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Dienstag, 17. Juni 2025

Fürbitten 18.6. EHRLICH ZU MIR SELBST

 

18.6.2025 Mt.6.1  hÜTET EUCH :::

Die Worte, die wir heute im Evangelium hören, hören wir auch jedes Jahr zu Beginn der Fastenzeit, am Aschermittwoch.  „Hütet euch“ – sagt Jesus – aber er meint damit nicht: „Hütet euch vor bösen Menschen oder unangenehmen Dingen“ Jesus sagt: „Hütet euch vor allem, was in euch selbst nicht aufrichtig und ehrlich ist.  Belügt euch nicht selbst. Passt auf, ob ihr das, was ihr tut, auch wirklich aufrichtig tut, und nicht nur, um vor anderen gut dazustehen. Ein Verhalten, das nach außen hin gut und fromm aussieht, muss gar nicht von edlen Motiven getragen sein. „Hütet euch vor falscher Frömmigkeit“ auch das sagt Jesus. Wir sollen ehrlich zu uns selbst sein. So bitten wir

Behüte uns davor - Dass wir Gutes nur tun und es so tun, dass es möglichst von vielen gesehen wird

behüte uns davor - dass wir uns nur einsetzen und engagieren, um Lob und Anerkennung einzuheimsen

behüte uns davor - dass wir uns zu wichtig nehmen und glauben, ohne uns geht es nicht

behüte uns davor - dass wir selbstgefällig, selbstverliebt und selbstgerecht sind

behüte uns davor - dass wir uns mit guten Vorsätzen und Taten verbissen und lustlos abplagen

behüte uns davor - dass wir uns nicht mit edlen Argumenten vor ungeliebten Aufgaben drücken

und behüte uns damit wir in allem, was wir tun oder lassen, die Freude und Dankbarkeit suchen: dass es uns gelingt, immer mehr aus Liebe zu tun und zu leben

 

Du guter Gott: behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken, mit dem wir nur anderen imponieren wollen. Lass uns dich in aller Aufrichtigkeit und Einfachheit und vor allem in Liebe suchen und finden. Amen

Montag, 16. Juni 2025

Fürbitten 17.7. LIEBT EURE FEINDE ???????

 


17.6.2025 Mt.5 43-48 

Vermutlich haben wir uns schon sehr daran gewöhnt, manche Jesus Worte nicht mehr so ganz ernst zu nehmen. Oft rauschen sie so irgendwie am Ohr vorbei.  „Liebt eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen", sagt Jesus heute im Evangelium. 

Noch stehen wir unter dem Eindruck des schrecklichen und unbegreiflichen Amoklaufs in Graz. Neun Jugendliche und eine Lehrerin sind tot. Verletzte liegen noch in den Spitälern. Auch der Täter ist tot. Ist er nicht der Feind, den man in die Hölle wünscht? Nein, schon beim ersten Gedenkgottesdienst wurde auch eine Kerze für diesen jungen Menschen angezündet, sie stand etwas abseits der anderen Kerzen und so war es bei jeder weiteren Gedenkfeier. Und noch um vieles eindrucksvoller waren die Worte, die überlebende Schüler selbst fanden. 

So sagte Fatlume, eine Schülerin aus der 7.Klasse der betroffenen Schule: "Wir lassen nicht zu, dass dieser Tag uns zerreißt. Was dieser Täter wollte, war Angst und Zerstörung. Er wollte, dass wir zerbrechen. Unsere Antwort muss Liebe und Zusammenhalt sein, Hass hat weder an dieser Schule, noch in Graz oder Österreich einen Platz." 

Und bei einer Gedenkfeier am Sonntag in Graz sagte Schulsprechers Ennio Resnik zu den Schülern gewandt:  er wolle - und es sei egal, ob jemand Buddhist oder Muslim oder Christ oder Jude, ob divers oder anders ist - dass jeder sehe, dass „Ihr das Licht der Welt seid“. Der Täter habe versagt: „Er wollte, dass wir Angst haben, hassen, auseinandergehen. Aber er hat versagt, weil wir lieben können und stärker sind. Wir haben schon gewonnen. Haltet zusammen. Ihr seid das Licht der Welt. Wir haben gewonnen, weil wir lieben können.“

 

Lassen wir heute diese Worte der jungen Menschen auf uns wirken –

nehmen wir in unser Gebet und unsere Bitten all die Menschen, die unter Gewalt und Unrecht leiden, all die schuldlosen Opfer in den Kriegsgebieten

die Menschen in Gaza, in Israel, im Iran, in der Ukraine

bitten für die vielen, von deren Schicksal wir gar nichts ahnen

bitten wir um diese Liebe in der Welt, nach der sich die Jungen sehnen

Wir sind es ihnen schuldig, wenigstens dafür zu beten

 

Amen

 

Sonntag, 15. Juni 2025

Fürbitten 16.6. GEWALTFREI - wie schaffen wir das

 

16.6.2025  Mt.5.38 Leistet dem, der euch Böses antut, keinen Widerstand

Gewalt, Brutalität, Aggression – kein Erbarmen, kein Innehalten, kein Mitgefühl: das scheint immer mehr zum Thema unserer Gesellschaft zu werden. Ganz abgesehen von dem unbegreiflichen Amoklauf in Graz - Was ist los mit Jugendlichen, die andere zusammenschlagen, die sich noch in sozialen Medien mit dem brüsten, was sie anderen antun? Oft können die Täter gar nicht ausdrücken, weshalb sie gewalttätig geworden sind, manchmal bis zum Mord. Wut und Frust werden brutal ausagiert. Und da reden wir noch gar nicht davon, was ganzen Volksgruppen und Völkern angetan wird. So viel unfassbare Gewalt in der Welt. Was kann man da mit Aussagen heute im Evangelium anfangen. „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin,“ sagt Jesus und: „Leistet dem, der euch Böses antut, keinen Widerstand ". Wie soll das funktionieren?  Probieren wir es wenigstens im ganz kleinen Umfeld, jeden Tag wieder! Darum bitten wir heute aus ganzem Herzen:

Dass wir selbst innerlich Aggressionen abbauen

Dass wir nicht in Zorn und Wut handeln

Dass wir auf Vergeltung verzichten

Dass wir uns nicht in Gedanken hineinsteigern, die nur zur Eskalation führen

Dass wir die Luft anhalten, ehe wir Beleidigendes sagen

Dass wir nicht nur nach Strafe rufen, sondern selbst mithelfen, ein mitmenschlichen Klima zu schaffen

Dass wir uns bemühen, Feindbilder abzubauen und nicht immer wieder neue aufbauen

Dass wir anderen in Konflikten die Chance geben, einzulenken

Bitten wir für alle, die mit ihren Aggressionen nicht zu Rande kommen, die vielleicht selbst nichts anderes erlebt haben als Gewalt zur Lösung von Problemen

 

Du guter Gott, du weißt wie begrenzt unsere Liebe ist – hilf uns heute, wenigstens einmal oder zweimal über unseren Schatten zu springen, und ANDERS zu denken, ANDERS zu fühlen, ANDERS zu reagieren als wir es von uns selbst gewöhnt sind. Krempel du uns um, wir brauchen deinen heiligen Geist. Amen

Samstag, 14. Juni 2025

Fürbitten 15.6. DREIFALTIGKEITS - SONNTAG, Gott, der ganz anders ist


das Dreifaltigkeitdsfresko aus Urschalling -   

es ist Teil einer figurenreichen Wand- und Deckenbemalung aus dem 14. Jahrhundert - lässt sich auf vielerlei Weise deuten. Die mittlere Gestalt gleicht einer Frau, das weibliche Prinzip Gottes, entsprechend dem hebräischen Wort für Geist: "ruach" - weiblich "die Geistin". Die göttliche allumfassende Liebe ist für uns Menschen ohne "weibliches" Prinzip eigentlich undenkbar  

Weil wir Menschen sind, brauchen wir Bilder und Worte, um uns mitzuteilen. Wir machen uns auch ein Bild von Gott, weil wir über ihn sprechen wollen. Gerade das heutige Fest will aber wohl auch das EINE sagen: Gott ist ganz ANDERS. Wir halten uns zwar an Jesus, wenn er sagt, „wie du Vater in mir bist und ich in dir bin – so sollen auch sie in uns sein“ Auch wir sind in diese Göttlichkeit miteinbezogen – aber WIE GOTT IST!!!  - wir wissen es nicht. 


So bitten wir an diesem heutigen Festtag

 im Namen des Vaters   der uns immer auch Mutter ist 

dass wir nicht steckenbleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Ritualen

dass wir nicht hängenbleiben an alten Bildern und Geschichten 

 

so bitten wir im Namen des Sohnes, der uns Bruder ist

dass wir im Vertrauen auf Jesus leben – 

auch wenn es oft keine schnelle Antwort auf Sorgen und Probleme gibt

dass wir im Vertrauen auf Jesus offen sein können für alle Menschen, 

die unsere Hilfe und unseren Beistand brauchen  

 

So bitten wir im Namen des Heiligen Geistes, der alles Leben in uns ist

dass wir mit immer mehr Liebe und Sehnsucht Gott suchen, und nicht aus Pflichtgefühl

dass wir immer mehr in Gottes ANDERS-sein hineinwachsen dürfen 

dass wir die Freude spüren können, die uns trägt   

 

und so bitten wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes:

dass wir auch in die Tiefen unserer eigenen Person hineinwachsen, 

dass wir auch unser eigenes Anders-sein annehmen 

dass wir in allen anderen Menschen deren „anders sein“ respektieren und achten, 

als einen Widerschein des dreifaltigen Gottes.

 

Du guter Gott, so wollen wir mit unserem ganzen Leben DANKE sagen für die Gemeinschaft, in der wir leben und glauben dürfen. Lass uns dem Versprechen Jesu vertrauen, der sagt: "Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten".  amen 

 

 

Freitag, 13. Juni 2025

Fürbitten 14.6. Trotz aller Sorgen, auch weltweit

 


14.6.2025 2 Kor 5.14   Altes ist vergangen, Neues ist geworden

Hilflos erleben wir in diesen Stunden wie eine neue Eskalationsstufe im Neuen Osten erreicht ist. Krieg zwischen Israel und dem Iran, so bezeichnen jedenfalls beide Länder das, was momentan vor sich geht. Im Evangelium heute lesen wir ganz anderes: „Altes ist vergangen, Neues ist geworden“ schreibt Paulus der Christengemeinde in Korinth, denn „wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine Neuschöpfung“. Unsere Welt scheint weit weg von diesen Gedanken zu sein – umso mehr dürfen wir nicht aufhören zu bitten und zu vertrauen.

bitten wir, dass wir an den Frieden glauben - trotz einer Realität, die uns alle niederdrückt

Dass wir Sorgen nicht verdrängen, aber dass wir uns nicht in Panik und Mutlosigkeit hineinmanövrieren lassen

Dass wir den Frieden in unserem eigenen Land umso mehr schätzen und zu einem guten Miteinander beitragen

Bitten wir in dieser Stunde besonders für die Menschen in Israel und im Iran, aber auch in den USA, wo die Konfrontationen zunehmen

Und bitten wir, dass wir trotz allem voll Vertrauen in die Zukunft schauen und dass wir dankbar sind für jeden guten Tag, den wir erleben dürfen

 

Wir bitten im Namen Jesu  Amen

 

Fürbitten 13.6. mit der Bitte um die "richtigen Worte"

 

hl. Antonius Mannersdorf am Leithagebirge

Antonius von Padua, der Heilige des heutigen ‚Tages, war im 12.Jahrhundert ein ganz großartiger Prediger. Franz von Assisi hat ihn persönlich damit beauftragt, vor allem den armen und ungebildeten Leuten zu predigen. Franz hat dabei Antonius sinngemäß den Auftrag gegeben: „Aber rede und predige so, dass es nicht abschreckend ist! Dahinter steht viel Weisheit: Nur Theologisieren und hochgestochen predigen, das allein führt Menschen nicht zu Gott, das allein kann nicht trösten, kann nicht Hoffnung geben. Gerade jetzt die Tragödie in Graz hat uns gezeigt, wie wichtig es ist die richtigen Worte zu finden. Welche Gnade es ist, einander mit den richtigen Worten beizustehen. So erleben es nun wohl auch alle Betroffenen der Flugzeugkatastrophe in Indien. So viel Leid –

Bitten wir heute für alle, die mit Worten helfen sollen, Menschen, die trösten, die predigen, die unterrichten, die an Krankenbetten stehen: Dass sie Worte finden, mit denen sie dem anderen wirklich beistehen können.

 

Bitten wir, dass wir selbst für unseren Glauben immer wieder die richtigen Worte finden, dass wir die Bibel nicht als Antiquität hüten, sondern als etwas, was uns im konkreten Leben eine Hilfe ist

 

Lassen wir uns aber auch immer wieder zu neuen Ufern führen, dass wir dankbar sind für kritisches Denken und vor allem auch offen für die Lebensentscheidung und den Glaubensweg anderer.

 

Der heilige Antonius wird auch als Patron der Armen verehrt. Es gibt die Tradition des Antonius Brotes. Bitten wir um ein offenes Herz, damit auch wir geben, wo und was immer wir geben können,

 

Antonius wird auch von vielen angerufen, wenn Verlorenes wiedergefunden werden soll. Ein liebevoller Spitzname ist „Schlampertoni“ . Manchmal suchen wir nicht nur verzweifelt nach etwas, sondern fühlen uns selbst wie verloren. Bitten wir, dass wir auch dann immer wieder auf einen guten Weg zurückfinden

 

So viele Menschen haben in diesen Tagen angesichts ihres Schmerzen fast den Boden unter ihren Füßen verloren. Bitten wir, dass Trost und Heilung auch all dieser Wunden möglich ist. Dass das Leben stärker ist als Tod und Verzweiflung

 

So wenden wir uns mit unseren Bitten auch den hl.Antonius – möge auch er uns helfen, dass wir einander beistehen können. Amen

Mittwoch, 11. Juni 2025

Fürbitten 12.6. Hildegard BURJAN : für die FRAUEN in unserer Gesellschaft

 

12.6.2025 Hildegard Burjan Seligsprechung Jänner 2012

Heute ist der Gedenktag einer Frau, die sich schon vor 100 Jahren als Christin und Politikerin in Österreich ganz konkret für die Rechte und die Lebensumstände der Frauen eingesetzt hat.  Es ist Hildegard Burjan, die Gründerin der Caritas socialis.

Burjan war eine ganz außergewöhnliche Frau. Geboren wurde sie 1883 als Kind einer jüdisch liberalen Familie. Sie hatte ein Doktorrat in Literatur und Philosophie und studierte dann auch noch Sozialwissenschaften. Alles andere als ein üblicher Frauenweg zu dieser Zeit. Nach einer schweren Krankheit, wo sie von Klosterschwestern betreut wurde, konvertierte Hildgard Burjan aus tiefer Dankbarkeit und übersiedelte mit ihrem Mann nach Wien. 1912 gründete sie hier den „Verband der christlichen Heimarbeiterinnen“, um diese ausgebeuteten und besonders rechtlosen Frauen zu unterstützen.  Als Abgeordnete im Parlament arbeitete Burjan in den 1920er Jahren für die Gleichbehandlung der Frauen, vor allem auch für gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Hildegard Burian forderte zB auch Frauen zum Boykott von Waren auf, die von Firmen stammen, die Frauen ausbeuten. Hildegard Burjan hat die Bahnhofsmission mitgegründet und in Wien, im 9.Bezirk in der Pramergasse zunächst ein Heim für Mütter mit ledigen Kindern sowie eine Ausgabestelle für kostenlose Kleidung eingerichtet.  - 1919 gründete Hildegard Burjan, obwohl verheiratet, die religiöse Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis  CS, die bis heute richtungsweisende soziale Arbeit leistet, nicht zuletzt im Hospizbereich.  1933 starb Hildegard Burjan im Alter von nur 5o Jahren. Vor 13 Jahren ist sie in Wien seliggesprochen worden.  Bitten wir heute im Gedenken an diese außergewöhnliche Frau:

bitten wir ganz im Sinn von Hildegard Burian um eine wirkliche Gleichbehandlung von Frauen in allen Arbeitsbereichen, vor allem aber auch um gleichen Lohn für gleiche Arbeit

Bitten wir für alle Frauen, auf denen heute so viel Verantwortung lastet in der Familie, im Beruf, in der Doppelbelastung mit Kindern, aber oft auch im Alleinleben und der Einsamkeit im Alter

bitten wir für alle Frauen, die sich in der Politik, in der Gesellschaft und in der Wirtschaft engagieren. Dass ihr Engagement gewürdigt wird und ihnen Wertschätzung und Respekt entgegengebracht wird

Bitten wir für die Schwestern der Gemeinschaft der caritas socialis, ohne deren Einsatz und Arbeit viele sozialen Projekte gar nicht möglich wären

schließen wir alle mit ein, die sich ehrenamtlich um Mitbürgerinnen und Mitbürger kümmern, bitten wir, dass sich immer weiter Menschen finden, die bereit sind, sich unentgeltlich für andere einzusetzen

bitten wir für alle Frauen, die in den Pfarr-Gemeinden, in der Seelsorge, in den Klöstern und in der Theologie Hoffnung für eine weibliche Zukunft der Kirche sind

 

Du guter Gott, so danken wir für die Arbeit von Hildegard Burjan und bitten um Mut für alle, die um gerechte Strukturen in unserer Gesellschaft ringen. Auch heute denken wir an die Opfer des Amoklaufs in Graz, und wir bitten um ein Miteinander und Füreinander in Mitgefühl und Solidarität. Amen


Abschluss Gebet: (aus der Seligsprechungs-Liturgie)

Herr unser Gott,

wir suchen Orientierung

in den vielen Fragen und Meinungen unserer Zeit.

Wir folgen deinen Spuren dorthin,

wo wir dich nicht mehr vermutet hätten -

und du überraschst uns gerade dort mit deiner Gegenwart.

Im Leisen bist du zu finden »unten drunter«

unter dem vielen »Wichtigen« unserer Tage.

Mach uns vertraut mit deiner leisen Stimme in uns.

Präge unsere Entscheidungen.

Nimm uns immer mehr in deine Liebe hinein

und erfülle uns mit deinem Heiligen Geist.

Darum bitten wir dich, durch Christus unseren Herrn

 

Dienstag, 10. Juni 2025

Fürbitten 11.6. So viele WARUM

Der Amoklauf an einer Grazer Schule hat uns alle zutiefst erschüttert. 10 Menschen sind durch das Schussattentat in zwei Klassenzimmern ums Leben gekommen – der Täter, 21 Jahre alt, selbst ehemals Schüler dieser Schule, hat sich danach selbst getötet. In den Spitälern liegen teilweise auch noch schwer Verletzte.  Unfassbar ist für uns der Schmerz der unmittelbar Betroffenen. Jugendliche, Lehrer, die in der früh zur Schule gehen und wenig später tot sind. Unfassbar die Beweggründe des Täters, groß aber auch die Sorge, was so eine Wahnsinnstat an Ängsten ins unseren Kindern auslöst. „Wo sind denn da die Schutzengel“ hat eines meiner Enkelkinder gefragt. Sie hat gerade erst ihre Erstkommunion gefeiert. Wieviel Vertrauen gerät da ins Wanken? Wir Erwachsenen getrauen uns wohl gar nicht mehr nach dem „WO ist denn da Gott“ zu fragen oder nach dem WARUM. WARUM? Bitten wir in aller Stille 

Für all die Eltern, Mama, Papa, die ein Kind verloren haben   Stille

Für Geschwister, die mit so einer Tragödie weiter leben müssen  Stille

für die Angehörigen der erwachsenen Toten    Stille

für die Schwerverletzten und die Verletzten in den Spitälern    Stille

für alle, die helfen und geholfen haben, teilweise mit Blutspenden  – Stille

für alle, die noch lange seelisch leiden werden und Angst haben   Stille

denken wir auch an den Attentäter und an seine Familie und seine Angehörigen

und bitten wir, dass wir selbst das „WARUM“ in unserem Leben aushalten und dennoch weiter hoffen und vertrauen und auch andere darin stärker können

 

So bitten wir heute – es ist auch der Gedenktag des heiligen Barnabas, der uns ganz in die Nähe Jesu führt. amen


„Rette mich, Gott!
Das Wasser reicht mir bis zum Hals.
Ich versinke im tiefen Schlamm;
ich habe keinen Grund mehr unter den Füssen.
Ich bin in bodenlose Tiefen geraten,
die Strömung reisst mich fort.
Ich habe mich müde geschrieen;
ich bin ganz heiser;
meine Augen versagen;
ich warte auf Gott.“ (Ps 69.2-4)

Montag, 9. Juni 2025

Fürbitten 10.6. WORAUF es ankommt? auf DICH und MICH !!!!

 

10.6.2025 Mt.5.13 ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt    

Nach dem Hoch Fest von Pfingsten, 50 Tage nach Ostern, beginnt in der Liturgie der Kirche nun wieder der normale Jahres-Alltag. Wir sind in der sogenannten 10.Woche im Jahreskreis, aber was heißt schon NORMAL. Nach Pfingsten soll es doch eigentlich ANDERS weiter gehen, VER-RÜCKTER, etwas Neues sollte möglich sein. Haben wir nicht darum gebetet, dass ein neuer Geist weht? Jesus im Evangelium sagt uns heute genau das: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“: Auf uns also kommt es an!!  Auf jede und jeden einzelnen von uns. Heute, morgen, jeden Tag. Bitten wir also

 

dass wir uns wieder engagieren, uns einmischen, dass wir eine Meinung haben, uns nicht um Probleme herumdrücken, dass wir Mut zu Entscheidungen haben

dass wir ganz DA sind, dass wir uns einbringen in unseren Gemeinschaften, in der Familie, am Arbeitsplatz - verträglich wollen wir sein, Freude machen

dass wir Misstrauen und Gleichgültigkeit ablegen, dass wir die Sorgen der Menschen, mit denen wir leben, wahrnehmen - dass wir uns nicht vor Aufgaben drücken, dass wir Verantwortung übernehmen und verlässlich sind


dass wir so im guten Sinn „Salz der Erde“ sein können - aber niemandem mit unserer Art das Leben versalzen - dass wir nicht stur und rechthaberisch sind - dass wir niemand entmutigen, niemanden das Herz schwer machen

 

so hilf uns, dass wir uns jeden Tag wieder heraustrauen aus dem alten Trott - dass wir uns immer wieder Neues zutrauen - denn mit der Zu-Mutung wächst auch der Mut - gib uns Mut und Freude

 

so bitten wir für heute und für alle unsere Tage: dass wir im Vertrauen auf Dich leben dürfen, als Kinder Gottes  -miteinander und füreinander. Amen

 

 

 


Sonntag, 8. Juni 2025

Fürbitten Pfingstmontag: 1 Prise hl Geist!!! Bitte Täglich

 

9.6.2025  Pfingstmontag    die 7 Gaben des hl Geistes

 

Ganz bewusst dürfen wir heute noch einmal Pfingsten feiern. Schnell werden wir dann wieder in unseren Alltag entlassen, dorthin, an diesen Platz, wo uns dieser Geist Gottes Tag für Tag braucht. Nicht immer wird uns das leicht fallen – aber wir haben sie ja, die „sieben Gaben des Heiligen Geistes“ . Bitten wir heute: um Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit und Gottesliebe Bitten wir mit den Worten sende aus deinen Geist

Hauch uns deine Weisheit ein – das wir suchen Gott allein

dass wir Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden können, dass wir mit dem Herzen sehen können

darum bitten wir     sende aus deinen Geist

 

Um Verstand und Licht wir flehen – dass wir Gottes Wort verstehen

dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und Geschichten - dass wir uns immer wieder offen und neu auf die Sehnsucht nach Gott einlassen 

 

Steh uns bei mit deinem Rat – dass wir gehen den rechten Pfad

dass wir den Mut zu klaren Entscheidungen haben - dass wir unserem Gewissen vertrauen und keine Mitläufer sind   

 

Mach uns stark in Leid und Streit -  salb uns mit Standhaftigkeit

dass wir Krankheit, Sorgen, Angst Behinderung Unsicherheit - in Geduld aushalten - dass wir keine falschen Kompromisse suchen und doch immer offen für Verständigung sind

 

Gib uns heilge Wissenschaft, aus dem Quell der Glaubenskraft

dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Ritualen - dass wir uns auch in unserem Glauben weiterbilden, bereit sind für neues Denken und Erkennen

 

Uns mit deiner Lieb entzünd, dass wir ganz gottselig sind

dass wir nicht „Frommes“ tun, weil es „Pflicht“ ist - sondern dass unser Glauben uns Freiheit schenkt, Mut und Offenheit für alles, was uns immer wieder anders herausfordert, dass wir in allem in der Liebe Gottes leben dürfen

 

So bitten wir : Du guter Gott, so lass uns geist-reiche- lass uns be-geisterte Menschen sein, die auch andere  be-geistern können. Hilf uns „das Angesicht der Erde zu verändern“, unsere kleine Welt, in der wir leben und in der wir für die große Welt beten und bitten. Im Namen Jesu, der uns in seine Auferstehung hineinnimmt. Heute und Jetzt und in alle Ewigkeit. Amen

Samstag, 7. Juni 2025

Fürbitten 8.6. KOMM HEILIGER GEIST - nicht ohne Risiko!!!

 

8.6.2025 Pfingstsonntag   Achtung vor Wirkung und Nebenwirkungen

Wissen wir überhaupt, auf was wir uns einlassen, wenn wir um den „heiligen Geist“ bitten? Was wir als AUFERSTEHUNG Jesu vor 50 Tagen gefeiert haben – das führt uns nun hinein in unsere eigene AUFERSTEHUNG.  Auferstehen in einem neuen Geist. Was in der Sprache der Theologie "Heiliger Geist" heißt, das ist die Kraft der totalen Erneuerung, Es ist die Kraft, aus der heraus Um-Stürzlerisches möglich ist. Nichts muss bleiben, wie es war. Er, dieser heilige Geist, kann unser Leben auch total auf den Kopf stellen. Wollen wir es riskieren? „Achtung vor Wirkung und Nebenwirkungen“ – das darf man ruhig dazu sagen Bitten wir mit Gedanken von Anton Rotzetter, dem bekannten Schweizer Kapuzinerbruder und Schriftsteller.

  

 

Ruf in mir Heiliger Geist

Ruf in uns - nach Gott und seiner Gerechtigkeit, auch hier in unserer Welt und zeige uns, wo wir es sind, die handeln müssen

Bete in mir Heiliger Geist

Bete in uns - Um Freude und Zuversicht – dass wir uns nicht den Angstmachern ausliefern, dass wir Mut machen und aufrichten können

Schrei in mir Heiliger Geist

Schreie in uns - Nach Freiheit und Leben und Gerechtigkeit – Lass uns all die nicht vergessen, die verzweifelt auf dieser Welt Frieden suchen und Sicherheit und Heimat

Weine in mir Heiliger Geist

Weine in uns – dass wir Schmerz und Trauer mitfühlen können – weil wir so oft keine Antwort finden für die Ungerechtigkeit in dieser Welt. Weil uns auch oft die Worte fehlen, für die Bedürftigkeit der Menschen neben uns

Klage in mir Heiliger Geist

Klage in uns - Über Trennung und Tod – Dort, wo wir als Christen Gemeinsamkeit nicht schaffen, dort, wo Liebe zerbricht, dort, wo wir Menschen verloren haben, die uns nahe sind

Singe in mir Heiliger Geist

Singe in uns - Das Lied der Befreiung – Dann können wir immer wieder einen neuen Anfang wagen - im  eigenen Leben und in Kirche und Gesellschaft

Juble mit mir Heiliger Geist

Juble mit uns - Im Land der Lebendigen. Damit das kleine ICH den Weg zum WIR in DIR findet      , dass wir uns immer wieder aufrichten können voll Lebendigkeit und Freude und Dankbarkeit

 

So bitten wir: Komm heiliger Geist, entzünde in uns das Feuer deiner Liebe, dann werden wir das Gesicht unserer Erde verändern. amen


Freitag, 6. Juni 2025

Fürbitten 7.6. jeden Tag: einfach NUR LEBEN

 


7.6.2025 Samstag vor Pfingsten  Joh 21.20

Bis zuletzt sagt Jesus seinen Jüngern: Folgt mir nach, macht es wie ich. Als dieses letzte Kapitel des Johannes Evanglium geschrieben wurde, ca 125 nach Christus - von Schülern des Johannes wie man annimmt, – da war Petrus schon seit 60 Jahren tot. Als Märtyrer für die Sache Jesu gestorben. Trotz aller Verfolgungen begann das Evangelium seinen Siegeszug.  Damit auch wir Mut und Kraft haben, aus dem Geist Jesu zu leben, bitten wir : Herr, sende uns deinen Geist 

 

wenn wir das richtige Maß suchen für Pläne und Wünsche........ Herr, sende uns deinen Geist

wenn wir um eine Entscheidung ringen und gerne Sicherheit hätten ...

wenn wir Fehler gemacht haben und nach dem Mut suchen, sie einzugestehen...

wenn wir Enttäuschungen wegstecken sollen ohne sie zu verdrängen...

wenn wir trösten sollen und uns die Worte fehlen...

wenn wir für uns das Richtige tun müssen und Angst haben, andere zu verletzen...

wenn uns Unrecht geschehen ist und wir nichts nachtragen sollen ...

wenn wir immer besser lernen sollen, vieles loszulassen und einfach zu vertrauen 

 

Darum bitten wir dich guter Gott, denn du bist es, der unser Leben mit Liebe und Freude erfüllt, damit auch wir den Geist Jesu weiter tragen in unsere Welt, heute und morgen und solange wir leben. Amen

Fürbitten 6.6. Wieviel GUTEN GEIST bräuchten wir

 


6.6.2025  komm heiliger Geist

In drei Tagen werden wir Pfingsten feiern – nichts braucht unsere Welt mehr als einen Geist, der lebendig macht  lebendig, weil lebensbejahend. Dass Frieden möglich ist, dass Menschen unter der Last ihrer Hoffnungslosigkeit wieder aufatmen können. Aber auch für uns selbst, in unserem kleinen Leben, dürfen und müssen wir um diesen Geist bitten – und so tun wir es:


Komm Heiliger Geist -  Überrasche uns – in unserer Routine, im Alltag, JETZT 

Komm Heiliger Geist - Verfolge uns - ja, bis hinein in unsere festgefahrenen Vorstellungen

Komm Heiliger Geist - Verwandle uns - in allem nicht mehr hilfreichen alten Denken.

Komm Heiliger Geist - Wecke unsere Talente - damit wir sie erkennen und nützen
 

Komm Heiliger Geist - Beflügle uns - wenn wir lustlos sind, wenn uns die Freude fehlt

Komm Heiliger Geist – Treib uns an - wenn wir vor Schwierigkeiten resignieren wollen

Komm Heiliger Geist - Hol uns ein - wenn wir uns aus dem Staub machen wollen

 

Und bitten wir nicht zuletzt auch „um die Wahrheit, die uns heiligen soll“, von der Jesus im Evangelium spricht. Amen

Mittwoch, 4. Juni 2025

Fürbitten 5.6. HAB MUT

 


5.6.2025 Apg 22.30  Do v Pfingsten  Bonifatius Apostel Dtl + 754

Nach Jahren des Herumreisens und predigen kehrt der Apostel Paulus nach Jerusalem zurück. Er selbst ahnt, dass er dort in große Schwierigkeiten geraten wird. Und so passiert es auch. Jüdische Kontrahenten wollen ihn sogar lynchen, fordern einen Prozess gegen ihn. Paulus, der römischer Staatsbürger ist, fordert eine Anhörung und einen Prozess in Rom, was ihm auch von den römischen Behörden zugestanden wird. Vorderhand aber muss Paulus in Jerusalem ins Gefängnis - dort aber spürt er die Gegenwart Jesu.  Er hört wie Jesus sagt: „Hab Mut, du wirst auch in Rom für mich Zeugnis ablegen“ . Bitten auch wir den Heiligen Geist, um Mut für all das Unbekannte, das auch vor uns liegt:

 

gib uns Mut, damit wir zu dem stehen können, wovon wir überzeugt sind

gib uns Mut herauszufinden, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig ist. 

gib uns Mut, dass wir klare Entscheidungen treffen können

gib uns Mut, dass wir uns nicht auf halbherzige Kompromisse einlassen.

gib uns Mut, dass wir immer wieder auch Vertrautes zurücklassen können

gib uns Mut, dass wir nicht stur sind, aber doch unbeirrt handeln

gib uns Mut, auch Fehler zu machen und auch, sie einzugestehen

 

Du guter Gott, lass dass wir es aushalten, wenn vieles nicht geplant und perfekt verläuft, Lass uns darauf vertrauen, dass dein heiliger Geist nicht nur uns führt – sondern auch in anderen Menschen handelt und wirkt. So dass wir gemeinsam den Weg zu dir gehen, mit Jesus. Amen

Dienstag, 3. Juni 2025

Fürbitten 4.6. Ehe das Neue kommt -

 



4.6.2025 Apg.20.28  loslassen Joh.17.6   

Auch heute spüren wir in allen Texten eine große Wehmut des Abschiednehmens. Bei Jesus, bei Paulus. Immer geht etwas zu Ende – so wie es auch in unserem Leben immer wieder Momente der Unsicherheit und Leere gibt, Momente des Loslassen müssen.  Genau das sind aber auch Momente, die wieder zu einer größeren Freiheit führen können. Bitten wir, dass wir sie mit dem richtigen Geist füllen

 

Komm Heiliger Geist – komm du uns entgegen, wenn wir nicht wissen „WOHIN“

 

Komm Heiliger Geist – lass uns verstehen, wenn wir nicht verstehen können oder verstehen wollen

 

Komm Heiliger Geist – brich Du uns auf, wenn wir uns nicht mehr öffnen wollen

 

Komm Heiliger Geist – beutel Du uns durch, wenn wir stur und starr sind

 

Komm Heiliger Geist – sei wie Regen in der Dürre, wenn wir wie ausgetrocknet sind

 

Komm Heiliger Geist – finde uns dort, wo wir uns selbst nicht mehr zurechtfinden

 

Komm Heiliger Geist – umhülle uns ganz zärtlich, weil wir so viel Liebe brauchen

 

Komm heiliger Geist – komm auch überall dorthin, wo Politik gemacht wird, damit es eine Politik FÜR Menschen ist. Eine Politik die Frieden schafft.

 

Für uns alle bitten wir: Komm heiliger Geist, entzünde in uns das Feuer deiner Liebe und wir werden uns selbst verändern. amen