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Montag, 10. November 2014

Fürbitten 11.11 Hl.Martin "teilen .... auch Zeit und Zuwendung"


11.11.2014 Hl.Martin

Es ist eine Legende und sagt doch viel aus. Kinder lieben sie besonders. Die Geschichte vom Teilen. Der römische Soldat Martin teilt, was er hat, mit einem Bettler: er schneidet seinen Mantel in zwei Teile. Im Grund hat wohl jeder von uns die Erfahrung gemacht, dass Teilen einem selbst gut tut, dass es froh macht. Und trotzdem sind wir immer wieder knausrig. Oft weniger mit Geld als mit unserer Zuwendung. Bitten wir  heute

lass uns großzügig sein - mit der Zeit und Zuwendung, die wir anderen schenken

lass uns großzügig sein - mit der Geduld, die wir oft aufbringen müssen

lass uns großzügig sein - mit der Kraft, die wir in unsere Arbeit investieren

lass uns großzügig sein - mit der Freude, die wir teilen sollen

lass uns großzügig sein - mit dem Vertrauen, das wir haben sollen

lass uns großzügig sein - mit dem Humor, an den Tagen, wo manches nicht so gut läuft

lass uns großzügig sein - mit dem „einander-gut-sein“ und verzeihen können

lass uns großzügig sein - mit der Liebe, die wir für uns selbst aufbringen sollen

Du guter Gott. Du willst ALLES – und Du willst, dass wir ALLES von Dir erwarten.
Nimm uns die Angst, im Leben zu kurz zu kommen. Schenk uns ein weites Herz, dass wir sehen, was andere brauchen und dass wir bereit sind, zu geben, was wir geben können.
So wie Jesus gelebt hat, unser Bruder, in seinem Namen bitten wir dich, Amen 



Den heiligen Martin kennt in Österreich wohl fast jedes Kind. Und die Erwachsenen feiern „Martini“ mit Ganselessen und begleiten ihre Kinder vielleicht auch noch bei den Laternenumzügen. Martin war eine historische Persönlichkeit, ca.316 im heutigen Ungarn als Sohn eines römischen Tribunen geboren. Mit 15 Jahren war er Soldat, die Legende erzählt, wie er bei Amiens seinen Offiziers-Mantel mit einem Bettler geteilt hat, weil er als Soldat sonst nichts geben konnte.
In der  Nacht, o heißt es,  erschien Martin dann Christus im Traum, bekleidet mit dieser Hälfte seines Mantels. Mit 18 Jahren wurde Martin getauft – 371 wurde er Bischof von Tours.397 starb er


Der hl.Martin ist zu einem Symbol christlicher Demut geworden. Im Mittelalter entwickelten sich daraus eine ganze Reihe von Bräuchen, die sich bis heute erhalten haben. Da bis zur ausgehenden Neuzeit neben den 40 Tagen vor Ostern eine weitere Fastenzeit existierte, deren Beginn der Tag nach Martini war, wurde der 11. November zu einem Feiertag, an dem man noch einmal richtig gut aß.
Auch war St. Martin ein Tag, an dem viele Dienstverhältnisse begannen oder endeten und der Zehnte gezahlt wurde - zumeist in Naturalien, darunter auch fetten Gänsen, die ob des bevorstehenden Winters, des kargen Futters und der Aussicht auf 40 Tage Fastenzeit gerne am 11. November verzehrt wurden.
Der Brauch des Martinigansls, wie es in Österreich gerne bezeichnet wird, geht auch auf eine weitere Legende des Sankt Martin zurück. Weil man ihn erwählte, Bischof von Tours zu werden, hatte er sich in einem Stall versteckt, wo ihn die schnatternden Gänse verraten hätten.
Ein Brauch, der am Martinstag heute noch gern begangen wird, ist der Martinsumzug. Kinder ziehen mit selbstgebastelten Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder. Anschließend werden die Legende rund um die Mantelteilung des Heiligen Martins nachgespielt und Martinswecken - aus Hefeteig und Rosinen gebackene Männchen - gegessen.
Martinssegen, Martinsbetteln und Martinssingen sind weitere alte Bräuche, die am 11. November begangen werden. Beim Martinsbetteln etwa ziehen die Kinder am Martinstag von Haus zu Haus und erbitten Süßigkeiten, Obst und Nüsse im Namen des St. Martin.
Eine weitere burgenländische Tradition ist das sogenannte Martiniloben. Dabei handelt es sich um einen alten Brauch der Winzer. Bis zum 11. November in etwa dauerte die Reifezeit des jungen Weißweines, erst dann überzeugten sich die Weinbauern zum ersten Mal von der Qualität ihres Weines. Diesem alten Brauch folgend öffnen heute viele Winzer um den Neusiedler See ihre Weinkeller und laden zur Weinverkostung ein.

Im Burgenland, wo der Hl. Martin Landespatron ist, wird dieser mit einem Festtag geehrt, an dem Ämter und Behörden geschlossen und Schüler frei haben.