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Sonntag, 22. Dezember 2024

ADVENT - VORSATZ ?

 


WANN 
anfangen ?

„Das Mysterium findet am Hauptbahnhof statt“ 

Josef Beuys  

das Besondere findet sich im Banalen

"Am heiligen Abend
laden wir einen Nachbarn
den das Jahr über
unauffällig lebenden
Herrn Jesus
zum Festmahl

Ein bescheidener Esser
trinkt grad
drei Schlückchen Wein
redet dafür aber
flaschenweise

Begebenheiten
aus einem langen
Streunerleben
mit naiven Schlussfolgerungen
für die Kinder
ganz lehrreich

Bevor er
richtig loslegt
wider Besitz und Handel
übers Familienleben herzieht
drehn wir den Kindern
die Weihnachtssendung an

Wir gönnen
dem einsamen Mann
seine Reden
einmal im Jahr

Weil er kein Ende findet
machen wir nochmal den Baum an
Er singt zwar nicht mit
Wir denken
es rührt ihn
doch "  

Otto Jägersberg


Samstag, 21. Dezember 2024

Fürbitten 22.12 auch wir tragen "neues Leben" in uns

 

22.12.2024  4. Adventsonntag  Lk.1.39 Maria machte sich auf den Weg

Es sind die letzten Tage im Advent. Im Evangelium am vierten Adventsonntag hören wir auch heute, wie sich Maria sich auf den Weg macht. Es ist noch nicht der Weg nach Bethlehem, Maria macht sich auf den Weg, um ihre Verwandte Elisabeth zu besuchen, Auch sie, schon eine alte Frau, ist durch das geheimnisvolle Wirken Gottes schwanger geworden. Als die beiden Frauen sich umarmen, da ruft Elisabeth: Gesegnet bist du unter den Frauen - selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Ist das nicht auch eine Aufforderung für uns: versuchen wir „zu glauben“, wirklich zu glauben und zu vertrauen –

 

 und so bitten wir mit unserem Blick auf Maria in diesen letzten Tagen des Advents

für alle, die in diesen Tagen Sorgen um ihre Existenz haben

für alle, die unter Belastungen des Alltags und Unsicherheiten leiden

für alle, die sich vor Weihnachten fürchten, weil sie es als Belastung erleben

  

mit unserem Blick auf Maria bitten wir

für alle, die in diesen Tagen besondere Verantwortung für das ganze Land tragen

für alle, die in Spitälern und Pflegeheimen Dienst tun

für alle, die krank sind oder die Sorge um kranke Angehörige haben

 

mit unserem Blick auf Maria bitten wir

für alle, die Opfer von Kriegen und Gewalt sind

für die Flüchtlinge und Migranten

für alle Menschen, deren Leben gefährdet ist

 

mit unserem Blick auf Maria bitten wir 

für alle Frauen, die gerade in diesen Tagen ein Kind erwarten

für alle Frauen, die mit einer Schwangerschaft alleingelassen sind

für alle, denen die Verantwortung im Leben oft über den Kopf wächst

  

mit unserem Blick auf Maria bitten wir

für die Neugeborenen, dass sie ausreichend Liebe und Güte in ihrem Leben erfahren

für die jungen Menschen auf ihrer Suche nach Sicherheit und Liebe

für die alt gewordenen, dass sie Respekt und Zuwendung erfahren

 

und mit unserem Blick auf Maria bitten wir 

auch für uns selbst

für das, was uns gerade in diesen Tagen belastet oder schwerfällt

für die Aufgaben, die vor uns liegen

wir bitten um Kraft, um Hoffnung, um Zuversicht

und wir bitten um Freude – Freude, die wir auch weitergeben können

 

So bitten wir mit unserem Blick auf Maria, dass wir vertrauen haben, vertrauen ins das neue Leben, das wir immer in uns tragen. Amen 

ADVENT - VORSATZ ?

 


KONTROLLE  ist gut

VERTRAUEN  noch besser


"Ich war allzu moralisch, allzu vernünftig, allzu bürgerlich gewesen! Ich wollte mich einer Norm anpassen, ich wollte Forderungen erfüllen, die gar niemand an mich stellte, ich wollte etwas sein oder spielen, was ich gar nicht war. Und so war es mir wieder einmal geschehen, dass ich mich selbst und das ganze Leben vergewaltigt hatte." Hermann Hesse

 

Dies Menschsein ist ein Gästehaus

An jedem Morgen eine neue Ankunft.

Eine Freude, eine Melancholie, eine Niedertracht, ein kurzes Gewahrsein,

kommen als unerwarteter Besuch.

Heiß sie willkommen und nimm alle auf!

Und seien sie auch eine Horde von Sorgen,

die mit Gewalt das Haus durchfegen,

der Einrichtung berauben,

auch dann, geh redlich mit jedem Gast um.

Vielleicht räumt er Dich frei

für eine neue Wonne.

Den dunklen Gedanken, die Scham, die Tücke,

begrüße sie an der Türe, lachend,

und bitte sie herein.

Sei dankbar für jeden, der kommt,

weil jeder geschickt ist

als ein Wegweiser vom Jenseits.


Dschalal ad-Din Rumi islamischer Mystiker  1207 – 1273   


Freitag, 20. Dezember 2024

Fürbitten 21.12 will ich mich "auf den Weg" machen?

 


21.12.2024 Lk.1.39 Maria machte sich auf den Weg

„Maria machte sich auf den Weg“ – das ist der erste, sehr nüchterne Satz heute im Evangelium. Erst vor ganz kurzem ist dieser jungen Frau Unbegreifliches passiert – Maria hat einem Engel vertraut, Maria hat sich ganz auf ein Wort Gottes eingelassen, Maria hat „JA“ gesagt, zu einer An-Forderung Gottes. Maria ist schwanger geworden, sie soll Mutter Gottes werden. Die Erzählung vom Besuch des Engels bei Maria ist keine Reportage – ebenso, wenn nun berichtet wird, dass Maria sich auf den Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth macht. Elisabeth ist eine schon alte Frau, die Frau des Zacharias, auch sie ist „wie durch ein Wunder“ schwanger geworden, so hatte es ein Engel ihrem Mann prophezeit. Maria also macht sich zu Elisabeth auf den Weg – das klingt so einfach, aber wir wissen nur zu gut, wie schwer es oft ist, „sich auf den Weg zu machen“. So bitten wir heute

 

dass wir uns auf den Weg, machen gerade dann . wenn wir eigentlich – in einer Zeit wie dieser - gerne lieber unsere Ruhe hätten,

 

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann, - wenn wir uns in der Routine schon so schön eingerichtet haben


dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann - wenn wir Unbekanntes scheuen und verunsichert sind

 

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann - wenn wir von so manchem Rückschlag enttäuscht und entmutigt sind 


dass wir uns auf den Weg machen – ja, heute und morgen und jeden Tag wieder

dass wir annehmen können, was kommt,

dass wir aber auch die Freude und den Frieden finden, die wir so sehr ersehnen

 

Du guter Gott, Maria hat eine große Entscheidung getroffen, ins Ungewisse hinein. Lass, dass auch wir auf unserem Weg nicht allein sind – mit allen unseren Fragen und Sorgen und Unsicherheiten.  Sei bei uns. Amen

 

 

 

ADVENT - VORSATZ ?

 

sich nicht so schnell „ein fertiges Bild“ machen

Menschen nicht in „Schubladen“ stecken,

keine vorschnellen Urteile

abwarten können


Einladung zum Leben


Wenn Gott
sein Zelt
unter den Menschen
aufschlägt

dann kann man
fast sicher sein
dass er kein
Haus wollte

dann kann man
fast sicher sein
dass der Weg
durch Wüsten geht

dann kann man
fast sicher sein
dass das Leben
zum Abenteuer wird

dann kann man
fast sicher sein
dass Leben in Fülle
gemeint ist

Er wartet
auf Antwort

Andrea Schwarz

 


Donnerstag, 19. Dezember 2024

Fürbitten 20.12 Wie soll das geschehen?

 

20.12.2024 Wie soll das geschehen Lk.1.26

Die Lesungen dieser letzten Tage vor Weihnachten zeigen uns immer wieder: Gott sucht Menschen, die er für sein Wirken in unserer Welt braucht. Heute hören wir die Erzählung aus dem Lukas-Evangelium, wo der Engel Gabriel zu dem Mädchen Maria kommt um sie zu fragen, ob sie bereit wäre, ein Kind zu bekommen. Ein Kind, das „Sohn des Höchsten“ genannt werden wird.  Maria erschrickt, sie fragt: „wie soll denn das geschehen?“ – aber letztlich willigt sie in das Unbegreifliche ein. Maria sagt „JA“. Maria sagt, es soll geschehen, wie Gott es will. Bitten wir, dass auch uns immer wieder dieses JA zum Leben gelingt

 

Dass es uns gelingt, das Leben mit all dem anzunehmen, was es immer wieder unvorhergesehen bringt

dass wir erkennen, woran wir uns in schwierigen Situationen orientieren können

 dass wir immer besser lernen, dem Leben zu vertrauen

dass wir auch in aller Unsicherheit die richtigen Entscheidungen treffen

dass wir bereit sind, uns immer wieder auf Neues einzulassen

dass wir in diesem Vertrauen auch in mancher Krise das Positive sehen können

bitten wir, dass wir stark sind, Ja zu sagen, wo es gut und richtig ist.

dass wir aber auch ehrlich genug sind, Nein zu sagen, dort, wo uns ein Ansinnen überfordert

 

und bitten wir, dass wir den Engel nicht übersehen, den es auch in unserem Alltag gibt

in all den Momenten, wo wir Gottes Liebe und Nähe spüren

 

Ja, so bitten wir von ganzem Herzen: dass wir eine gute Zukunft vor uns sehen, dass wir auch anderen Menschen eine gute Zukunft schaffen, dass wir „dem Himmel“ ein Stück näherkommen, wenn wir in Güte und Barmherzigkeit füreinander DA SIND. Lass uns wie Maria voll Vertrauen sagen „Dein Wille geschehe“. Amen

ADVENT - was ich riskiere?

 

Es ist für mich nicht wichtig

- womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.

- wo du lebst und wie viel Geld du hast..

- wie alt du bist.

Ich möchte wissen,

- ob du es riskierst, wie ein Narr auszusehen, um deiner Liebe und deiner Träume willen und für das Abenteuer des lebendig seins.

- ob du geöffnet worden bist von all dem Verrat und Schmerz, den du erfahren hast - oder ob du zusammengezogen und verschlossen bist, aus Angst vor weiterer Verletzung.

- ob du allein sein kannst, ohne dich einsam zu fühlen und ob du in den leeren Momenten wirklich gern mit dir zusammen bist.

- ob du jemanden enttäuschen kannst, um dir selbst treu zu sein.

- ob du aufstehen kannst nach einer Nacht der Trauer und der Verzweiflung, erschöpft und bis auf die Knochen zerschlagen und tust, was für dich und andere getan werden muss.

- wonach du innerlich schreist und ob du zu träumen wagst, um der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.

- ob du mit dem Schmerz dasitzen kannst, ohne zu versuchen, ihn zu verbergen oder zu mindern.

- ob du mit der Freude da sein kannst,

- ob du mit Wildheit tanzen kannst.

- ob du von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen erfüllt bist mit Begeisterung ohne dich zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken.

- ob du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig.

- ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist.


- ob du mit dem Scheitern leben kannst.

- was dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt.

- ob du ja zu dir und deinem Leben sagen kannst und zur Liebe deines Herzens.

 

Oriah Mountain Dreamer. indianische Heilerin aus Kanada

ADVENT - VORSATZ ?

 


schnell noch abstrudeln ?

wieder ist nix perfekt

WIEVIEL ist WENIGER?

und was suche ich

 

„Das Leben ist ein spielendes Kind.“ Heraklit


 "Ich suche..,

nach dem, was in mir werden will,
nach dem Unverwechselbaren,
was mich zu dem Menschen macht,
der wartend in mir ruht
und zum Leben erweckt werden will.

Ich suche nach dem Beitrag zur Welt,
den nur ich leisten kann.


Ein Unruhe in mir
lässt mich suchen.
Ein Wissen,
dass es mehr geben muss,
hält mich unterwegs"  
Ulrich Schaffer

 


Mittwoch, 18. Dezember 2024

Fürbitten 19.12 der Engel, der die Botschaft bringt

 

Engel, Notre Dame  Foto Elisabeth Arzberger

19.12.2024 Lk.1.5 Ankündigung Johannes  Ri 13ff Simson

Die liturgischen Texte in diesen Tagen sollen uns immer intensiver zum Höhepunkt, zur Geburt Jesu, hinführen. Erzählt wird heute, wie Gott persönlich in das Leben von Menschen eingreift, wie Gott möglich macht, was für Menschen unmöglich ist: Frauen etwa, die unfruchtbar sind, werden dennoch ein Kind zur Welt bringen – weil Gott es so will. In der jüdischen Bibel ist von Simson die Rede, dem fast unbezwingbaren Kämpfer – im neuen Testament kündigt der Engel Gabriel dem Priester Zacharias die Geburt eines Sohnes an – was dieser für unmöglich hält. Er und seine Frau sind steinalt. Ihr Sohn ist der spätere Johannes den Täufer.

Haben wir Geduld genug um „zu er-warten was Gott verspricht“?  Können wir an Engel glauben, die uns eine Botschaft von Gott überbringen?  Werden wir die Botschaft hören?Bitten wir heute

 

Gott lass mich hören, Worte, die mich aufrichten und mir helfen

Gott lass mich hören, Worte, die mir neuen Sinn erschließen und Antworten geben

Gott lass mich hören, Worte, die ich weitergeben kann und die anderen guttun

Gott lass mich hören, auf Menschen, die du mir schickst mit einer Botschaft für mich

Gott lass mich hören, auch Worte, die ich nicht hören will, weil sie unbequem sind

Gott lass mich hören, – auf Dich, dort, wo ich Dich nicht erwarte

Gott, lass uns hören, in diesen Tagen von Krieg und Krise: schenk Worte, die Hoffnung geben und Zuversicht

 

So bitten wir: Gott, schick auch uns in unsere Zeit deinen Engel. Hilf uns, DICH immer besser in all dem zu verstehen, was uns geschieht. Hilf mir herauszuhören, was du mir auch an diesem Tag verheißen willst. .Amen

 

 

 

ADVENT - VORSATZ ?

 


und jeden Tag wieder:

Mut für die richtige Frage

Mut zur Entscheidung


                                                                   "mit dummen Fragen
                                                      beginnt jede Revolution" 

                                                                                             Joseph Beuys 


"Verabschiede dich alltäglich
von der einseitigen Vorstellung
das Leben im Griff zu haben
es ist ewig im Fluss

Betrachte deine Seele
als kraftvollen Fluss
der dir einen Spielraum
im Leben eröffnet
der deine Lebensfarben
zum Leuchten bringt"   

Pierre Stutz




Dienstag, 17. Dezember 2024

Fürbitten 18.12 Zeichen und Träume

 

18.12.2024  Mt.1.18   Josef tat, was der Engel ihm befohlen hatte

Tag der Migrantinnen und Migranten

Träume sind Schäume, sagen wir manchmal. Aber wir sprechen auch von „traumwandlerischer Sicherheit“. Beide Erfahrungen kennen wir. In den Gottesdienst Texten heute ist auch von Vorhersagen und Träumen die Rede. Dem Volk Israel wird über den Propheten Jeremia ein neuer König verheißen, der Gerechtigkeit und Frieden bringt, so hören wir es in der 1.Lesung. Das Evangelium berichtet von einem anderen Mann, dem ein Engel im Traum erscheint. Josef, der Verlobte der jungen Frau Maria, ist mit einer Situation konfrontiert, die er nicht einordnen kann. Maria ist aus unerklärlichen Gründen schwanger. Aber Josef entschließt sich – entgegen aller Vernunft – Gott zu vertrauen. „Josef tat, was der Engel ihm im Traum befohlen hatte“, das ist der letzten Satz im Evangelium heute. Wie sehr sind wir bereit zu vertrauen – gegen alle Vernunft, gegen unseren „normalen Menschenverstand“. Kann Gott unser Schicksal wenden? Bitten wir

Gib Vertrauen, dass wir auf unsere innere Stimme hören dürfen

Gib Klugheit, die oft unterschiedlichen Stimmen in uns richtig zu deuten

Gib Kraft, auch gegen den Strom zu schwimmen, wenn wir innerlich von einer Sache überzeugt sind

Gib Gelassenheit, wenn unsere Entscheidungen, unser Engagement auf andere vielleicht seltsam wirken

Führe dorthin, dass wir uns immer wieder auch aus unserem Beten Impulse und „Visionen“ holen

Gib uns wie Josef diese traumwandlerische Sicherheit, dass wir DEINE Stimme, dein Wollen heraushören werden, auch heute wieder und an jedem unserer Tage

Lass uns nicht aufhören unserer Sehnsucht nach Frieden zu vertrauen

Heute wird international der Tag der Migrantinnen und der Migranten begangen. Begleite sie alle auf ihrem Weg, der ein Traum von einem neuen friedlichen guten Leben ist

So bitten wir in diesen letzten Tagen des Advents: Guter Gott, lass uns die Widersprüchlichkeiten und offenen Fragen aushalten, mit denen wir leben müssen. Vor allem aber bitten wir um Frieden für alle von Krieg und Gewalt heimgesuchten Menschen. Sei uns allen ein Gott des Lebens. amen

 

Heute wird international der Tag der Migrantinnen und der Migranten begangen. Bitten wir


Herr und Gott

Täglich sehen wir es in den Medien

Menschen die um das nackte Leben raufen

Wir sehen das unfassbare Leid der Kinder

Die Zukunftslosigkeit ganzer Generationen

Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand    zeig du den Weg

 

Herr und Gott

Täglich sehen wir den nicht enden wollende Hass und die Sucht nach Vergeltung

zwischen ganzen Volksgruppen und einzelnen Menschen

Kein Frieden dort, wo wir vom „Heiligen Land“ sprechen

Wie sicher können wir selbst leben?

Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand   zeig du den Weg

 

Herr und Gott

Täglich auch die Sorge Was wird die Zukunft im eigenen Land bringen

Wie geht es weiter mit Gesundheit und Sozialsystem

Wie geht es weiter mit Schule und Bildung

Da ist auch die Sorge um die Alten und Kranken

Die Sorge, dass wir über all unseren Sorgen Flüchtlinge und Migranten im Stich lassen

Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand   zeig du den Weg

 

Herr und Gott

Sieh unsere eigene Zerrissenheit, das Gute wollen wir und

schaffen es doch immer wieder nicht

Du kennst unsere Müdigkeit und das Unvermögen selbstlos zu lieben

immer bleiben wir hinter den eigenen Erwartungen zurück

Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand - zeig du den Weg 

 

Herr und Gott

Da ist aber auch unser Traum

von Freiheit, vom Mut zum eigenen Leben

Der Traum von Aufbruch und Neu Anfang

Der Traum von Versöhnung und Liebe

Wir legen unser Leben in deine Hand

–  zeig du uns den Weg 

 

Du guter Gott, wie Josef lass uns auf den Engel hören, lass uns deine Stimme hören in

den unsicheren und dunklen Momenten unseres Lebens. Lass uns vertrauen, dass es Frieden und Versöhnung, Heil und Sicherheit für alle Menschen geben

Darum bitten wir im Namen Jesu. Amen

 

 

ADVENT - VORSATZ ?

 


raten  raten

üben  üben

"MUSIK DEINES GEISTES

um gut tanzen zu können - mit dir (Gott) oder auch sonst,
braucht man nicht zu wissen, wohin der Tanz führt.
man muss ihm nur folgen,
darauf gestimmt sein,
schwerelos sein,
und vor allem: man darf sich nicht versteifen.
man soll dir keine Erklärung abverlangen,
...über die Schritte, die du zu tun beliebst..
man darf nicht um jeden Preis vorwärtskommen wollen.
manchmal muss man sich drehen oder seitwärts gehen.
und man muss auch innehalten können
oder gleiten anstatt zu marschieren.
und das alles wären ganz sinnlose Schritte,
wenn die Musik nicht eine Harmonie daraus machte.
wir aber, wir vergessen sofort die Musik deines Geistes.
wir haben aus unserem Leben eine Turnübung gemacht."     Madeleine Delbrêl 


Montag, 16. Dezember 2024

Fürbitten 17.12 Es wird ernst mit Weihnachten

 

17.12. 2024 der Stammbaum Jesus Mt.1,1-17  eingebettet in die Geschichte aller Menschen

Mit dem 17.Dezember beginnt der liturgische Countdown für Weihnachten. Und er beginnt – im Matthäus Evangelium – mit einem Stammbaum Jesu. Es ist kein Beitrag zur Ahnenforschung im herkömmlichen Sinn – es ist eine theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels.  – Aber dieser Stammbaum macht auch etwas ganz klar:  Jesus war Jude. Er ist als Bub jüdischer Eltern geboren (wichtig die jüdische Mutter!) - gestorben ist der Jude Jesu mit einem Psalm der jüdischen Bibel auf den Lippen. Das Kind Jesu war jedenfalls eingebettet in die lange Geschichte seines jüdischen Volkes. Welchen Bezug kann das zu unserem Leben haben?  Bitten wir mit den großen Symbolgestalten des Alten Testamentes ...... :

mit Adam so bitten wir, lass uns aushalten, wenn wir aus dem Paradies unserer Träume vertrieben werden und uns der Wirklichkeit stellen müssen. Wenn der Alltag mühsam ist und es oft leichter wäre, sich in einen Garten Eden zu wünschen

Du Gott unseres Lebens – wir bitten dich erhöre uns

Mit Eva so bitten wir, lass uns erfahren, dass wir uns auch über Grenzen und Gebote hinauswagen dürfen, im Vertrauen darauf, dass du auch jenseits des Paradieses der Gott mit uns bist.

mit Abraham so bitten wir, lass uns auch im eigenen Leben den Aufbruch wagen. Gib uns den Mut, im Vertrauen auf dich, immer wieder Neues zu riskieren

mit Sara bitten wir lass uns die Hoffnung nie aufgeben, dass das Leben immer wieder neue und gute Wendungen für uns bereit hat.

mit Moses so bitten wir, lass uns in die Freiheit aufbrechen. Lass uns auch den Weg durch die Wüste wagen. Gib uns Kraft und Weitsicht, auch anderen Wegweiser und Führer zu sein

mit Miriam bitten wir, gib auch unserer Zeit Prophetinnen und Propheten, Frauen und Männer, aber auch junge Menschen mit Visionen und mutigen Worten. Lass auch uns selbst von unserem Glauben und unserer Hoffnung sprechen

mit König David bitten wir, lass uns nicht aufhören dich zu loben und zu preisen und dankbar zu sein. Mit David lass uns erfahren, dass wir bereuen dürfen und du auch unsere Schuld verzeihst

Mit Josef, dessen Frau Maria Jesus zur Welt bringt – mit Josef bitten wir dich, mach uns stark und unerschrocken. Lass uns im richtigen Moment das Richtige tun und lass uns im Vertrauen auf deine Führung und Fügung leben 

Auch jeder und jede einzelne von uns hat einen Platz im Stammbaum seiner Familie, seiner Geschichte. Aber wir alle sind eingeschrieben in Deine Hand guter Gott. Bewahre und behüte uns, sei an der Seite aller, die schweres durchmachen. So bitten wir.Amen

 


Vielleicht kann uns dieser "Stammbaum Jesu" heute auch ein Impuls sein, über unser eigenes „Werden“ nachzudenken – und alles in Gotts Hand zu legen.

Wie war es Kind zu sein? Unbekümmert, fröhlich, ohne Sorgen – und doch vielleicht auch manchmal schon mit den ersten Unsicherheiten und unbeantworteten Fragen

Gott – segne was war und was ist

Wie war es ein Teenager zu sein. Aufgeregt vor der Fülle und all den Möglichkeiten des Lebens, mit hundert Ideen und Träumen und doch auch immer wieder ein wenig ängstlich und verunsichert

Wie war es verliebt zu sein, Sehnsucht nach Gemeinsamkeit zu haben, noch voll Zuversicht, dass das Leben nur gelingen kann. Alles schien machbar, nur wenige Zweifel hat es gegeben

Dann erwachsen sein, sich für einen Beruf entscheiden, Verantwortung tragen, für eine Familie, für eine Gemeinschaft. Erfahren, dass es auch Stolpersteine im Leben gibt, manches, das nicht die Erwartungen erfüllt 

In jedem Leben auch die Krise. An einen Punkt kommen, wo man nicht mehr weiß, was jetzt gut oder richtig ist, wo es keine schnelle Antworten gibt, wo vieles nicht mehr trägt,

Älter geworden sein, zusehen, wie die Kinder nun erwachsen werden, wie Jüngere das Ruder übernehmen, wie es viel Neues gibt, dem man sich nun wieder zuwenden soll. Und doch auch Erleichterung, weil manche Last und Verantwortung abgefallen ist

Ja und dann alt werden – jetzt soll man lernen, sich freuen, über alles, was war. Dankbar sein! Die Misserfolge leicht nehmen, immer mehr loslassen, was früher ganz wichtig schien, die anderen sein lassen, wie sie sind. Ja klar, Sorge vor Abhängigkeit gibt es, aber „tiefer als in Gottes Hand“ werde ich schon nicht fallen 

So bitten wir du Gott unseres Lebens: lass uns eingebettet sein in die Geschichte allen Lebens, und segne und behüte uns alle.  Amen

 

ADVENT - VORSATZ ?

 

nicht viel schwafeln – 

einfach das nächstliegende TUN

auch wenn's mich grad nicht so freut


"Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen an diesem Tage eine Freude machen könnte."  (Nietzsche)


"Weihnachten

kann ich nicht

schnell bestellen,

nur erwarten.


Und versuchen,

in den Adventswochen

weiter zu sehen

und genauer hinzuhören

als sonst.

 

Mir nicht nur

für die Erledigungen Zeit zu nehmen,

sondern auch

für die Verheißungen.

 

Ich stelle den leeren Stall auf".  Salvatorianerpater  Josef Wonisch

 



Sonntag, 15. Dezember 2024

Fürbitten 16.12 Jesus -

 


16.12. 2024 Mt.21.23  der Mensch Jesu, wer ist Jesus für mich

„Mit welchem Recht tust du das alles“, fragen empörte Tempelpriester Jesus. Kurz zuvor hatte Jesus Händler und Käufer aus dem Tempel gejagt, „ihr macht ein Haus des Gebetes zu einer Räuberhöhle, wirft er ihnen vor. Lahme und Blinde aber, die zu ihm kommen, die heilt Jesus. Nun wird er von den Priestern gefragt: wer gibt dir das Recht so zu handeln! Sie werden keine Antwort bekommen, weil ihre Frage hinterhältig ist. Für uns aber soll diese Frage durchaus auch eine Überlegung sein: wer ist Jesus eigentlich für mich? Dann, wenn wir nicht nur auf die Romantik in der Krippe schauen    Bitten wir heute

 dass wir immer wieder auch den Menschen Jesus ansehen, dass wir ihn als einen von uns spüren, und ihn nicht nur verklärt sehen

dass wir viel öfter das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz Andere an Jesus wahrnehmen und es mit unseren eingefahrenen Gewohnheiten vergleichen

dass wir auch „Anstoß“ an Jesus nehmen, einen An-Stoss, der uns hilft, Festgefahrenes in unserem Leben um-zustoßen

dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und damit  oft anecken

bitten wir auch, dass wir uns aus dem Leben Jesu Geduld abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir nicht gleich verstehen

bitten wir, dass vor allem auch unsere Kirche – mit Blick auf Jesus - niemanden ausgrenzt, der „anders“ ist

So bitten wir zu Beginn dieser dritten Adventwoche.  Amen