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Mittwoch, 8. Oktober 2025

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Können Wunden heilen ? „Du hast die Wahl: Du kannst sie jeden Tag wieder aufkratzen und verliebt sein in deine Wunden, deine Krankheit und deinen Schmerz. Oder du kannst sie heilen. Alles kann heilen, in deinem Kopf kannst du geheilt werden, wenn du willst.“                                                              Erika Freeman   NS Vertriebene und US Psychoanalytikerin

 

„Man kann ein Kind nur erziehen, in dem man es liebt“ Walter Benjamin     (die Oma von 5 Enkelkindern kann das nur bestätigen :-))


"Hoffnung kann enttäuscht werden,
sonst wäre sie ja keine Hoffnung,
sondern Zuversicht!" Ernst Bloch

   

ich aber liebe den Trost aus der hebräischen Bibel:  "Meine Hoffnung ist voll Unsterblichkeit"  Weish.3.4

 

"Zwei Dinge sind unendlich,
das Universum und die menschliche Dummheit,
aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Einstein

 

"Der Boden unter unseren Füssen darf und soll sich heben und senken, und wir brauchen, um die Richtung ins Vollkommene beizubehalten, die fortwährende Empfindung, dass wir nicht fertig mit uns sind und es wohl auch nie werden." Robert Walser

 

"Everyone has talent. What's rare

is the courage to follow it to the dark place where it leads."   Erica Jong

 

"Metamorphosen.
Man wacht von innen nach außen auf." Friederike Mayröcker


"Tanze, als würde dich niemand beobachten.

Liebe, als wärest du niemals verletzt worden..

Singe, als ob dich niemand hören könnte.

Lebe, als sei der Himmel auf Erden." (Souza)

 

"Etwas festhalten wollen und dabei es überfüllen:

das lohnt der Mühe nicht.

Etwas handhaben wollen und dabei es immer scharf halten:

das lässt sich nicht lange bewahren.

Ist das Werk vollbracht, dann sich zurückziehen:

das ist des Himmels SINN." Laotse

 

"Das Übel gedeiht nirgends besser,
als wenn ein Ideal davor steht" Karl Kraus

 

"Glück ist das lichterlohe Bewusstsein: diesen Augenblick wirst du niemals vergessen. Man gleicht einem Film, der belichtet wird, entwickeln wird es die Erinnerung." Max Frisch

 

Die erste Regel ist, einen ruhigen Geist zu bewahren.
Die zweite ist, den Tatsachen ins Auge schauen und sie zu akzeptieren"
Mark Aurel

 

"Zwischen Weinen und Lachen
schwingt die Schaukel des Lebens.
Zwischen Weinen und Lachen
fliegt in ihr der Mensch." Christian Morgenstern


"was vorüber ist, ist nicht vorüber.
es wächst weiter in deinen Zellen
ein Baum aus Tränen
oder vergangenem Glück." Rose Ausländer




 


Dienstag, 7. Oktober 2025

Fürbitten 8.10 immer wieder: VATER UNSER

 


8.10.2025  Lk.11.1 Vater unser    

Im Evangelium heute bitten die Jünger Jesus: „Zeig uns, wie wir beten sollen – Herr lehre uns beten.“ Wie viele Menschen sagen doch auch heutzutage :“ ich weiß gar nicht, wie ich beten soll.“ Jesus lehrt uns das: „Vater unser“.  Bitten wir mit seinen Worten

 Vater dein Name werde geheiligt: 

hilf uns auszuhalten, dass es so vieles im Leben gibt an Ungerechtigkeit, Schmerz, Verzweiflung – hilf uns anzunehmen, worauf wir keine Antwort finden.  

 

Dein Reich komme:

Lass uns erkennen, was wir gerade HIER und JETZT tun sollen -  hilf uns, immer wieder die richtigen Entscheidungen in unserem Alltag zu treffen

  

Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen:

Hilf in dieser Krise, dass alles getan wird, um denen zu helfen, die um „das tägliche Brot“ bangen. Lass uns bereit sein, auch Einschränkungen auf uns zu nehmen. Aber gib uns auch, was wir alle an Zuwendung, Anerkennung und Liebe  brauchen – wie ein Stück Brot. 

 

vergib uns unsere Sünden,

hilf uns heraus aus allem, womit wir uns selbst das Leben schwer machen, vergib uns alle Unfreundlichkeit, Trägheit und Gleichgültigkeit – vergib uns, was wir uns selbst oft nicht vergeben können

 

denn auch wir vergeben jedem, der in unserer Schuld steht:  

lass uns Menschen sein, die anderen das Leben leichter und erträglich machen, dass wir Gutsein und Vertrauen in unsere Familien und Gemeinschaften bringen, dass wir verzeihen können und Konflikte entschärfen

 

und führe uns nicht in Versuchung

sei bei uns dort, wo wir IN der Versuchung sind: wo wir gekränkt, verbittert, nachtragend, mutlos sind.  Bewahre uns vor Neid und Eifersucht und vor jeder Lieblosigkeit

 

um all das bitten wir dich mit den Worten Jesu und Tag für Tag bitten wir um Frieden, um ein Ende von Krieg und Gewalt, um Hilfe für alle Menschen in Gefahr. Hilf du guter Gott. Amen

 

(bei Lukas wird die kürzere Version des Gebetes überliefert, im Gegensatz zu Mt.6-9)

 

 

Montag, 6. Oktober 2025

Fürbitten 7.10 Sie war ein palästinensisches Mädchen - Bitte um Frieden

 

7.10.2025   Rosenkranzfest 

Wir Christen feiern heute ein Muttergottesfest, das Rosenkranzfest – es erinnert an eine der verheerendsten Seeschlachten des Mittelalters. Die Seeschlacht von Lepanto, 40.000 Männer sind da an einem einzigen Tag ums Leben gekommen.

Der 7.Oktober gilt uns aber heute wohl als humanitäres Trauma unserer Geschichte, mit unfassbar verheerenden Folgen.  Vor zwei Jahren geschah das größte Massaker an Juden seit dem Holocaust. Ein Massaker, begangen von Mitgliedern der Terrororganisation Hamas. In wenigen Stunden wurden im Grenzgebiet zum Gazastreifen 1195 Israelis bestialisch ermordet, 250 Männer, Frauen, Kinder wurden als Geiseln verschleppt.  Israels Antwort auf diesen Terror macht auch fassungslos. Das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung im zerbombten Gazastreifen können wir kaum nachvollziehen. Seit wenigen Tagen nun scheint es einen kleinen Hoffnungsschimmer für Friedensgespräche zu geben – bitten wir heute mit unserem Blick auf Maria, die ein palästinensisches Mädchen war, eine palästinensische Frau.    

Wir bitten für die wenigen noch lebenden Israelis, die noch immer in Gaza als Geiseln gefangen gehalten werden. Menschen, in der Gefangenschaft der Hamas Wir bitten im Namen ihrer Familien und wir bitten im Namen der Menschlichkeit: Gebt die Menschen frei, macht den Weg frei für ein Ende dieses Krieges

Wir bitten für die palästinensischen Menschen im Gazastreifen, dass es auch für sie ein Ende dieses Alptraums von Krieg und Gewalt gibt. Das Land liegt in Trümmern, allein 4 von 5 Gebäuden sind zerstört, Kinder hungern, sie kennen keine Sicherheit im Leben

Wir bitten für all die Menschen guten Willens, die dazu beitragen können, dass es zu einer Friedenslösung kommen kann. Die politischen Akteure sind Juden, Moslems und Christen

Wir bitten für die jüdischen Menschen in aller Welt, die seit diesem 7.Oktober 2023 vermehrt mit einer antisemitischen Stimmung konfrontiert sind

Wir bitten, dass wir als Christen eine kräftige Gegenstimme gegen alle Versuche sind, in diesem furchtbaren Konflikt noch weiter Hass zu schüren.

Wir bitten, dass wir nicht aufhören um Frieden zu bitten – so hilflos wir uns dabei auch vorkommen. Nehmen wir einen Rosenkranz zur Hand und bitten wir auch damit.

Bitten wir mit Worten des lateinischen Patriarchen von Jerusalem : Herr Jesus Christus, Wir blicken mit Entsetzen auf das Meer von Gewalt, Hass und Tod im Heiligen Land. Nimm die Toten auf bei Dir. Tröste die Menschen, die trauern, verwundet oder auf der Flucht sind. Lass die entführten Menschen wieder sicher zu ihren Familien zurückkehren. Sei allen nahe, die voller Angst und Verzweiflung sind.

Herr, schau auf das Land, das Dir irdische Heimat war, und erbarme Dich. Setze der Spirale aus Gewalt und Hass endlich ein Ende. Lass Frieden und Gerechtigkeit aufblühen an den heiligen Stätten. Lass die Menschen geborgen sein in Deinen Mauern. Herr, gib Frieden im Heiligen Land und im ganzen Nahen Osten! Du bist unsere Zuflucht. Erbarme Dich unser und unserer Zeit.

Amen


Sonntag, 5. Oktober 2025

Fürbitten 6.10 Nein, "den Nächsten" kann ich mir nicht aussuchen

 Bild: Stuttgart Erlöserkirche


6.10.2025 Lk.10.25 Der barmherzige Samariter Mei

Wer ist das, „mein Nächster“ – um diese ganz entscheidende Sache geht es heute im Evangelium. Jesus wird zunächst von einem Gesetzeslehrer mit der Frage herausgefordert: „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ Die Antwort von Jesus: „Du sollst Gott von ganzem Herzen und mit all deiner Kraft lieben - und deinen Nächsten sollst du lieben, wie dich selbst“. Der fromme Mann will es jetzt genau wissen: „und wer ist mein Nächster“. Darauf antwortet Jesus mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Ein Mann liegt schwer verletzt nach einem Überfall auf dem Weg – zwei Priester gehen möglichst schnell an ihm vorbei, sie haben es eilig – nur ein dritter Mann steigt von seinem Pferd, um zu helfen. Ein Mann aus Samaria, er ist ein Fremder, aber er hilft, ohne zu zögern. Er nimmt den Mann auf sein Pferd, er bringt ihn in die nächste Unterkunft, er versorgt ihn und gibt dem Wirt noch Geld, damit dieser den Verletzten weiter pflegt. Das also ist die Antwort: „Der Nächste“ – das ist der, der gerade HIER und JETZT meine Hilfe braucht. Den Nächsten kann man sich nicht aussuchen. „Der Nächste“: Er ist da – irgendwo – auf unserem Weg, HEUTE, und wir müssen einfach nur für ihn DA-SEIN  …. so bitten wir

dass wir DA SIND, auch dann, wenn es uns gerade gar nicht ins Konzept passt

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn uns gerade 100 Argumente einfallen, warum ein anderer das sicher besser erledigen könnte

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn wir ängstlich sind und uns Menschen fremd scheinen

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn es uns vielleicht Umstände und Nachteile bringt

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn andere unseren Einsatz belächeln oder kritisieren

dass wir „unseren Nächsten“ auch in dem Menschen erkennen, dem wir eigentlich heute am liebsten aus dem Weg gehen würden

und bitten wir, dass wir auch mit uns selbst liebevoll und fürsorglich umgehen – denn nur so können wir auch unseren Nächsten lieben wie uns selbst

 

du guter Gott, hilf uns „Nächste“ zu sein, in unserem kleinen Umfeld und überall dort, wo wir zur Linderung des großen Elendes beitragen können. Lass uns Wege finden, einander gut zu tun. Verzweifelt bitten wir auch um Hilfe für die Menschen im Nahen Osten. Wir bitten um Frieden, um Frieden, um Frieden … lass die Menschen einander NÄCHSTE sein. Amen.

 

Samstag, 4. Oktober 2025

Fürbitten Sonntag 5.10 ERNTEDANK

 


5.10.2025  zwischen Pessimismus  und Vertrauen – Erntedank   

Zwischen Verzweiflung und doch auch wieder tiefem Vertrauen sind die Lesungen am heutigen Sonntag angesiedelt. Gleichzeitig feiern wir in fast allen Kirchen Erntedank. Vielleicht auch da hin und hergerissen zwischen Dank sagen und doch auch wissen, dass nicht alles gut ist. Wie hilflos wir allein all den Umwelt Schädigungen gegenüberstehen, wie hilflos wir sind angesichts von Kriegen und Gewalt.   Im Evangelium sagt Jesus: „Wenn euer Glaube nur so groß wäre, wie ein Senfkorn, dann könntet ihr alles erreichen“.  Woher diesen Glauben nehmen? Der Apostel Paulus gibt uns die Antwort in der 2 Lesung: „Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“.  Vertrauen wir dieser Kraft und feiern wir mit großer Dankbar und ach mit großem Vertrauen Erntedank.

Wir danken für die Gnade, in Frieden zu leben und jeden Tag vor einem gedeckten Tisch sitzen zu dürfen - wir bitten dich für alle die Hunger leiden in der Welt, aber auch für alle hier bei uns, die am Armutslimit lebendiges

wir danken dir für die Gnade, wenn wir gesund und tatkräftig sind - wir bitten dich für alle Kranken, für alle, die Schmerzen haben, für die vielen kranken Kinder und ihre Eltern

wir danken, weil wir in unserem Leben einen guten Sinn erkennen, weil wir uns von dir begleitet und behütet fühlen - wir bitten für alle, die keine Hilfe und keinen Trost im Glauben haben, für viele, die gerade im Alter in schmerzhafte Depression verfallen

wir danken dir für die Gnade, dass wir Menschen um uns haben, die wir lieben können und für die wir wichtig sind - wir bitten für alle, die einsam sind, die verbittert sind, für alle, die um einen lieben Menschen trauern

danken wir auch für unsere Kirche, in der wir unsere seelischen Wurzeln haben, unsere Kirche, mit der wir den Weg Jesu gehen können – aber bitten wir auch, dass diese Kirche den Mut hat, neue Wege zu wagen, dem heiligen Geist zu vertrauen, der uns so oft ins Unbekannte führt

 

So danken wir dir guter Gott an diesem Tag. Wir bitten vor allem um Frieden, wir bitten, dass unsere Gesellschaft solidarisch bleibt und keinen zurücklässt, der Hilfe braucht. Amen

Freitag, 3. Oktober 2025

Fürbitten 4.10 dankbar sein: für alle Schöpfung, für Leben und Tod

 

4.10. 2024 Franz von Assisi      1181 od 1182 - 1226

Heute ist der Gedenktag des hl. Franz von Assis. Was uns an ihm berührt, ist wohl die Innigkeit mit der er gelebt und geliebt hat. Dabei ist er in seinem Umfeld auf viel Widerstand gestoßen, selbst seine Mitbrüder in dem von ihm gegründeten Orden haben ihm Grausames angetan: aber Franz hat Gott in allen Geschöpfen geliebt. Nicht nur in Schwester Sonne, auch in Bruder Tod. Es war wohl diese überströmende Liebe, die Franz von Assisi so tief dankbar gemacht hat. Wer dankbar ist, versteht wohl auch die Sprache der Schöpfung und will sie in all ihren Formen bewahren. Heute ist auch internationaler Welttierschutz Tag und mit dem heutigen Tag geht auch die in der Kirche seit dem 1.September begangene „Schöpfungszeit“ zu Ende. Bitten wir heute


Dass auch wir – in unserem kleinen Umfeld – behutsam umgehen mit allen Lebewesen und den Ressourcen unserer Erde

Dass wir im ganz persönlichen Bereich bewusst zu einer gesunden Bescheidenheit zurückfinden

Dass wir aber auch unsere eigenen seelischen und körperlichen Ressourcen schonen und liebevoll mit ihnen umgehen

dass wir danken können: für jeden neuen Tag, den wir erleben, mit all seinen Höhen und Tiefen, dass wir an jedem Abend danken können, für Freude und Sorgen, für Arbeit und neue Erwartung

dass wir danken können: weil wir so sind, wie wir sind: mit allem was wir gut können und auch mit all dem, was patschert ist und immer wieder nicht so gut gelingt

dass wir danken können: auch für all das Viele, das wir nicht verstehen, Enttäuschung, Traurigkeit, Krankheit, Schmerzen und Bruder Tod:  Lass auch all das in dir geborgen sein

bitten wir heute ganz besonders für alle, die sich für Umweltschutz und Bewahrung der Schöpfung einsetzen, nicht zuletzt für die jungen Menschen, deren Zukunft auf dem Spiel steht

und hören wir nicht auf um FRIEDEN zu bitten - mit den Worten des heiligen Franziskus:

Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

 

Wir bitten im Namen Jesu Amen

 

geboren 1181 (od 1182) in Assisi, gehört Franziskus, was die historischen Quellen zu seinem Leben und Wirken betrifft - zu den am besten dokumentierten Persönlichkeiten des Mittelalters. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie, hat auch zunächst das Leben eines wohlhabenden jungen Mannes gelebt – ehe er nach einer Vision radikal seinen ganzen Besitz verschenkte und zunächst als Einsiedler lebte. Er mischte sich dann unter die Aussätzigen und Armen, Männern, die sich ihm anschlossen nannte er die „Minderen Brüder“. Er gründete eine Ordens-Gemeinschaft, 1224, also heuer vor 800 Jahren, erhielt er am Berg La Verna die Wundmale Jesu an seinem Körper . Gestorben ist Franziskus 1226 ebenfalls in Assisi. Er ist auch der Schutzpatron Italiens. 

Fürbitten 3.10 ein Herz mit Flügeln

 


3.10.2025 Herz Jesu Freitag

 Der erste Freitag im Monat wird in der katholischen Kirche auch immer als „Herz Jesu“ Freitag begangen. Vermutlich können heutzutage nicht mehr viele Menschen etwas mit den konventionellen „Herz Jesu“ Bildern und Darstellungen etwas anfangen. Aber „Herz“, als Symbol für das Leben, „Herz“, als Symbol für Liebe, das ist allen verständlich. Und wir alle wissen, was es heißt, ein schweres oder ein leichtes Herz zu haben. Gerade jetzt in dieser Zeit, die wir immer mehr als Krisen-Zeit begreifen. Bitten wir heute, dass uns das geschenkt wird:

 

ein leichtes Herz dass wir Sorgen hinter uns lassen können

 

ein weites Herz – dass wir uns an der Freude anderer mitfreuen können

 

ein großes Herz – dass wir teilen und hergeben können

 

ein Herz, das nicht bitter ist: dass wir verzeihen können, Altes hinter uns lassen können

 

ein Herz, das nicht zerrissen ist: dass wir uns das Leben nicht schwer machen mit unnötigen Grübeleien, quälerischen Selbstgesprächen und Skrupeln

 

bitten wir für alle, die ein zerbrochenes Herz haben: wo eine Partnerschaft zerbrochen ist oder jemand glaubt, über den Tod eines Menschen nicht hinwegkommen zu können

 

und bitten wir vor allem auch um ein lebendiges Herz, ein Herz „mit Flügeln“ - voll Dankbarkeit und Freude über diesen heutigen Tag, ganz gleich, was er bringt. Ein Herz, das froh und zuversichtlich ist

 

Du guter Gott, so bitten wir heute besonders für alle, die ein schweres Herz haben, die bedrückt sind von Sorgen und Ängsten. Wir bitten für die Menschen in den Kriegsgebieten, wir bitten um das Wunder von „Frieden“ – Frieden, auch inneren Frieden und eine Hoffnung in uns, die stärker ist als alles Dunkle . amen

Mittwoch, 1. Oktober 2025

Fürbitten 2.10 so lass uns behütet und begleitet sein

 


2.10.2024  SCHUTZENGEL gibt es sie?   

Dieser 2.Oktober ist in der katholischen Liturgie der Tag der heiligen Schutzengel und, nein, nicht um süße Kitsch-Engerl geht es dabei. ENGEL werden gedacht als etwas, was uns Gott selbst sendet, um zu behüten und zu begleiten. Die Idee ist jahrtausendealt, zieht sich durch viele Religionen, vor allem auch durch Judentum und Islam. Ganz einfach hat es der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer gedichtet und gebetet: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."  Im kirchlichen Gebet zum Schutzengel Tag heißt es: „Gott sende uns deine heiligen Engel zu Hilfe, dass sie uns behüten auf allen unseren Wegen“. Natürlich können wir realistisch und kritisch auf unsere Welt schauen, in der wir wenig Schutz-Engel Begleitung erkennen – und DOCH und TROTZDEM und DENNOCH:  Wir dürfen daran glauben, behütet und begleitet zu sein.  So bitten wir heute

 

Gott, Sende deine Engel an die Krisenplätze dieser Welt

in die zerbombten und verwüsteten Kriegsgebiete

zu den Opfern von Gewalt und Terror

überall dorthin, wo Menschen Leid zugefügt wird  

   

Gott, Sende deine Engel Sende sie, an die Seite aller Kinder dieser Welt

Begleite ihr Leben, das so ungerecht und schwer sein kann

Kinder missbraucht, Kinder unschuldige Opfer im Krieg, in Slums und Flüchtlingslager

Schenk den Kindern Zukunft

 

Sende deine Engel aber auch zu all denen, die Unrecht begehen

die Gewalt ausüben, die andere diskriminieren und mobben

sende deine Engel zu all den Menschen, die zu wenig Chance hatten

Liebe und Mitgefühl zu lernen

 

Sende deine Engel in die Gebiete der Naturkatastrophen,

in die Hütten und Wohnungen der Armen, auf die Parkbänke der Obdachlosen

überall dorthin - auch bei uns

wo Menschen hilflos ihren Sorgen und Ängsten ausgeliefert sind

 

Sende deine Engel in die Amtsräume unserer Politiker und Beamten

dass sie einen menschlichen Blick für die Not all derer bekommen, die Hilfe und Unterstützung

zum Leben brauchen, sende deine Engel, damit wir Menschen fähig sind, 

auch an das  Wohl der Anderen zu denken

  

Sende deine Engel zu allen die krank und voll Angst sind

zu allen, die glauben, dass ihre Situation ausweglos ist

zu den Alleingelassenen und den Sterbenden

dass jemand ihre Hand hält und sie begleitet

  

Sende deinen Engel Sende deinen Engel zu mir, zu uns Allen,

damit wir deine Stimme hören, damit wir füreinander Engel sein können

Boten von Dir

 

so bitten wir, Gott lass uns behütet sein auf allen unseren Wegen, und lass uns EINANDER behüten und FÜREINANDER gut sein, so gut wie es können . amen

 

 Ich ließ meinen Engel lange nicht los

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, -
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt...


Rainer Maria Rilke, 
22.2.1898, Berlin-Wilmersdorf 

 

Dienstag, 30. September 2025

Fürbitten 1.10 Alles in Liebe tun - der kleine Alltag

 1.10.2024 Therese von Lisieux 1873-1897   

Heute ist der Gedenktag für Therese von Lisieux. In der Unterscheidung zu Theresia von Avila, die mehr als 300 Jahre vor ihr gelebt hat, nennt man sie "die kleine Therese". Sie ist sehr jung, schon mit 24 Jahren, gestorben. Therese, die 1873 in der Normandie geboren wurde, trat auf ihren inständigen Wunsch schon mit 15 Jahren in den Karmel von Lisieux ein und wählte für sich den Ordensnamen "Therese vom Kinde Jesu".  Sie lebte ein "kleines" unauffälliges Klosterleben, in dem sie sich vor allem bemühte, unaufgeregt und still "alles in Liebe“ zu tun. In ihren Aufzeichnungen "Geschichte einer Seele" schildert Therese aber auch Zeiten der Verzweiflung und der Leere. Wie alle großen Glaubenden kannte sie das Gefühl der Gottesferne.  Therese wurde schon 1925 heilig gesprochen und gemeinsam mit Franz Xaver zur Patronin der Weltmission erklärt. 1997 wurde Therese von Lisieux zur Kirchenlehrerin erhoben

 

„Nur die Liebe zählt“ hat die heilige Therese gesagt - Bitten wir heute, dass wir die Menschen um uns mit liebevollen Augen sehen, dass wir das Anderssein der anderen als positive Herausforderung sehen. Gerade auch dann, wenn wir uns mit manchem schwertun


Lass uns aber auch wahrnehmen, dass wir selbst liebevoll von anderen gesehen werden - Dass wir geschätzt und anerkannt werden und lass, dass wir uns selbst mit liebevollen Augen sehen

 

hilf, dass wir unsere Liebe in Wahrhaftigkeit leben, dass wir uns nicht anpassen und verstellen müssen, um geliebt zu werden,, dass wir aber auch keine falsche Harmonie suchen, sondern immer besser lernen, auch Konflikte liebevoll auszutragen

 

führe uns einen Weg, der uns in allen Bereichen unseres Lebens und im Alltag liebes-fähig macht. Lass uns nicht Opfer bringen und extra Entbehrungen auf uns nehmen, sondern in Liebe tun, was jeder Tag und was jede neue Situation mit sich bringt

 

Therese ist Patronin der Welt-Missionsarbeit. Lass sie auch eine Wegbegleiterin für all die Menschen sein, die in Armut, Ausgrenzung und Gefahr leben. Gib uns selbst die Fähigkeit zu helfen: Denn nur die Liebe zählt

 

Du guter Gott, so hilf uns, diese Liebe im Alltag zu leben, unaufgeregt und still und leise, überall dort, wo sie gebraucht wird - darum bitten wir, im Namen Jesu .Amen


Therese hat immer wieder kleine Gedichte geschrieben, ihre Mitschwestern habn darum gebeten, hier eines davon: www.archives-carmel-lisieux.fr) deutsche Prosaübersetzung P. Maximian Breig SJ 1989 fe.

Mein Leben ist nur ein Augenblick,

eine flüchtige Stunde. Mein Leben ist

nur ein einziger Tag, der mir

entschlüpft und entflieht. Du weißt

es, o mein Gott, um Dich auf Erden

zu lieben, habe ich nichts als nur

dieses Heute.



Montag, 29. September 2025

Fürbitten 30.9. Die BIBEL - nicht von gestern

 

30.9.2025 Hl.Hieronymus 347-420   sein wichtigstes Werk die lateinische Bibelübersetzung (Vulgata)

 Hieronymus lebte im 4.Jahrhundert und war ein hochgebildeter Gelehrter und Theologe. Er gehört in der katholischen Kirche zusammen mit Ambrosius von Mailand, Augustinus und Papst Gregor I. zu den vier spätantiken Kirchenlehrern des Abendlandes. Sein wichtigstes Werk ist die lateinische Bibelübersetzung Vulgata. Nach einer Legende soll Hieronymus einem Löwen einen Dorn aus der Pranke gezogen haben. Dieser wurde darauf zahm und ein treu ergebener Gefährte. Zu den Attributen des hl. Hieronymus gehört daher neben der Bibel und dem scharlachroten Kardinalshut oft auch der Löwe. In der Lesung hören wir heute, was der Apostel Paulus an seinen Begleiter und Gehilfen Timotheus schreibt: „Jedes Buch der Schrift ist von Gottes Geist erfüllt“. Heute sind die Menschen in vielem kritischer, auch die Bibelwissenschaft hat viele neue Einsichten gebracht. Auch persönlich empfindet man nicht jedes Wort in der Bibel als "Gottes Wort  - und doch gibt es Sätze und Passagen, die einen plötzlich so unmittelbar berühren, als würde Gott wirklich direkt zu einem sprechen. Bitten wir heute

dass wir offen dafür sind, uns immer wieder von einem Wort oder einem Satz in der Bibel ansprechen zu lassen – dass wir diese Worte jeden Tag wieder mit in unseren Alltag nehmen

dass wir aber nicht steckenbleiben in einem Kinderglauben, sondern dass wir uns religiös weiterbilden,

dass wir keine Scheu davor haben, auf manche Bilder und Geschichten in der Bibel eine neue Sicht zu bekommen

dass uns das Lesen in der Bibel hilft, leere Formeln und ängstliche Rituale zu überwinden

dass die Verantwortlichen in der Kirche so von Gott sprechen können, dass es das konkrete Leben der Menschen betrifft. Dass aber auch wir selbst von dem sprechen können, was uns Gott bedeutet

dass wir das Gespräch auch mit Menschen anderer Religionen führen können

dass wir aber auch offen sind, für all die Impulse in Natur und Kunst, in Literatur, Musik und Malerei, in denen Gott uns ebenfalls begegnet

Du guter Gott. Lass uns erkennen, dass wir DICH in Allem finden, wenn wir nur auf Deine Stimme hören und deine Spuren in unserem Leben suchen. Darum bitten wir und dafür danken wir, im Namen Jesu   amen

 

 

 


 

Sonntag, 28. September 2025

Fürbitten 29.9. ENGEL der Befreiung, der Orientierung und der Heilung

 


29.9.2025 Fest der Erzengel Michael, Gabriel und Raphael

Man nennt sie die drei Erzengel: Michael, Gabriel und Raffael, deren Fest heute gefeiert wird. Können wir mit diesen Engeln noch etwas anfangen? Wir kennen den süßlichen Engerl Kitsch, auch esoterisch lassen sie sich als "gute beschützende Geister" bestens verkaufen: ABER: die Engel der Bibel sind nicht „herzig“. Denken wir nur an das Mädchen Maria, das zutiefst „erschrickt“, als sie vom Engel Gabriel angesprochen wird.  ENGEL, so vermittelt es die Theologie, sind direkt Boten Gottes, „Angelos“.  Sie  bringen eine Nachricht – und in ihren Namen spiegelt sich etwas von dem, was sich die Menschen als Hilfe für ihr Leben erhoffen.

 

Michael etwa gilt als Engel der Befreiung, der Engel, der den Drachen besiegt, er ist in der Bibel der Engel, der den Lebensbaum bewacht:  bitten wir, dass wir die richtigen Antworten finden auf die großen Herausforderungen und Krisen, in denen wir stecken. Bitten wir um ein Ende von Krieg und Gewalt, bitten wir, dass gutes Leben bewahrt bleibt.

Michael gilt auch als der Engel auf der Seite der Armen, er ist der Engel der Gerechtigkeit.              Bitten wir um den sozialen Zusammenhalt auch hier in Österreich. Um wirtschaftliche Hilfe für alle, die es jetzt besonders brauchen. Bitten wir um Solidarität und dass wir wieder lernen, füreinander einzustehen

Gabriel, der zweite der Erzengel, istGottes Kraft“ . Er hat dem Mädchen Maria die Botschaft von der Menschwerdung Gottes gebracht. Bitten wir, dass auch wir immer besser erkennen, dass Gott durch uns in diese Welt kommen will, dass so viel von unserer Bereitschaft und von unserem JA abhängt. Bitten wir um eine gute Orientierung, wenn wichtige Entscheidungen anstehen 

Gabriel, der Maria die frohe Botschaft brachte, wird seit Pius XII. (1951) als Patron des Rundfunks und Nachrichtenwesens verehrt. Bitten wir um gute Journalisten, um eine Berichterstattung auf deren Wahrheitsgehalt wir uns verlassen können, bitten wir, dass wir den richtigen Umgang mit der Künstlichen Intelligenz finden

Der dritte der Erzengel ist Raffael. Nur ein einziges Mal kommt er in der Hl. Schrift vor: "Gott heilt", ist sein Name. Leise und unerkannt heilt Raffael die blinden Augen des Tobit, er heilt die Beziehungsunfähigkeit der Sara, er führt er den jungen Tobias einen guten Weg. Bitten wir, dass der Erzengel Raffael auch uns Wegbegleiter ist, dass er uns die Augen für das öffnet, was wir sonst nicht sehen würden, dass wir selbst beziehungsfähig werden, dass wir lieben und beschützen können.

Blicken wir noch einmal auf Michael – er ist auch der Engel mit der Waage: er wird als guter Begleiter ins Jenseits gesehen, Michael ist der Engel mit der Posaune, der auferweckt zum Jüngsten Tag. So bitten wir um ein gutes Leben und um ein gutes Sterben und um eine gute Auferstehung, auch heute schon, HIER und JETZT -  aus allem was uns nicht leben lässt.

Und bitten wir zuletzt auch für alle 3 großen monotheistischen Religionen - Juden, Christen und Moslems, sie alle verehren den Erzengel Michael. Bitten wir um ein friedliches Miteinander  und dass wir Christen uns nicht anstecken lassen von Ausländerfeindlichkeit und Panikmache.

so bitten wir im Namen Jesu. amen 

 

"...welcher Engel wird uns zeigen
wie das Leben zu bestehen



 

Wilhelm Willms    

 

 

Samstag, 27. September 2025

Fürbitten Sonntag 28.9. SONNTAG DER VÖLKER

 

28.9.2025 Sonntag der Völker – Welttag der Migranten und Flüchtlinge  Lk.16.19

Der heutige Sonntag steht in der katholischen Kirche unter dem Motto „Sonntag der Völker“. Bis vor einigen Jahren hat er „Ausländer-Sonntag“ geheißen. In Österreich etwa hat eine halbe Million der hier lebenden Katholiken einen Migrationshintergrund. Gleichzeitig wird auf Wunsch noch von Papst Franziskus am letzten Sonntag im September auch der "Welttag der Migranten und Flüchtlinge" begangen. Und der verstorbene Papst hat auch noch das Motto des heurigen Sonntags festgelegt. In Anlehnung an das heilige Jahr lautet es: ,,Migranten - Missionare der Hoffnung". Hier wird nicht Angst vor Zuwanderung geschürt, sondern die Kirche sieht in allen Migranten zunächst Menschen, die voll Sehnsucht und Hoffnung aufbrechen, auf der Suche nach einem besseren Leben.

So bitten wir heute besonders für alle Menschen, die noch als Migranten und Flüchtlinge unterwegs sind : Gott, Beschütze sie auf ihrem gefahrvollen Weg und führe sie an Orte, wo sie in Sicherheit und Würde leben können

Bitten wir für uns selbst, dass wir die Vielfalt der Menschen und Kulturen schätzen und als Bereicherung empfinden

dass wir auch in anderen Religionen und Überzeugungen das Gute und auch Göttliche sehen - dass wir Andersdenkenden nicht den guten Glauben absprechen

 

dass wir helfen, wo immer wir helfen können, damit es in unserer Gesellschaft ein Klima der Toleranz und der Offenheit, ein Klima der Wertschätzung und des Mitfühlens gibt

 

Hören wir nicht auf, als Christen darauf zu drängen, dass es einen großherzigen Umgang mit Migranten und Flüchtlingen gibt

Und bitten wir, dass wir uns gerade auch als Christen gegen ein Klima der Fremdenfeindlichkeit wehren, gegen Panikmache und Verhetzung

 so bitten wir guter Gott, hol uns heraus aus aller Engstirnigkeit und Ängstlichkeit. Dass wir uns nicht abgrenzen, sondern öffnen – denn dein Geist weht, wo immer er will. Lass ihn uns erkennen, in ALLEN Menschen. Amen

 

 

 

Fürbitten 27.9. zufrieden sein, Vertrauen haben

 

27.9. 2025  Ende einer Woche  BILANZ?

Schon wieder geht eine Woche zu Ende. Die meisten von uns sind wohl schon ganz in einem neuen Arbeitsjahr angekommen. Auch der beginnende Herbst zeigt uns, dass wir uns wieder auf Neues einlassen müssen. Politisch erleben wir nach wie vor Tage, die Sorgen machen und belasten – aber auch privat schleppt manche und mancher von uns ein „Packerl“ mit sich. Und doch sollen wir keinen „Vorschuss“ auf Sorgen nehmen – bitten wir um Vertrauen und genießen wir all das Gute, das wir JETZT genießen dürfen. So bitten wir


Dass wir bereit sind, uns auf Neues und neue Herausforderungen einzustellen, dass uns Neues keine Angst macht


Dass wir an unsere Stärke und Kraft glauben, weil wir schon vieles gut bewältigt haben

Dass wir sehen können, wieviel Grund zur Dankbarkeit es immer wieder gibt, auch wenn es oft nur Kleinigkeiten sind

Dass wir zufrieden sein können, weil uns selbst immer wieder Gutes gelingt

Bitten wir, dass alle Kranken und Mutlosen Kraft und Zuversicht schöpfen können

Bitten wir für die Kinder und Jugendlichen in unseren Schulen und für alle Lehrer

Inständig bitten wir um Frieden, Frieden für Gaza, Frieden für die Ukraine und für alle Länder, in denen Menschen nicht in  Freiheit und Sicherheit und Würde leben können

 

Guter Gott, so danken wir für die Woche, die hinter uns liegt und legen jeden neuen Tag in deine Hand. Im Vertrauen auf Jesus, Amen

Donnerstag, 25. September 2025

Fürbitten 26.9. Heilsam und Heilend sein

 

26.9.2025  Kosmas und Damian die Unentgeltlichen

Die Heiligen des heutigen Tages, Kosmas und Damian sollen im 3.Jahrhundert Ärzte gewesen sein und in der heutigen Südost-Türkei vor allem arme Menschen kostenlos behandelt haben. Man nannte die beiden, die angeblich auch Zwillinge waren, „die Unentgeltlichen“. In einer großen Verfolgungswelle unter Kaiser Diokletian sollen die beiden Männer schließlich ermordet worden sein. Es gibt keinen gesicherten historischen Nachweis für ihr Leben, aber wir wissen, dass es immer wieder Menschen gibt, die „HEILEND und UNENTGELTLICH“ für andere da sind. Papst Franziskus hat einmal die Kirche im übertragenen Sinn als Feldlazarett angesprochen, als einen Ort, an dem verletzte, wunde Menschen aufgenommen werden, wo man nicht fragt, ob Freund oder Feind, wo einfach geholfen und geheilt wird, so gut es geht. „Lasst uns weniger von der Sünde sprechen“, sagte Franziskus, „lasst uns mehr auf den Menschen und seine Lebenssituation schauen“. So bitten wir:

Bitten wir um eine heilende Kirche, die den Menschen guttut: die ein weites Verständnis hat für die wiederverheirateten Geschiedenen, für die vielen Patchwork Familien, für Menschen mit unterschiedlicher sexueller Identität 

Bitten wir um eine heilende Kirche: in der ehrlichen Aufarbeitung aller Missbrauchsfälle. Aber auch in der Diskussion um den Zölibat. Um ein Ende vieler falscher Kompromisse und Lebenslügen 

Bitten wir um eine heilende Kirche, wenn Konflikte auch in den eigenen Reihen ausgetragen werden müssen, offen und ehrlich und ohne Intrigen

bitten wir auch um eine Gesellschaft, die heilsam und „unentgeltlich für Arme“ ist:  dass wir hier in Österreich Platz und Barmherzigkeit aufbringen für Menschen, die Hilfe zum Überleben brauchen. Dass es Solidarität mit allen Schwächeren gibt.

Bitten wir aber auch um "heilsame" und ausgleichende Kräfte in Politik und Gesellschaft. Dass nicht Spaltung betrieben wird und Ausgrenzung, dass kein Platz ist für Schlechtmacherei und Verhetzung

bitten wir für uns selbst, dass auch wir unsere Fähigkeiten zur Verfügung stellen, wo sie für andere gebraucht werden, „unentgeltlich“ und heilsam. Dass wir uns Zeit nehmen füreinander, Zeit, Kranke und Alte zu besuchen, dass wir oft einfach nur da sind und zuhören, berühren und trösten.

Kosmas und Damian gelten als Patrone der Ärzte und der Apotheker: bitten wir für unser Gesundheitssystem, bitten wir für Ärzte und Pflegende und für alle, die sich in den Dienst anderer stellen. 

Du guter Gott, heile du, was krank ist. Krank in uns, krank in unserer Kirche und krank in unserer Gesellschaft. Gib uns die Kraft, Wunden zu heilen und Trennendes zu versöhnen. Verzweifelt bitten wir um Frieden an den vielen Orten von Gewalt und Leid. Amen

 

 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


„Das Symbol für die Demokratie ist das Fragezeichen. Dieses ist dynamisch. Das „Warum“ ist wichtig. Der dynamische Alltag des Begriffs Freiheit besteht darin, dass wir das Fragezeichen stets mit uns führen, dass wir dynamisch leben und nicht statisch. Demgegenüber steht das Rufeichen als Ausdruck des Misstrauens.“ Michel Friedman Streitschrift „Mensch“

 

„Rache und Böse sein machen einen blöd. Ich sag: mach was Gutes draus. Rache tut weh, auch der Person, die sie übt. Rache ist Zeitvergeudung. Man kann viel schaffen, wenn man nicht hasst.“ Erika Freeman   NS Vertriebene und US Psychoanalytikerin

 

Die Welt ist aus dem Stoff,
der Betrachtung verlangt“  Ilse Aichinger


"Man muss aufhören, bevor man alles gesagt hat.
Manche haben alles gesagt, bevor sie beginnen." Elias Canetti.


"Der Vorteil der Klugheit liegt darin,
dass man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger Tucholsky

 

"Jeder Lehrer muss lernen,
mit dem Lehren aufzuhören, wenn es Zeit ist.
Das ist eine schwere Kunst." Brecht

 

"Angst ist , wenn das Herz sich auf sich selbst zurück-krümmt....
ein falsches Verhältnis zu uns selbst:
verzweifelt das sein wollen, was man nicht ist.
Verzweifelt nicht das sein wollen, was man sein soll "Eugen Drewermann

 

"DU - sei wie DU,

immer."    Paul Celan.

 

"wer sich anpasst
passt auf
ob sich andere genauso anpassen
...je angepasster
umso aufmerksamer
...dass niemand
der Anpassung entkommt" Helmut Seethaler

 

"Die Gedankenfreiheit haben wir.

Jetzt brauchen wir nur noch die Gedanken". Karl Kraus

 

„Ich wünsche dir, dass du an jedem Tag deines Lebens

tatsächlich lebendig bist“ Jonathan Swift

 

"Wir verlangen,
das Leben müsse einen Sinn haben -
aber es hat nur ganz genau so viel Sinn,
als wir selber ihm zu geben imstande sind." Hermann Hesse

 

„Wenn man seine Kindheit bei sich hat, wird man nie älter“ Goethe

„Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“  Erich Kästner