Heute hören wir im Evangelium die Geschichte vom verlorenen Sohn – sie ist ein Klassiker der spirituellen Weltliteratur. Es ist die Geschichte vom gütigen und barmherzigen Vater, der sich bedingungslos über die Rückkehr des einen Sohnes freut, der Jahre zuvor im Streit von daheim weggegangen ist. Dieser Sohn ist gescheitert, er hat sein Erbe durchgebracht und sieht keinen anderen Ausweg mehr, als die Rückkehr zum Vater. Ihn will er um Vergebung bitten und ist dafür zu allem bereit. Der Vater aber braucht keine "Wiedergutmachung"- er feiert die Heimkehr seines Kindes mit einem Fest. Das wiederum verbittert den zweiten Sohn, den Älteren, der all die Jahre gewissenhaft und anständig daheim gelebt hat. Er reagiert verbittert, fühlt sich vom Vater verraten, er will nicht am Fest für seinen Bruder teilnehmen. Bleiben wir heute in Gedanken bei diesem älteren Bruder, dem, der nun mit seinem Leben hadert. Wird der Ältere seine Kränkung überwinden? Wird es zur Aus-Söhnung kommen?? Wie geschieht Versöhnung? Bitten wir heute und denken wir dabei auch uns selbst
Für alle, die ihr Leben mit dem Anderer vergleichen und glauben, schlechter dran zu sein
Für alle, die sich benachteiligt fühlen und sich ganz schwer tun mit Eifersucht und Neid
Für alle, denen es schwerfällt, ihr eigenes Leben mit dankbaren Augen zu sehen
Für alle, die sich verrannt haben und umkehren wollen
Für alle, die großherzige Menschen brauchen, die ein Versagen, eine Schuld, nicht nachtragen
Für alle, die sich um Versöhnung und Ausgleich und Frieden bemühen
Bitten wir für uns selbst, dass wir großzügig und nicht nachtragend sind
Und bitten wir für die großen, unlösbar scheinende Konflikte in unserer Welt: dass es auch dort gelingt Gegner auszusöhnen und Frieden wieder herzustellen
Du guter
Gott versöhne uns mit dir und versöhne uns untereinander, versöhne uns aber
auch mit uns selbst, wenn wir an einer Schuld oder einem Versagen leiden: damit
wir fähig sind das Fest deiner Liebe zu feiern, mit Jesus unserem Bruder, Amen