig sind - wir bitten für alle, die einsam sind, die verbittert sind, für alle, die um einen lieben Menschen trauern

danken wir auch für unsere Kirche, in der wir unsere seelischen Wurzeln haben, unsere Kirche, mit der wir den Weg Jesu gehen können – aber bitten wir auch, dass diese Kirche den Mut hat, neue Wege zu wagen, dem heiligen Geist zu vertrauen, der uns so oft ins Unbekannte führt

 

So danken wir dir guter Gott an diesem Tag. Wir bitten vor allem um Frieden, wir bitten, dass unsere Gesellschaft solidarisch bleibt und keinen zurücklässt, der Hilfe braucht. Amen

Freitag, 3. Oktober 2025

Fürbitten 4.10 dankbar sein: für alle Schöpfung, für Leben und Tod

 

4.10. 2024 Franz von Assisi      1181 od 1182 - 1226

Heute ist der Gedenktag des hl. Franz von Assis. Was uns an ihm berührt, ist wohl die Innigkeit mit der er gelebt und geliebt hat. Dabei ist er in seinem Umfeld auf viel Widerstand gestoßen, selbst seine Mitbrüder in dem von ihm gegründeten Orden haben ihm Grausames angetan: aber Franz hat Gott in allen Geschöpfen geliebt. Nicht nur in Schwester Sonne, auch in Bruder Tod. Es war wohl diese überströmende Liebe, die Franz von Assisi so tief dankbar gemacht hat. Wer dankbar ist, versteht wohl auch die Sprache der Schöpfung und will sie in all ihren Formen bewahren. Heute ist auch internationaler Welttierschutz Tag und mit dem heutigen Tag geht auch die in der Kirche seit dem 1.September begangene „Schöpfungszeit“ zu Ende. Bitten wir heute


Dass auch wir – in unserem kleinen Umfeld – behutsam umgehen mit allen Lebewesen und den Ressourcen unserer Erde

Dass wir im ganz persönlichen Bereich bewusst zu einer gesunden Bescheidenheit zurückfinden

Dass wir aber auch unsere eigenen seelischen und körperlichen Ressourcen schonen und liebevoll mit ihnen umgehen

dass wir danken können: für jeden neuen Tag, den wir erleben, mit all seinen Höhen und Tiefen, dass wir an jedem Abend danken können, für Freude und Sorgen, für Arbeit und neue Erwartung

dass wir danken können: weil wir so sind, wie wir sind: mit allem was wir gut können und auch mit all dem, was patschert ist und immer wieder nicht so gut gelingt

dass wir danken können: auch für all das Viele, das wir nicht verstehen, Enttäuschung, Traurigkeit, Krankheit, Schmerzen und Bruder Tod:  Lass auch all das in dir geborgen sein

bitten wir heute ganz besonders für alle, die sich für Umweltschutz und Bewahrung der Schöpfung einsetzen, nicht zuletzt für die jungen Menschen, deren Zukunft auf dem Spiel steht

und hören wir nicht auf um FRIEDEN zu bitten - mit den Worten des heiligen Franziskus:

Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

 

Wir bitten im Namen Jesu Amen

 

geboren 1181 (od 1182) in Assisi, gehört Franziskus, was die historischen Quellen zu seinem Leben und Wirken betrifft - zu den am besten dokumentierten Persönlichkeiten des Mittelalters. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie, hat auch zunächst das Leben eines wohlhabenden jungen Mannes gelebt – ehe er nach einer Vision radikal seinen ganzen Besitz verschenkte und zunächst als Einsiedler lebte. Er mischte sich dann unter die Aussätzigen und Armen, Männern, die sich ihm anschlossen nannte er die „Minderen Brüder“. Er gründete eine Ordens-Gemeinschaft, 1224, also heuer vor 800 Jahren, erhielt er am Berg La Verna die Wundmale Jesu an seinem Körper . Gestorben ist Franziskus 1226 ebenfalls in Assisi. Er ist auch der Schutzpatron Italiens. 

Fürbitten 3.10 ein Herz mit Flügeln

 


3.10.2025 Herz Jesu Freitag

 Der erste Freitag im Monat wird in der katholischen Kirche auch immer als „Herz Jesu“ Freitag begangen. Vermutlich können heutzutage nicht mehr viele Menschen etwas mit den konventionellen „Herz Jesu“ Bildern und Darstellungen etwas anfangen. Aber „Herz“, als Symbol für das Leben, „Herz“, als Symbol für Liebe, das ist allen verständlich. Und wir alle wissen, was es heißt, ein schweres oder ein leichtes Herz zu haben. Gerade jetzt in dieser Zeit, die wir immer mehr als Krisen-Zeit begreifen. Bitten wir heute, dass uns das geschenkt wird:

 

ein leichtes Herz dass wir Sorgen hinter uns lassen können

 

ein weites Herz – dass wir uns an der Freude anderer mitfreuen können

 

ein großes Herz – dass wir teilen und hergeben können

 

ein Herz, das nicht bitter ist: dass wir verzeihen können, Altes hinter uns lassen können

 

ein Herz, das nicht zerrissen ist: dass wir uns das Leben nicht schwer machen mit unnötigen Grübeleien, quälerischen Selbstgesprächen und Skrupeln

 

bitten wir für alle, die ein zerbrochenes Herz haben: wo eine Partnerschaft zerbrochen ist oder jemand glaubt, über den Tod eines Menschen nicht hinwegkommen zu können

 

und bitten wir vor allem auch um ein lebendiges Herz, ein Herz „mit Flügeln“ - voll Dankbarkeit und Freude über diesen heutigen Tag, ganz gleich, was er bringt. Ein Herz, das froh und zuversichtlich ist

 

Du guter Gott, so bitten wir heute besonders für alle, die ein schweres Herz haben, die bedrückt sind von Sorgen und Ängsten. Wir bitten für die Menschen in den Kriegsgebieten, wir bitten um das Wunder von „Frieden“ – Frieden, auch inneren Frieden und eine Hoffnung in uns, die stärker ist als alles Dunkle . amen

Mittwoch, 1. Oktober 2025

Fürbitten 2.10 so lass uns behütet und begleitet sein

 


2.10.2024  SCHUTZENGEL gibt es sie?   

Dieser 2.Oktober ist in der katholischen Liturgie der Tag der heiligen Schutzengel und, nein, nicht um süße Kitsch-Engerl geht es dabei. ENGEL werden gedacht als etwas, was uns Gott selbst sendet, um zu behüten und zu begleiten. Die Idee ist jahrtausendealt, zieht sich durch viele Religionen, vor allem auch durch Judentum und Islam. Ganz einfach hat es der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer gedichtet und gebetet: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."  Im kirchlichen Gebet zum Schutzengel Tag heißt es: „Gott sende uns deine heiligen Engel zu Hilfe, dass sie uns behüten auf allen unseren Wegen“. Natürlich können wir realistisch und kritisch auf unsere Welt schauen, in der wir wenig Schutz-Engel Begleitung erkennen – und DOCH und TROTZDEM und DENNOCH:  Wir dürfen daran glauben, behütet und begleitet zu sein.  So bitten wir heute

 

Gott, Sende deine Engel an die Krisenplätze dieser Welt

in die zerbombten und verwüsteten Kriegsgebiete

zu den Opfern von Gewalt und Terror

überall dorthin, wo Menschen Leid zugefügt wird  

   

Gott, Sende deine Engel Sende sie, an die Seite aller Kinder dieser Welt

Begleite ihr Leben, das so ungerecht und schwer sein kann

Kinder missbraucht, Kinder unschuldige Opfer im Krieg, in Slums und Flüchtlingslager

Schenk den Kindern Zukunft

 

Sende deine Engel aber auch zu all denen, die Unrecht begehen

die Gewalt ausüben, die andere diskriminieren und mobben

sende deine Engel zu all den Menschen, die zu wenig Chance hatten

Liebe und Mitgefühl zu lernen

 

Sende deine Engel in die Gebiete der Naturkatastrophen,

in die Hütten und Wohnungen der Armen, auf die Parkbänke der Obdachlosen

überall dorthin - auch bei uns

wo Menschen hilflos ihren Sorgen und Ängsten ausgeliefert sind

 

Sende deine Engel in die Amtsräume unserer Politiker und Beamten

dass sie einen menschlichen Blick für die Not all derer bekommen, die Hilfe und Unterstützung

zum Leben brauchen, sende deine Engel, damit wir Menschen fähig sind, 

auch an das  Wohl der Anderen zu denken

  

Sende deine Engel zu allen die krank und voll Angst sind

zu allen, die glauben, dass ihre Situation ausweglos ist

zu den Alleingelassenen und den Sterbenden

dass jemand ihre Hand hält und sie begleitet

  

Sende deinen Engel Sende deinen Engel zu mir, zu uns Allen,

damit wir deine Stimme hören, damit wir füreinander Engel sein können

Boten von Dir

 

so bitten wir, Gott lass uns behütet sein auf allen unseren Wegen, und lass uns EINANDER behüten und FÜREINANDER gut sein, so gut wie es können . amen

 

 Ich ließ meinen Engel lange nicht los

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, -
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt...


Rainer Maria Rilke, 
22.2.1898, Berlin-Wilmersdorf