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Freitag, 17. Januar 2025

Fürbitten 18.1. mit so vielem sollten wir aufhören

 

18.1.2025 Mk. 2.13  nicht die Gesunden brauchen den Arzt

ab 18.1 Gebetswoche für die Einheit der Christen.

Von den Pharisäern seiner Zeit wird Jesus auch deshalb kritisiert, weil er sich mit „Sündern“, wie sie es nennen, einlässt. Jesus verkehrt unter anderem mit Zollbeamten. Die haben einen besonders schlechten Ruf. Sie arbeiteten mit der römischen Besatzungsmacht zusammen und verdienten ihr Geld als deren Steuereintreiber. man sah in ihnen Ausbeuter, Betrüger, Blutsauger. Zöllner waren zutiefst verachtet und gemieden, ja regelrecht verhasst. Jesus aber lässt sich von diesen Leuten sogar in deren Haus zum Essen einladen. Ja, in der heutigen Evangeliums Geschichte lädt Jesus sogar einen Zöllner ein, sich ihm anzuschließen. Levi heißt der Mann, er lässt von einem Moment auf den anderen alles liegen und stehen und gibt sein früheres Leben auf. Was mag in diesem Mann vorgegangen sein?  Seinen Kritikern entgegnet Jesus kurz und bündig: „nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“ . Vergleichen wir uns heute ein wenig mit diesem Levi, und bitten wir

 

Dass wir den Moment oder die Momente in unserem Leben wahrnehmen, wo wir zu etwas Besonderem aufgefordert werden

Dass wir offen sind für neue Begegnungen, für neue Impulse

Dass wir uns immer wieder aus der Routine unseres Alltags reißen lassen

Dass wir erkennen, was sich auch in unserem – wohlgeordneten – Leben grundsätzlich ändern sollte

Dass wir darauf vertrauen, dass man immer wieder einen neuen Anfang setzen kann

Dass wir auch anderen zutrauen, dass sie sich ändern können, wo es notwendig ist

 

„Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“, das also sagt Jesus heute im Evangelium. So bitten wir um das Vertrauen, dass sich auch in unserem Leben immer wieder etwas in eine gute Richtung ändern kann, und dass auch wir ohne Vorurteile auf andere zugehen. Wir bitten im Namen Jesu. amen

Donnerstag, 16. Januar 2025

Fürbitten 17.1. ohne Judentum - kein Christentum

 


17.1.2025 Tag des Judentums   ab 18.1 Gebetswoche für die Einheit der Christen.

Die christlichen Kirchen in Österreich feiern auch heuer am 17. Jänner den "Tag des Judentums".  Ganz bewusst wird an die Wurzeln erinnert, die alle christlichen Kirchen gemeinsam im Judentum haben. Wie Paulus sagt: "Nicht DU trägst die Wurzel, sondern DIE WURZEL trägt dich“. (Röm.11.18) Ohne Judentum gäbe es kein Christentum. Jesus war bis zu seinem Tod Jude, das dürfen wir nie vergessen. Zugleich soll aber auch das Unrecht an jüdischen Menschen und ihrem Glauben in der Geschichte thematisiert werden. In Gottesdiensten und Gedenk- und Lernveranstaltungen. Auch in Italien, Polen und den Niederlanden wird der Tag begangen. Das Datum dafür wurde bewusst gewählt. Die Kirchen sollen den Geist dieses Tages in die anschließende weltweite „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ (18. bis 25. Jänner) weitertragen So bitten wir heute:

für unsere Kirche und für alle christlichen Kirchen, dass sie sich immer auf die jüdischen Wurzeln besinnen, aus denen sie gewachsen sind, und sie mit Dankbarkeit und großem Respekt bewahren und verkündigen

bitten wir immer wieder um Verzeihung für das, was christlicher Antisemitismus über Jahrhunderte hinweg bis in unsere Gegenwart an Verbrechen an jüdischen Menschen möglich gemacht hat.

Fassungslos erleben wir aber, wie Antisemitismus auch heute immer wieder offen in unserer Gesellschaft aufflammt, bitten wir, dass gerade wir als Christen eine deutliche Gegenstimme sind

bitten wir für die jüdischen Mitbürger in unserem Land und für jüdische Menschen überall auf der Welt, dass sie in Frieden leben können, respektiert in ihrem Glauben –

bitten wir ganz besonders für die leidenden Menschen in Israel und Palästina: bitten wir, dass der so ersehnte neue Geiseldeal rund um Gaza zustande kommt und dass letztlich auch in naher Zukunft die Waffen schweigen.

bitten wir nicht nur für Christen und Juden, sondern auch für die Muslime, auch sie glauben an den einen Gott Abrahams: lass dass alle Menschen guten Willens so auch in ihren Herzen zueinander finden könne

bitten wir für uns selbst, dass wir uns darum bemühen, immer besser zu verstehen, wie eng unser Glaube mit dem des Judentums verbunden ist und dass wir als Christen gegen alle Formen von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung Anderer auftreten.

 

Du guter Gott, so lass uns heute auch in das tägliche Gebet der frommen Juden einstimmen  Schemá Jisraél Adonaj Elohejnu Adonaj Echad.  : „Höre, Israel: Der Herr ist dein einziger Gott. Und du sollst deinen Gott lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und allen deinen Kräften -   Und deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Herr, Bewahre uns alle in der Liebe, in der wir dich suchen.  Lass uns zueinander – und gemeinsam zu DIR finden. Amen

Mittwoch, 15. Januar 2025

Fürbitten 16.1. einander berühren

 

16.1.2025 Mk 1.40  wenn du willst kannst du mich heil machen

An Jesus fällt auf, dass er keine Angst vor Nähe und Berührung hat. Wenn er Menschen begegnet, berührt er sie immer wieder, oder er lässt sich von ihnen berühren - auch von solchen, die als gefährlich ansteckend galten und von der Gesellschaft ausgesondert bleiben sollten. In der heutigen Evangeliums Erzählung von Markus bittet ein Aussätziger Jesus um Hilfe, einer, sich nach damaligen Normen eigentlich gar nicht gesunden Menschen nähern durfte. Aber Jesus weicht nicht zurück, Jesus verscheucht ihn nicht – „Wenn du willst kannst du mich rein machen“, fleht dieser Mann und Jesus, so heißt es im Markus Evangelium, Jesus streckt seine Hand aus und berührt den  Unberührbaren. Jesus heilt ihn, wenn auch mit dem Auftrag, niemandem davon zu berichten. (woran sich der Mann nicht halten wird) Wir aber können uns fragen:  Wie halten wir es mit Nähe und Berührung?   so bitten wir:

 

gib uns den Mut zur Nähe,

dass wir uns Menschen und ihre Schicksale nicht vom Hals halten

dass wir uns nicht Angst vor Fremden einreden lassen

dass wir bereit sind, Meschen an uns heranzulassen, dass wir uns auf sie einlassen

 

 

gib uns den Mut zur Nähe,

dass wir unkompliziert Hilfe anbieten,

dass wir keine Angst davor haben, belästigt und ausgenützt zu werden,

dass wir uns auch dann aufs Helfen einlassen, wenn es zunächst sinnlos scheint

 

 

gib uns den Mut zur Nähe,

dass wir uns auf unsere eigenen Gefühle einlassen,

dass wir uns das eigene Bedürfnis nach Nähe und Berührung eingestehen,

dass wir anderen überhaupt die Möglichkeit geben, liebevoll zu uns zu sein

 

 

Jesus, gib uns den Mut zur Nähe,

dass wir uns auch von DIR berühren lassen.

Dass DU nicht eine theologische Floskel für uns bist, ein frommes Programm

Lass uns alles was wir an Liebe und Nähe ersehnen

Auch in dir und durch Dich erfahren

 

Guter Gott, segne unsere Hände, dass sie behutsam sind, dass sie halten können,
ohne festzuhalten, dass sie geben können ohne Berechnung, dass sie die Kraft haben zu trösten und zu segnen. Segne uns, dass wir einander berühren können, auch in der Tiefe unserer Seele – amen
 

Dienstag, 14. Januar 2025

Fürbitten 15.1 einfach einander gut tun

 

15.1.2025  Mk. 1.29 Jesus heilt

Wenn man von den Anfängen Jesu liest, dann wird ganz deutlich, was er für die Menschen in seiner Umgebung bedeutet. Jesus tut den Menschen gut. Jesus hilft und heilt. Er sieht die Sorgen der Menschen. Im Haus des Petrus liegt dessen Schwiegermutter mit Fieber im Bett – Jesus macht sie gesund. „Er ging zu ihr, er fasste sie an der Hand und richtete sie auf“.  Mit so einfachen Worten beschreibt das Markus. Was Jesus tut, das ist gut für die Menschen. Und das ist das Beispiel für uns. Auch wir können einander guttun. Auch wir können füreinander heilsam sein. Manchmal kann allein schon die gute Nähe eines Menschen Wunder wirken..“ bitten wir heute:

 

dass wir uns gute Worte füreinander einfallen lassen

dass wir unterstützen und ermutigen 

 

dass wir uns Zeit füreinander nehmen

dass wir Geduld haben und immer auch genug Humor

 

dass wir Schwächen anderer nicht ausnützen

dass wir niemand „klein“ machen 

 

dass wir die Stärken der anderen dankbar wahrnehmen,

dass wir uns mitfreuen können und anderen Erfolge und Freuden nicht neiden

 

dass wir Vertrauen und Offenheit in unsere Partnerschaften, in unsere Gemeinschaften bringen - 

dass wir im Zweifel immer das Beste voneinander halten wollen

 

dass wir die Menschen um uns annehmen können wie sie sind

dass wir nicht alles nach unseren Vorstellungen zurechtbiegen wollen

 

dass wir aber auch uns selbst annehmen wie wir sind

dass wir uns selbst „gut“ tun und uns Gutes gönnen

 

dass wir geben, was wir geben können,

dass wir aber auch erkennen, wann wir auf uns selber achten müssen


Guter Gott, lass uns einander heilend begegnen, lass uns füreinander "heilsam" sein. Hilf uns, dass wir sehen, wo wir gebraucht werden.  Darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder. amen

 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Glücklich sein heißt, ohne Schrecken

seiner selbst innewerden können." Walter Benjamin

 

"Das Vergleichen

ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Sören Kierkegaard

 

"Auf die Irritation kommt es an. Wir sind nicht dazu da
Den Leuten eine Gefälligkeit zu erweisen." Thomas Bernhard

 

"Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung".  Antoine de Saint-Exupery

 

"Seit es Menschen gibt, haben sich die Menschen
zu wenig Freude gegönnt.
Das allein ist unsere Erbsünde.
Ich möchte an einen Gott glauben,
der gut zu tanzen weiß". Henry Matisse

 

"Ich liebe dich, du Seele,
die da irrt im Tal des Lebens nach dem rechten Glücke,
ich lieb dich, die manch ein Wahn verwirrt,
der manch ein Traum zerbrach in Staub und Stücke.
Ich liebe deine armen wunden Schwingen,
die ungestossen in mir möchten wohnen;
ich möchte dich mit Güte ganz durchdringen,
ich möchte dich
in allen Tiefen schonen."
Christian Morgenstern

 

"Wenn du einfach nur ein guter Mensch bist, dann hat jeder was davon,

aber du selbst am meisten" Erica Freemann

 

"Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen

und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.

Heute weiß ich, das nennt man Reife". Charly Chaplin

 

"Je älter man wird,
desto ähnlicher wird man sich selbst.‘‘  Maurice Chevalier

 

"… und es kam der Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren,

schmerzlicher wurde als das Risiko zu blühen". Anaïs Nin

 

"Friede beginnt mit einem Lächeln. Lächle fünfmal am Tag einem Menschen zu, dem du gar nicht zulächeln willst: Tue es um des Friedens willen". Mutter Teresa


"Hör nie auf anzufangen.
Fang nie an aufzuhören". Seneca




Montag, 13. Januar 2025

Fürbitten 14.1. Woran sich orientieren?

 


14.1.2025 Mk 1. 21 Dämon  dem Richtigen vertrauen, 

Im Markus Evangelium wird heute berichtet, wie Jesus zum ersten Mal öffentlich in der Synagoge von Kafarnaum auftritt – Jesus legt die Thora aus, einen Abschnitt aus der heiligen Schrift und die Menschen, die ihm zuhören, sind verblüfft. Jesus, der ja für sie ein ganz normaler Mensch ist, spricht mit einer ungewöhnlichen Autorität. Anders als die üblichen Prediger. Gleichzeitig tut Jesus etwas, was die Menschen zutiefst erschreckt. Unter den Gläubigen ist ein Mann mit einer offenbar schweren psychischen Erkrankung, von einem „unreinen Geist“ ist die Rede. Vielleicht ist damit auch das Böse, das Dunkle im Menschen gemeint: dieses erkennt in Jesus ein gefährliches Gegenüber, sozusagen das Gute, das Göttliche. Jesus nun treibt diesen Dämon aus – das Göttliche in der Person Jesu ist stärker. Markus verweist damit auf die Sonderstellung Jesu. Seiner Autorität soll man absolut vertrauen. bitten wir heute

Dass wir nicht falschen Meinungsmachern hinterherlaufen, sondern echte Autorität erkennen

Dass wir erkennen, wer es wirklich gut mit uns meint oder uns nur manipulieren will

Dass wir in den täglichen Entscheidungen des Alltags unserem eigenen Verstand und auch unsrem Gefühl vertrauen

Dass wir uns helfen lassen, wenn uns ein Problem bedrückt

Dass wir Kopf und Seele frei bekommen von Gedanken, die uns nicht guttun

dass wir bewahrt werden von Abhängigkeiten und Zwängen, die wir oft auch anderen aufzwingen wollen

dass wir vor allem aber auch dem guten Geist Gottes in uns vertrauen können

dass wir auch in andere einen guten Geist legen, Freude und Zuversicht

bitten wir auch, dass diese angespannte Zeit, in der wir leben, dennoch gute Geister weckt:  Mitgefühl, Solidarität, Toleranz und Respekt

bitten wir für all die Menschen, die mit quälenden Gefühlen und Gedanken nicht fertig werden

Du guter Gott, nimm von uns was uns belastet, was uns niederdrückt, was unser Denken und Fühlen beherrscht. Mach heil in uns, was in der Tiefe unseres Herzens krank und verletzt ist. Leg deinen guten Geist in uns. Lass uns erkennen, woran wir uns orientieren sollen. Darum bitten wir im Namen Jesu Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 

 


 

"the secret to getting ahead is getting started" Mark Twain

 

"manche kommen aus dem Staunen nicht heraus /
manche nie hinein"
Elfriede Gerstl

 

„Auch heute viel zu tun, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.“
Bert Brecht

 

„Ich habe die schlimmste Sünde begangen,
die man begehen kann:
Ich war nicht glücklich.“ Jorge Luis Borges

 

Man verliert die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will..... John Steinbeck

 

"Wer sich selbst im Weg steht,
kann nicht vorwärts gehen" Lothar Zenetti

 

Nur belehrt von der Wirklichkeit können wir die Wirklichkeit ändern.“ B.Brecht

 

"Humor und Geduld sind Kamele, mit denen wir durch jede Wüste kommen." Phil Bosmans

 

„Seine eigenen Erfahrungen bedauern,
heißt die eigene Entwicklung aufhalten“ Oscar Wilde

 

"Wer sich entschließen kann,
besiegt den Schmerz"....
Leonore in Goethes Torquato Tasso

 

 

"Kunst ist Kindheit nämlich.
Kunst heißt,
nicht wissen, dass die Welt schon ist, und eine machen.
nicht zerstören, was man vorfindet,
sondern einfach nichts Fertiges finden.
lauter Möglichkeiten. lauter Wünsche." Rilke

 

"Nur wer sich bewegt, spürt seine Fesseln." Rosa Luxemburg

 

„Ich rate,
lieber mehr zu können als man macht,
als mehr zu machen als man kann.“ Brecht

 

"Sag ja zu den Überraschungen, die deine Pläne durchkreuzen, deine Träume zunichte machen, deinem Tag eine ganz andere Richtung geben, ja vielleicht deinem Leben. Sie sind nicht Zufall."  der 1999 ermorderte brasilianische Bischof Dom Helder Camara

 

"Reif soll mein Herz werden, wie ein grünes Blatt, das ins Gelbe reift."
Hazrat Inayat Khan

 

"Standortbestimmung:
1. Was tue ich, was ich weiterhin tun soll?
2. Was tue ich, womit ich unbedingt zu tun aufhören soll?
3. Was habe ich noch nicht angefangen zu tun, was ich schon längst hätte tun sollen?" 






Sonntag, 12. Januar 2025

Fürbitten 13.1. Traue ich mir das NEUE zu ?

 


13.1.2025  Mk 1.14  NEUES beginnt Kommt her, folgt mir nach -  sogleich, sofort

In der Liturgie der Kirche sind die feierlichen Weihnachtstage vorbei. Alltag ist es wieder. Und doch kein Alltag, wie bisher. Etwas Neues beginnt. In der Erzählung des Markus Evangeliums ist Jesus nun ein erwachsener Mann von etwa 30 Jahren – er hat seine Berufung bei der Taufe durch Johannes im Jordan erfahren und nun drängt es ihn, in aller Öffentlichkeit über seine Sicht vom „Himmelreich“ zu sprechen und zu predigen. Die ersten Männer schließen sich ihm an. „Kommt und folgt mir“ sagt Jesus. Haben nicht auch wir dieses Gefühl, dass etwas Neues beginnen könnte - nun, am Beginn des neuen Jahres und am Beginn einer neuen Arbeitswoche. Versuchen auch wir uns auf Neues einzulassen, auf einen neuen ANFANG – wohin immer er uns auch führen wird. Folgen wir Jesus und bitten wir heute

 

Lass uns erkennen: wenn die Zeit reif geworden ist für ein neues Denken, eine mutige Entscheidung, einen Entschluss, den wir vielleicht schon lange vor uns hergeschoben haben

 

Lass uns erkennen: wie sehr uns alte Muster, alte Gewohnheiten und liebgewordene Rituale prägen 

 

Lass uns erkennen: was davon gut ist und bleiben soll – und was sich einfach ändern muss, weil es uns nicht mehr weiterbringt

 

lass uns erkennen: dass wir uns auf Neues einlassen dürfen und müssen, auch wenn es andere nicht verstehen

 

lass uns erkennen:  dass uns nicht nur das vorwärtsbringt, was gelingt, sondern auch alle Schwierigkeiten und auch die Rückschläge

 

lass uns erkennen, was Gott von uns will – und dass wir vor allem das Eine erkennen: dass wir zur Freude berufen sind – und dass wir das Gute für uns suchen dürfen

 

du Gott der Anfänge – jeder Tag ist NEU, jeder Tag ein Schritt in Unbekanntes.  Lass uns auch erkennen: dass es keine schnelle Antwort gibt auf das unbegreifliche Leid in der Welt – nur unsere tägliche kleine Liebe. Lass sie uns tun. Im Namen Jesu. Amen

 

 

 

 

 

 

Samstag, 11. Januar 2025

Fürbitten 12.1 Sonntag eintauchen in das Geheimnis des Lebens

 


12.1.2025 Taufe Jesu Lk.3.15 

Mit dem heutigen Fest der „Taufe Jesu“ endet in der Liturgie offiziell die Weihnachtszeit. Das Evangelium berichtet von Jesus, der sich etwa im Alter von 30 Jahren am Jordan vom Wüstenprediger Johannes taufen lässt. Gemeinsam mit vielen anderen Menschen taucht Jesus tief unter ins Wasser des Jordan. „Und während er betete“ – heißt es – öffnete sich der Himmel…und eine Stimme sprach: „Du bist mein geliebter Sohn. Dich habe ich erwählt“. Es ist der entscheidende Moment, in dem Jesus seine Berufung erfährt.  Auch für uns, und nicht nur in der Taufe, reißt immer wieder der Himmel auf, auch uns wird gesagt: „Du bist geliebt, dich habe ich erwählt“.  Aber vielleicht, ehe wir die Stimme unserer Berufung hören - müssen auch wir untergetaucht werden wie im Fluss Jordan, müssen wir manchmal zuvor den Boden unter den Füßen verlieren. Müssen wir so manche Sicherheit und Selbstgewissheit verlieren. So bitten wir heute

 

Gott, unser Vater, reiß auch für uns den Himmel auf,

Lass uns wissen, dass auch wir geliebt und gewollt, gerufen und erwählt sind

lass uns deine Stimme auch mitten in unserem Alltag immer wieder hören

  

lass uns immer wieder Orte finden wo wir eintauchen und Kraft holen können

Orte und Menschen, wo wir das Besondere in unserem Leben erspüren

wo wir unseren ganz eigenen Auftrag, unsere Bestimmung erkennen

 

gib uns den Mut, unterzutauchen, einzutauchen in das Geheimnis unseres Lebens

dass wir unter die Oberfläche so mancher Ratlosigkeit und Krise gehen,

und dass wir doch immer wieder festen Grund finden

bewahre uns vor Bitterkeit und allen geschürten Ängsten


Lass uns da sein für die Sorgen und die Bedürfnisse der Menschen um uns,

lass uns Menschen sein, die anderen ein Stück Himmel aufreißen

lass uns immer besser verstehen, dass wir Leben nur gewinnen,

wenn wir teilen und uns hergeben

 

Behüte uns alle, die wir uns Christen nennen -  geeint durch die eine Taufe - lass uns Einheit ersehnen - und doch dankbar und offen sein für die Vielfalt. Lass uns vertrauen, dass jedes Leben  zu dir führt, jenseits aller Religionen

 

So bitten wir, öffne deinen Himmel über uns, lebendiger Gott, sende uns deinen heiligen Geist. Mach uns zu Menschen die fähig sind für Versöhnung und Frieden. Amen

 

Beten und bitten wir mit Worten der Dichterin Hilde Domin

So Tauche uns ein
wasche uns mit dem Wasser der Sintflut 
durchnässe uns
bis auf die Herzhaut.

Denn . Der Wunsch nach der Landschaft diesseits der Tränengrenze
taugt nicht,
der Wunsch, den Blütenfrühling zu halten,
der Wunsch, verschont zu bleiben,
er taugt nicht.

Es taugt nur die Bitte,
dass bei Sonnenaufgang die Taube den Zweig vom Ölbaum bringe,
…dass wir aus der Flut,
dass wir aus der Löwengrube und dem feurigen Ofen
immer versehrter und immer heiler
stets von neuem zu uns selbst entlassen werden.
                                                        

 

 

 

Freitag, 10. Januar 2025

Fürbitten 11.1. Sehnsucht nach Berührung

 


11.1.2025  Lk.5.12 Aussätziger  „er berührte ihn....“

Im Evangelium heute heilt Jesus einen Aussätzigen. An Jesus fällt auf, dass er keine Angst vor Berührung hat. Wenn er Menschen begegnet berührt er sie, auch die, die als gefährlich ansteckend galten und von der Gesellschaft ausgesondert blieben. Wie halten wir es mit „Berührung“, sind wir nicht manchmal sogar oft stolz auf die Distanz, die wir halten?   so bitten wir

gib uns den Mut zur Nähe, dass wir Menschen an uns heranlassen, dass wir uns für sie interessieren,  dass wir uns von ihrem Leben berühren lassen

gib uns den Mut zur Nähe, dass wir uns auf unsere eigenen Gefühle einlassen, dass wir uns die eigene Sehnsucht nach Nähe und Berührung eingestehen.

gib uns den Mut zur Nähe, dass wir auch um Nähe bitten, dass wir dem anderen die Chance geben, uns zu berühren, dass wir nicht unnahbar bleiben und abweisend

gib uns den Mut zur Nähe, dass wir den Arm um eine Schulter legen, dass wir Menschen zu umarmen, dass wir die Hand eines Anderen halten – vor allem Alte und Kranke sehnen sich so oft nach Berührung

gib uns den Mut zur Nähe, dass wir keine Scheu haben, auf all die Menschen zuzugehen, die nichts gelten in unserer Gesellschaft. Die Sandler, die Bettler, die Süchtigen, die Untüchtigen, die Fremden – all die Aussätzigen unserer Zeit

Gib uns den Mut, dass wir uns von DIR berühren lassen. Dass wir DIR zutrauen, dass DU uns mit unserer Sehnsucht ernst nimmst.

 

Guter Gott, segne unsere Hände, dass sie behutsam und heilsam sind, dass sie halten können, ohne festzuhalten , dass sie geben können ohne Berechnung, dass sie die Kraft haben zu trösten und zu segnen. Segne uns, dass wir einander berühren können in der Tiefe unserer Seele. So bitten wir im Namen Jesu, amen  

Donnerstag, 9. Januar 2025

Fürbitten 10.1. Diese magischen Momente

 

10.1.2025 Du Gott der Anfänge Lk.4.14

 Es gibt magische Momente im Leben. Ein kleines Erlebnis, ein Wort, ein Satz, sie „treffen“ einen, sie sind wie ein Wink aus einer anderen Welt. Vielleicht war es auch für Jesus wie ein Erweckungserlebnis: beim Besuch in der Synagoge bekommt er die Thorarolle gereicht, er schlägt sie, (wie es Brauch ist,) an irgendeiner Stelle auf und Jesus liest: „Der Geist des Herrn ruht auf mir...“ Auch wir kennen solche Momente: in einer Hundertstel Sekunde kann uns etwas vor Augen treten oder ins Herz fallen, was wie eine „Erleuchtung“ ist. Ein Moment, in dem ganz Neues beginnen kann.  So bitten wir heute

 

dass wir erkennen: wenn die Zeit reif geworden ist, für eine Entscheidung, einen Entschluss ein neues Denken

 

dass wir erkennen: was bleiben soll – und was sich ändern muss

 

dass wir erkennen: was HINTER vielem steht, was wir denken und tun

 

dass wir erkennen: wie uns alte Muster prägen – dass wir uns Neues zutrauen

 

dass wir erkennen: ob wir ehrlich zu uns sind – oder ob wir uns etwas vormachen

 

dass wir erkennen: dass uns nicht nur das, was gelingt, vorwärts bringt, sondern auch alle Schwierigkeiten und auch die Rückschläge

 

dass wir erkennen: was wir wirklich tun sollen – und nicht nur, was wir selbst wollen

 

dass wir erkennen: dass wir zur Freude berufen sind – und das Gute für uns suchen dürfen

 

dass wir erkennen: dass es keine schnelle Antwort gibt auf das unbegreifliche Leid in der Welt – nur unsere tägliche kleine Liebe

 

 

du Gott der Anfänge – jeder Tag ist NEU, jeder Tag ein Schritt in Unbekanntes.

Im Vertrauen auf Jesus gehen wir auch heute und dafür danken wir dir.Amen

Mittwoch, 8. Januar 2025

Fürbitten 9.1. immer wieder muss man tiefer sehen

 


9.1.2025  Mk.6.45  vom Sehen und doch nicht sehen

Das Evangelium erzählt heute von einem weiteren Wunder Jesu. Kurz zuvor erst war von der wunderbaren Brotvermehrung die Rede – nun erscheint Jesus den Jüngern, indem er am See über das Wasser geht. Es ist spät am Abend, die Jünger mühen sich beim Rudern mit Gegenwind, da erschrecken sie zu Tode, weil sie glauben, ein Gespenst zu sehen. In den letzten Zeilen der Erzählung heißt es: Sie waren bestürzt und außer sich Denn noch hatten sie nicht wirklich etwas von Jesus und seinem Wirken verstanden. Geht es uns nicht auch oft so. Wir sehen etwas – und erkennen den tiefsten Kern doch nicht. So bitten wir

 

Dass wir uns die Ruhe nehmen, Dingen auf den Grund zu gehen

Dass wir lieber zweimal hinsehen, auf Menschen oder Situationen, ehe wir uns ein Urteil erlauben

Dass wir uns die Zeit nehmen, Menschen in ihrem inneren Wesen wahr zu nehmen und zu verstehen

Dass wir auch uns selbst immer wieder hinterfragen, unsere wirklichen Motive und Beweggründe

Dass wir es uns auch mit dem Glauben nicht zu einfach machen, sondern immer wieder dem nachspüren, was wir in verschiedenen Lebenssituationen erfahren

Dass wir die Person Jesu nicht so schnell auf das festlegen, was man uns einmal vorgegeben hat – dass wir immer wieder neu und anders die Spur Jesu suchen, der wir nachgehen können

 

So bitten wir, dass unser inneres Erkennen immer tiefer wird, dass wir keine Scheu davor haben, immer wieder neu zu denken und neu zu sehen. Amen

 

 

Dienstag, 7. Januar 2025

Fürbitten 8.1. immer wieder: gehen, aufbrechen

 

8.1.2025  Hl. Severin   - unterwegs sein

ER war sein Leben lang „unterwegs“: der hl.Severin, dessen Gedenktag heute ist. In der Mitte des 5.Jahrhnderts, war dieser Mönch auf einem für unsere heutigen Verhältnisse unvorstellbar langen, mühsamen und gefährlichen Weg unterwegs. Bis heute weiß man nicht, ob er Römer oder Germane war. Auf jeden Fall kam er vom Westen des römischen Reiches bis in die Nähe Wiens. Severin ist der erste namentlich bezeugte Glaubensbote auf dem Boden des heutigen Österreich. Severin gründete Klöster ua bei Passau und Mautern, wo er auch 482 friedlich starb. Er war zu seiner Zeit - zur Zeit des Zerfalls des Römischen Weltreiches - Brückenbauer und Ratgeber, der bei Germanen und Romanen, Arianern wie Katholiken großes Ansehen genoss. Gerühmt wird seine karitative Tätigkeit: während einer Hungersnot kümmerte er sich um die Verteilung von Lebensmitteln und Kleidung. Früher war Severin sogar zweiter Patron der Erzdiözese Wien Unsere Wege sind wohl weniger aufregend, und doch kann jeder kleine Schritt im Alltag Grenzen überschreiten.  So bitten wir auch für unsere inneren Wege in diesem Jahr

 

Lass uns aufbrechen – in ein Jahr, das so viele Fragezeichen hat

überschattet von Sorgen und Krisen

lass uns offen sein für das, was uns begegnet

lass, dass uns die Dankbarkeit trägt und das „miteinander“

  

Lass uns aufbrechen – 

lass, dass wir uns Zeit nehmen auf dem Weg

lass uns nüchtern und beharrlich sein

gib uns einen klaren Blick für das, was nottut

 

Lass uns aufbrechen - und keine Sorge haben wir könnten uns verlaufen

Lass uns Menschen sein,

die Verantwortung für sich und andere übernehmen

 

Lass uns aufbrechen und -  wenn es sein muss  -                                                                                    auch gegen den Strom schwimmen                                                                                                        Lass uns Ungerechtigkeit beim Namen nennen                                                                                     und dass wir uns für all die einsetzen, die niemand haben, der auf ihrer Seite steht.

 

Lass uns aufbrechen – lass uns schweres Gepäck zurücklassen

lass uns zurücklassen, was uns im vergangenen Jahr

mutlos, ängstlich, unsicher gemacht hat

hilf uns klare Entscheidungen zu treffen,

 

 Lass uns aufbrechen und gehen,

 wieder und wieder, Tag für Tag  so wie heute

nicht immer werden wir erreichen, was wir uns vorgenommen haben

aber immer wird es der Weg sein, auf dem Du uns –-  in den Menschen mit uns - begegnest

 

Du guter Gott, zeig uns den Weg, der uns hinausführt aus der Enge und Begrenztheit unserer Gefühle, zeig uns den Weg, der uns offen macht für die Begegnung mit Dir. Dass wir dich erkennen können in den Menschen, die mit uns auf dem Weg sind. Darum bitten wir im Namen Jesu.Amen

 

Montag, 6. Januar 2025

Fürbitten 7.1. Wie uns der Himmel näher kommt

 

7.1.2025  Mt.4.12 Kehrt um Denn das Himmelreich ist nahe“

Nahtlos gehen im Matthäus Evangelium nun die Weihnachtserzählungen vom Kind Jesus in den Beginn seines öffentlichen Lebens über. Johannes der Täufer ist im Gefängnis – nun ist es Jesus der umherzieht, und verkündet: „Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe“ Jesus beginnt aber auch, Menschen zu heilen. Von überall her bringt man ihm Kranke berichtet heute das Evangelium. Was für ein Trost muss von Jesus ausgegangen sein. Aber auch wir können einander guttun. Bitten wir heute 

dass wir hinsehen und nicht wegschauen, wenn wir helfen können

dass wir Menschen liebevoll aushalten, auch wenn sie mühsam sind

dass wir uns Zeit nehmen, um bei Kranken und Alten zu sitzen

dass wir einfach auch nur DA sind, selbst wenn Worte fehlen, um zu trösten

dass wir uns bemühen von dem zu sprechen, was uns selbst Kraft gibt und hilft

dass wir aber auch selbst um Hilfe bitten, wenn wir Trost brauchen

dass wir auch anderen zutrauen, dass sie helfen können und einem gut tun

 

Du guter Gott, hilf, dass wir spüren, wenn Menschen Trost und Nähe suchen . Hilf uns, dass auch wir heilsam für andere sind – und dass auch wir nicht nur auf uns allein gestellt sind, gerade in dieser Zeit der Pandemie, die schon wieder neue Sorgen bringt. Wir bitten um Hilfe für alle, Amen

6.1.2025 Ein besonderer Tag

 


Drei Könige im Anmarsch ?

Regierungsauftrag für Herbert KICKL