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Montag, 29. Dezember 2025

Fürbitten 30.12. Lass uns ein Licht aufgehen

 

30.12.2025 die Prophetin Hannah   Lk. 2.36  Lass uns ein Licht aufgehen

Die Prophetin Hannah, von der heute im Evangelium die Rede ist, war eine Frau, die warten konnte. Sie verliert sich mit ihren Gedanken nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft, sondern konzentriert ihren Blick auf das Hier und Jetzt. So erkennt sie, was andere übersehen. Sie erkennt im richtigen Moment das Handeln Gottes. Hannah erkennt den Messias. Sie erkennt ihn, in dem kleinen Jesus, den seine Eltern zum Segnen in den Tempel bringen. Und das ist wohl die Botschaft von Weihnachten: Vom Dunkel des Wartens sollen wir zum Licht des Erkennens kommen .So bitten wir:

lass uns ein Licht aufgehen –

dass wir in dieser zermürbenden Zeit der Krisen

neue Wegzeichen und neue Chancen erkennen

 

lass dein Licht aufgehen - in unserer Gesellschaft

dass es Solidarität gibt und Nähe

dass wir nicht ausgrenzen, sondern annehmen

dass ein gutes Miteinander möglich ist

 

lass uns ein Licht aufgehen –

dass wir auch in unserem eigenen Leben das immer wieder Neue erkennen

dass wir uns Neues zu-trauen und dem Neuen ver-trauen

dass wir alle Mutlosigkeit wegräumen und immer wieder neu vertrauen

 

lass dein Licht aufgehen – lass uns die richtigen Worte finden

wenn wir oft sprachlos vor der Not anderer stehen

wenn Menschen von uns Trost und Nähe erwarten,

wenn wir helfen sollen und doch so oft selbst hilfsbedürftig sind

 

lass dein Licht aufgehen - überall dort, wo Menschen geboren werden

wo die Hoffnung noch ganz jung ist

sei aber auch Licht für die Kranken und für alle, deren Leben zu Ende geht


Guter Gott, Wir bitten für die vielen Opfer von Krieg Gewalt und Flucht in diesem Jahr. Lass vor allem auch den politisch verantwortlichen ein Licht aufgehen, dass sie zu Kompromissen fähig und bereit für den Frieden sind. Guter Gott, sende dein Licht und dein Erbarmen . Amen


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


 

"Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen,
sollten wir dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen" (Dieter Hildebrandt)

 

"Je planmäßiger die Menschen vorgehen,
desto wirksamer mag sie der Zufall zu treffen."   Friedrich Dürrenmatt.

 

„Die Geselligkeit halte ich für eine wahrhaft demokratische Tugend, sie ist das Interesse an Menschen, mit denen wir nicht eines Sinnes sind…“Karl-Markus Gauß

 

"Zuhören, nicht um zu antworten, sondern um zu lernen. Echtes zuhören ist brandgefährlich. Es kann dich verändern." Timothy Radcliffe, Kardinal, Ratgeber für die Weltsynode


"Am Ende deines Lebens
sind es drei Dinge die wirklich zählen:
Wie sehr du liebtest,
wie sanft du lebtest,
und wie würdevoll du jene Dinge gehen ließest
die nicht für dich bestimmt waren." Buddha


"Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus, und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott, sie wissen alles, was wird und war; kein Berg ist ihnen mehr wunderbar; ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um."
Rilke

"der uns die stunden zählte,
er zählt weiter.
was mag er zählen, sag?
er zählt und zählt...
nur was uns lauschen half:
es lauscht nun
für sich allein." Paul Celan

 

"nichts ist sagt der Weise. du lässt es erstehen.

es wird mit dem Wind deines Atems verwehen

unmerklich und leise. - nichts ist sagt der Weise." Mascha Kaléko

 

"Ich suche nicht, ich finde. Suchen, das ist das Ausgehen von alten Beständen in ein Finden-Wollen von bereits Bekanntem im Neuen. Finden, das ist das völlig Neue auch in der Bewegung. Alle Wege sind offen, und was gefunden wird, ist unbekannt. Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer." Pablo Picasso


Das Leben ist nicht ein Frommsein, sondern ein frommwerden,

nicht eine Gesundheit, sondern ein gesundwerden,

nicht ein Sein, sondern ein Werden,

nicht eine Ruhe, sondern eine Übung.

wir sind's noch nicht, wir werden's aber.

Es ist noch nicht getan oder geschehen,

Es ist aber im Gang und im Schwang.

Es ist nicht das Ende, es ist aber der Weg.

Es glüht und glänzt noch nicht alles,

Es reinigt sich aber alles. Martin Luther

 

"Werden wir, was wir wünschen?
Wünschen wir, was wir werden?" Kurt Marti



Silvester müssen wir  noch überstehen

Sonntag, 28. Dezember 2025

Fürbitten 29.12 Wenn Widerstand zur Pflicht wird

 

29.12.2025 Thomas Becket   *ca 1118- + 29.12. 1170 ermordet in Canterbury

Die Liturgie der Weihnachtstage ist alles andere als romantisch. Schon am Tag nach Weihnachten wird von Stephanus erzählt, der für sein Festhalten an Jesus gesteinigt wird. Heute, am 29.Dezember ist der Gedenktag für Thomas Becket. Der englische Erzbischof von Canterbury, der auch Lordkanzler war, ist Opfer im kirchenpolitischen Konflikt mit König Heinrich II und wird in dessen Auftrag ermordet, vor dem Hauptaltar seiner Kathedrale. Becket ist als Märtyrer und Held in die Geschichte und in die Literatur eingegangen. Träumen nicht auch wir manchmal davon, so aufrichtig, unerschrocken, tapfer und unbeugsam zu sein? Die Realität sieht meist anders aus. Aber auch Thomas Becket ist erst Schritt für Schritt in diese unerschütterliche Freiheit hineingewachsen. So bitten wir:

 

lass auch uns aufrechte Menschen sein, die zu dem stehen, wovon sie überzeugt sind, gib uns die Fähigkeit und den Mut herauszufinden, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig ist.          

 

Hilf uns zu erkennen, wo es auch in unserem Leben Entscheidungen gibt, die wir treffen müssen, auch wenn sie uns und anderen vielleicht weh tun. Hilf uns nicht stur zu sein, aber entschieden zu handeln.

 

Lass uns Menschen sein, die Verantwortung für sich und andere übernehmen, gib uns den Mut, Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen und uns für all die einzusetzen, die niemand haben, der auf ihrer Seite steht.

 

Stärke in unserem Land alle Kräfte, die sich für Versöhnung und Zusammenhalt und Nächstenliebe einsetzen.  -  Hilf uns ein Klima der Solidarität und der Zuversicht zu schaffen

 

Ganz besonders bitten wir auch heute um ein Ende aller Kriege und Konflikte – wir bitten für alle Menschen, die Opfer von Gewalt und Machtpolitik sind  

 

Du guter Gott, sei an der Seite aller Menschen, die in ihren Ländern um Freiheit und Selbstbestimmung und um die Einhaltung der Menschenrechte ringen. Segne die Arbeit aller Organisationen, die sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen So bitten wir im Namen Jesu Amen

Samstag, 27. Dezember 2025

Fürbitten Sonntag 28.12. FAMILIE - unser Ort der Menschwerdung

 


28.12.2025  Fest der hl. Familie

Nur wenige Tage nach Weihnachten wird heute Fest der heiligen Familie gefeiert. Maria Josef und das Jesuskind werden sozusagen als Vorbild einer heiligmäßigen Familie in den Mittelpunkt gestellt. Aber wir wissen, dass „Familie“ in allen Jahrhunderten immer wieder auch andere Ausformungen hatte – und wir wissen wie viele Formen von Familie es heute gibt. Traditionelle Mama Papa Kind Familien, zerrissene Familien oder in ganz neuen Formen lebende Familien – wir wissen auch, dass jede zweite Ehe in Österreich geschieden wird. Aber im Menschen lebt die Sehnsucht, ein DAHEIM zu haben, einen Ruhepol, einen Ort der Sicherheit und des Angenommen-seins.    Bitten wir heute

Familie ist unser Ort der Menschwerdung: bitten wir um Eltern, die ihre Kinder in Freiheit und Vertrauen wachsen - und werden lassen

Familie ist unser Ort der Menschwerdung: bitten wir um Frauen und Männer, die all die unvermeidlichen Konflikte und Schwierigkeiten im Zusammen- und Miteinanderleben liebevoll und respektvoll austragen können

Familie ist unser Ort der Menschwerdung: bitten wir für alle, die in ihrer Ehe gescheitert sind, dass sie einander und sich selbst verzeihen können und frei für einen neuen Anfang sind

Familie ist unser Ort der Menschwerdung: bitten wir für alle Geschiedenen und Wiederverheirateten, dass sie auch in der Kirche einen Ort der Versöhnung finden, wo man sie mit ihrer Geschichte annimmt. Ebenso wie alle gleichgeschlechtlichen Paare, die ihren Kindern Eltern sind

Familie ist unser Ort der Menschwerdung: bitten wir für die vielen Kinder, die Scheidungen verkraften müssen, dass sie auch in neuen Formen des Zusammenlebens Geborgenheit und Liebe finden

Familie ist unser Ort der Menschwerdung: bitten wir für alle, die als Familie auf der Flucht sind, die als Asylanten auch hier mitten unter uns leben, Bitten wir, dass Familienzusammenführungen möglich bleiben.

Familie ist unser Ort der Menschwerdung: auch unser Staat in wohl in gewisser Weise Familie, Bitten wir um ein gutes Miteinander aller, um sozialen Ausgleich, um Gerechtigkeit und Solidarität – bitten wir um eine gute Regierungsbildung, die das Vertrauen der Menschen hat

 

um all das bitten wir im Namen Jesu, der Mensch in einer menschlichen Familie war, mit Vater Mutter und Geschwistern. Herr segne alle Familien, Amen

Freitag, 26. Dezember 2025

Fürbitten 27.12 "tiefer" sehen - auch wenn man nicht sieht

 

27.12.2025  Hl. Johannes  Joh.20.2    

 „Er sah und glaubte“, das sind die letzten Worte heute im Evangelium. Er, das ist Johannes, man nennt ihn den Lieblingsjünger Jesus, der auch neben dem Gekreuzigten ausgeharrt hatte bis zu dessen Tod. Heute, zwei Tage nach dem Fest der Geburt Jesu ist das Fest des hl. Johannes. Es führt uns von der Krippe wieder zum Geschehen von Kreuz und Auferstehung. Damals, nach dem Tod Jesu, am Ostermorgen, nachdem Maria Magdalena schon das leere Grab gesehen hat, läuft auch Johannes dorthin, gemeinsam mit Petrus. Auch Johannes sieht in der Grabeshöhle keinen Leichnam, - aber er ist nicht entsetzt und verwirrt. Johannes, so heißt es: „sah und er glaubte“. Johannes sieht tiefer - Erbitten wir das auch für uns

 

dass wir – auch wenn wir DICH nicht sehen

dich doch erkennen können - in allen Abschnitten unseres Lebens

in der Freude, in der Krise, in der Lustlosigkeit

dort vor allem, wo die vielen Fragezeichen sind und keine Antwort auf unser „Warum

 

dass wir – auch wenn wir DICH nicht sehen

dass wir nie die Hoffnung aufgeben - auf ein Ende von Krieg und Gewalt

dass wir die Zeichen unserer Zeitenwende erkennen

dass wir die richtigen Antworten und Wege finden

dass wir Mut haben und Mut und Vertrauen weitergeben

 

dass wir – auch wenn wir DICH nicht sehen

Dass wir dennoch glauben können - dass wir nicht Zuschauer an der Krippe sind,

sondern dass wir immer mehr erkennen, wie sehr wir dich in uns selbst tragen

dass deine Menschwerdung unter uns täglich geschehen muss

durch unser Mitgefühl, durch unsere Freundlichkeit, durch unser gut-sein

 

dass wir – auch wenn wir DICH nicht sehen

dass wir dir voll Vertrauen alle anvertrauen die Hilfe brauchen

lass uns vor allem den Kranken und den Alten beistehen, 

dass sie ihren Sorgen und Ängsten, in ihren Schmerzen und ihrer Kraftlosigkeit nicht verlassen sind

 

nicht zuletzt bitten wir für alle, die mit den Worten „Gott“ und „Liebe“ 

schon lange nichts mehr anfangen können

wir bitten für die im Glauben verbitterten, für die Gleichgültigen, für die Enttäuschten

dass auch sie – vielleicht durch uns - die Freude deiner Menschwerdung erfahren

schenke auch ihnen ein neues „sehen“

 

-amen

Donnerstag, 25. Dezember 2025

Fürbitten 26.12 Hl. Stephanus - Stephanitag

 


26.12.2025 Hl. Stephanus   

Nur einen Tag nach dem Weihnachtsfest werden wir aus jeder idyllischen Stimmung aufgeschreckt. Im Gottesdienst hören wir heute die Geschichte eines Menschen, den man zu Tod gequält hat. Es geht um Stephanus, den ersten Märtyrer der jungen Jesus Gemeinde. Ihn hat man wegen seines Glaubens zu Tode gesteinigt. Das ist ein Schock, haben wir nicht erst vor wenigen Stunden vom Kindlein in der Krippe gesungen? Ja, es macht uns bewusst, dass wir letztlich auch zu Weihnachten den gekreuzigten Jesus mitdenken müssen. Aus der Vision und der Sehnsucht  vom „Frieden auf Erden“ werden wir immer wieder aufgeschreckt werden. Bitten wir heute

 

für all die Menschen in den Krieg-und Krisengebieten, bitten wir ganz besonders um Frieden in der Ukraine

für alle, die hilflos und schutzlos übermächtiger Gewalt ausgeliefert sind - auch für die Frauen in unserer Gesellschaft, die oft schutzlos sind

wir bitten für alle Menschen, die wegen ihres Glaubens oder wegen ihrer Rasse oder wegen ihrer politischen Überzeugung verfolgt werden

denken wir an die Opfer von Umwelt Katastrophen, denken wir an all das Leid, das der Tsunami vor mehr als 20 Jahren über hunderttausende Menschen gebracht hat

wir bitten für alle, die Opfer von Unfällen oder Verbrechen werden, gerade auch in diesen Weihnachtstagen

wir bitten für uns selbst, dass wir als Christen nicht dort versagen, wo wir für andere eintreten sollen

 Du, Gott, Mensch geworden:

sei in den Konflikten der Welt ein Gott der Versöhnung

sei ein Gott voll Liebe und Nähe für alle, die im Leben zu kurz kommen,

sei ein Gott des Lebens für alle, deren Leben zu Ende geht

sei ein Gott des Lebens für alle Verstorbenen

 

Du guter, uns naher, mit uns leidender Gott: begleite uns auf den Wegen unseres Lebens, und lass uns selbst anderen beistehen, in guten und in schweren Tagen

Amen

Mittwoch, 24. Dezember 2025

Fürbitten 25.12. dem Wunder die Hand hinhalten

 


25.12.2025 WEIHNACHTEN   

Ja, trotz mancher Sorgen und auch wenn wir nur zu gut wissen, wieviel in der Welt im Argen liegt: wir feiern Weihnachten, wir feiern Hoffnung und Zuversicht. Da ist ein neugeborenes Kind: in seinem Leben, so glauben wir, kommt Gott zu uns. Gott, der in uns selbst geboren werden will, er selbst wird uns helfen, dass wir ihn erfahren. Bitten wir heute mit den Gedanken ganz unterschiedlicher Menschen. 

 

 

Vor der Krippe bitten wir - 

"dass wir nicht müde werden, sondern dem Wunder immer wieder leise   wie einem Vogel die Hand hinhalten." Das sagt die Dichterin Hilde Domin                                                                       

 

Vor der Krippe bitten wir - "dass wir nicht suchen, was uns fehlt – sondern dass wir finden, was wir haben"   Das sagt Benediktinerpater David Steindl-Rast

 

Vor der Krippe bitten wir - "dass unser kleines ICH großzügiger wird, bis an die Grenze der Verrücktheit".  So der Theologe Peter Schellenbaum

 

 Vor der Krippe bitten wir - „dass wir das Leben annehmen, wie es ist -  tapfer, unverzagt und lächelnd“ Die große Sozialistin und Humanistin  Rosa Luxemburg hat es gesagt

 

Vor der Krippe bitten wir - „lass uns gehen bis an unserer Sehnsucht Rand, lass uns alles geschehen Schönheit und Schrecken“, (dass wir das Gute annehmen können und auch all das, was wir nicht verstehen) wie es Rainer Maria Rilke sagt 

 

Vor der Krippe bitten wir , - dass wir abschließen können und – segnen, was immer uns auch weh getan hat - "denn Vergangenheit muss abgeschlossen sein, um Gegenwart herzustellen"   die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich 

 

Vor der Krippe bitten wir - "dass wir immer wieder neu anfangen, weil Leben anfangen ist, immer, in jedem Augenblick". Das sagt der italienische Schriftteller Cesare Pavese


Vor der Krippe bitten wir - "dass wir den neuen Menschen anziehen, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist, dass wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen". Paulus schreibt das im Epheserbrief 4.23 


Großer Gott, im Geheimnis von Weihnachten hilf uns immer besser Mensch werden. Und Dich erfahren: als Gott in uns.  Amen 

Fürbitten zur Christmette Das Volk, das im Dunkeln lebt .....

 


24.12.2025 Christmette

Was für eine Verheißung ist das, die wir heute in der „Heiligen Nacht“ in den Worten des Propheten Jesaia hören: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht …“   Worte, fast 3.000 Jahre alt, und doch wie aktuell ganz in unsere Tage hineingesprochen. Wie sehr warten auch wir auf Licht, auf ein Licht, am Ende des Tunnels. Da waren die zwei Jahre der schweren Pandemie, die wir durchleben mussten – nun sind es neue Krisen, Kriege, Bedrohungen. Wie tief verstehen wir jetzt, was es heißt, auf „ERLÖSUNG“ zu warten. Wie viel Hoffnung kann uns dieses Weihnachtsfest schenke? Ein Kind ist geboren, ein neues Leben fängt an – versuchen wir, diesem Leben zu vertrauen.  So bitten wir in dieser Stunde

 

Du, Kind, Ahnung vom großen Gott

Führe aus dem Dunkel ins Licht

All die Menschen in den Kriegsgebieten dieser Erde

All die, deren Leben bedroht und ohne Zukunft ist

All die, die gerade in den letzten Tagen Schreckliches erleiden mussten

 

 

Du, Kind, Ahnung vom großen Gott

Führe aus dem Dunkel ins Licht

Alle, die in dieser Nacht ihren Dienst für andere versehen

Alle, die in Sorge um einen Menschen sind, der ihnen nahesteht

Sei an der Seite der Kranken und Hilflosen

Sei bei den Traurigen und allen die sich einsam fühlen

 

 

Du, Kind, Ahnung vom großen Gott

Führe aus dem Dunkel ins Licht

Nimm von uns die Sorgen und die Bedrückung dieser Tage

Hilf uns füreinander da zu sein

Schenk uns Zuversicht und Freude

und für ein paar Stunden die Unbekümmertheit der Kinder

 

Du, Kind, Ahnung vom großen Gott –

wir knien vor dem Wunder des Lebens und danken Dir. Amen

 





Lesung aus dem Buch Jesája.

Das Volk, das in der Finsternis ging,
sah ein helles Licht;
über denen, die im Land des Todesschattens wohnten,
strahlte ein Licht auf.
Denn sein drückendes Joch
und den Stab auf seiner Schulter,
den Stock seines Antreibers zerbrachst du
Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft,
jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt,
wird ein Fraß des Feuers.
Denn ein Kind wurde uns geboren,
ein Sohn wurde uns geschenkt.
Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt.
Man rief seinen Namen aus:
Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott,
Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

Es geschah aber in jenen Tagen,
dass Kaiser Augústus den Befehl erließ,
den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.
2Diese Aufzeichnung war die erste;
damals war Quirínius Statthalter von Syrien.
3Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
4So zog auch Josef
von der Stadt Nazaret in Galiläa
hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt;
denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.
5Er wollte sich eintragen lassen
mit Maria, seiner Verlobten,
die ein Kind erwartete.
Es geschah, als sie dort waren,
da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte,
und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
Sie wickelte ihn in Windeln
und legte ihn in eine Krippe,
weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld
und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen
und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie
und sie fürchteten sich sehr.
Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht,
denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude,
die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;
er ist der Christus, der Herr.
12Und das soll euch als Zeichen dienen:
Ihr werdet ein Kind finden,
das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
13Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer,
das Gott lobte
und sprach:
14
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
den Menschen seines Wohlgefallens.

GESEGNETE TAGE


Von Herzen wünsche ich Euch Allen Tage, 
die ihr mit ganzem Herzen segnen könnt - 
dankbar und mit einer Hoffnung, 
die stärker ist als all das, was uns niederdrückt
 


 ich plage mich mit einer Gürtelrose ab. Fühlt sich an, als läge die arme Haut rundum auf stacheligem Stroh -           ich hoffe, das Jesuskind ist fest in Windeln gewickelt :-)) 

ADVENT 24

 


 "Zufriedenheit und Glück kann man nicht vorsätzlich produzieren; 

diese Gefühle stellen sich ein, wenn man etwas, das man als sinnvoll erkannt hat 

und das einem Freude bereitet, praktiziert und auslebt - 

dann kommen Glücksgefühle sozusagen als Nebeneffekt dazu." 


Psychotherapeutin Elisabeth Lukas

Dienstag, 23. Dezember 2025

Fürbitten 24.12. WARTEN - ungeduldig wie die Kinder



24.12.2025  Lk 1.67   Benedictus

„Nur noch ein paar Stunden“ so vertröstet man die Kinder – „dann kommt das Christkind“. Und worauf warten wir?  Da ist zwar die Freude vor dem Fest – aber können wir all die Krisen um uns einfach wegdenken?  Ja, wir warten – aber nicht nur auf die Bescherung unter dem Christbaum - in tiefster Seele warten wir auf ein Ende dieser zermürbenden Zeit, ein Ende von Krieg und Zerstörung und Gewalt. Einfach auch Frieden im Alltag, der uns wieder ohne große Sorgen und Zukunftsängste leben lässt. Bitten wir in dieser Stunde:

Hilf uns warten, Gott: hol uns heraus aus aller inneren Zerrissenheit, aus den Ängsten, den vielen täglichen Sorgen, aus unserer Unsicherheit, auch aus den Schmerzen  

Hilf uns warten, Gott: hol uns heraus aus Unzufriedenheit, aus falschen Sehnsüchten, aus dem Gefühl oft der Perspektivlosigkeit. 

Hilf uns warten, Gott: hol uns heraus aus Missgunst und Streit, aus der Unversöhnlichkeit mit Menschen oder einer Lebenssituation.

Hilf uns warten, Gott: hol uns heraus aus dem zu viel, das uns oft belastet - und aus dem zu wenig, das für immer mehr Menschen zum Lebens Problem wird

Hilf uns warten, Gott:  und hole auch unsere Gesellschaft heraus, heraus aus der Krise der Spaltung, heraus auch aus Egoismus und Hartherzigkeit, zeige uns wieder einen den Weg des guten Miteinander und Füreinander

Hilf uns warten, Gott: auf eine Zukunft in Frieden und Sicherheit für alle Menschen. Wir bitten inständig um wenigstens ein paar Tage des Friedens für die Menschen in den Kriegsgebieten. Sei Du bei allen, die in diesen Tagen krank sind, vor allem bei den Kindern.

So bitten wir in diesen Stunden vor dem „heiligen Abend“: mach DU uns selbst zu einem „Werkzeug deines Friedens, Amen

 


Gebet des hl. Franziskus von Assisi

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

ADVENT 23 Platz für das Wesentliche lassen

 


Heute will ich
aus dem Rahmen fallen
und weich landen,
dann zu der Musik
in meinem Kopf
schön aus der Reihe tanzen,
mich zum Ausruhen
zwischen die Stühle setzen,
danach ein bißchen
gegen den Strom schwimmen,
unter allem Geschwätz wegtauchen
und am Ufer der Phantasie
so lange den Tag genießen,
bis dem Ernst des Lebens
                                    das Lachen vergangen ist.                                

Hans Kruppa


Montag, 22. Dezember 2025

Fürbitten 23.12 WUNDER - man muss sie auch zulassen

 


23.12.2024 Lk 1.57  Geburt Johannes des Täufers

Gott löst seine Verheißung ein, davon berichtet heute das Evangelium So sehr hatte sich Zacharias mit seiner Frau ein Kind gewünscht. Erst als beide gar nichts mehr erwarten, geschieht das „Wunder“. Auch hier ist es ein Engel, der zuvor eine Zusage Gottes bringt. Zacharias zweifelt aber – quasi als Strafe für seinen Zweifel aber verliert er seine Stimme. Erst als Zacharias dieses von Gott versprochene Kind auf dem Arm in den Tempel trägt, erst da erhält Zacharias seine Stimme zurück, er kann Gott loben und preisen. All diese wundersamen Geschichten sollen uns eines sagen:  Gott handelt auf eine Weise, die unsere Vorstellung übersteigt. Können, wollen wir uns darauf einlassen?   So bitten wir:

Gott, mach uns bereit, - alles aus deiner Hand anzunehmen. Alle Freude, alles Gute, aber auch das, was oft weh tut und für das wir keine Erklärung finden

mach uns bereit - loszulassen, was uns lieb geworden ist, viele Dinge, viele Gewohnheiten aber auch Menschen, die wir an uns binden wollen, damit wir offen sein können für Neues

mach uns bereit, - dass wir uns selbst sehen, wie wir sind. Das Gute, Vertraute in uns, aber noch mehr manches Fremde und Dunkle. Damit wir uns nichts vormachen und unser Leben echt ist

Gott, mach uns bereit, - gerade in diesen Tagen des Schenkens und des Beschenkt-werdens, auch die Leere in uns anzunehmen, die Bedürftigkeit, das Wissen, dass wir selbst uns niemals genügen können.

mach uns bereit - Dir entgegenzugehen und Dich zu sehen, in all den Menschen und Aufgaben, die auf uns warten – auch heute wieder und gerade dort, wo es nicht aufregend ist und es uns oft am wenigstens freut

Du Gott mit uns – auf dein Kommen warten wir. Und doch bist du immer schon DA. Lass uns darauf vertrauen heute und morgen und immer.  amen

 

 

Kleiner Hinweis an die ÖVP

 



DIESES PLAKAT 

IST NUR GRAUSLICH 


ADVENT 22 ja, viele Wünsche schwirren in der Luft

 



schnell noch ein Ringelnatz Gedicht

                                                              "Lieber Gott mit Christussohn,

Ach schenk mir doch ein Grammophon.

Ich bin ein ungezognes Kind,

Weil meine Eltern Säufer sind.

Verzeih mir, dass ich gähne.

Beschütze mich in der Not,

 

Mach meine Eltern noch nicht tot

Und schenk der Oma Zähne."

 


Sonntag, 21. Dezember 2025

Fürbitten 22.12 Maria singt ihr Magnifikat

 


22,12,2025  Lk.1.46   GOTT kann es GUT machen. Können wir vertrauen ?

Im Evangelium heute hören wir das „Magnifikat“ der Maria, das große Loblied auf den unbegreiflichen Gott, der die Machtverhältnisse auf dieser Erde umkehren wird. „Die Mächtigen wird er entmachten, die Kleinen und Armen erfahren Gerechtigkeit, die Hungernden werden satt, die Reichen gehen leer aus“.   ER, der Gott Israels, kann alles auf den Kopf stellen, nichts muss bleiben, wie es ist. Auch das Leben dieser jungen Frau wird einen dramatischen Verlauf nehmen, noch ahnt sie es nicht. Aber Maria ist bereit, bedingungslos zu vertrauen! Können wir daran glauben, dass Gott auch in unsrem Leben alles zum Guten wenden wird? Bitten wir heute mit ihren Worten

Dass Gott auch auf unser „Klein-sein“ schaut, auf all das, was nicht gelingt, dass Gott hinschaut auf unsere große Sehnsucht  nach Leben und Liebe, nach Versöhnung und Frieden

Dass die Arroganten und Mächtigen, die Kriegstreiber und die Menschen-Verachter, dass alle, die andere ausbeuten, die unsere Umwelt durch ihre Profitsucht gefährden, dass all die, die anderen das Leben schwer machen – dass alle die nicht das letzte Wort haben

Dass die Niedrigen, die Kleinen, die jeden Tag um ihr Leben laufen müssen, für die alles mühsam und beschwerlich und oft auch hoffnungslos ist – dass die Geringgeschätzten und Unbedeutenden dieser Welt endlich ohne Not und Betteln bekommen, was ihnen zusteht und was sie zum Leben brauchen

Dass die Hungernden satt werden, dass die, die eine neue Heimat suchen müssen, Sicherheit finden, dass Menschen sich aus erbärmlichen Lebensumständen befreien können -  dass die Reichen endlich verstehen, dass von ihnen nicht Almosen sondern soziale Gerechtigkeit verlangt wird

dass wir nicht aufhören, Gott zu loben und zu preisen und ihm zu danken – - auch für ALL DAS, was wir oft nicht verstehen und was uns Angst macht

Und bitten wir für alle, die Sorgen um das tägliche Leben haben

Für alle, die erschöpft sind von langen Monaten der Krisen

Für alle Kranken und die, die sich um sie kümmern

Bitten wir, für die Babys, für alle Neugeborenen und 

bitten wir für alle, deren Leben gerade in diesen Tagen zu Ende gehen wird

So rufen wir mit Maria zu dir guter Gott: stell Gerechtigkeit her auf unserer Erde, schenke Frieden, schenke Versöhnung – und hilf uns, dich zu loben und dir zu danken. Heute und alle Tage unseres Lebens. Im Namen Jesu Amen

 

Magnifikat – gedichtet von Dorothee Sölle                                              evangelische Theologin u Feministin   1929 - 2003

 

Es steht geschrieben, dass Maria sagte

meine Seele preist die Größe des Herrn

und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter

 

Heute sagen wir das so

meine Seele sucht das Land der Freiheit

mein Geist wird aus der Verängstigung herauskommen

und die leeren Gesichter der Frauen werden mit Leben erfüllt.

Barmherzigkeit wird geübt werden, wenn die Abhängigen

das vertane Leben aufgeben können

und lernen selber zu leben.

Wir werden unsere Besitzer enteignen und über die,

die glauben das weibliche Wesen zu kennen, werden wir lachen.

Die Herrschaft der Männer über die Frauen wird ein Ende nehmen

aus Objekten werden Subjekte werden

sie gewinnen ihr eigenes besseres Recht

Frauen werden zum Mond fliegen und in den Parlamenten entscheiden.

Ihre Wünsche nach Selbstbestimmung werden in Erfüllung gehen

und die Sucht nach Herrschaft wird leer bleiben.

Ihre Ängste werden gegenstandslos werden

und die Ausbeutung wird ein Ende haben.

Die große Veränderung, die an uns und durch uns geschieht,

sie wird mit allen geschehen – oder sie bleibt aus