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Donnerstag, 17. Juli 2025

Fürbitten 18.7. aufbrechen in die Freiheit: jeden Tag wieder

 

18.7.2025  Ex.11.10  Der Weg in die Freiheit Mt.12  Barmherzigkeit will ich nicht Opfer 

 Die heutige Leung aus dem Buch Exodus ist für Juden und Christen eine entscheidende Erzählung. Sie ist das Zentrum des jüdischen Pessach-Festes – und sie ist ein Schwerpunkt im christlichen Osterfest. Das jüdische Volk in der ägyptischen Gefangenschaft bereitet sich unter der Führung von Moses – und mit Hilfe Jahwes – auf den Weg in die Freiheit vor. (Die Verhandlungen von Moses mit dem Pharao sind zäh verlaufen und erst nach 10 schlimmen Plagen, die Jahweh gegen die Ägypter schickt, können die Israeliten abziehen, wobei es dann noch zum großen Drama am Roten Meer kommt, davon später) In der Lesung heute gibt Jahweh detaillierte Anweisungen, wie vor dem Auszug noch ein Lamm für jede Hausgemeinschaft geschlachtet werden soll. Das geopferte Lamm ist später im Christentum das Symbol für Christus, das „Lamm Gottes“. Im Evangelium heute aber sagt Jesus, worauf es wirklich ankommt. „Barmherzigkeit wolle Gott, nicht Opfer“. Bitten wir um unseren Weg in die Freiheit der Kinder Gottes

Dass wir uns nicht hinter Regeln und Vorschriften verschanzen, sondern den Mut zur eigenen Entscheidung haben

Dass wir uns immer wieder kritisch fragen, was das eigentliche Motiv unseres Handelns ist

dass wir auch nicht zu ängstlich und zu bequem sind, um uns von alten Verhaltensmustern zu verabschieden

dass wir in unserem Glauben nicht steckenbleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Riten,

dass wir nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist

dass wir nicht krampfhaft nach „Opfern“ suchen, sondern Tag für Tag das annehmen, was uns aufgegeben wird

Dass wir wie Jesus immer danach suchen, was den Menschen in der jeweiligen Situation guttut

Bitten wir, dass auch unsere kirchlichen Vorschriften Menschen Mut und Trost für ihr selbst gewähltes Leben geben, denn „zur Freiheit sind wir berufen, wir sind Hausgenossen Gottes“, sagt Paulus

Und bitten wir für uns Christen, dass wir nie die jüdischen Wurzeln unseres Glaubens vergessen 

 

So bitten wir guter Gott. dass wir uns nicht mit Verboten und Ängsten herumplagen, dass DU keine Verbotstafel in unserem Leben bist, sondern ein Hinweisschild für Freude und Freiheit und Zuversicht. Darum bitten wir im Namen Jesu. amen

 

"Seit der Nacht des Auszugs aus Ägypten feiert Israel jedes Jahr das Paschafest zur Erinnerung an die entscheidende Rettungstat Jahwes für sein Volk. Bis dahin war das Opfer des Lammes im Frühjahr ein Brauch der Hirtenstämme gewesen, eine Art Natursakrament, ebenso das Essen der ungesäuerten Brote, das mit der Kultur und Religion von Ackerbauern zusammenhing. Beide Riten gehörten in den Ablauf des natürlichen Jahres, wurden aber nun radikal umfunktioniert: etwas Neues, nicht Voraussehbares war eingetreten, ein Ereignis, das für die weitere Geschichte des Gottesvolkes bestimmend war. Das Blut des Lammes hat die Erstgeborenen Israels vor dem Tod bewahrt; das gemeinsame Paschamahl, das in jener Nacht in allen Wohnungen der Israeliten gehalten wurde, war zugleich das Zeichen der Einheit und das Signal zum Aufbruch. Die späteren Generationen aber sollen durch die Paschafeier jedes Jahr aufs Neue sich selbst begreifen als das Volk, das Gott in die Freiheit gerufen hat. - Die endgültige Fassung des Abschnitts Ex 12,1-20 stammt aus einer sehr späten Zeit, rund ein Jahrtausend nach dem Auszug aus Ägypten. Die Überlieferung ist lebendig geblieben; Jesus selbst hat mit seinen Jüngern das Pascha nach dem alten Brauch gefeiert, um dann selbst als das neue Paschalamm den Sinn des alten Brauches zu enthüllen und durch sein Opfer das neue Volk Gottes zu schaffen". (der große Wochentags-Schott Teil 2 1976 S 485)