Gertrud von Helfta,
eine der goßen Mystikerinnen des Mittelalters
1256-1302
Die heilige Gertrud, eine der großen Mystikerinnen des
Mittelalters, hat das gespürt, was Liebespaare ganz selbstverständlich
empfinden. „Wir sind ein Herz und eine Seele.“ So innig empfand Gertud ihre Liebe zu Jesus – aber sie wusste
auch, dass es umgekehrt genau so ist:
Jesus, Gott, liebt auch uns maßlos. Bitten wir heute
Dass wir voll Freude in dieser Liebe Gottes leben können,
dass wir nicht Pflichten erfüllen sondern uns leicht und lebendig fühlen, wie
Verliebte
dass wir nie Angst haben, aus der Liebe Gottes zu fallen –
so wie auch wir niemand fallen lassen
dass unsere Liebe einen langen Atem hat, dass wir geduldig
sind, dass wir großzügig sind, dass niemand nach unserer Pfeife tanzen muss,
dass wir uns die Menschen nicht zurecht biegen, wie wir sie wollen
dass wir Kränkung nicht nachtragen, dass wir nicht Recht haben
müssen, nicht das letzte Wort haben müssen, dass wir nicht Angst haben in der
Liebe zu kurz zu kommen
dass wir unsere Liebe in der Liebe Jesu verankern und dass
sie vieles aushalten kann, auch unser eigenes Versagen, all das, was wir selbst
nicht an „gut-sein“ schaffen
So bitten wir dich guter Gott: schenke uns diese Liebe, die
unser ganzes Leben trägt und die uns hilft, auch das Leben anderer mit
zutragen: wie es uns Jesus vorgelebt hat. Unser Herr und Bruder. Amen
Das Kloster von Helfta heute
Für Gertud von Helfta ist das Herz Jesu das Symbol der Liebe
zwischen Mensch und Gott und Gott und Mensch. Fast alle Anrufungen der heutigen
Herz Jesu Litanei finden sich bereits in ihren Schriften. Sie kam schon als 5 jähriges Waisenkind in das Zisterzienserinnen-Kloster Helfta und erhielt dort - sie galt als hochbegabt - eine ausgezeichnete, auch theologische Ausbildung. Viele ihrer mystischen Erfahrungen beschrieb sie literarisch in ausgezeichnetem Latein.
Im Alter von 26 Jahren fühlte
sie sich von Jesus durch eine Vision in seine besondere Nachfolge gerufen. Er hob
sie über eine Dornenhecke zu sich. Damit begann eine Liebesgeschichte zwischen
einer menschlichen Seele und Jesus, wie sie in der mystischen Literatur
einmalig ist, wodurch auch in Deutschland die Herz-Jesu-Verehrung ihren Anfang
nahm.
Das Herz ist seit alten
Zeiten das Symbol der Liebe und das Wort Herz steckt auch in dem Wort „Barmherzigkeit“.
Im Alten Testament lässt Gott durch seinen Propheten Ezechiel verkünden, dass
er bei den Israeliten das steinerne Herz des Menschen durch ein Herz aus
Fleisch ersetzen will.