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Sonntag, 21. Dezember 2025

Fürbitten 22.12 Maria singt ihr Magnifikat

 


22,12,2025  Lk.1.46   GOTT kann es GUT machen. Können wir vertrauen ?

Im Evangelium heute hören wir das „Magnifikat“ der Maria, das große Loblied auf den unbegreiflichen Gott, der die Machtverhältnisse auf dieser Erde umkehren wird. „Die Mächtigen wird er entmachten, die Kleinen und Armen erfahren Gerechtigkeit, die Hungernden werden satt, die Reichen gehen leer aus“.   ER, der Gott Israels, kann alles auf den Kopf stellen, nichts muss bleiben, wie es ist. Auch das Leben dieser jungen Frau wird einen dramatischen Verlauf nehmen, noch ahnt sie es nicht. Aber Maria ist bereit, bedingungslos zu vertrauen! Können wir daran glauben, dass Gott auch in unsrem Leben alles zum Guten wenden wird? Bitten wir heute mit ihren Worten

Dass Gott auch auf unser „Klein-sein“ schaut, auf all das, was nicht gelingt, dass Gott hinschaut auf unsere große Sehnsucht  nach Leben und Liebe, nach Versöhnung und Frieden

Dass die Arroganten und Mächtigen, die Kriegstreiber und die Menschen-Verachter, dass alle, die andere ausbeuten, die unsere Umwelt durch ihre Profitsucht gefährden, dass all die, die anderen das Leben schwer machen – dass alle die nicht das letzte Wort haben

Dass die Niedrigen, die Kleinen, die jeden Tag um ihr Leben laufen müssen, für die alles mühsam und beschwerlich und oft auch hoffnungslos ist – dass die Geringgeschätzten und Unbedeutenden dieser Welt endlich ohne Not und Betteln bekommen, was ihnen zusteht und was sie zum Leben brauchen

Dass die Hungernden satt werden, dass die, die eine neue Heimat suchen müssen, Sicherheit finden, dass Menschen sich aus erbärmlichen Lebensumständen befreien können -  dass die Reichen endlich verstehen, dass von ihnen nicht Almosen sondern soziale Gerechtigkeit verlangt wird

dass wir nicht aufhören, Gott zu loben und zu preisen und ihm zu danken – - auch für ALL DAS, was wir oft nicht verstehen und was uns Angst macht

Und bitten wir für alle, die Sorgen um das tägliche Leben haben

Für alle, die erschöpft sind von langen Monaten der Krisen

Für alle Kranken und die, die sich um sie kümmern

Bitten wir, für die Babys, für alle Neugeborenen und 

bitten wir für alle, deren Leben gerade in diesen Tagen zu Ende gehen wird

So rufen wir mit Maria zu dir guter Gott: stell Gerechtigkeit her auf unserer Erde, schenke Frieden, schenke Versöhnung – und hilf uns, dich zu loben und dir zu danken. Heute und alle Tage unseres Lebens. Im Namen Jesu Amen

 

Magnifikat – gedichtet von Dorothee Sölle                                              evangelische Theologin u Feministin   1929 - 2003

 

Es steht geschrieben, dass Maria sagte

meine Seele preist die Größe des Herrn

und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter

 

Heute sagen wir das so

meine Seele sucht das Land der Freiheit

mein Geist wird aus der Verängstigung herauskommen

und die leeren Gesichter der Frauen werden mit Leben erfüllt.

Barmherzigkeit wird geübt werden, wenn die Abhängigen

das vertane Leben aufgeben können

und lernen selber zu leben.

Wir werden unsere Besitzer enteignen und über die,

die glauben das weibliche Wesen zu kennen, werden wir lachen.

Die Herrschaft der Männer über die Frauen wird ein Ende nehmen

aus Objekten werden Subjekte werden

sie gewinnen ihr eigenes besseres Recht

Frauen werden zum Mond fliegen und in den Parlamenten entscheiden.

Ihre Wünsche nach Selbstbestimmung werden in Erfüllung gehen

und die Sucht nach Herrschaft wird leer bleiben.

Ihre Ängste werden gegenstandslos werden

und die Ausbeutung wird ein Ende haben.

Die große Veränderung, die an uns und durch uns geschieht,

sie wird mit allen geschehen – oder sie bleibt aus

 

 

 

ADVENT 21 - Perspektivenwechsel ? ausprobieren

 


Samstag, 20. Dezember 2025

Fürbitten 4. Adventsonntag ZEICHEN und TRÄUME

 

21.12.2025   Mt.1.18 Josef und der Engel  mit traumwandlerischer Sicherheit

Träume sind Schäume, sagen wir manchmal. Aber wir sprechen auch von „traumwandlerischer Sicherheit“. Beide Erfahrungen kennen wir. In den Gottesdienst Texten heute ist auch von Vorhersagen und Träumen die Rede. Dem Volk Israel wird über den Propheten Jeremia ein neuer König verheißen, der Gerechtigkeit und Frieden bringt, so hören wir es in der 1.Lesung. Das Evangelium berichtet von einem anderen Mann, dem ein Engel im Traum erscheint. Josef, der Verlobte der jungen Frau Maria, ist mit einer Situation konfrontiert, die er nicht einordnen kann. Maria ist aus unerklärlichen Gründen schwanger. Aber Josef entschließt sich – entgegen aller Vernunft – Gott zu vertrauen. „Josef tat, was der Engel ihm im Traum befohlen hatte“, das ist der letzten Satz im Evangelium heute.Wie sehr sind wir bereit zu vertrauen – gegen alle Vernunft, gegen unseren „normalen Menschenverstand“. Kann Gott unser Schicksal wenden? Bitten wir

Gib Vertrauen, dass wir auf unsere innere Stimme hören dürfen

Gib Klugheit, die oft unterschiedlichen Stimmen in uns richtig zu deuten

Gib Kraft, auch gegen den Strom zu schwimmen, wenn wir innerlich von einer Sache überzeugt sind

Gib Gelassenheit, wenn unsere Entscheidungen, unser Engagement auf andere vielleicht seltsam wirken

Führe uns dorthin, dass wir uns immer wieder auch aus unserem Beten Impulse und „Visionen“ holen

Gib uns wie Josef diese traumwandlerische Sicherheit, dass wir DEINE Stimme, dein Wollen heraushören werden, auch heute wieder und an jedem unserer Tage

Lass uns nicht aufhören unserer Sehnsucht nach Frieden zu vertrauen


So bitten wir in diesen letzten Tagen des Advents: Guter Gott, lass uns die Widersprüchlichkeiten und offenen Fragen aushalten, mit denen wir leben müssen. Vor allem aber bitten wir um Frieden. Um Frieden, für alle von Krieg und Gewalt heimgesuchten Menschen. Sei uns allen ein Gott des Lebens. amen

 

 

 

 

ADVENT 20 viele Türl sind's eh nicht mehr

 

Ich gehe tausend Jahre
um einen kleinen Teich,
und jedes meiner Haare
bleibt sich im Wesen gleich,

im Wesen wie im Guten,
das ist doch alles eins;
so mag uns Gott behuten
in dieser Welt des Scheins!   

Christian Morgenstern


Freitag, 19. Dezember 2025

Fürbitten 20.12 JA zum Leben, immer wieder

 

20.12.2024 Wie soll das geschehen Lk.1.26

Die Lesungen dieser letzten Tage vor Weihnachten zeigen uns immer wieder: Gott sucht Menschen, die er für sein Wirken in unserer Welt braucht. Heute hören wir die Erzählung aus dem Lukas-Evangelium, wo der Engel Gabriel zu dem Mädchen Maria kommt um sie zu fragen, ob sie bereit wäre, ein Kind zu bekommen. Ein Kind, das „Sohn des Höchsten“ genannt werden wird.  Maria erschrickt, sie fragt: „wie soll denn das geschehen?“ – aber letztlich willigt sie in das Unbegreifliche ein. Maria sagt „JA“. Maria sagt, es soll geschehen, wie Gott es will. Bitten wir, dass auch uns immer wieder dieses JA zum Leben gelingt

 

Dass es uns gelingt, das Leben mit all dem anzunehmen, was es immer wieder unvorhergesehen bringt

Dass wir erkennen, woran wir uns in schwierigen Situationen orientieren können

 

dass wir immer besser lernen, dem Leben zu vertrauen

dass wir auch in aller Unsicherheit die richtigen Entscheidungen treffen

dass wir bereit sind, uns immer wieder auf Neues einzulassen

 

dass wir in diesem Vertrauen auch in mancher Krise das Positive sehen können

 

bitten wir, dass wir stark sind, Ja zu sagen, wo es gut und richtig ist.

dass wir aber auch ehrlich genug sind, Nein zu sagen, dort, wo uns ein Ansinnen überfordert

 

und bitten wir, dass wir den Engel nicht übersehen,

den es auch in unserem Alltag gibt

in all den Momenten, wo wir Gottes Liebe und Nähe spüren

 

Ja, so bitten wir von ganzem Herzen: dass wir eine gute Zukunft vor uns sehen, dass wir auch anderen Menschen eine gute Zukunft schaffen, dass wir „dem Himmel“ ein Stück näherkommen, wenn wir in Güte und Barmherzigkeit füreinander DA SIND. Lass uns wie Maria voll Vertrauen sagen „Dein Wille geschehe“. Amen


 O

 DU SCHLÜSSEL DAVIDS

und Zepter des Hauses Israel.
Du öffnest und niemand schließt,
du schließt und niemand öffnet.
Komm und befreie die Gefangenen,
die im Kerker sitzen
in Finsternis und im Schatten des Todes.

ADVENT 19 so einfach wäre das

 

"Ich suche..,
nach dem, was in mir werden will,
nach dem Unverwechselbaren,
was mich zu dem Menschen macht,
der wartend in mir ruht
und zum Leben erweckt werden will.

Ein Unruhe in mir
lässt mich suchen.
Ein Wissen,
dass es mehr geben muss,
hält mich unterwegs"    

Ulrich Schaffer   


Donnerstag, 18. Dezember 2025

Fürbitten 19.12 hören können, was Hoffnung macht

 

19.12.2024 Lk.1.5 Ankündigung Johannes  Ri 13ff Simson

Die liturgischen Texte in diesen Tagen sollen uns immer intensiver zum Höhepunkt, zur Geburt Jesu, hinführen. Erzählt wird heute, wie Gott persönlich in das Leben von Menschen eingreift, wie Gott möglich macht, was für Menschen unmöglich ist: Frauen etwa, die unfruchtbar sind, werden dennoch ein Kind zur Welt bringen – weil Gott es so will. In der jüdischen Bibel ist von Simson die Rede, dem fast unbezwingbaren Kämpfer – im neuen Testament kündigt der Engel Gabriel dem Priester Zacharias die Geburt eines Sohnes an – was dieser für unmöglich hält. Er und seine Frau sind steinalt. Ihr Sohn ist der spätere Johannes den Täufer. Haben wir Geduld genug um „zu er-warten was Gott verspricht“?  Können wir an Engel glauben, die uns eine Botschaft von Gott überbringen?  Werden wir die Botschaft hören? Bitten wir heute

 

Gott lass mich hören, Worte, die mich aufrichten und mir helfen

Gott lass mich hören, Worte, die mir neuen Sinn erschließen und Antworten geben

Gott lass mich hören, Worte, die ich weitergeben kann und die anderen guttun

Gott lass mich hören, auf Menschen, die du mir schickst mit einer Botschaft für mich

Gott lass mich hören, auch Worte, die ich nicht hören will, weil sie unbequem sind

Gott lass mich hören, – auf Dich, dort, wo ich Dich nicht erwarte

Gott, lass uns hören, in diesen Tagen von Krieg und Krise: schenk Worte, die Hoffnung geben und Zuversicht

 

So bitten wir: Gott, schick auch uns in unsere Zeit deinen Engel. Hilf uns, DICH immer besser in all dem zu verstehen, was uns geschieht. Hilf mir herauszuhören, was du mir auch an diesem Tag verheißen willst. .Amen

 

 O

DU SPROSS AUS ISAIS WURZEL

und Bannerzeichen der Völker,
Könige verstummen vor dir,
zu dir flehen die Völker.
Zögere nicht länger,
komm und befreie uns!

 

ADVENT 18 was wir uns von Weihnachten wünschen ?

 


Die Ware Weihnacht, 

ist nicht die wahre Weihnacht.

der ev. Theologe Kurt Marti


GLÜCK

Solang du nach dem Glücke jagst,

Bist du nicht reif zum Glücklichsein,

Und wäre alles Liebste dein.

Solang du um Verlornes klagst

Und Ziele hast und rastlos bist,

Weißt du noch nicht, was Friede ist.

Erst wenn du jedem Wunsch entsagst,

Nicht Ziel mehr noch Begehren kennst,

Das Glück nicht mehr mit Namen nennst,

Dann reicht dir des Geschehens Flut

Nicht mehr ans Herz, und deine Seele ruht.

HERMANN HESSE

 


Mittwoch, 17. Dezember 2025

Fürbitten 18.12 der inneren Stimme vertrauen

 

18.12.2025  Mt.1.18  Zeichen und Träume   int. Tag der Migrantinnen und Migranten

Träume sind Schäume, sagen wir manchmal. Aber wir sprechen auch von „traumwandlerischer Sicherheit“. Beide Erfahrungen kennen wir. In den Gottesdienst Texten heute ist auch von Vorhersagen und Träumen die Rede. Dem Volk Israel wird über den Propheten Jeremia ein neuer König verheißen, der Gerechtigkeit und Frieden bringt, so hören wir es in der 1.Lesung. Das Evangelium berichtet von einem anderen Mann, dem ein Engel im Traum erscheint. Josef, der Verlobte der jungen Frau Maria, ist mit einer Situation konfrontiert, die er nicht einordnen kann. Maria ist aus unerklärlichen Gründen schwanger. Aber Josef entschließt sich – entgegen aller Vernunft – Gott zu vertrauen. „Josef tat, was der Engel ihm im Traum befohlen hatte“, das ist der letzten Satz im Evangelium heute. Wie sehr sind wir bereit zu vertrauen – gegen alle Vernunft, gegen unseren „normalen Menschenverstand“. Kann Gott unser Schicksal wenden? Bitten wir

Gib uns Vertrauen, dass wir auf unsere innere Stimme hören dürfen

Gib uns Klugheit, die oft unterschiedlichen Stimmen in uns richtig zu deuten

Gib uns Kraft, auch gegen den Strom zu schwimmen, wenn wir innerlich von einer Sache überzeugt sind

Gib uns Gelassenheit, wenn unsere Entscheidungen, unser Engagement auf andere vielleicht seltsam wirken

Führe uns, dass wir uns immer wieder auch aus unserem Beten Impulse und „Visionen“ holen

Gib uns wie Josef diese traumwandlerische Sicherheit, dass wir DEINE Stimme, dein Wollen heraushören werden, auch heute wieder und an jedem unserer Tage

Lass uns nicht aufhören unserer Sehnsucht nach Frieden zu vertrauen

Heute wird international der Tag der Migrantinnen und der Migranten begangen. Begleite sie alle auf ihrem Weg, der ein Traum von einem neuen friedlichen guten Leben ist

 

So bitten wir in diesen letzten Tagen des Advents: Guter Gott, lass uns die Widersprüchlichkeiten und offenen Fragen aushalten, mit denen wir leben müssen. Vor allem aber bitten wir um Frieden für alle von Krieg und Gewalt heimgesuchten Menschen. Sei uns allen ein Gott des Lebens. amen


ADONAI, DU STARKER GOTT,
Führer des Hauses Israel,
du bist dem Mose im Feuer des Dornbusches erschienen
und hast ihm auf dem Sinai das Gesetz gegeben.
Komm, rette uns mit hocherhobenem Arm!

Advent 17 bloß nix übertreiben

 


Vor albernen Andachten 

(und Fastenübungen)

behüte uns o Gott   


Theresa von Avila




Dienstag, 16. Dezember 2025

Fürbitten 17.12. JESUS - eingebettet in die Geschichte aller Menschen,

 

17.12. 2024 der Stammbaum Jesu Mt.1,1-17  

Mit dem 17.Dezember beginnt der liturgische Countdown für Weihnachten. Und er beginnt – im Matthäus Evangelium – mit einem Stammbaum Jesu. Es ist kein Beitrag zur Ahnenforschung im herkömmlichen Sinn – es ist eine theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels.  – Aber dieser Stammbaum macht auch etwas ganz klar:  Jesus war Jude. Er ist als Bub jüdischer Eltern geboren (wichtig die jüdische Mutter!) - gestorben ist der Jude Jesu mit einem Psalm der jüdischen Bibel auf den Lippen. Das Kind Jesu war jedenfalls eingebettet in die lange Geschichte seines jüdischen Volkes. Welchen Bezug kann das zu unserem Leben haben?  Bitten wir mit den großen Symbolgestalten des Alten Testamentes ...... :

mit Adam so bitten wir, lass uns aushalten, wenn wir aus dem Paradies unserer Träume vertrieben werden und uns der Wirklichkeit stellen müssen. Wenn der Alltag mühsam ist und es oft leichter wäre, sich in einen Garten Eden zu wünschen

Mit Eva so bitten wir, lass uns erfahren, dass wir uns auch über Grenzen und Gebote hinauswagen dürfen, im Vertrauen darauf, dass du auch jenseits des Paradieses der Gott mit uns bist.

mit Abraham so bitten wir, lass uns auch im eigenen Leben den Aufbruch wagen. Gib uns den Mut, im Vertrauen auf dich, immer wieder Neues zu riskieren

mit Sara bitten wir lass uns die Hoffnung nie aufgeben, dass das Leben immer wieder neue und gute Wendungen für uns bereit hat.

mit Moses so bitten wir, lass uns in die Freiheit aufbrechen. Lass uns auch den Weg durch die Wüste wagen. Gib uns Kraft und Weitsicht, auch anderen Wegweiser und Führer zu sein

mit Miriam bitten wir, gib auch unserer Zeit Prophetinnen und Propheten, Frauen und Männer, und auch junge Menschen mit Visionen und mutigen Worten. Lass auch uns selbst von unserem Glauben und unserer Hoffnung sprechen

mit König David bitten wir, lass uns nicht aufhören dich zu loben und zu preisen und dankbar zu sein. Mit David lass uns erfahren, dass wir bereuen dürfen und du auch unsere Schuld verzeihst

Mit Josef, dessen Frau Maria Jesus zur Welt bringt – mit Josef bitten wir dich, mach uns stark und unerschrocken. Lass uns im richtigen Moment das Richtige tun und lass uns im Vertrauen auf deine Führung und Fügung leben 

Auch jeder und jede einzelne von uns hat einen Platz im Stammbaum seiner Familie, seiner Geschichte. Aber wir alle sind eingeschrieben in Deine Hand guter Gott. Bewahre und behüte uns, sei an der Seite aller, die schweres durchmachen. So bitten wir.Amen

 


Vielleicht kann uns dieser "Stammbaum Jesu" heute auch ein Impuls sein, über unser eigenes „Werden“ nachzudenken – und alles in Gotts Hand zu legen.

Wie war es Kind zu sein? Unbekümmert, fröhlich, ohne Sorgen – und doch vielleicht auch manchmal schon mit den ersten Unsicherheiten und unbeantworteten Fragen

Gott – segne was war und was ist und was kommen wird

Wie war es ein Teenager zu sein. Aufgeregt vor der Fülle und all den Möglichkeiten des Lebens, mit hundert Ideen und Träumen und doch auch immer wieder ein wenig ängstlich und verunsichert

Wie war es verliebt zu sein, Sehnsucht nach Gemeinsamkeit zu haben, noch voll Zuversicht, dass das Leben nur gelingen kann. Alles schien machbar, nur wenige Zweifel hat es gegeben

Dann erwachsen sein, sich für einen Beruf entscheiden, Verantwortung tragen, für eine Familie, für eine Gemeinschaft. Erfahren, dass es auch Stolpersteine im Leben gibt, manches, das nicht die Erwartungen erfüllt 

In jedem Leben auch die Krise. An einen Punkt kommen, wo man nicht mehr weiß, was jetzt gut oder richtig ist, wo es keine schnelle Antworten gibt, wo vieles nicht mehr trägt,

Älter geworden sein, zusehen, wie die Kinder nun erwachsen werden, wie Jüngere das Ruder übernehmen, wie es viel Neues gibt, dem man sich nun wieder zuwenden soll. Und doch auch Erleichterung, weil manche Last und Verantwortung abgefallen ist

Ja und dann alt werden – jetzt soll man lernen, sich freuen, über alles, was war. Dankbar sein! Die Misserfolge leicht nehmen, immer mehr loslassen, was früher ganz wichtig schien, die anderen sein lassen, wie sie sind. Ja klar, Sorge vor Abhängigkeit gibt es, aber „tiefer als in Gottes Hand“ werde ich schon nicht fallen 

So bitten wir du Gott unseres Lebens: lass uns eingebettet sein in die Geschichte allen Lebens,und segne und behüte uns alle.  Amen


O Sapientia

Vom 17. bis 23. Dezember werden im kirchlichen Stundengebet (in der Vesper) die sog. großen O-Antiphonen gesungen. Im Lateinischen beginnen sie alle mit O (in der Übersetzung durch "Du" wiedergegeben) und rufen nach dem Kommen dessen, der alle Sehnsucht der Menschen erfüllen kann.

DU WEISHEIT aus dem Mund des Höchsten
die Anfang und Ende umfasst
und alles mit Kraft und Milde durchwaltet
komm, zeig uns den Weg der Einsicht!

ADVENT 16 einfach mal laut gedacht

 


Montag, 15. Dezember 2025

Fürbitten 16.12 JA oder NEIN? Ehrlich sein !!!

 


16.12.2025   Mt 21.28 Ja und Nein sagen - die ungleichen Kinder 

Jesus ist ein guter Psychologe und jeder von uns kennt die Situation, die er beschreibt: manchmal sagen wir auf eine Bitte oder Anfrage dezidiert „Nein“ – es kann vielerlei Gründe haben –     und dann tun wir es doch! Manchmal aber sagen wir sofort und oft begeistert: „ja,ja“ - und tun es dann doch nicht. Nicht das Wort entscheidet, sondern das, was wir letztlich tun. Und Jesus meint, so läuft es auch, wenn es um die Zugehörigkeit zum Gottesreich geht. Da gibt es viele, die nach außen hin nicht zu den sogenannten Wohlanständigen gehören – und doch sind sie in vielen Fällen Gott näher als die rundum Selbstgerechten und Frommen. Könnte es sein, dass auch wir uns angesprochen fühlen sollten? Bitten wir heute

Dass wir nicht glauben, dass nur unser JA-sagen, unser braves Kirchenverhalten, uns schon dorthin bringt, wo Gott uns haben will

Dass wir nicht mit „Ja sagen“ nur Normen und Vorschriften erfüllen, sondern dass wir lieber – auch bisweilen widerspenstig – Gott mit ganzem Herzen suchen

Dass wir auch den Mut haben, lieber ehrlich mit Gott zu hadern, als ein liebloses und verbittertes „Ja und Amen“ zu sagen

dass wir in unserem täglichen Leben den Mut haben Nein zu sagen, dort, wo uns etwas überfordert und nicht gut tut.

Dass wir uns vor allem trauen, Nein zu sagen, wenn etwas gegen unsere Überzeugung geht              

dass wir immer wieder ehrlich hinterfragen, warum wir so handeln, wie wir handeln.

Dass wir aber auch nicht stur an einem „JA“ oder „Nein“ festhalten, dass wir kompromissfähig sind

Dass wir einfach auch immer wieder erkennen, wo der Andere Recht hat und wir das fair akzeptieren

Bitten wir, dass die Verantwortlichen in der Kirche auch genau dorthin schauen, wohin Jesus schaut. Auf all die Menschen, die keine makellosen "Gesetzes-Erfüller" sind und die doch Gott ganz nahe sein können

Du guter Gott, du willst unsere Lebendigkeit. Führe uns dorthin, wo wir wie Jesus dich als den guten Vater erkennen, vor dem wir ohne Angst sein dürfen wie wir sind. Ehrlich und aufrichtig, Ja und Nein sagend – dass wir alles in deine Hand legen.Amen

 

 

 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"So ist eben das Leben seit jeher, alles gehört dazu: Leid und Trennung und Sehnsucht. Man muss es immer mit allem nehmen und alles schön und gut finden. Ich tue es wenigstens so. Nicht durch ausgeklügelte Weisheit, sondern einfach so aus meiner Natur. Ich fühle instinktiv, dass das die einzig richtige Art ist, das Leben zu nehmen, und fühle mich deshalb wirklich glücklich in jeder Lage".       Rosa Luxemburg

"Kannst du einen Stern berühren, fragte man es.
Ja, sagte das Kind und neigte sich zur Erde."
Hugo von Hofmannsthal

"Es geht in diesem unserem Leben darum, unsere Konditionierungen zu erkennen und unsere Grundmuster zu durchschauen, um sie dann zum Positiven hin zu ändern. Sie sind gleichsam ein Netz, das wir neu zu flechten oder zu flicken haben. Das ist die Hausarbeit unseres Lebens. Sie bedeutet ein Wachsen als Mensch"   Willigis Jäger

"Wunsch
Dass Gott ein Tätigkeitswort werde." Kurt Mart
i

"Überlege, was Dich aufblühen lässt. Dem gehe nach." Ulrich Schaffer

"ENGEL fliegen - weil sie sich selbst leicht nehmen"  G.K.Chesterton 

„Was zu viel ist, schadet. Das gilt für alle Bereiche des Lebens. Unsere große Aufgabe besteht nun darin, das richtige Maß zu finden. Wer es findet, könnte es im LEBEN DANACH besser haben, weil die Energie der Zufriedenheit weiterschwingt.“ Prof. Johannes Huber, Arzt („Hormonpapst“) und Theologe 

Was Spiritualität ist? Eine Liebeserklärung an das ganz Gewöhnliche.“ Lorenz Marti (wie schnürt ein Mystiker seine Schuhe?)

"Gott ist im Innersten alles Seins, und Er ist auch in uns. Um Ihn zu finden, brauchen wir nicht weit zu laufen und auch nicht aus uns selbst herauszugehen. Es genügt, uns selbst zu finden. Wir müssen auf den Grund unseres eigenen Ichs steigen, um unsere wirkliche Identität zu finden, die Gott ist".      Ernesto Cardenal,

"Fragen bleiben jung. Antworten altern rasch".   Kurt Marti

"Vermutlich ist die Herrschaft Gottes, wie Jesus sie verkündet hat, mehr Frauschaft als wir bisher denken wollten".   Kurt Marti

"Mein Dilemma ist, dass ich Religion als die ultimative patriachalische Struktur empfinde."            Teona Mitevska, Regisseurin des Films über die junge (Mutter) Teresa ("Teresa - ein Leben zwischen Licht und Schatten")

„Das Mysterium findet am Hauptbahnhof statt“ Josef Beuys  (heißt: das Besondere findet sich im Banalen)

Verliert keine Zeit. Tut Gutes und ihr werdet es nie bereuen, es getan zu haben“ Don Bosco

„Werdet Vorübergehende“ Jesus Zitat aus dem apokryphen Thomas Evangelium V 42 

"Gelassenheit fängt Gott. Gott aber selbst zu lassen,
Ist ein Gelassenheit, die wenig Menschen fassen." Angelus Silesius

An Ärger festhalten ist wie wenn du ein glühendes Stück Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen - derjenige, der sich dabei verbrennt, bist du selbst.
(Weisheit von Buddha)

"Was ich dir zum Advent schenken möchte: ein Weglicht für den verlorengeglaubten Engel, der uns inmitten der Nacht die Wiedergeburt der Liebe verkündet" Christine Busta

"Mag sein, dass der Jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen, vorher aber nicht."   Dietrich Bonhoeffer





ADVENT 15 VERTRAUEN ist (isst) alles

 



Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.


Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, die Vergangenheit zu wichtig zu nehmen
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich und nenne es „BEWUSSTHEIT“.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN ! 


Quelle: "When I loved myself enough" von Kim McMillen

Charly Chaplin hat es oft zitiert