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Sonntag, 16. November 2014

Fürbitten 17.11 ein Herz und eine Seele sein Hl.Gertrud von Helfta

Gertrud von Helfta, 
eine der goßen Mystikerinnen des Mittelalters 
1256-1302



Die heilige Gertrud, eine der großen Mystikerinnen des Mittelalters, hat das gespürt, was Liebespaare ganz selbstverständlich empfinden. „Wir sind ein Herz und eine Seele.“ So innig empfand Gertud ihre Liebe zu Jesus – aber sie wusste auch,  dass es umgekehrt genau so ist: Jesus, Gott, liebt auch uns maßlos. Bitten wir heute

Dass wir voll Freude in dieser Liebe Gottes leben können, dass wir nicht Pflichten erfüllen sondern uns leicht und lebendig fühlen, wie Verliebte

dass wir nie Angst haben, aus der Liebe Gottes zu fallen – so wie auch wir niemand fallen lassen

dass unsere Liebe einen langen Atem hat, dass wir geduldig sind, dass wir großzügig sind, dass niemand nach unserer Pfeife tanzen muss, dass wir uns die Menschen nicht zurecht biegen, wie wir sie wollen

dass wir Kränkung nicht nachtragen, dass wir nicht Recht haben müssen, nicht das letzte Wort haben müssen, dass wir nicht Angst haben in der Liebe zu kurz zu kommen

dass wir unsere Liebe in der Liebe Jesu verankern und dass sie vieles aushalten kann, auch unser eigenes Versagen, all das, was wir selbst nicht an „gut-sein“ schaffen


So bitten wir dich guter Gott: schenke uns diese Liebe, die unser ganzes Leben trägt und die uns hilft, auch das Leben anderer mit zutragen: wie es uns Jesus vorgelebt hat. Unser Herr und Bruder. Amen 

  


                                                              Das Kloster von Helfta heute


Für Gertud von Helfta ist das Herz Jesu das Symbol der Liebe zwischen Mensch und Gott und Gott und Mensch. Fast alle Anrufungen der heutigen Herz Jesu Litanei finden sich bereits in ihren Schriften. Sie kam schon als 5 jähriges Waisenkind in das Zisterzienserinnen-Kloster Helfta und erhielt dort - sie galt als hochbegabt - eine ausgezeichnete, auch theologische Ausbildung. Viele ihrer mystischen Erfahrungen beschrieb sie literarisch in ausgezeichnetem Latein.
Im Alter von 26 Jahren fühlte sie sich von Jesus durch eine Vision in seine besondere Nachfolge gerufen. Er hob sie über eine Dornenhecke zu sich. Damit begann eine Liebesgeschichte zwischen einer menschlichen Seele und Jesus, wie sie in der mystischen Literatur einmalig ist, wodurch auch in Deutschland die Herz-Jesu-Verehrung ihren Anfang nahm.
Das Herz ist seit alten Zeiten das Symbol der Liebe und das Wort Herz steckt auch in dem Wort „Barmherzigkeit“. Im Alten Testament lässt Gott durch seinen Propheten Ezechiel verkünden, dass er bei den Israeliten das steinerne Herz des Menschen durch ein Herz aus Fleisch ersetzen will.